MWC 2024

Anker MagGo Power Bank im Test: Qi2 bringt 15 Watt drahtloses Laden und Magneten für alle

Frank Hüber
68 Kommentare
Anker MagGo Power Bank im Test: Qi2 bringt 15 Watt drahtloses Laden und Magneten für alle

Zum MWC 2024 starten die ersten drahtlosen Qi2-Ladegeräte von Anker. ComputerBase konnte vorab einen Blick auf die MagGo Power Bank (10K), die MagGo Power Bank (6.6K) und das neue Qi2-Wireless-Ladepad werfen, die 15 Watt drahtloses Laden und eine magnetische Halterung für Android und iPhone bringen.

Vor fast 14 Jahren wurde der drahtlose Ladestandard Qi eingeführt, nun steht mit Qi2 die zweite Generation und MagSafe-Alternative in den Startlöchern und vereint das magnetische Wireless Charging für Android und iPhone. Kompatible Geräte können fortan mit bis zu 15 Watt drahtlos geladen werden und nicht mehr nur MagSafe sorgt für einen festen, standardisierten Halt über einen magnetischen Ring. Selbst Apple ermöglicht ab dem iPhone 13 und iOS 17.2 das drahtlose Laden mit 15 Watt abseits von MagSafe über ein Qi2-Ladegerät – bisher war diese Ladeleistung auf Apples eigenen Standard beschränkt. Darüber hinaus hat der US-Konzern bei der Entwicklung der magnetischen Andockfunktion seine MagSafe-Verbindung freigegeben.

Schon zur IFA 2023 hatte Anker einen Ausblick auf die neue MagGo-Produktpalette mit Qi2 gegeben. Die neuen Powerbanks gehören zu den ersten Produkten, die die Qi2-Zertifizierung vom Wireless Power Consortium (WPC) erhalten haben. Sie laden iPhones mit Unterstützung für die Magnetic-Power-Profile-Technologie (MPP) ebenso wie kommende Android-Smartphones. ComputerBase nutzt den Start für einen Blick auf den neuen Standard, zwei neue MagGo-Powerbanks und den neuen Qi2 Wireless Charger von Anker.

Anker MagGo Power Bank (10K)
Anker MagGo Power Bank (10K)

Da es noch kein Android-Smartphone mit Qi2 gibt, lassen sich die ersten Qi2-Charger vorerst mit all ihren Funktionen nur mit einem iPhone ab dem iPhone 13 nutzen. Bis auch entsprechende Android-Geräte mit Qi2 auf den Markt kommen, sollte es aber nicht mehr lange dauern. Zudem lässt sich jedes Gerät, das Wireless Charging nach Qi-Standard unterstützt, auf einem Qi2-Ladepad oder einer Qi2-Powerbank problemlos laden. Es wird nur nicht magnetisch fixiert und lädt ggf. nicht mit 15 Watt.

Was ist Qi2?

Qi2 ist der Nachfolger des Ladestandards Qi aus dem Jahr 2010 und kann über elektromagnetische Induktion Endgeräte kabellos aufladen. Er wurde erst vor wenigen Wochen (Ende 2023) offiziell fertiggestellt. Qi2 kann mit mehreren Fortschritten gegenüber dem Vorgänger aufwarten:

  • Qi2 unterstützt Magneten, wodurch sich Endgerät und Ladefläche leichter ausrichten lassen. (Magentisches Leistungsprofil, MPP)
  • Qi hat nur über das erweitere Leistungsprofil 15-Watt-Ladungen auf sehr wenigen Geräten unterstützt, bei Qi2 sind 15 Watt Standard.
  • Langfristig soll Qi2 noch höhere Laderaten beherrschen. Bereits bei Qi, das mit 5 Watt startete, gibt es mit „Leistungsklasse 0“ ein Profil, das bis zu 30 Watt unterstützt.

