Leserartikel Steinberg CC121 Controller

BuzzGo

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Moin liebe Computerbase Leser,

dieser Erfahrungsbericht soll euch meine Erfahrungen und Eindrücke des Steinberg CC121 Controllers näher bringen.
Da es ein DAW-Controller ist, habe ich diesen Erfahrungsbericht in das Forum "Sound und Multimedia" eingestellt und nicht unter "Eingabegeräte".

Einleitung
Für mein kleines Projektstudio habe ich nach einem hochwertigen DAW-Controller gesucht.
Es gibt sehr viele Controller auf dem Markt. Wer die Wahl hat, hat die Qual.

Da ich seit über zwanzig Jahren die Sequenzer-Software Cubase einsetze, fiel meine erste Wahl dann letztendlich auf den Steinberg eigenen Controller CC121.

Bereits seit geraumer Zeit ist dieser Controller bereits auf dem Markt.
Nach der Sichtung einiger Präsentationsvideos bestellte ich Mitte September 2014 den Controller für 369,00 Euro bei einem Online-Händler.

Der CC121 bildet einen kompletten Kanalzug von Cubase / Nuendo ab. Sämtliche Funktionalitäten lassen sich - ohne Doppelbelegung - hier bedienen.

An dieser Stelle muss ich direkt darauf hinweisen, dass dieser Controller nur mit Steinberg Cubase oder Steinberg Nuendo nutzbar ist.
Die Verwendung mit einer anderen Sequencer-Software ist nicht vorgesehen.

Was ist ein DAW Controller?
Ein DAW Controller ist eine Hardware-Einheit, mit der man seinem Sequenzer / seine DAW (Digital Audio Workstation) kontrollieren beziehungsweise steuern kann.
So eine Einheit besteht meist aus Drehreglern, Tastern, Fadern, Joystick oder Touchpads.
Somit ist es möglich, gewisse Interaktionen und Funktionalitäten mit seiner DAW vom Controller aus zu steuern.

Technische Daten
motorbetriebener und berührungsempfindlicher 100mm Fader
  • 14 Endlos-Regler
  • 30 Drucknöpfe (alle beleuchtet)
  • AI-Knop
  • Abmessungen: 284 (B) x 72 (H) x 185 (T) mm
  • Gewicht: 1,5 KG
  • Stromversorgung: via USB; Netzadapter (zum Betrieb des Motorfaders)

Auf der Rückseite befinden sich:
  • USB-Anschluß
  • Netzschalter
  • Foot-Switch Anschluß
  • Anschluß für ein Netzteil
  • Kensington-Lock Anschluß

Lieferumfang

  • CC121
  • Netzadapter
  • Benutzerhandbuch CC121
  • USB-Kabel
  • CD-ROM: TOOLS for CC121
  • DVD-ROM: Cubase AI 4

Optik

Der Controller hat eine silberfarbende Oberfläche, die Seiten und der Rücken sind schwarz gehalten.
Im linken Bereich befindet sich der Motorfader, ein Endlos-Drehregler für das Panning, 8 Taster für den Kanal:
  • Stummschalten (M)
  • Solo (S)
  • Lesen (R)
  • Schreiben (W)
  • Monitor (Lautsprecher)
  • Aufnahme (o)
  • Kanaleinstellungen bearbeiten (e)
  • Instrument bearbeiten

Jede Taste hat auch die entsprechende Hintergrundbeleuchtung, die sich mit den Farben in Cubase deckt.
Etwas abgesetzt befinden sich zwei weitere Taster um den jeweiligen Kanal zu wechseln.

In der Mitte befindet sich, auf schwarzem Hintergrund, die 4-Band EQ Sektion.
Hier befinden sich je Band vier Endlos-Drehregler für Steilheit (Q), Frequenz (F) und Verstärkung (G).

Darunter befinden sich vier Taster zum An/Abschalten der einzelnen Bänder.
Auch gibt es auf im linken Bereich der Sektion noch einen Taster um den EQ-Typ auszuwählen.
Im rechten Bereich eine weitere Taste zum den EQ Bypass an/auszuschalten.

Darunter befinden sich noch acht weitere Taster um den den Transportbereich fernzusteuern.
Im rechten Bereich befindet sich der Funktionsbereich des Controllers. Hier kann man über den Drehregler verschiedene Werte ändern:

  • Studio-Control: Steuert der Funktionsbereich den Studiopegel des ControlRoom-Mischpults
  • Monitor-Control: Steuert der Funktionsbereich den Monitorpegel des ControlRoom-Mischpults
  • User Assignable: Steuerung von benutzerdefinierten Einstellungen in Cubase

Darunter befindet sich der silberfarbende AI-Knob.

