gaunt
Lt. Commander
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- Aug. 2007
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Die Konflikte die im nahen Osten toben sind älter als die USA selbst. Mag sein das sie anders aussehen würden, aber da wären sie.Ich behaupte ja nicht, dass es sie nicht gäbe ohne die USA. Ich stelle lediglich die Hypothese auf, dass es dem Nahen Osten ohne die USA wesentlich besser ginge..
Allerdings kann man den USA durchaus kritisches Handlen vorwerfen. Dann aber auch den Europäern. Beide zusammen haben Diktaturen gestürtzt welche auf bestehenden Konflikten den Deckel hielten. Waren die Diktaturen weg ists sofort übergekocht. Mal ne andere Theorie: Vielleicht sind die USA ja garnicht so mächtig wie sie selbst denken und wir vielleicht auch. Womöglich machen die Amis einfach Fehler wie alle anderen auch. Womöglich stürzen sie Regionen garnicht mit Absicht sondern schlicht aufgrund eigener Unfähigkeit und Arroganz ins Chaos. Vielleicht wollten sie den Mensch im Irak wirklich helfen, und es ist einfach völlig schief gelaufen.
Andererseits treten diese Fehler so oft auf, dass man meinen könnte es stecke System dahinter. Für einen starken Part ist es immer einfacher mit vielen kleinen schwachen zu verhandeln, als mit einem starken auf Augenhöhe. Divide & Conquer eben. Wir Europäer sind aber auch nicht besser. Beschweren uns über das Freihandelsabkommen mit den USA, haben aber gleichzeitig einige tausende schon etabliert.
Vor allem in Afrika. Grundtenor: Abbau von Handelsschranken. Hört sich gut an oder etwa nicht? Endlich können die Afrikaner ihre Produkte in Fortress Europe verkaufen und unsere Produkte können sie sich eh nicht leisten. Ist also quasi ein tolles Konjunkturprogramm für Afrika, oder? Fürn Ars*h isses! Afrikanische Staaten sind nichtmal ansatzweise Konkurrenzfähig. Außer billigen Rohstoffen und Emotionalien kommt kaum was vom schwarzen Kontinent. Dafür zerstören wir mit unserer subventionierten Wirtschaft jedes mini Pflänzchen an Konjunktur da unten. So fördern wir weiter totalitäre Regime und wundern uns dann über die selbst verursachten Flüchtlingsströme. Als Ausgleich bieten wir dann "Entwicklungshilfe" an... Aber nur wenn ihr da unten Demokratie spielt.
Die Amis sind verlogen, wir Europärer auch und andere wie China, Brasilien, Indien... sind kräftig von uns am lernen. Das eigene Wohlstandslevel definiert sich durch den Abstand zu anderen (nach oben und unten). Und das fordert nunmal, dass der Wohlhabende auf Kosten der Armen lebt. Wie das in den ärmeren Ländern ankommt ist nicht schwer nachzuvollziehen oder?
In vielen ärmeren Ländern wird der reiche Westen mit einer Mischung aus verständlichem Neid, Angst bis Hass und nem Funken Hoffnung gesehen. Abhängig von der konkreten Situation überwiegt mal das eine mal das andere.
Das Dumme ist: Nicht die Amis oder die Europäer sind schuld, sonder der Mensch an sich. Würden sich Amis und Europäer also auf einmal kollegial und fair verhalten, würde garantiert ein anderer in die Beschissbresche springen und das spiel geht weiter. Nur eben die Rollen wären vertauscht.