Unterschied zu MagSafe

Im Unterschied zu MagSafe ist Qi2 ein offener Standard. Ähnlich wie beim Vorgänger Qi kann ihn jeder Smartphone- und Hersteller sonstiger Geräte in seine Produkte einbauen. Zubehörhersteller müssen ihre Ladegeräte darüber hinaus nicht mehr über Apple lizenzieren lassen – was Zeit und Geld spart. Ansonsten sind beide Anschlüsse für den Endkonsumenten aktuell sehr ähnlich: Sie verfügen über dieselbe magnetische Andockfunktion und können mit 15 Watt Leistung laden. Widget-Funktionen, wie sie Apple beim eigenen Battery Pack geboten hat, über die auch der Akkustand der Powerbank angezeigt wird, können Drittanbieter aber nicht bieten.

Die Qi2-Powerbanks und der Wireless Charger

Anker bringt die neuen MagGo-Powerbanks mit Qi2 in zwei Versionen auf den Markt. Neben der Anker MagGo Power Bank (6.6K) mit 6.600 mAh im Klappdesign mit einem Ständer, der von 30 bis 65 Grad gewinkelt werden kann, kommt mit der Anker MagGo Power Bank (10K) auch ein Modell mit 10.000 mAh, Display und Klappaufsteller.

Anker MagGo Power Bank (10K): Lieferumfang
Anker MagGo Power Bank (10K): Lieferumfang
Anker MagGo Power Bank (6.6K): Lieferumfang
Anker MagGo Power Bank (6.6K): Lieferumfang
Anker MagGo Wireless Charger mit Qi2
Anker MagGo Wireless Charger mit Qi2

Die Anker MagGo Power Bank (10K) ist in Schwarz, Weiß, Grün, Blau und Violett zum UVP von 89,99 Euro bei Anker und Amazon erhältlich*. Die Anker MagGo PowerBank (6.6K) wird hingegen für 69,99 Euro bei Anker und Amazon* angeboten.

Der Anker MagGo Wireless Charger ist ein magnetisches Qi2-Ladepad mit USB-C, das für 29,99 Euro bei Anker und Amazon verfügbar ist*.

Auch die zur IFA 2023 gezeigte Anker MagGo Wireless Charging Station (Foldable 3 in 1) ist in Kürze für 109,99 Euro bei Amazon erhältlich*. Die Anker MagGo Wireless Charging Station (3-in-1-Stand) kostet hingegen 99,99 Euro bei Amazon*.

Anker MagGo Power Bank (10K)

Die Anker MagGo Power Bank mit 10.000 mAh bzw. je zwei 5.500-mAh-Akkus mit 38,5 Wh in Reihe und einer Wireless-Charging-Leistung von bis zu 15 Watt bietet ein LC-Display an der Seite, auf dem der Ladestand sowie die voraussichtlich verbleibende Entlade- und Ladezeit der Powerbank bei aktueller Leistungsaufnahme in Echtzeit angezeigt werden. Auffällig im Test: Die Anzeige zeigt längst 1 % Restakku und 1 Minute Restladezeit, die Powerbank lädt das Smartphone aber trotzdem noch rund 30 Minuten weiter.

Anker MagGo Power Bank (10K)

Die Anker MagGo Power Bank (10K) misst 107,1 × 68,8 × 22,25 mm und wiegt 255 g. Zum Vergleich: Das inzwischen nicht mehr erhältliche Apple MagSafe Battery Pack weist lediglich ein Gewicht von 114 Gramm bei Maßen von 96 × 64 × 11 mm und einer Kapazität von nur 1.460 mAh (11,13 Wh) auf.

Ein Klappständer aus Metall an der Rückseite der Powerbank erlaubt es, sie mitsamt Smartphone aufzustellen. Grundsätzlich spielt es dabei keine Rolle, in welcher Orientierung das Mobilgerät auf den magnetischen Ring aufgesetzt wird, die Powerbank hält in jeder Ausrichtung zuverlässig an der Rückseite eines mit Apple-Hülle versehenen iPhone 13 Pro. Wird das iPhone horizontal auf die Powerbank geclippt, liegt es allerdings nicht überall auf. Die MagGo Power Bank (10K) ist etwas zu breit, so dass der Kamerabuckel des iPhones im Weg ist. Ausreichend Halt bieten die Magneten trotzdem noch.

