Quartalszahlen: Apple verbindet Rekordergebnis mit Stagnation

Nicolas La Rocco
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Quartalszahlen: Apple verbindet Rekordergebnis mit Stagnation

Das erste Geschäftsquartal des Jahres 2016 hat Apple mit Rekordergebnissen abgeschlossen. Gleichzeitig zeigen die Zahlen erstmals seit Jahren eine Stagnation im Konzern. Vom iPhone konnte Apple nur marginal mehr Einheiten als vor einem Jahr verkaufen, die Verkaufszahlen des iPads sind trotz neuer Modelle eingebrochen.

Die gedämpften Erwartungen der Finanzanalysten haben zugetroffen: Erstmals seit Jahren tritt Apple auf der Stelle, dennoch reicht das Ergebnis noch zu einem neuen Rekordquartal. Das iPhone ist weiterhin das Zugpferd des Unternehmens, von allen Modellen zusammengefasst konnte Apple im ersten Quartal insgesamt 74,8 Millionen Stück absetzen, das sind allerdings nur 0,4 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Obwohl Apple mit dem iPad Pro ein völlig neues Tablet im Herbst des letzten Jahres sowie ein aufgefrischtes iPad mini 4 vorgestellt hatte, ist der Absatz der iPad-Sparte weiterhin rückläufig, mehr sogar noch als zum Abschluss des vierten Quartals 2015. Vom iPad konnte Apple insgesamt 16,1 Millionen Stück absetzen, das sind 24,8 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Bereits zum vierten Quartal 2015 waren die Absatzzahlen mit einem Minus von 20 Prozent stark eingebrochen.

Alte Produkte bremsen den Absatz des Mac

Auch der Mac hat von den üblicherweise hohen Verkaufszahlen rund um die Weihnachtszeit nicht profitiert. Im Vergleich zum letzten Jahr sind die verkauften Einheiten von 5,5 auf 5,3 Millionen Stück zurückgegangen. Während Apple den iMac in 27 Zoll bereits mit Skylake-Prozessoren von Intel anbietet, verharrt das Modell in 21,5 Zoll noch auf Broadwell. Gleiches gilt für das MacBook Pro in 13,3 Zoll, das 15-Zoll-Modell basiert gar noch auf Haswell Refresh. Das MacBook Air ist seit der Umstellung auf Broadwell zum Anfang des letzten Jahres nicht mehr aktualisiert worden, auch das neue MacBook mit 12 Zoll nutzt noch Broadwell. Kaufanreize gab es deshalb nur wenige, was sich entsprechend in den Absatzzahlen widerspiegelt.

Die Anzahl der verkauften iPods gibt Apple seit geraumer Zeit nicht mehr an, im Gegenzug wurden aber auch diesmal keine verkauften Stückzahlen zur Apple Watch genannt. Diese geht in der Kategorie „Other Products“ unter, zu der neben iPods und Uhr auch das Apple TV, Beats-Produkte und Apple-Zubehör zählen.

Produkt Q1
2013
Q2
2013
Q3
2013
Q4
2013
Q1
2014
Q2
2014
Q3
2014
Q4
2014
Q1
2015
Q2
2015
Q3
2015
Q4
2015
Q1
2016
ggü.
Vorjahr
iPhone 47,8 37,4 31,2 33,8 51,0 43,7 35,2 39,3 74,5 61,2 47,5 48,0 74,8 + 0,4 %
iPad 22,9 19,5 14,6 14,1 26,0 16,4 13,3 12,3 21,4 12,6 10,9 9,9 16,1 – 24,8 %
Mac 4,1 4,0 3,8 4,6 4,8 4,1 4,4 5,5 5,5 4,6 4,8 5,7 5,3 – 3,6 %
iPod 12,7 5,6 4,6 3,5 6,0 2,8 2,9 2,6
Absatz nach Produktgruppen in Mio. Einheiten

Unterm Strich liegt der Umsatz von Apple im abgelaufenen Quartal bei 75,9 Milliarden US-Dollar (69,95 Milliarden Euro) und damit nur 2 Prozent über dem Ergebnis des Vorjahres. Der Nettogewinn liegt im ersten Quartal 2016 bei 18,4 Milliarden US-Dollar (16,96 Milliarden Euro), auch das ist eine Steigerung um nur 2 Prozent. Zwar verbucht Apple damit auch in diesem Quartal erneut Rekordergebnisse, gegenüber den Ergebnissen der letzten Quartale hat allerdings eine Stagnation eingesetzt.

Umsatzstärkste Region ist für Apple weiterhin Nord- und Südamerika mit 29,3 Milliarden US-Dollar (– 4 Prozent), gefolgt von Großchina mit 18,4 Milliarden US-Dollar (+ 14 Prozent), Europa mit 17,9 Milliarden US-Dollar (+ 4 Prozent), Asien-Pazifik mit 5,4 Milliarden US-Dollar (+4 Prozent) und Japan mit 4,8 Milliarden US-Dollar (– 12 Prozent).

Apple: Umsätze und Gewinne seit Q1/2000
-1.00019.25039.50059.75080.000Millionen US-Dollar Q1/2000Q3/2000Q1/2001Q3/2001Q1/2002Q3/2002Q1/2003Q3/2003Q1/2004Q3/2004Q1/2005Q3/2005Q1/2006Q3/2006Q1/2007Q3/2007Q1/2008Q3/2008Q1/2009Q3/2009Q1/2010Q3/2010Q1/2011Q3/2011Q1/2012Q3/2012Q1/2013Q3/2013Q1/2014Q3/2014Q1/2015Q3/2015Q1/2016

Für das zweite Quartal 2016 erwartet Apple einen Umsatz in Höhe von 50 bis 53 Milliarden US-Dollar und eine Marge zwischen 39 und 39,5 Prozent. Im abgelaufenen Quartal liegt diese mit 40,1 Prozent erneut auf rekordverdächtigem Niveau.