Allgemeine Fragen zu einem NAS und zu Backups

acty

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Hallo Leute,

Allgemeines:
lange Zeit habe ich mich gestreubt und gemeint, dass eine einfache USB-Festplatte als Backup genüge. Ebenso stümperhaft liegen die Daten auf der Externen als einfach-kopierte Ordner.

Als absoluter Backup Laie wurde nunmehr selbst mir bewusst, dass etwas besseres her muss, vorallem unter dem Gesichtspunkt, dass meine Fotografien sicher(er) lagern.

Hardware:
Zwei 2 TB Festplatten (WD RE4) sind noch vorhanden. Aus P/L Sicht folgt das ZyXEL 325 v2 bzw ein Synology DS213j

Geplant:
Das System soll als RAID 1 laufen. Effektiv bleiben mir also 2TB Speicherplatz. Auf diesen möchte ich die kompette Sicherung meines Systems vornehmen (1 TB Daten + 250 GB SSD) und wenn möglich auch noch die meines Schreibknechts Mac Book 128 GB.
Vom Platz her dürfte es also ausreichen

Fragen:
  • Ist es möglich gleichzeitig 2 Backups von zwei (unterschiedlichen) System auf einem NAS abzulegen (Mac + Windows)?
  • Das 1 TB Datengrab ist partitioniert, ist es möglich nur einzelne Partionen als Automatisches Backup zu sichern?
  • Backup für Dummies - ein Backup bspw. der SSD umfasst dann sämtliche Daten die da drauf sind, sodass ich sie später einfach wieder aufspielen muss (?) und mir sämtliches Installieren sparen kann?
  • Kann man auch einfach einzelne Ordner automatisiert speichern? Sprich, dem System sagen, es solle Ordner XY vom Rechner jeden Freitag auf das NAS Speichern / Überschreiben?

kommen sicher noch ein paar Fragen :D

Ich bedanke mich schon einmal bei euch und wünsch' einen entspannten Wochenstart

Grüße
acty
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist es möglich gleichzeitig 2 Backups von zwei (unterschiedlichen) System auf einem NAS abzulegen (Mac + Windows)?

Klar denn das NAS agiert ja ebenfalls nur als "Festplatte", die dann per Samba in Windows und Mac eingebunden wird.

Das 1 TB Datengrab ist partitioniert, ist es möglich nur einzelne Partionen als Automatisches Backup zu sichern?
Backup für Dummies - ein Backup bspw. der SSD umfasst dann sämtliche Daten die da drauf sind, sodass ich sie später einfach wieder aufspielen muss (?) und mir sämtliches Installieren sparen kann?

Das ganze System vollständig zu sichern ist nicht ganz ohne weiteres möglich. Das ergibt sich daraus, dass einzelne Dateien vom System gesperrt werden (z.B. lLogs, Cache, etc.). Das sollte man einmalig nach der Installation machen, z.B. über CloneZilla (LiveCD) und anschließend nur noch incrementelle Backups der persönlichen Daten anlegen. Bei Windows z.B. C:\Users\DEINNAME\Dokumente und Einstellungen, bei Mac /Users/DEINNAME/. Für die persönlichen Daten eignet sich unter Windows z.B. robocopy + GUI (synctoy) und bei Mac rsync oder gleich über Timemachine.

Als Workflow ergibt sich dann ungefähr folgendes:

1) Fullbackup per CloneZilla erstellen
2) Persönliche Daten im Zeitverlauf sichern
3) Fullbackup einspielen
4) Persönliche Daten einspielen
5) System wieder hergestellt :)

Kann man auch einfach einzelne Ordner automatisiert speichern? Sprich, dem System sagen, es solle Ordner XY vom Rechner jeden Freitag auf das NAS Speichern / Überschreiben?

Jup geht problemlos mit robocopy und rsync. Diese Aufgaben legst du dann in Windows über Aufgabenplanung und in Mac über einen Cronjob an.

PS:

Windows bietet seit Windows 8 (?) ebenfalls eine Lösung an, die ähnlich wie Timemachine funktioniert. Da gibts alles aus einer Hand und man muss sich prinzipiell nicht mehr mit komplizierten Tools anderer Hersteller herumplagen. Jedoch weis ich nicht wie hier das zurückspielen der Daten aussieht und ob man auch wirkliche alle gewünschten Ordner definieren kann, oder es nur mit dem persönlichen Ordner funktioniert.
 
Danke für die ausführliche antwort

also empfiehlt es sich doch eher nur Ordnerweise zu sichern?
 
Du kannst definitiv vorab ein volles Backup machen. Die Späteren Änderungen machst du dann ordnerweise.

Du kannst für dich selbst auch eine Frage beantworten. Installierst du bzw. brauchst du Unmengen an Programmen für seine tägliche Arbeit?

Ich selbst kann hierzu sagen, dass ich auf meinem Mac abseits von Pages, Sublime und github nichts installiert habe. Das bedeutet für mich, dass ich kein Backup meiner SystemHDD benötige. Auf meinem Server hingegen brauch ich viel, wie NGinx, MySQL, tvheadend, nodejs... Hierfür mache ich ein volles Backup über rsync und clonezilla.
 
Das Stimmt
Programme sind eigentlich zweitrangig - zieht man dann noch spiele ab kommt das in der Zahl vll auf 10-20
die man auch so installen kann

also vorrangig Bilder Ordner sowie Word / Pages Dokumente automatisiert speichern / überschreiben
hättest du da mal so eine Art Fahrplan :D ?
 