Verarbeitung
Das ca. DIN A4 große Gerät wirkt sehr robust und das Metallgehäuse sehr hochwertig. die Drehregler sind sehr stabil und machen keinen wackeligen Eindruck.
Die Abstände zwischen den Drehrehlern in der EQ-Sektion bieten genug Luft um mit den Fingern reibungslos arbeiten zu können.
Auch die Druckknöpfe sind sehr solide verarbeitet und haben einen guten Druckpunkt.

Testumgebung
Bisher habe ich den Controller mit folgenden Cubase-Versionen unter Windows 8.1 getestet:
  • Cubase Elements 6
  • Cubase Artist 7
  • Cubase Artist 7.5
  • Cubase Artist 8

Praxis
Das Arbeiten mit Cubase geht dank dem Controller wesentlich angenehmer und schneller voran. Es macht nicht nur wesentlich mehr Spaß, sondern verringert auch die Interaktionen mit der Maus und man kann sich so noch viel besser auf das wesentliche Konzentrieren: die Musik!
Das Gerät steht sehr stabil und fest auf dem Tisch, so dass man sich auch beherzter auf die Regler stürzen kann.
Dank der guten Beleuchtung, der klaren Aufteilung kann man auch in den späten Abendstunden mit wenig Licht im Studio angenehm arbeiten.

Auch der AI-Knob erweist sich als nützlich:
So kann man diesen entweder als Jog-Wheel benutzen, oder man fährt mit der Maus über ein VST3 Plugin (zum Beispiel Cutoff-Filter eines Synthesizers) und kann diesen darüber steuern.
Der berührungsempfindliche Motorfader arbeitet sehr genau und ist angenehm leise.
Nicht zuletzt beim häufigen Wechsel des Kanals wäre hier ein lauter Motorfader auf die Dauer doch störend.

Fazit
Der Steinberg CC121 Controller ist eine echte Bereicherung in meinem Studio. Schnelle Zugriffe auf die Kanalwerte, Transportfunktionen und der AI-Knop runden für mich die Kontrolle meiner DAW ab.

Lediglich zwei Nachteile gibt es:
Für den Motorfader muss man das im Lieferumfang befindliche Netzteil ebenfalls anschließen. Wer auf den Motor verzichten kann, der kann den Controller über den USB-Bus mit Strom versorgen.
Der Controller ist nur unter Cubase / Nuendo funktionsfähig.
Wer darüber hinaus weitere Sequenzer wie Logic X, Studio One, Pro Tools und Co. damit steuern will, sollte sich nach alternativen umschauen.

Für mich ist dies jedenfalls kein Nachteil, da ich auch in den nächsten Jahren bei Cubase bleiben werde.

Sorry an der Stelle für die schlechte Bildqualität - leider hatte ich keinen anderen Bilder mehr zur Hand (außer vom Studio selbst).

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Guter Test. Meiner Meinung nach ist die Hardware hier von Steinberg etwas überteuert. Ich verwende seit Jahren einen Presonus Faderport, der einerseit ergonomisch deutlich besser gestaltet ist, siehe die deutliche Unterscheidung der wichtigsten Transportfunktionen, und auch die Größe etwas kompakter ist. Für das CC121 spricht das mehr an Bedienelementen. Jedoch frage ich mich wirklich, was die Steinberg-Entwickler hier geritten hat, die Transportbuttons so unübersichtlich und gleichförmig zu gestalten?

Es gibt noch eine Alternative, das Frontier Design Alphatrack. Ich hatte das auch mal ein paar Tage zum Testen, und es war damals teuerer als der Faderport, und hat in der Bedienung leider nicht so gut funktioniert wie das Faderport. Die Treiber waren etwas zickiger, so daß ich mich für das Presonus-Gerät entschieden hatte. Es funktioniert bis heute und über mehrere OSs (Win XP/Vista/7/8/8.1).

Von Steinberghardware halte ich mich seit dem Midex 8/Houston Desaster fern, wo einfach mal so dann die HW-Unterstützung von Steinberg aufgekündigt wurde. Das war für eine so teuere Hardware wirklich ein Schlag ins Gesicht.
 
Danke für das Feedback.

Die von Dir genannten Alternativen sind für mich leider keine. Sie bilden keinen kompletten Kanalzug von Cubase ab. Alphatrack wäre auch für mich etwas zu "mager" von der Gerätegröße.

Überteuert finde ich es nicht -

Im Hinblick auf die Limitierung (Cubase / Nuendo only) ist es überteuert. Ansonsten spricht für den Preis die sehr gute Verarbeitung.
Aus der Vergangenheit hatte ich mit Yamaha im Low-End Synthesizer-Bereich zunächst schlechte Erfahrungen im Bezug auf die Verarbeitungsqualität der Encoder (CS2x -> Plastikmist der schnell ausgeleiert wahr).
 
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