Nvidia GeForce RTX 3090 im Test: Benchmarks in 5K & 8K

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Update Wolfgang Andermahr (+1)
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Nvidia bewirbt die GeForce RTX 3090 offensiv als 8K-Grafikkarte. „8K Gaming“ ist der Aspekt mit Bezug zu Gaming in den öffentlichen Verlautbarungen kurz vor dem Start, der Rest legt den Fokus auf professionelle Apps.

Auch wenn damit meistens 8K über DLSS und dem neuen Ultra-Performance-Modus gemeint ist, der 2.560 × 1.440 mittels KI hochskaliert, ist das Flaggschiff zweifelsohne derzeit mit der hohen Performance und dem großen Speicher die beste Grafikkarte für Auflösungen über „4K“. Wie viele FPS sie schafft, hat sich die Redaktion in vier Spielen angesehen, die auch in Ultra HD mit einer hohen Framerate laufen. Zusätzlich getestet wurden 5.120 × 2.880 (5K) sowie 7.680 × 4.320 (8K) – nativ gerendert sowie mit DLSS. Weil ComputerBase allerdings nicht über einen nativen 8K-Monitor verfügt, erfolgt die Ausgabe in 4K mittels DSR-Downsampling.

Eine erste Erkenntnis stellt sich noch auf dem Weg zu Benchmarks ein: Viele Spiele haben noch Probleme mit Auflösungen oberhalb von Ultra HD. So wollte F1 2020 mit beiden Auflösungen gar nicht erst starten und stürzte reproduzierbar ab. Death Stranding bot 5K nicht an, 8K dagegen schon; aber auch nur, wenn 8K als Windows-Auflösung ausgewählt ist. Resident Evil 3 bot die hohen Auflösungen nur in den zwei höchsten Detailstufen an.

5K-Benchmarks: Immer 60 FPS

Die GeForce RTX 3090 ist die einzige Grafikkarte, die in allen fünf Tests mindestens 60 FPS erreicht und damit gut spielbar ist. In Doom Eternal wird gar die 100-FPS-Marke geknackt, die GeForce RTX 3080 schafft das knapp nicht. Die GeForce RTX 3090 ist damit definitiv eine richtige 5K-Karte, mit reduzierten Grafikdetails sollte der 3D-Beschleuniger quasi durchweg spielbare Werte in Spielen erreichen.

Das schaffen GeForce RTX 2080 Ti und auch die neue GeForce RTX 3080 nicht. Die GeForce RTX 2080 Ti nicht, da die Rohleistung zu niedrig ist. Die GeForce RTX 3080 hätte die Performance, aber nicht den Speicherausbau. Die 10 GB sorgen ganz konkret dafür, dass in COD: Modern Warfare Texturen immer mal wieder nachgeladen werden. Und in Resident Evil 3 muss sich die Grafikkarte erst einmal eine Minute einruckeln, bevor die Leistung ordentlich ist. Hier hat die GeForce RTX 3090 Vorteile.

5.120 × 2.880 (5K)
COD: Modern Warfare – 5.120 × 2.880 (5K)
  • FPS, Durchschnitt:
    • Nvidia GeForce RTX 3090
      61,6
    • Nvidia GeForce RTX 3080
      56,6
      Texturen laden sichtbar nach
    • Nvidia GeForce RTX 2080 Ti
      40,9
      Texturen laden sichtbar nach
  • FPS, 0,2% Perzentil:
    • Nvidia GeForce RTX 3090
      50,6
    • Nvidia GeForce RTX 3080
      48,4
      Texturen laden sichtbar nach
    • Nvidia GeForce RTX 2080 Ti
      33,4
      Texturen laden sichtbar nach
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

8K-Benchmarks: Für Enthusiasten zu langsam

Für 8K ist der 24 GB große Speicher der GeForce RTX 3090 dann quasi Grundvoraussetzung, sowohl 10 (3080) als auch 11 GB (2080 Ti) sind zu wenig. In Call of Duty haben beide Grafikkarte mit nachladenden Texturen zu kämpfen, in Death Stranding fehlen sie auf der GeForce RTX 3080 quasi völlig, auf der GeForce RTX 2080 Ti hingegen nicht. In Doom Eternal blockiert das Spiel 8K auf einer GeForce RTX 3080 gänzlich, mit der GeForce RTX 2080 Ti lässt sich die Auflösung nutzen. Auch dieser Titel ruckelt aber beim Nachladen der Texturen. In Resident Evil 3 brechen gleich beide kleineren Grafikkarte ein. Diese Probleme gibt es für die GeForce RTX 3090 mit 24 GB nicht.

Nichtsdestoweniger ist die GeForce RTX 3090 keine Grafikkarte für natives „8K-Gaming“. In allen Spielen ist die GeForce RTX 3090 zu langsam. In Doom Eternal werden immerhin noch 50 FPS erreicht, was für viele Spiele ausreichen würde, ausgerechnet in dem First-Person-Shooter aber kein gutes Spielgefühl aufkommen lässt. Und in den anderen drei Spielen werden gerade mal zwischen 30 und 40 Bilder in der Sekunde erreicht.

7.680 × 4.320 (8K)
COD: Modern Warfare – 7.680 × 4.320 (8K)
  • FPS, Durchschnitt:
    • Nvidia GeForce RTX 3090
      30,7
    • Nvidia GeForce RTX 3080
      27,4
      Texturen laden sichtbar nach
    • Nvidia GeForce RTX 2080 Ti
      19,6
      Texturen laden sichtbar nach
  • FPS, 0,2% Perzentil:
    • Nvidia GeForce RTX 3090
      25,8
    • Nvidia GeForce RTX 3080
      23,5
      Texturen laden sichtbar nach
    • Nvidia GeForce RTX 2080 Ti
      15,9
      Texturen laden sichtbar nach
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

8K mit verringerten Details und DLSS

Wer die Grafikdetails in den Spielen reduzieren will, um 60 FPS in 8K zu erreichen, wird nicht immer Erfolg haben. Call of Duty: Modern Warfare erreicht selbst bei minimalen Details noch keine 40 FPS, Death Stranding keine 60 FPS und Resident Evil 3 lässt die niedrigen Stufen – wie bereits erwähnt – gar nicht erst zu. Doom Eternal lässt sich als einziges Spiel mit reduzierten Details mit 60 FPS und mehr auf der GeForce RTX 3090 betreiben. Aus Sicht der Redaktion beißt sich das allerdings mit dem Schritt auf die extreme Auflösung.

Death Stranding erlaubt in 8K das Hinzuschalten von DLSS. Im Performance-Modus (nicht Ultra-Performance) werden auf einer GeForce RTX 3090 und einer GeForce RTX 3080 mehr als 60 FPS erreicht. Intern wird dann nicht mehr in 8K, sondern nur noch in 4K gerendert und anschließend das Bild per KI-Algorithmus aufgewertet. Unabhängig davon wie gut das Bild aussieht: „8K“ ist nur die Ausgabe.

Der neue Ultra-Performance-Modus mit WQHD als Basis lässt die Framerate auf einer RTX 3090 dann von 68 auf knapp 84 FPS ansteigen und selbst die GeForce RTX 2080 Ti erreicht mit Ultra Performance noch ordentliche 58 FPS. Welche Bildqualität Ultra Performance in dem Spiel erreicht, hat die Redaktion nicht untersucht.

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