Nvidia GeForce RTX 4060 Ti: Gerüchte sprechen von 3070-Leistung für 500 USD

Fabian Vecellio del Monego
375 Kommentare
Nvidia GeForce RTX 4060 Ti: Gerüchte sprechen von 3070-Leistung für 500 USD

Allmählich skizzieren die immer konkreter werdenden Gerüchte zur kolportierten GeForce RTX 4060 Ti ein stimmiges Bild. Während bereits im Dezember 2022 erste Details zum mutmaßlich genutzten GPU-Chip AD106 durchgestochen wurden, gibt es mittlerweile auch erste Indizien für die zu erwartende Leistung und den Preis.

Klarheit beim Chip, Fragen beim Speicher

Mit GeForce RTX 4090 (Test), GeForce RTX 4080 (Test) und GeForce RTX 4070 Ti (Test) hat Nvidia bisher drei Desktop-Grafikkarten der RTX-4000-Serie auf den Markt gebracht. Der Einstieg in Ada Lovelace liegt damit gemäß unverbindlicher Preisempfehlung bei rund 900 Euro – und für die allermeisten Spieler ist das zu viel Geld, wie beispielsweise die Sonntagsfrage zur finanziellen Schmerzgrenze beim Gaming-PC oder die Umfragen zum Verkaufsstart der GeForce RTX 4070 Ti gezeigt haben. Günstigere Next-Gen-Grafikkarten werden folglich vielerorts heiß erwartet – und mit der GeForce RTX 4070 und GeForce RTX 4060 Ti hat Nvidia gleich zwei weitere Modelle in Vorbereitung, wie die Gerüchteküche inzwischen seit Wochen einstimmig berichtet.

Zwar soll die GeForce RTX 4070 tatsächlich bereits im Februar 2023 in Produktion gehen und die GeForce RTX 4060 Ti erst im März, aber dennoch ist die Informationslage zu letzterer bereits umfassender. Seit Wochen gilt die Verwendung der AD106-350-A1-GPU mit 4.452 aktivierten FP32-Ausführungseinheiten als gesetzt. Auch zum Speicherausbau gibt es inzwischen übereinstimmende Gerüchte, die von 8 GB GDDR6-Speicher und einem 128-Bit-Interface sprechen; diese Angaben sind aber noch mit Vorsicht zu genießen: Die Bandbreite fiele aufgrund des schmalen Speicherinterfaces auf nur 288 GB/s, was angesichts der 488 GB/s oder 608 GB/s der GeForce RTX 3060 Ti (Test) Zweifel aufkommen lässt. Andererseits könnte an dieser Stelle der beim Schritt von Ampere zu Ada Lovelace von Nvidia mitunter um den Faktor 10 aufgebohrte L2-Cache zum Tragen kommen und die niedrigere Bandbreite auffangen.

Überblick über gemutmaßte Spezifikationen zukünftiger Nvidia-Grafikkarten
Überblick über gemutmaßte Spezifikationen zukünftiger Nvidia-Grafikkarten (Bild: VideoCardz)

Jedenfalls soll die GeForce RTX 4060 Ti hinsichtlich ihrer Leistung auf dem Niveau einer GeForce RTX 3070 (Test) und damit auch einer GeForce RTX 2080 Ti (Test) liegen, wie Twitter-Nutzer @kopite7kimi anmerkt. Beim Vergleich zur 7.680 FP32-ALUs starken GeForce RTX 4070 Ti erscheint diese Erwartung realistisch, liegt die GeForce RTX 3070 im WQHD-Performancerating doch rund 40 Prozent hinter der Ada-Lovelace-Grafikkarte zurück. Nicht berücksichtigt wird bei dieser Rechnung jedoch der aktuell kolportierte Speicherausbau der GeForce RTX 4060 Ti, der bei einzelnen Titeln und höheren Auflösungen limitieren könnte – hier gilt es, die finalen Spezifikationen und entsprechende Tests abzuwarten.

Mit der Leistung der RTX 3070 zum Preis der RTX 3070

Auf den ersten Blick unverhältnismäßig, auf den zweiten allerdings wenig überraschend, erscheint nun das mutmaßliche Preisniveau. Wie MyDrivers in Erfahrung gebracht haben will, soll die GeForce RTX 4060 Ti für unter 500 US-Dollar an den Start gehen. Hierzulande wäre entsprechend mit einem Preis leicht oberhalb von 500 Euro zu rechnen – und exakt auf diesem Niveau liegt auch die GeForce RTX 3070, die gemäß unverbindlicher Preisempfehlung rund 550 Euro kostet und diesen derzeit auch nicht merklich unterbietet. Ada Lovelace brächte in diesem Fall also, die verbesserte Raytracing-Leistung und DLSS 3 (Test) einmal außen vor gelassen, nicht unbedingt mehr FPS/Preis. Da diese Tatsache aber ebenso auf die drei bereits erschienenen GeForce-RTX-4000-Grafikkarten zutrifft, wie ein aktueller Leserartikel zeigt, erscheint dieser preisliche Rahmen nicht unrealistisch.

Da die Gerüchte zur GeForce RTX 4060 Ti darüber hinaus von einer TDP von 160 Watt ausgehen, wäre die Grafikkarte immerhin wesentlich effizienter als die mit einer TDP von 220 Watt spezifizierte GeForce RTX 3070. Anzumerken ist überdies, dass Ada Lovelace das Power-Limit in Spielen erfahrungsgemäß ohnehin nicht ausschöpft; vor allem bei limitierten FPS. Abseits dessen mehren sich Hinweise, nach denen die GeForce RTX 4060 Ti im Referenzdesign über ein besonders kurzes PCB verfügen soll, das per 12VHPWR-Anschluss mit Strom versorgt werden kann. Nvidia plant demnach, in dieser Generation alle Gaming-Grafikkarten auf den neuen Standard umzurüsten.

Offizielle Spezifikationen der RTX-4000-Serie

Informationen sind mit Vorsicht zu genießen

Zwar werden die Gerüchte zur GeForce RTX 4060 Ti immer gehaltvoller, letztlich handelt es sich aber weiterhin um keineswegs gesicherte Informationen. Letztlich folgt an dieser Stelle also der obligatorische Hinweis: Klarheit wird es erst mit ersten Tests geben. Mit einem Marktstart der kolportierten GeForce RTX 4060 Ti ist erst nach der GeForce RTX 4070 im zweiten Quartal 2023 zu rechnen. ComputerBase wird zu gegebener Zeit mit den gewohnt ausführlichen Tests und Benchmarks aufwarten.

Weitere Inhalte zum Thema