Geräte ohne Wireless Charging lassen sich über die Powerbank auch via USB-C aufladen. Der USB-C-Anschluss ist links unten platziert und kann Geräte auch schneller mit bis zu 27 Watt aufladen, was im Übrigen deutlich effizienter ist als drahtloses Laden. Theoretisch ist das gleichzeitige Laden über Qi2 und USB C ebenfalls möglich, wobei ComputerBase keine Angaben dazu vorliegen, welche Gesamt-Ausgangsleistung die Powerbank in diesem Fall bereitstellen kann. Über den USB-C-Port wird die Powerbank auch aufgeladen – mit bis zu 20 Watt. Im Test hat das Laden mit 18 Watt 2:45 Stunden gedauert.

Anschluss Maximale Ausgangsleistung Unterstützte Spannungen
Qi2 15 Watt
USB-C 27 Watt 5 Volt, 9 Volt

ComputerBase konnte die Anker MagGo Power Bank (10K) in den letzten Wochen bereits ausführlich nutzen und hat sie als Standard-Powerbank auf Reisen und Events mitgeführt. Mit einem immer häufiger nicht mehr über den Tag kommenden iPhone 13 Pro erwies sie sich als äußerst nützlicher Begleiter, zumal man sich um das passende Ladekabel keine Gedanken machen muss. Trotz ihrer Maße lässt sich das Smartphone theoretisch auch in der Hosentasche weiter laden, wenn sie ausreichend dimensioniert ist. Die drahtlose Ladeleistung führt zwar zu einem Erwärmen des Smartphones, unangenehm ist dies jedoch nicht.

Anker MagGo Power Bank (6,6K)

Die Anker MagGo Power Bank mit 6.600 mAh bzw. zwei 3.300-mAh-Akkus mit 25,4 Wh in Reihe und ebenfalls 15 Watt drahtloser Ladeleistung setzt mit einem kleineren Akku auf ein etwas anderes Design. Die MagSafe-Halterung lässt sich anwinkeln und hält das iPhone – oder, sobald verfügbar, auch Qi2-Android-Smartphones – magnetisch, während die Basis auf dem Tisch stehen bleibt. So dient sie auch als Tischladestation mit unterschiedlichen Betrachtungswinkeln.

Anker MagGo Power Bank (6.6K)

Sie verfügt ebenfalls zusätzlich über einen USB-C-Anschluss, der Geräte nach USB Power Delivery 3.0 und Quick Charge 3.0 mit bis zu 20 Watt lädt. Auch die Eingangsleistung liegt bei maximal 20 Watt. Statt eines Displays geben vier kleine LEDs unterhalb des Scharniers grob Aufschluss über den Akkuladestand der Powerbank.

Anschluss Maximale Ausgangsleistung Unterstützte Spannungen
Qi2 15 Watt
USB-C 20 Watt 5 Volt, 9 Volt

Die Anker MagGo Power Bank (6.6K) misst 109,1 × 62 × 25 mm und wiegt 264 g. Durch ihr etwas schmaleres Design kommt sie mit der Hülle des iPhones bei horizontaler Befestigung nicht in die Quere.

Anker MagGo Power Bank (6.6K): Auch horizontal passt es mit dem iPhone
Anker MagGo Power Bank (6.6K): Auch horizontal passt es mit dem iPhone
Anker MagGo Power Bank (6.6K)
Anker MagGo Power Bank (6.6K)

Anker MagGo Wireless Charger

Der Anker MagGo Wireless Charger ist ein magnetisches Qi2-Ladepad mit USB-C, der es auf kompakte Maße von 60 mm im Durchmesser und 11,6 mm in der Dicke bringt. Seine Verarbeitung mit Metallgehäuse überzeugt ebenso wie die von den Powerbanks und im Test lud er das iPhone 13 Pro problemlos schnell auf. Die Magneten sind so kräftig, dass man darauf achten sollte, den Charger nicht immer an der Verbindungsstelle des Ladekabels vom Smartphone zu hebeln, auch wenn dies die einfachste Möglichkeit ist, das Pad zu lösen. Mit einem Gewicht von 102 g ist er zudem leicht genug, um ihn bei einer Reise im Handgepäck mitzunehmen.

