Galileo: Qualcomm unterstützt europäisches Satellitensystem

Nicolas La Rocco
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Galileo: Qualcomm unterstützt europäisches Satellitensystem
Bild: NOAA Satellites | CC0 1.0

Qualcomm hat mit dem europäischen Galileo die Unterstützung für ein viertes Satellitennavigationssystem bekanntgegeben. Galileo kann zukünftig auf aktuellen System-on-a-Chips für Smartphones und Tablets sowie Automotive-Komponenten, IoT-Lösungen mit Snapdragon-Modems und Modems älterer Serien genutzt werden.

Support per Software ohne Zusatzkosten

Wie Qualcomm erklärt, sei die Unterstützung von Galileo auf Hardwareebene bei ausgewählten Chipsätzen bereits vor Jahren erfolgt. Damit Galileo in Zukunft genutzt werden kann, bedarf es einer Aktualisierung der Software, die Qualcomm im dritten Quartal den Herstellern zur Verfügung stellen will.

Unterstützt werden die Snapdragon-SoCs 820, 652, 650, 625, 617 und 435 sowie Automotive-Lösungen mit Snapdragon 820A. Telematik- und IoT-Lösungen mit den Snapdragon-Modems X16, X12, X7 und X5 zählen ebenfalls dazu. Außerdem unterstützen alle Modems der Baureihen 9x15 und MDM6x00 Galileo.

Mehr als 80 Satelliten für die Positionsbestimmung

Qualcomms IZat genannte Plattform für die Positionsbestimmung über die genannten Komponenten kann durch das Hinzufügen von Galileo auf mehr als 80 Satelliten zugreifen. 14 Satelliten sind durch Galileo bisher neu hinzugekommen, insgesamt 30 Satelliten sollen zur Fertigstellung im Orbit ihre Bahnen ziehen. Bisher setzte die IZat-Plattform auf das US-amerikanische (A-)GPS, das russische GLONASS und das chinesische BeiDou sowie Mobilfunknetze und WLAN für die Positionsbestimmung.

Höhere Genauigkeit und eCall-Vorbereitung

Qualcomm hat mit der Unterstützung von Galileo eine kürzere Zeit bis zur Ermittlung der Position des Nutzers sowie eine höhere Genauigkeit zum Ziel. Außerdem soll die Abdeckung insbesondere von städtischen Gebieten gestärkt werden. Qualcomm will sich mit Galileo aber auch für die bevorstehende Einführung von eCall wappnen. Dabei handelt es sich um ein automatisches Notrufsystem für Kraftfahrzeuge, das in der EU ab dem 31. März 2018 für neue Pkw-Modelle und leichte Nutzfahrzeuge verpflichtend ist. eCall setzt neben einem GSM-Modul auch eines für Galileo voraus.