Super Flower Golden Green HX 350W im Test: 350 Watt mit 80Plus Gold

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Philip Pfab
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Technik

Nach dem Lösen der Schrauben und dem Öffnen des Netzteils fällt unser Blick auf die Elektronik. Wie immer gilt: Nicht nachmachen – Lebensgefahr!

Eingangsfilterung
Eingangsfilterung

Die Elektronik des Netzteils wird von Super Flower selbst gefertigt und in modifizierter Form in zahlreichen Netzteilen des Hersteller eingesetzt. Die verwendete Schaltung mit LLC-Resonanzwandlung und DC-DC-Spannungsregulation wird beispielsweise auch von Silentmaxx im Eco-Silent Pro mit 550 Watt verwendet.

Für den Luftstrom sorgt ein 120-mm-Lüfter mit Gleitlager (S12025L). Die Eingangsfilterung erfüllt die Mindestanforderungen, ein passiver Überspannungsschutz (MOV) ist nicht vorhanden.

Lüfter
Lüfter
Primärseite im Detail
Primärseite im Detail

Auffällig ist, dass das HX 350 Watt auf den ersten Blick eher weniger wie ein typisches 350-Watt-Netzteil wirkt. Die großen Kühlkörper, der Haupttransformator, der auch in 650-Watt-Netzteilen des gleichen Herstellers verbaut wird, und der mit 330 Mikrofarad extrem große Primärkondensator deuten darauf hin, dass das Netzteil viele Gemeinsamkeiten mit stärkeren Brüdern der gleichen Serie hat.

Bei der Bestückung setzt Super Flower auf Mittelklasse-Kondensatoren mit 105-Grad-Rating von CapXon. Zudem kommen ein einzelner Nippon-Chemicon-Elko sowie Polymer-Feststoffkondensatoren zum Einsatz. Die Komponentenauswahl ist daher durchschnittlich, die fünfjährige Garantiezeit beruhigt.

Die Lötqualität ist insgesamt problemlos, punktuell könnte Super Flower noch präziser arbeiten. Ein Blick auf die Unterseite der Platine bestätigt, dass das HX 350 ein echtes Single-Rail-Netzteil ist, auch wenn das Layout der Hauptplatine bis zu fünf +12-Volt-Leitungen vorsieht.

Sekundärseite im Detail
Sekundärseite im Detail
Lötqualität
Lötqualität

Unsere Technik-Analyse bringt bei den Schutzschaltungen nur begrenzt Licht ins Dunkel: Der PFC-Controller vom Typ NCP1653A verfügt über einen konfigurierbaren Überlastschutz. Auf der Sekundärseite werden die Schutzschaltungen über einen Vierkanalverstärker vom Typ LM324 und den proprietären LLC-Resonanzcontrollerchip SF20691 realisiert, zu dem es kein öffentlich einsehbares Datenblatt gibt. Wir können daher nur auf Herstellerangaben und die Ergebnisse unseres Praxistests vertrauen: OVP, UVP und SCP sind vorhanden, OCP auf +12 Volt und OTP nicht. Der Überlastschutz ist grundsätzlich vorhanden, nutzt allerdings einen deutlich höheren Schwellenwert oberhalb von 130 Prozent Last. Laut Hersteller löst OPP bei 150 bis 180 Prozent Last aus.