Marc Bühl schrieb:
Was ist denn an Kabelmanagement so schlecht? Abgesehen von dem minimalen Effizienzverlust durch die zusätzlichen Stecker sehe ich da keinen Nachteil.
Zum einen eine zusätzliche Fehlerquelle. Gerade preiswerte KM-Platinen sind mehr oder weniger nur angelötet und nicht festgeschraubt, in Verbindung mit den billigen Plastiksteckern wird da gern mal viel Kraft aufgewandt, was die Lötstellen schwächt.
Hinzu kommt dass preiswerte Kontaktlösungen auch dafür sorgen können dass der Kontakt ungleichmäßig zustande kommt und der fließende Strom zuweilen in extrem kleinen Lichtbögen übertragen wird, was idR immer mit Materialerosion einhergeht.
Der höhere Übergangswiderstand ist übrigens nicht so "minimal" was die Effizienz anbelangt. Gerade bei Leistungsstarken Modellen können das gerne mal 1 - 2% Effizienz ausmachen. Das ist, Pi mal Daumen, der Unterschied zwischen Gold und Platin, muss also mit höherem Fertigungsaufwand ausgeglichen werden möchte man die Effizienz behalten. Was KM deutlich teurer macht als "nur" mal eben die Platine und die Stecker ranzulöten.
KM ist schön und gut, aber abgesehen von besonders kompakten Gehäusen und eventuellem Kabelmodding sehe ich persönlich keinen Vorteil darin.
Alle Netzteile mit KM welche ich bisher hatte - teilweise weil die Topmodelle des Herstellers meiner Wahl eben nur damit erhältlich waren - haben mir in der Praxis höchstens ein oder zwei Kabel eingespart, da ich mit mehreren Festplatten, Strom für Lüfter und ein OD etc ohnehin nahezu alle Kabel montieren musste.
Gerade Netzteile mit ~800W etc mit Kabelmanagement... wer 800W braucht, hat auch entsprechende Hardware verbaut. Er braucht die Kabel. Und wer die Kabel nicht sehen möchte, soll sie eben im Gehäuse passend verlegen. Gibt genügend Gehäuse mit Sichtfenster bei denen ein Bereich abgedeckt ist.