Dann holen wir aus, wenn nicht gelesen werden möchte.
Thema 1:
Streckfaktor. Wenn ein Objekt eine Fläche von 1cm² hat und verdoppelt werden möchte auf 2cm². Wie muss sich die Länge und Breite verändern? Eine Verdopplung der Länge und Breite bewirkt eine Vervierfachung der Fläche!
Mathematisch hole ich mich hier nicht aus, aber der Streckfaktor ist K = sqrt(2). Also (x * sqrt(2) )* (y * sqrt(2)) = 2A
x = Länge
y = Breite
A = Fläche
Thema 2: (Physik)
Die Lichtstärke einer Lichtquelle nimmt mit der Entfernung Quadratisch ab. (im obigen Link denn du als Wirr bezeichnet hast, also meinen Text, findest du den Link mit einer Grafik). Was heisst das beim Objektiv?
Umso länger die Brennweite ist, umso Grösser muss der Durchmesser des Objektives sein, damit eine niedrige Blende erreicht werden kann. Eine 50mm f2.8 hat nicht denselben Durchmesser, wie ein 200mm mit f2.8. Die f Zahl ist gleich, aber der Durchmesser des Objektiv ist ein völlig anderer.
Formell zum errechnen des Durchmessers:
K (Kontante Blende) = f (Brennweite) / d (Durchmesser der Blende)
d (Durchmesser der Blende) = f (Brennweite) / K (Kontante Blende)
Errechnet man das mit 50mm Objektiv und einem 200mm Objektiv erhältst du einen anderen Durchmesser
50mm/2.8 = 17.85mm Durchmesser
200mm/2.8 = 71.42mm Durchmesser
Was ist der Unterschied zwischen den beiden Durchmessern in der Fotografie? Angenommen wir stellen ein Stativ auf und visieren ein Objekt an. Stellen die Kamera ein: Iso 100 Shutter 250 f2.8. Egal welches Objektiv ich verwende, 50mm oder 200mm an der Lichtstärke ändert sich nichts. Wir müssen nicht den Shutter oder ISO verändern damit das Bild gleich gut ausgeleuchtet ist. Nur der Ausschnitt verändert sich.
Was passiert, wenn wir ein 200mm Objektiv mit einem Durchmesser von 18mm haben (hier gerundet) das ergibt einen F-Stop von ungefähr 11. Das wären 4f-stops mehr. Ein F-Stop weniger = 2x so viel Licht.
Das Ganze ist auf den Gesetzten der Physik aufgebaut. Die Werte die dir die Herstelle mit f 2.8 etc angeben ist eine Vereinfachung, dahinter stehen ganze physikalische Gesetzte, welche das Licht berücksichtigen die Optik etc.
z.B ein 200mm Objektiv mit f1.8 muss eine Durchmesser von ungefähr 112mm haben (Front Linse) damit dieser F-Wert überhaupt erreicht werden kann. Dann müssen aber die Linsen ebenfalls noch errechnet werden, die Geometrie von den einzelnen Elementen und Gruppen zum eigentlichen Blendenring (diesen
hier) gibt den Durchmesser der Blende im Objektiv selbst.
Das ist aber ein Zusammenspiel von den Linsen und der Art des Objektives (Zoom oder FB). In jeder Objektivreihe wird dies speziell für die verbauten Elemente errechnet.
Das ganze Thema geht extrem in die Physik, wer sich genauer informieren möchte sollte da nachschlagen. Themen sind Strahlenlehre, Optiklehre und Geometrie/Math Kenntnisse sind von Nöten.
Ein Punkt welcher hier, in diesem Text, völlig aussen vorgelassen wurde, ist die Schärfe. Theoretisch kann man jedes Objektiv bauen, es ist technisch nicht möglich ein Zoom zu bauen, welches z.b 18-200mm abdecken kann, eine fixe Blende hat wie f2.8 und in jeder Brennweite ein gestochen scharfes Bild erzeugen kann (Fehler in chromatische Aberration etc etc). (
Für Interessierte gibt es hier einen Eintrag darüber
Hier kann man grundsätzlich sagen, umso grösser die Brennweite ist, umso weniger Licht dringt in die Kamera ein, sofern dem Licht nicht mehr Eintritts Möglichkeit gegeben wird.
Das 400mm Zoom Objektiv von Canon mit f2.8 hat ein Frontelement von 1630mm
Das 400mm Zoom Objektiv von Canon mit f4.0 hat ein Frontelement von 1280mm
Das 400mm Zoom Objektiv von Canon mit f5.6 hat ein Frontelement von 900mm
Wenn man sich noch die Grösse, das Gewicht und den Preis anschaut, sieht man eingie Unterschiede!
Das f2.8 bringt 3.85 kg auf die Waage und eine Länge von 34.30cm, das f4.0 dagegen ist 1.94 kg schwer und hat eine Länge von 23.27cm, im Verhältnis fast schon klein und leicht.