Leserartikel Silenx iXtrema IXG-80HA2 auf GTX280 AMP!

Megahertz83

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Auf der Suche nach einem passenden neuen Kühler für meine GTX280 musste ich feststellen, dass die Auswahl ja leider nicht sonderlich groß ist. Da gibt es den Thermalright HR-03 GTX, der für mich uninteressant wurde, als ich gesehen hab, dass er drei weitere Steckplätze blockiert. Von Arctic Cooling gibt’s den Accelero Extreme, den konnte ich allerdings auch nicht verwenden, weil er die Karte noch mal um 2cm länger macht und somit mit dem Festplattenkäfig unschöne Bekanntschaft gemacht hätte. Schließlich wurde ich bei der Firma Silenx fündig, die mit dem IXG-80HA2 einen recht kompakten Kühler anbieten.

Features:
- 5 Kupfer Heatpipes mit direktem Kontakt zur GPU
- 26 Aluminium Kühlrippen
- 2800cm² Kühlfläche
- Gewicht 365g
- Maße: 22,8 x 11,3 x 3,3cm
- Passend für viele Grafikkartenmodelle
- SLI/CF kompatibel
- Kann Low- und Midrange Karten passiv Kühlen

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Lieferumfang:
- Kühler
- NVIO-Chipkühler
- Kühlplatte für die Spannungswandler
- 14 Speicherkühler + 3 dickere Pads (eins auf Reserve) für die beiden Module unter dem Hauptkühler
- 2 Sets unterschiedlich langer Befestigungsschrauben (1x für flache GPUs / bzw. ohne HS – 1x für dicke HS wie bei der GTX)
- Wärmeleitpads
- Unterlegscheiben
- Wärmeleitpaste
- Anleitung auf Englisch

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Die Verarbeitung des Kühlers ist sehr gut und hinterlässt einen durchweg überzeugenden Eindruck. Man beachte die fein säuberlich eingepassten Heatpipes im Kühlerboden. Die Kühllamellen sitzen ebenfalls perfekt, da gibt’s nichts wackeliges oder loses zu beanstanden

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Zum Betrieb auf Highend Karten wird das optional erhältliche Lüfterset IXG-3F2 zwingend benötigt, da ein Passivbetrieb dieser Karten natürlich nicht möglich ist – dies ist auch ausdrücklich vom Hersteller so ausgewiesen. Dabei ist man nicht zwangsläufig auf das Silenx Lüfterset angewiesen, sondern kann durchaus auch andere Kühler verwenden. Dafür gibt es standardmäßig aber keine Montagemöglichkeiten.

Lüfterset:
- 3x 80mm Lüfter
- Drehzahl 1000 – 2500 U/min
- Förderleistung 17 – 160 m³/h
- Lautstärke 8-18dBa
- Gleitlager
- 3-pin Molexanschluss
- Bauhöhe ca. 13mm

Lieferumfang:
- 3x rahmenlose 80mm Lüfter
- Verteilerkabel, um alle drei Lüfter an einem Anschluss zu betreiben
- Mid- und Lowspeed Adapter

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Montage

Es gibt ja schon diverse Anleitungen zur Demontage der GTX, daher nur ein kurzer Exkurs dazu. Mein Opfer ist eine ab Werk übertaktete Zotac GTX280 AMP

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- entfernt zuerst alle 10 Schrauben der Backplate
- hebelt nun die Backplate beginnend bei der Slotblende vorsichtig Stück für Stück aus (Fingernagel hat sich als äußerst praktikabel erwiesen)
- entfernt noch die zwei nun sichtbaren Schrauben auf der Rückseite und die beiden an der Slotblende
- sollte der Kühler nun noch nicht runter gehen, wackelt mit möglichst geringem Kraftaufwand daran (keine Gewalt…) – nach kurzer Zeit löst er sich dann

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Nun steht eine gründliche Reinigung an, die alte WLP und Reste der alten Pads müssen beseitigt werden. Besondere Sorgfalt ist bei den Speichermodulen von Nöten, da sonst die Wärmeleitklebepads der neuen Kühlelemente nicht ausreichend halt finden.

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Nun zur Montage des IXG-80HA2. Ich hab zuerst die vorderen Speicherkühler angebracht. Zu beachten ist, dass die beiden Speicher oben rechts keinen Kühlkörper spendiert bekommen, sondern die großen Pads, die dann den Kontakt zum Hauptkühler herstellen. Außerdem sollte bei dem Speichermodul oben links unbedingt darauf geachtet werden, dass man den Kühlkörper soweit links wie möglich aufs Modul setzt, um später eine Kollision mit dem Hauptkühler zu vermeiden.
Die Speichermodule auf der Rückseite werden alle mit einem Kühlelement ausgestattet.

