News Razzien und Verhaftungen im Dunstkreis von kino.to

Fetter Fettsack

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Wie einem umfangreichen Bericht auf Spiegel Online zu entnehmen ist, hat die Generalstaatsanwaltschaft Dresden vergangenen Mittwoch Razzien gegen deutsche Werbe- und Affiliate-Dienstleister durchgeführt. Diese sollen, so der Verdacht, Werbeschaltungen auf illegalen Websites wie kino.to vorgenommen bzw. diese veranlasst haben.

Zur News: Razzien und Verhaftungen im Dunstkreis von kino.to
 
Hallo @ all,


Fetter Fettsack schrieb:
Auf diesem Wege soll das Risiko für solche Aktivitäten erhöht und damit eine Art abschreckender, generalpräventiver Effekt erzielt werden.

Äußerst zweifelhaft daß dies geschehen könnte. Die Erfahrungen in der "Drogenbranche" sprechen eine deutlich andere Sprache. Da wo eine Nachfrage besteht, werden sich immer wieder Wege finden diese zu befriedigen. Ob der Markt kriminalisiert wird oder nicht spielt dabei fast keine Rolle. Im Gegenteil, je stärker die Verfolgung wird umso mehr wachsen die Umsätze der Großen, weil durch die Kriminalisierung der Markt künstlich verknappt wird.

Gerade durch die Ausdünnung der OCHs wird gerade der Markt eher verstärkt denn geschwächt. Denn der "Endverbraucher" hat weiterhin wenig zu befürchten. Er muß sich auch nicht mehr zwischen so vielen OCHs entscheiden, um beim nächsten Download festzustellen daß sein OCH nicht unterstützt wird. Diesen Effekt bestätigen auch die News rund um dieses Thema. Nachdem Magaupload gekillt wurde und andere sich aus Angst selbst vom Markt verabschiedet haben, haben die restlichen OCHs wie Netload oder Uploaded einen wahren Run auf ihre PremiumAccs erlebt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Gegenteil, je stärker die Verfolgung wird umso mehr wachsen die Umsätze der Großen, weil durch die Kriminalisierung der Markt künstlich verknappt wird.
Naja oder die Anbieter solcher Seiten müssen sich nach anderen Finanzierungsmöglichkeiten umsehen, sprich Premiumdienste gegen bares und dann wird auch der letzte merken das nicht mal der Tod umsonst ist und Seiten wie Kino.to ihre Dienste nicht angeboten haben, um der Allgemeinheit etwas gutes zu tun!
 
Fischkopp schrieb:
...und dann wird auch der letzte merken das nicht mal der Tod umsonst ist und Seiten wie Kino.to ihre Dienste nicht angeboten haben, um der Allgemeinheit etwas gutes zu tun!

Vollkommen richtig, aber kein Grund für eine niedrigere Nachfrage. Mithilfe eines PremieumAccs (ca. 10€ im Monat) kann man sich jede Serie und jeden Film runterladen. Für einen Film braucht man ca. 1h für eine Serienfolge in SD nur ca. 5 Minuten. Die legale Contentindustrie ist nicht einfach nur teurer, sie macht dem Endkunden überhaupt kein Gegenangebot. Viel schlimmer sie tut alles mögliche um die digitale Freiheit des Nutzers einzuschränken anstatt sie zu fördern. Daher schafft sie ja gerade selbst diesen Markt.

Viele Endverbraucher würden mit Sicherheit gerne ein mehrfaches des illegalen Preises an legale Quellen zahlen, doch es gibt schlichtweg keine. Die Meinung der Contentindustrie man könnte eine Nachfrage einfach unterdrücken ist schlichtweg naiv, denn sie ignoriert einfach die Gesetze des Marktes.
 
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Wow, gegen Leute die Urheberrechte verletzen wird mehr unternommen und härter vorgegangen als gegen Serienmörder, Drogenkartelle und Kriegsverbrecher...
 
Vildan999 schrieb:
Wow, gegen Leute die Urheberrechte verletzen wird mehr unternommen und härter vorgegangen als gegen Serienmörder, Drogenkartelle und Kriegsverbrecher...

Natürlich, denn für diese "Märkte" gibt es keine legalen Anbieter die ihre Interessen verteidigen.:evillol:
 
Ist es illegal Werbung zu schalten? Vorher war es ja auch nicht illegal, nur seitdem der deutsche Staat Kino.to als illegal definierte. Imo sollte man am besten gleich noch den Provider und die hiesigen E-Werke zu Rechenschaft ziehen. Also langsam wird es lächerlich. Ich verstehe schon den Sinn dahinter, aber wie schon gesagt ist dies schädlich für den gesamten werbe Markt im Net.
 
Naja erstmal abwarten, ob der Klage stattgegeben und wie dann das Urteil ausfällt. Weil die Beihilfe wird hier schon sehr weit ausgelegt. Der Waffenhersteller wird auch nicht verknackt, weil jemand mit seinen Waffen zu Unrecht erschossen wurde.
 