Kapazität und Effizienz im Praxistest

Anker beziffert die Anker MagGo Power Bank (10K) mit einer Kapazität von 10.000 mAh (7,7 V/38,5 Wh). Bei der MagGo Power Bank (6.6K) werden 6.600 mAh angegeben (7,7 V/25,41 Wh). Beim Laden und Entladen eines Akkus treten aber Verluste auf. Wie groß sie sind, ist entscheidend für die Effizienz. ComputerBase hat deshalb nachgemessen.

Nutzbare Energie der Anker MagGo Power Bank (10K)
Dauerlast Gemessene Kapazität Wirkungsgrad
15 Watt (5 V/3 A) 29,3 Wh (6.480 mAh) 76,1 %
5 Watt (5 V/1 A) 33,95 Wh (6.685 mAh) 88,2 %
Nennkapazität 38,5 Wh

Mit einem Wirkungsgrad von maximal 88,2 Prozent erzielt die Anker MagGo Power Bank (10K) im Test ein sehr gutes Ergebnis. Bei 15 Watt Ladeleistung könnte er mit 76,1 Prozent jedoch etwas höher ausfallen.

Anker MagGo Power Bank (10K)
Anker MagGo Power Bank (10K)
Nutzbare Energie der Anker MagGo Power Bank (6.6K)
Dauerlast Gemessene Kapazität Wirkungsgrad
15 Watt (5 V/3 A) 19,8 Wh (3.976 mAh) 77,9 %
5 Watt (5 V/1 A) 20,5 Wh (4.144 mAh) 80,7 %
Nennkapazität 25,41 Wh

Der minimale Wirkungsgrad der kleineren Powerbank liegt mit 77,9 Prozent leicht über jenem der 10K-Variante.

Anker MagGo Power Bank (6.6K)
Anker MagGo Power Bank (6.6K)

Auch beim Laden der Powerbanks treten Verluste auf. Um die 10.000 mAh (38,5 Wh) des 10K-Modells zu laden, werden im Test bei 18 Watt Ladeleistung 40,55 Wh benötigt. Bei der MagGo Power Bank (6.6K) sind hingegen 26,9 Wh nötig, um den Akku mit 18 Watt wieder voll aufzuladen.

Fazit

Sowohl die MagGo Power Bank (10K) als auch die MagGo Power Bank (6.6K) und der MagGo Wireless Charger hinterlassen im Test einen guten Eindruck und überzeugen bei Leistung, Design und Verarbeitung. Im Alltag ist die Anker MagGo Power Bank (10K) mit geringerer Dicke, leichterem Gewicht, einem Display und höherer Akkukapazität allerdings der eindeutig bessere Reisebegleiter, der die 20 Euro Aufpreis wert ist.

Anker MagGo Power Bank (6.6K) (links) und MagGo Power Bank (10K) (rechts)

In Verbindung mit einem iPhone 13 Pro erledigen alle drei Geräte ihre Arbeit völlig problemlos. Ein passendes Qi2-Smartphone mit Android stand (anders als erhofft) zum Test noch nicht zur Verfügung, da noch kein Smartphone mit dem neuen drahtlosen Ladestandard den Markt erreicht hat. Die Erweiterung und Öffnung des Wireless Chargings sind aus Kundensicht nur zu begrüßen, bieten sie künftig doch eine breitere Auswahl, die voraussichtlich auch zu günstigeren Preisen führen wird.

ComputerBase hat die MagGo Power Bank (10K), die MagGo Power Bank (6.6K) und den MagGo Wireless Charger leihweise von Anker unter NDA zum Testen erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.

(*) Bei den mit Sternchen markierten Links handelt es sich um Affiliate-Links. Im Fall einer Bestellung über einen solchen Link wird ComputerBase am Verkaufserlös beteiligt, ohne dass der Preis für den Kunden steigt.

Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.

MWC 2024 (26.–29. Februar 2024): ComputerBase war vor Ort!
  • Schneller Smartphone-Speicher: Micron schrumpft UFS 4.0 und bringt ihm neue Features bei
  • Intel zum MWC 2024: Alle Meteor-Lake-CPUs zu vPro fähig, Granite Rapids-D in 2025
  • High-Tech-Branche: Spanien plant 20 Milliarden Euro für AI, TK, Chips und Co ein
  • +16 weitere News