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Weiter geht es mit der Kühlung der Spannungswandler –die kleinen Wärmeleitpads auf den entsprechenden Kontaktflächen unten am Kühlblech aufkleben, Pushpins anbringen und auf die Karte aufstecken – sitzt perfekt.
Schließlich kommen noch der schwarze Plastikrahmen und ein tropfen WLP auf den NVIO und der Kühlkörper wird wieder mit Pushpins befestigt.

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Dann müssen die entsprechenden Bolzen (hier die „long Bolts“) in der Kühlerbasis eingeschraubt werden. Auf der Vorderseite der Karte sind noch vier schwarze Unterlegscheiben in Position zu bringen.

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Nachdem auf dem HS des GT200 die nötige WLP verteilt ist wird der Kühler auf die GTX gesetzt, umgedreht und die vier Schrauben über kreuz festgezogen – zu beachten: auch auf der Rückseite müssen noch vier Unterlegscheiben platziert werden, damit die Federn keinen ungewollten Kontakt zum PCB bekommen.

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Abschließend wird der korrekte Sitz des Silenx geprüft, wenn man allerdings beim Zusammenbau auf alle Kleinigkeiten geachtet hat sollte an der Stelle alles perfekt sitzen. Dann müssen nur noch die Lüfter aufgesteckt werden.

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Der IXG-80HA2 erhöht die Gesamtlänge der Karte um 5mm, mit allen drei Lüftern montiert um ~10mm (der dritte Lüfter ragt dann hinten nochmals etwas über den Kühler hinaus). So lässt die gesamte Silenx Kühlkonstruktion die Karte auf 27,7cm Länge nur minimal anwachsen

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Die Höhe des Kühlers inkl. Lüfter beträgt ab PCB ~48mm (die Perspektive auf dem Bild täuscht leider ein wenig) – es werden somit erfreulicherweise nur 2 PCI Slots blockiert.

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Performance

Wie sich der Silenx iXtrema nun im Vergleich zum Standardkühler schlägt hab ich mit dem 3D Mark06 getestet. Und zwar wurden je 10 Durchläufe der 4 Grafikbenches im Loop durchgeführt, was die Karte für knapp eine Stunde pausenlos beschäftigt hat (Settings: 1920x1080, 8xAA, 16xAF). Die Temperaturen wurden mit GPU-Z über den gesamten Zeitraum protokolliert, in den Diagrammen sind die maximal erreichten Temps aufgeführt. Zum Vergleich hab ich auch mal 2 Scythe Kaze Jyu Slim 100x100x12mm Lüfter montiert.

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Der iXtrema ist dem Standardkühler, je nach Belüftung, deutlich überlegen. GPU und PCB bleiben bei voller Drehzahl bis zu satte 22° kühler und auch die Spannungswandler werden ordentlich auf Temperatur gehalten. Leider sind die drei Lüfter bei 12V alles andere als leise und machen sich deutlich bemerkbar – etwa vergleichbar mit dem Standardkühler bei 100%.
Hier schaffen die beigelegten Speedadapter aber Abhilfe. Setzt man den Medium Adapter ein werden die Lüfter nahezu unhörbar und reihen sich in der äußerst niedrigen Geräuschkulisse von 120mm Gehäuselüftern nahtlos ein. Die Kühlleistung bleibt auf dieser Geschwindigkeitsstufe dabei immer noch sehr gut.
Nimmt man den Low Adapter sind die Lüfter nicht mehr wahrnehmbar, so werden sie von jedem anderen Gehäuselüfter oder Festplatte übertönt. Die Kühlleistung ist in der Einstellung auf Augenhöhe mit dem Standardkühler, wobei die Spannungswandler etwas allergisch, in Form von recht hohen Temperaturen, auf den sehr geringen Luftstrom reagieren.
Alles in allem würde ich beim Einsatz des IXG-3F2 den Medium Speed Adapter oder eine alternative Lüftersteuerung empfehlen.

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In Zusammenspiel mit den beiden Scythe Kaze Jyu werden ebenfalls sehr gute Werte erreicht. Betreibt man diese mit vollen 12V bei 2000U/min kommen sie fast an die Leistung der drei 80er Silenx heran, allerdings bei deutlich geringerer Lautstärke. Die Kaze Jyu Slim verrichten ihre Arbeit so zwar hörbar, aufdringlich ist das Betriebsgeräusch aber meiner Meinung nach nicht. Kombiniert man sie nun mit dem Medium Speedadapter werden sie nahezu unhörbar bei etwas besserer Kühlung im Vergleich zum Dreierpack IXG-3F2, ebenfalls auf Medium. Gerade die Spannungswandler werden von den Scythe Lüftern auf niedriger Drehzahl etwas besser mit Frischluft versorgt.