@drow17

Die Waffenhändler werden aber gejagt,die Waffen in "gesperrte" Ländern liefern.
So könnte man das mit der Werbung auch auslegen,nicht die Hersteller der Werbung werden gesucht,sondern die Agenturen die mit Werbung handeln also die Händler.
 
Konsequenterweise müsste jetzt der Provider, die PC-Hersteller und jeder, der mit kino.to in Verbindung gebracht werden kann, bestraft werden. Das ist absolut lächerlich, was hier betrieben wird. Ich stimme Vildan999 zu, es wird in diesem Fall wesentlich mehr Energie aufgewendet als bei den für die Gesellschaft viel wichtigeren Fälle.

Außerdem wird mal wieder am falschen Hebel angesetzt. Es wird ein Exempel statuiert und es werden Symptome, jedoch nicht die Ursachen bekämpft. Ein einheitliches, bezahlbares, für alle zugängliches, einfach zu benutzendes "Content-Portal" würde wesentlich mehr bewirken und den ach so armen Musik- und Filmunternehmen erhebliche Profite bescheren. Aber dazu sind die sich zu fein oder denken nicht weit genug. Aus dieser Sicht müsste kino.to noch belohnt werden, da sie zeigen, wie es besser gehen könnte.

Ich selbst bin angehender Autor, also schaffe selbst Werke, kann das bestehende Urheberrecht mit all seinen Auswüchsen jedoch keinesfalls gutheißen. Außerdem geht es doch gar nicht um uns Künstler. Was bekommt denn ein Musiker von der Gema? Und ein Schriftsteller? Alles Ausreden, um sich auf Kosten der Gesellschaft zu bereichern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Irgendwie verstehe ich es nicht.

Wenn sie jetzt Leute verhaftet hätten, die woanders FÜR kino.to Werbung gemacht haben, ok. Das würde ich durchaus einsehen, dass man das als Beihilfe zählen kann.

Aber Werbung AUF kino.to? Wie soll das denn bitte Beihilfe sein? Ich verstehe das nicht.

Oder haben die zwei Personen selbst Werbekunden gesucht und an kino.to vermittelt, sodass kino.to (und die beiden selbst natürlich) mehr Einnahmen hatten?

Irgendwie geht das aus dem News-Text nicht hervor, finde ich.
 
Gibt es schon einen Hafbefehl gegen Larry Page?
Dessen Werbung ist auch auf einigen zweifelhaften Seiten geschaltet :rolleyes:
 
SunnyboyXP0 schrieb:
Außerdem wird mal wieder am falschen Hebel angesetzt. Es wird ein Exempel statuiert und es werden Symptome, jedoch nicht die Ursachen bekämpft. Ein einheitliches, bezahlbares, für alle zugängliches, einfach zu benutzendes "Content-Portal" würde wesentlich mehr bewirken und den ach so armen Musik- und Filmunternehmen erhebliche Profite bescheren. Aber dazu sind die sich zu fein oder denken nicht weit genug. Aus dieser Sicht müsste kino.to noch belohnt werden, da sie zeigen, wie es besser gehen könnte.

Die Contenindustrie ist aber nicht bestrebt danach, das ihre vertriebenen Werke als Daten im Netz umherschwirren. Sie wollen verhindern, dass die Leute auf die Idee kommen ihre legal erworbenen MP3s oder DivX-Filme auf Sticks zu kopieren und sie einem Kumpel zu geben, der sie wiederum kopiert.
Sie wollen das wirklich jeder sich die CD oder DVD bzw. BluRay kauft, der diese Werke sehen oder hören möchte und jegliches Kopieren absolut illegal ist. Erst das bringt den maximalen Profit.

Noch zur News.
Hammer ist das Vorgehen des deutsche Staates ohne wirkliche beweiskräftige Rücklagen. Es werden einfach alle Leute willkürlich verhaftet um ein Exempel zu statuieren.
Zitat:
Auf diesem Wege soll das Risiko für solche Aktivitäten erhöht und damit eine Art abschreckender, generalpräventiver Effekt erzielt werden.

Wieso nicht gleich alle eventuell beteiligte Leute auf einen öffentlichen Platz bringen und dort ohne Verhandlung einfach hinrichten ?
Das Ganze natürlich noch im Live-Fernsehen bringen und schon ist der abschreckenden generalpräventiven effektiven Gerechtigkeit genüge getan.
Die wo geständig sind kommen selbstverständlich noch mit 20-50 Peitschenhiebe davon.

So ein Vorgehen hätte ich in China oder Sudan erwartet. Aber anscheinend ist unsere Bananenrepublik kaum besser.
 
