Icarus Illumina E653 im Test: E-Book-Reader mit Android-Apps

 6/6
Michael Schäfer
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Fazit

Das Konzept des Illumina E653 weiß in vielen Bereichen zu überzeugen, verschenkt aber allzu oft großes Potenzial. Die Darstellungsqualität ist gut, Texte sind angenehm zu lesen, auch wenn die Darstellung der Zeichen hin und wieder ein wenig ungleichmäßig ausfällt. Trotzdem reicht die Qualität nicht an die des direkten Konkurrenten Kindle Paperwhite heran, der Inhalte kontrastreicher und kräftiger darstellt. Der Reader bietet dem Leser umfassende Möglichkeiten, den Text den eigenen Vorstellungen anzupassen, wobei diese in Bezug auf die Schriftgröße bei vereinzelten E-Books seltsamerweise nicht umgesetzt werden. Das Fehlen einer Sortierung in Kategorien trägt ebenfalls nicht zum Bedienkomfort bei. Einen schlechten Eindruck hinterließen auch die Wörterbücher, bei denen die Sprache mitunter nicht direkt erkennbar ist. Auch das Fehlen der deutschen Variante und das umständliche Herunterladen weiterer Nachschlagewerke widersprechen einem bedienerfreundlichen Konzept.

Icarus Illumina E653
Icarus Illumina E653

Die integrierte Beleuchtung zeichnet sich zwar nicht als die hellste der bisher auf ComputerBase getesteten Lesegeräte aus, reicht jedoch zum Lesen unter schlechten Lichtverhältnissen aus. Doch: Wo Licht ist, ist auch Schatten – diese Redewendung findet beim Illumina sprichwörtliche Anwendung. Im Gegensatz zu anderen Herstellern sorgt die Beleuchtung für zu große Lichthöfe im unteren Display-Bereich, welche den Lesespaß deutlich trüben können. Hinzu kommt der eine oder andere Ghosting-Effekt, mit welchem sich der Illumina E653 jedoch in guter Gesellschaft befindet, denn keines der bisher auf ComputerBase getesteten Geräte konnte hier vollends überzeugen.

Die Verarbeitung hingegen kann überzeugen, positiv hervorzuheben sind die Blättertasten an beiden Seiten in Daumenhöhe, womit beim Illumina E653 mit jeder Hand geblättert werden kann.

Android-Applikationen werden, wenn sie erst einmal auf das Gerät gebracht wurden, gut umgesetzt. Für eine bessere Darstellungsqualität der Anwendungen sind die Entwickler der jeweiligen Apps gefragt, die Software auch für E-Ink-Displays zu optimieren oder zumindest in einer „Graustufenvariante“ zur Verfügung zu stellen. Ob dies aufgrund der bisher geringen Anzahl von erhältlichen Readern mit offenem Android in nächster Zeit jedoch passieren wird, bleibt fraglich. Trotzdem kann der Reader mit der einen oder anderen Verwendung auftrumpfen, an die der Nutzer zunächst sicherlich nicht gedacht hat.

Sollte Icarus die Software um die oben genannten Punkte ausbessern und das Problem mit der Beleuchtung in den Griff bekommen, ist der Illumina E653 in jedem Fall eine interessante Alternative zu etablierten E-Book-readern.

Icarus Illumina E653
Produktgruppe E-Book-Reader, 30.08.2014
  • Darstellung
    +
  • Bedienung
    O
  • Verarbeitung
    +
  • gute Verarbeitung
  • gute Textdarstellung
  • gute Anpassungsmöglichkeiten
  • Installation von Android-Applikationen
  • Lichthöfe bei Beleuchtung
  • schlechte Handhabung der Wörterbücher
  • keine Sortierung nach Kategorien

Verfügbarkeit & Preise

Der Icarus Illumina ist aktuell im Shop des Herstellers ab 119,95 Euro erhältlich.

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