Deutsche Telekom will Drossel auf 2 Mbit/s anheben

Update Nicolas La Rocco
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Ende März wurden Pläne der Deutschen Telekom bekannt, Breitband-Anschlüsse je nach gewähltem Paket ab einem bestimmten Datenvolumen zu drosseln. Wenig verwunderlich waren die Reaktionen auf dieses Vorgehen alles andere als positiv gestimmt: Es hagelte heftige Kritik. Nun soll der Konzern jedoch wieder einen Schritt zurückgehen.

Wie Cashys Blog von zwei unabhängigen Quellen erfahren haben will, soll die Deutsche Telekom morgen ankündigen, die Drossel von ursprünglich 384 kbit/s auf 2 Mbit/s anzuheben. Die Limitierung der Bandbreite soll je nach gewähltem Internet-Paket bei 75, 200, 300 oder 400 Gigabyte Datenvolumen pro Monat erfolgen.

Zuletzt hatte die Bundesnetzagentur die Pläne der Deutschen Telekom überprüft und das Telekommunikationsunternehmen mit elf Fragen bezüglich des Vorhabens konfrontiert. Bereits zu diesem Zeitpunkt erklärte die Deutsche Telekom, dass die finale Festlegung der gedrosselten Geschwindigkeit noch nicht erfolgt sei. Da die Begrenzung erst ab 2016 greifen würde, habe man zunächst einen niedrigen Wert in den AGB festgeschrieben, so die Aussage des Unternehmens.

Update

Heute folgte die Bestätigung der Pläne von offizieller Seite. Die Deutsche Telekom gibt bekannt, dass die Bandbreite nach Erreichen des Datenvolumens nicht länger auf 384 kbit/s, sondern auf 2 Mbit/s beschränkt wird. Ab 2016 wird diese Regelung greifen.

Niek Jan van Damme, Deutschlandchef der Telekom, stellt das Vorgehen in einem positiven Licht dar: „Wir haben in den vergangenen Wochen einen intensiven Dialog mit unseren Kunden geführt und die Sorgen verstanden. Mit 2 Mbit/s liegen wir deutlich über dem Mindestrichtwert aus der Breitbandstrategie der Bundesregierung – wir haben ihn verdoppelt.“ Intensivnutzer sollen auch zukünftig echte Flatrates erhalten, diese seien dann eben nur „etwas teurer“.

Familien, die über dem Datenvolumen eines Einzelpersonenhaushalts liegen, beschwichtigt indes Michael Hagspihl, Geschäftsführer Marketing der Telekom Deutschland: „Wir stehen im Wettbewerb und es ist doch klar, dass wir diesen Sorgen Rechnung tragen und für alle Zielgruppen attraktive Tarifpakete schnüren werden. Aber es ist zu früh, über Details der Tarife in drei Jahren zu sprechen.

Denkbar wären also spezielle Familien-Tarife der Deutschen Telekom. Vor der Einführung 2016 möchte das Unternehmen den Durchschnittsverbrauch der Kunden allerdings weiter analysieren und die Inklusivvolumina (75, 200, 300, 400 GB) gegebenenfalls anpassen. Die Werte seien nicht in Stein gemeißelt, so Hagspihl.