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BlackWidowmaker schrieb:
Viele Endverbraucher würden mit Sicherheit gerne ein mehrfaches des illegalen Preises an legale Quellen zahlen, doch es gibt schlichtweg keine. Die Meinung der Contentindustrie man könnte eine Nachfrage einfach unterdrücken ist schlichtweg naiv, denn sie ignoriert einfach die Gesetze des Marktes.

Genau; statt ständig nur über illegale Downloads zu jammern sollen sie endlich einmal faire Angebote für legale Downloads schaffen. Und das nicht nur als Stream denn viele haben nicht die benötigte Übertragungsrate um einen Film in ansprechender Qualität zu streamen.

Die Musikindustrie hat auch relativ lange gebraucht bis sie ein entsprechendes Angebot bereitstellten. Und dann hat man noch jahrelang die Kunden mit mieser Qualität und Kopierschutz vergrault bis man es endlich kapiert hat das der zahlende Kunde auch eine entsprechende Qualität will.

Die Filmindustrie hat daraus scheinbar nichts gelernt und macht die selben Fehler.
 
Die Musikindustrie hat bis heute kein vernüftiges Angebot rausgebracht. Die Filmindustrie wird da sicher noch 10 Jahre brauchen.

Aber ich verstehe auch nicht wie man da auf Beihilfe kommt. Natürlich schaltet man seine Werbung auf vielbesuchten Webseiten. Hoffentlich werden die freigesprochen.
 
Seit wann haben die eine Flatrate? Da muss man doch jedes Lied einzeln bezahlen. Das sehe ich nicht als vernüftiges Angebot.
Vernüftig wäre eine Flatrate für bspw 10€-15€ im Monat, natürlich komplett ohne DRM.

Du kennst also das Beweismaterial? Erzähl mal.
Die Leute wurden wegen Beihilfe verhaftet. Sie haben nur Werbung geschaltet, das ist keine Beihilfe. Und für die Festnahme muss man auch noch Steuern zahlen.
 
Wow, gegen Leute die Urheberrechte verletzen wird mehr unternommen und härter vorgegangen als gegen Serienmörder, Drogenkartelle und Kriegsverbrecher...

Darauf haben wir jetzt alle gewartet. ;)


Ich bin mir nicht sicher, ob man mit solchen Aktionen das erreicht, was man erreichen will. Wer weiß wieviele solcher illegaler Seiten in kurzer Zeit ans Netz gehen. Vermutlich sind in der Zeit, die für die Ermittlung in diesem Fall draufgegangen sind, 5 neue Websites mit absichtlich illegalem Content hochgeschaltet worden.
Wenn man wirklich was erreichen will, muss man gezielt gegen die großen Fische vorgehen... wie eben die Betreiber solcher Seiten, die es ja wirklich zuhauf gibt. Leute, die Werbung auf die Seite geschaltet haben, sind (finde ich zumindest) sozusagen "kleine Fische".
 
BlackWidowmaker schrieb:
Vollkommen richtig, aber kein Grund für eine niedrigere Nachfrage. Mithilfe eines PremieumAccs (ca. 10€ im Monat) kann man sich jede Serie und jeden Film runterladen. Für einen Film braucht man ca. 1h für eine Serienfolge in SD nur ca. 5 Minuten. Die legale Contentindustrie ist nicht einfach nur teurer, sie macht dem Endkunden überhaupt kein Gegenangebot. Viel schlimmer sie tut alles mögliche um die digitale Freiheit des Nutzers einzuschränken anstatt sie zu fördern. Daher schafft sie ja gerade selbst diesen Markt.

Viele Endverbraucher würden mit Sicherheit gerne ein mehrfaches des illegalen Preises an legale Quellen zahlen, doch es gibt schlichtweg keine. Die Meinung der Contentindustrie man könnte eine Nachfrage einfach unterdrücken ist schlichtweg naiv, denn sie ignoriert einfach die Gesetze des Marktes.
+1
Das gibt es ja auch in AmiLand, nur bei uns stellt sich die GEMA selbst das Bein und beschwert sich dann zsuammen mit der Contentindustrie über die vielen illegalen Kopien. Wie dumm kann man eigentlich sein? Die Conentindustrie hat dabei ebenfalls noch nicht überrissen, dass die GEMA das Wurzel des Übels ist...

@Topic: Beihilfe? Durch Werbung? Ob das haltbar ist...?! :rolleyes:

MFG, Thomas
 
BlackWidowmaker schrieb:
Viele Endverbraucher würden mit Sicherheit gerne ein mehrfaches des illegalen Preises an legale Quellen zahlen, doch es gibt schlichtweg keine. Die Meinung der Contentindustrie man könnte eine Nachfrage einfach unterdrücken ist schlichtweg naiv, denn sie ignoriert einfach die Gesetze des Marktes.

Vollkommen richtig.
Und bis die Geldsäcke das verstehen bin ich weiterhin Nutzer der Kino.to-Nachfolge-Seiten.
 
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