Matias Quiet Pro im Test: Mechanischer Leisetreter dank eigener Schalter

Max Doll
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Matias Quiet Pro im Test: Mechanischer Leisetreter dank eigener Schalter

Einleitung

„Die leiseste mechanische Tastatur der Welt“ schreibt sich Matias auf die Fahnen. Grundlage der „Quiet Pro“ im Antlitz alter Apple-Eingabegeräte sind jedoch nicht die populären Schalter der MX-Serie, sondern eine geräuschoptimierte Eigenentwicklung auf Basis der Alps CM. Sie soll trotz taktiler Charakteristik sehr leise bleiben.

Aufgrund dieser Eigenschaften möchte Matias die Tastatur gerade für den Einsatz in Großraumbüros, also den Büroalltag, gebaut haben. Mit drei USB-Schnittstellen sowie drei mechanischen Zusatztasten soll die „Quiet Pro“ für rund 130 Euro in diesem Umfeld glänzen. Warum der übertriebene Glanz problematisch ist und wo die Unterschiede zu MX-Switches liegen, klären wir im Test.

Das Testmuster wurde uns freundlicherweise vom Online-Händler getdigital.de zur Verfügung gestellt.

Technischer Überblick

Die technischen Eckdaten im Detail

Äußerlichkeiten

Das Chassis fällt zuvorderst durch die rückwärtig eingezogene Taille auf, die die seitlich angeordneten USB-Anschlüsse beherbergt. Der letzte von insgesamt drei Ports ist klassisch auf Höhe des Nummernblocks angebracht, allerdings ebenfalls im oberen Bereich des Gehäuses platziert. Die Erreichbarkeit verbessert sich entsprechend. Eine eigene Stromversorgung fehlt jedoch. Die Tastatur sowie alle angeschlossenen Endgeräte müssen mit insgesamt maximal 500 mA auskommen.

Lieferumfang: Kurzanleitung
Lieferumfang: Kurzanleitung
USB-Hub
USB-Hub
USB-Hub (2), gewölbtes Tastenbett
USB-Hub (2), gewölbtes Tastenbett

Zur Sicherung vor Verrutschen sind lediglich zwei kleine Gummi-Elemente auf der Unterseite vorgesehen. Zusammen mit der glatten Unterseite lässt sich die Quiet Pro daher einfach verschieben. Sie glänzt zwar schwarz, aber trotz des hohen Eigengewichts von rund 1,2 Kilogramm speziell auf glatteren Oberflächen nicht mit sicherem Stand. Auch sonst gibt das Chassis Anlass zur Kritik, da Matias die gesamte Einheit, außen wie innen, mit einer glänzend schwarzen Oberfläche versieht, deren Anfälligkeit für Schmutz enorm hoch ausfällt. Wie schon bei der Matias Tactile Pro 3.0 mit identisch geformtem Gehäuse vermag die Steifigkeit zudem nicht restlos zu überzeugen, mit etwas Kraft und böser Absicht verwindet sich die Tastatur knarzend.

Rückseite
Rückseite
Unterseite
Unterseite
Aufstellfüße
Aufstellfüße

Beim Layout geht Matias ungewöhnliche Wege: Die Medien-Shortcuts liegen auf den Tasten „Escape“, „F1“ und „F2“, was die dort zu findenden Funktionen räumlich trennt. Zusammen mit dem die rechte Windows-Taste ersetzenden FN-Schalter lassen sich die Abkürzungen ausschließlich mit zwei Händen nutzen. Zu Gunsten einer vergrößerten „Leer-“ und „Alt“-Taste wurde darüber hinaus die Option zum Aufruf des Kontextmenüs entfernt. Die Kappen der jeweiligen Tasten sind aus ABS-Kunststoff gefertigt, die Aufschrift per Laser eingraviert und mit weißem Infill, der sich durch den Materialauftrag haptisch hervorhebt, bestückt. Sie lassen durch die längliche Alps-Aufnahme jedoch weniger Möglichkeiten zum Austausch.

Die Nummernblock-Taste wurde um eine Reihe nach oben verschoben, ihre Position ziert eine weiterer „Tabulator“-Schalter. Oberhalb des Blocks wartet die Quiet Pro mit Möglichkeiten zur Lautstärke-Regelung auf, weshalb die Status-Anzeigen direkt in die jeweilige Taste wandern. Konträr zu Schaltern von Cherry sitzt die LED dabei nicht über dem Schalter selbst, sondern unter dem nun durchsichtig ausgeführten Gehäuse des Switches. Bei dieser Variante wird die Ausleuchtung geringfügig abhängig vom Blickwinkel des Betrachters, bleibt ansonsten aber homogen und zeigt keine sichtbaren Helligkeitsverläufe.

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