Wahl der richtigen Rechtsform

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Merkur123

Ensign
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ich wollte fragen warum man eine OHG oder KG eröffnen sollte, wenn man bei diesen Rechtsformen mit seinem Privatvermögen unbeschränkt haftet?
Vor allem weiß ich nicht, warum man eine OHG eröffnen sollte...warum keine GmbH, wo man nur mit seinem Eigenkapital haftet?
Wann bietet sich statt einer GmbH anstatt einer OHG an?
Welche Vorteile hat eine OHG?
 
Weil man bei einer GmbH z.B. eine Stammeinlage von mind. 25000 Euro hat und die Hälfte sofort erbringen muss. Vorteile und Nachteile kann man btw gut ergooglen.
 
Welche Gründe gibts noch, außer dass kein Stammkapital gefordert wird?
hm.

Wenn die Gesellschafter unbeschränkt haften, bekommt man dann bei der Bank leichter einen Kredit?

Ich habe schon gegoogelt, habe auch Infomaterial aber daraus kann man nicht entnehmen
warum eine GmbH nicht immer vorteilhaft ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine GmbH ist eine Kapitalgesellschaft, während OHG und KG beides Personengesellschaften sind. Für eine GmbH ist ein Mindestkapital von 25k€ bei Gründung vorgeschrieben, mit welchem das Unternehmen dann auch haftet. Eine Gründung mit geringerem Kapital ist zwar möglich (jedoch mindestens 12k5€), jedoch muß der Restbetrag durch Sacheinlagen erbracht werden. Für eine OHG wie für eine KG ist kein mindestkapital vorgeschrieben, da dort auch mit Privatvermögen gehaftet wird. Bei einer GmbH hat der Geschäftsführer nur dann, wenn ihm ein Verschulden nachgewiesen werden kann, eine Nachschusspflicht, es wird mit dem Gesellschaftsvermögen, aber mindestens dem Stammkapital gehaftet.

Relevante Gesetze sind das GmbHG sowie das HGB.

OHG und KG sind keine eigene Rechtspersönlichkeit, während eine GmbH sehr wohl eine juristische Person darstellt, entsprechend kann sie handeln und wird sie behandelt.

Ab einer gewissen Größe (bei einer GmbH) muß die externe Buchführung offengelegt werden. Für OHG wie KG besteht keine Publizitätspflicht.

Eine Verlustbeteiligung bei einer OHG erfolgt nach Vertrag (wenn nicht vorhanden, "nach Köpfen"), bei einer KG in "angemessenem Verhältnis" zwischen den Gesellschaftern, meist prozentual nach Einlage (bis max zur Höhe der Einlage der Kommanditisten, der Komplementär haftet auch mit Privatvermögen). Gweinnbeteiligung ist ähnlich, jedoch entfallen bei Gewinn mindestens 4% auf die Einlage (wenn kein Vertrag vorhanden), der Rest wird bei der OHG "nach Köpfen" verteilt, bei der KG wieder "in angemessenem Verhältnis".

Geschäftsführung/Vertretung:
OHG: Nach Vertrag/Jeder
KG: Komplementär
GmbH: Geschäftsführer (eingetragen)

Stimmrecht:
OHG/KG: "nach Köpfen"
GmbH: Nach Kapitalanteil
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ist der Vorteil bei einer OHG und einer KG dass die Gewinnbeteiligung fairer ist?
Die Gesellschafter bekommen 4% ihres Eigenkapitalanteils und der Rest wird nach Köpfen verteilt...
wenn die Gesellschaft einen hohen Gewinn erbringt, bekommt man viel "variables Gehalt".

Und bei einer GmbH...da stopft sich der Geschäftsführer die Taschen voll...und der Rest bekommt nicht mehr viel ab...?

Wie ist die Gewinnverteilung bei einer GmbH ?
 
Merkur123 schrieb:
Also ist der Vorteil bei einer OHG und einer KG dass die Gewinnbeteiligung fairer ist?
Hängt alles vom Gesellschaftsvertrag ab. Kann auch sein, daß einer alles kriegt. Und "nach Köpfen" ist keine faire Verteilung.

Merkur123 schrieb:
Wie ist die Gewinnverteilung bei einer GmbH ?
Nach dem Verhältnis der Geschäftsanteile.

Es gibt noch einiges, was ich nicht erwähnt habe, aber dafür habe ich ja die entsprechenden Gesetze verlinkt, da steht es recht ausführlich drin. Meine Posts sind nur eine Kurzübersicht.
 