Ich hab ein Problem mit der Formulierung, ext. Platten wären ein zweitrangiges Backupmedium. In Wirklichkeit wurde in diesem Thread noch keine Alternative genannt. Um mal mit dem Zaunpfahl zu winken:
http://www.unwetterzentrale.de/uwz/index.html

Ich kann zu Mac nichts sagen, aber eine Windows-Sicherung kann auf jeden Fall mit anderen Daten auf einer Platte koexistieren, es werden lediglich zwei Ordner im Root angelegt, sofern man Sicherung und Systemabbild gleichermaßen anlegt.
Das ZyXEL ist natürlich eine gute Ergänzung, RAID1 entfaltet seine Wirkung aber nur adäquat, wenn die Daten noch zweimal zusätzlich gesichert werden. Das deshalb, damit zu keinem Zeitpunkt alle Daten am Stromnetz hängen oder noch besser nicht am selben Ort verweilen.

Nochwas: Um Silent Data Corruption zu entgehen, prüfe ich meine Daten hin und wieder mit dem Byte-Vergleich von Puresync. Wenn die Daten in Software-spezifischen Containern liegen, ist man natürlich auf eine proprietäre Lösung angewiesen, falls überhaupt unterstützt.

Deshalb sichere ich meine Archivdaten ausschließlich manuell.

Aluhut hat fertig.
 
Das war mir jetzt etwas viel input Heen ^-^

wo genau liegt denn der vorteil bei manuell?
das system kann doch zB jeden Freitag die Ordner X bis Y auf das Nas schieben und dort überschreiben
oder stell ich mir das zu einfach vor
 
Ich nehme ein konkretes Beispiel, meine Erfahrung:

Ich habe etwa 2TB Archivdaten. Die praktisch nicht mehr verändert und selten gelesen werden. Die sind auf 2 zusätzliche Platten kopiert, eine davon ist außer Haus. Damit es beim Ergänzen des Datenbestands nicht unübersichtlich wird, ist natürlich eine chronologische Ordnerstruktur sinnvoll.

Von Zeit zu Zeit werfe ich Puresync an und vergleiche auf Byteebene die Daten miteinander. Dabei sind mir in den letzten Jahren ein Video und einige Bilder aufgefallen, die auf dem Quellmedium defekt waren. Die betroffene Festplatte war sonst unauffällig von den Smartwerten her, lebt immer noch. Trotzdem wären mit deiner Methode diese Daten verloren. Das sind in meinem Fall vielleicht 5 von 270.000 Dateien, über einen Zeitraum von 7 Jahren. Lächerlich. Und weil ich es dank Puresync gemerkt habe, gab es keinen Verlust. Ich musste lediglich die Dateien aus dem Backup wiederherstellen.

Wird die Windows-Sicherung genutzt, ist ein Byte-Vergleich meines Wissens nicht direkt möglich. Andere Sicherungskonzepte werden das sicher implementiert haben, aber wird ein Aufpreis fällig. Für das Geld besorge ich mir lieber eine zusätzliche Platte.
 
okay - nachvollziehbar
nur lese ich die daten, selbst Bilder von vor jahren noch sehr oft

aber im grunde: einmal wichtigste Daten noch mal auf USB Platte außerhaus lagern
 
Das wäre nur die halbe Wahrheit. Es geht darum, dass auf deiner Platte gelagerte Daten irgendwann fehlerhaft sein können.
Das heißt, von Zeit zu Zeit die Daten auf deinem Produktiv-System mit dem Backup vergleichen.
 
Heen schrieb:
Ich hab ein Problem mit der Formulierung, ext. Platten wären ein zweitrangiges Backupmedium. In Wirklichkeit wurde in diesem Thread noch keine Alternative genannt.

So sehe ich es auch: eine einzelne Festplatte ist im Prinzip eine sehr solide Lösung und lässt sich auch ganz einfach immer woanders anschließen (Dockingstation, anderer PC, usw.) während ein RAID dann schon etwas komplexer ist. Ich würde zumindest schauen, ob das RAID-1 die Platten einfach so spiegelt, dass man sie auch einzeln in einem anderen Gehäuse auslesen kann. Das kann sein, muss aber nicht. Wenn das nicht der Fall ist, dann fände ich die Spiegelung relativ unsicher, weil man dafür auf den korrekten Betrieb des RAIDs angewiesen ist.

Ich mache zuhause meine Backups auf ein 1-Bay NAS von Synology und ziehe von diesem NAS dann regelmäßig Backups auf eine USB-Platte. Die USB Platte ist außerhalb dieser Backups komplett von den Kabeln getrennt. Das ist etwas mehr Arbeit, als ein RAID-1 NAS, aber bei regelmäßiger Ausführung einiges sicherer - bei gleicher Anzahl von Festplatten.

Bei der Arbeit habe ich zwei Drobos zum Sichern - allerdings nur, weil ich für Video einfach mehr Speicherplatz am Stück brauche, als 6 TB.
Im Prinzip bin ich ein ganz, ganz großer Fan von einzelnen HDDs. Es muss ja nicht nur eine für das Backup sein. Mach daraus zwei oder drei einzelne HDDs, das ist ziemlich sicher, und extrem simpel. Keine RAID Controller, keine Rebuilds, nichts. Einfach nur eine normale SATA HDD, die ich mit jedem 15.90€ Dock anschließen und auslesen kann!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hab mir gerade mal PureSync angeschaut
scheint ja für die Sync von ordnern genau das richtige zu sein
 
Grundsätzlich ja. Was ich sagen muss, ich nutze es wirklich nur für den Byte-Vergleich. Die Synchronisation mache ich komplett von Hand ;)

Hier mein Sicherungskonzept, die Speichergrößen stimmen nicht mehr, aber das Prinzip halte ich für meine Arbeitsweise als bewährt.
 
kann PureSync denn nur diesen vergleich oder auch automatisch schreiben / kopieren ?
 
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