Wem 20% der GmbH gehören, der kann auch über 20% des Gewinnes verfügen. Grob gesagt.
 
Also wenn jemand 10k von 50k ins Stammkapital eingebracht hat, bekommt er bei einem Gewinn von 50k, 10k?
Ergänzung ()

Bei einer AG ist es ja so, dass das Grundkapital in Aktien zerlegt ist.

Der Vorstand leitet die AG...dann wollte ich fragen was ein Vorstandsvorsitzender ist?
 
So könnte man es auslegen. Denke Dir einfach einen Geschäftsanteil zu 1€. Interessant wird es, wenn der Gewinn zu Teilen wieder in das Unternehmen eingebracht wird bzw. im Unternehmen verbleibt und nicht vollständig abgezogen wird. Da kann sich dann das Verhältnis auch ändern.

Der Vorstandsvorsitzende ist derjenige, den der Vorstand zu seinem Vertreter gewählt hat. Er ist derjenige, der mit den "alltäglichen Geschäftsaufgaben" des Unternehmens betraut und entscheidungsfähig in ebendiesen Belangen ist. Eingesetzt wird der Vorstand selber vom Aufsichtsrat, der von der Hauptversammlung gewählt wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn er gut verhandelt hat. Wie Du sicherlich weißt, ist Gehalt stets Verhandlungssache. Das gilt nicht nur für den kleinen Mann am Fließband, auch weiter oben in der Nahrungskette darf man um sein Honorar feilschen.

Was für eine Vorbildung hast Du denn, daß Du Dich mit Unternehmensgründung beschäftigen willst?
 
Fachabi, will bald Banking and Finance studieren... zur not eine kaufmännische Ausbildung.

Mich interessiert wie man Karriere machen kann und wieviel man verdient.

Darüber hinaus ist das Verständnis von Rechtsformen sehr wichtig, wenn man
lernen will, wie die Wirtschaft funktioniert.
Ich habe viele Interessen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hatte mich schon gewundert. Rechtsformen der Unternehmen ist normalerweise Stoff der ersten Woche Grundlagen Betriebswissenschaften. Da ist dann dies abgedeckt, was ich hier lückenhaft angerissen habe, und noch einiges mehr. Selbst nach einer gewerblichen Ausbildung wäre das als bekannt vorauszusetzen.

Nun gut, da Du zum Glück nicht vor hast, gleich morgen ein Unternehmen zu gründen, bin ich zumindest einigermaßen beruhigt.
Wenn Du wissen willst, wie die Wirtschaft funktioniert, beschäftige Dich mal lieber mit internem und externen Rechnungswesen. Ist aufschlußreicher als die Rechtsform eines Unternehmens, deren Rahmenbedingungen schon durch die Gesetzgebung vorgegeben werden.

Wenn Du viel Geld verdienen willst, ohne daß Du was können noch etwas wissen mußt - werde Bundestagsabgeordneter. Dann hast Du Berater, deren undifferenzierte Meinung Du beruhigt ignorieren darfst.

In der freien Wirtschaft ist die Größe des Unternehmens entscheidender für das Gehalt als die Position. Bei einem global player kann man auch als einfacher Angestellter an der "Basis" mehr verdienen als so mancher Geschäftsführer eines kleinen, lokalen Hinterhofschraubers.

Karriere? Mach das, was Dir Spaß macht und Dir ein gutes Gefühl gibt. Viel wichtiger als Karriere.
 
Lass dich nicht trollen. Merkur aka Aljoscha2 sucht schon sehr lange eine Ausbildung.

Jedes mal eine andere Branche wo er Fachliteratur sucht und am Ende ist es vergebene Mühe.
 
Allzu viel Mühe war das nicht. Wenn man selber ausbildet, hat man den Stoff noch recht präsent. Ein wenig Gehirnjogging spätnachts ist auch mal eine gute Übung. ;)

Abgesehen davon, nach dem Abi wußte ich damals auch noch nicht, was ich machen/werden sollte. Zwar gab es damals durch die Wehrpflicht noch ein wenig extra Bedenkzeit, viel geholfen hat es jedoch letztlich auch nicht. Ist aber schon nicht verkehrt, wenn sich jemand informiert, und mehr Wissen schadet auch nicht.
 
Merkur123, du strapazierst meine Geduld.
 
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