Lautstärke

Hier noch mein Eindruck der Lautstärken der verschiedenen Kombinationen

1 = unhörbar / wird von anderen Lüftern/Festplatte übertönt
2 = minimal hörbar
3 = hörbar, aber laufruhig und unaufdringlich
4 = hörbar / läuft unrund / aufdringlich
5 = Düsenjetmäßig

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Fazit

Der Silenx iXtrema IXG-80HA2 ist ein sehr guter Alternativkühler für die GTX280 und kann auf voller Linie überzeugen. Die Montage gestaltet sich dank der zwar knappen aber gut verständlichen Anleitung recht einfach und komfortabel. Auch das Lüfterset IXG-3F2 ist in Kombination mit den beiliegenden Speedadaptern durchaus silenttauglich und empfehlenswert. Ein deutlicher Pluspunkt zur Konkurrenz sind für mich auch die kompakten Ausmaße des Kühlers, auch wenn Unterschiede hier nur minimal seien mögen – der eine Zentimeter mehr oder weniger kann eben doch entscheidend sein, ob das Ganze ins eigene Gehäuse passt oder nicht.

+ sehr gute Verarbeitung
+ ausgezeichnete Kühlleistung
+ kompakte Ausmaße
+ einfache Montage

- Anleitung nur auf Englisch
- Lüfter bei 12V extrem laut
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr schönes Review.
Würde aber vllt mehr Graphen mit weniger Bestandteilen machen, sonst verliert man leicht den Überblick, aber ansonsten gut dokumentiert :cool_alt:
 
Danke :)

ja hab ich auch überlegt, allerdings sah ich keinen Sinn darin, die Temps der Spannungswandler nochmal zu splitten - und einzelne Diagramme pro Kühlerbestückung fand ich zwecks Vergleichbarkeit auch net so passend ;)
 
Kann ich so Unterschreiben!
Ich habe den selbigen Kühler mit 2 Kaze Jyu Slim @1000rpm auf meiner GTX280 und jetzt ist es schön leise im PC.
Einzig beim Furmark geht der IXG-80HA2 etwas in die Knie. Nach 200sek. Furmark mit MSAA 16x im Extreme Burning Mode, Auflösung 1680x1050 bin ich bei 91° GPU und 111° Spawa temp.
Deshalb habe ich per Biosflash die Spannung von 1,18v auf 1,12v gesenkt im 3D.
Gruß Tom
 
Die Bilder sind alle an der großen Seite alle max. 800 Pixel (außer die Diagramme evtl). Den Furmark hab ich außen vor gelassen, weil ich ein relativ realitätsnahes Szenario betrachten wollte ;)

Und ehrlich gesagt wollte ich meine Karte nicht unbedingt x mal dem FM aussetzen ^^ (von dem rät Thermalright zB explizit ab)
 
Was ich vergessen hab oben zu erwähnen, der Standardkühler lief unter last immer bei ~80-85% (automatisch geregelt). Habs verpennt den auf ein paar festen presets zu testen... wobei unter 80% Drehzahl wäre wohl gefährlich geworden für die Karte.
 
achja, bei genauerer Betrachtung fällts mir nun auch auf... wird gleich angepasst
 
nettes review
 
toll geschrieben, übersichtlich und verständlich. :daumen:
vor allem die montage(beschreibung) überzeugt.
aber wie man sieht, kann man beim GT200 auch von alternativ-kühlern wohl keine wunder erwarten.
anscheinend ist auch hier die kühlung der spawas ne schwachstelle. ebenfalls schade, dass sich silenx keine bessere belüftung hat einfallen lassen, wie z.b. 3x 92er beim AC.
 
Als Schwachstelle würde ich die Kühlung der Spannungswandler jetzt nicht unbedingt bezeichnen - man muss immer bedenken, mit welcher Lautstärke der Referenzkühler die Temperaturen erreicht. Nimmst du jetzt den iXtrema mit zwei größeren Lüftern erreichst du auch dort ähnlich gute Temperaturen bei wesentlich geringerer Geräuschkulisse.

Richtig niedrige Temperaturen kann man wahrscheinlich erst erreichen, wenn man auf die Spannungswandler anstatt der beigelegten Kühlplatte etwas größer dimensionierte Passivkühler anbringt. Aber ich bin ehrlich gesagt ganz zufrieden mit dem Ergebnis :)
 
finds halt etwas schade, dass durch die chronisch schlechte spawa kühlung die vorteile solcher alternativ-kühllösungen quasi unterminiert werden.
wenn man bedenkt, dass die 2x 100er selbst auf low für die GPU dicke reichen, frag ich mich was die spawa-kühlung anderes sein soll als ne schwachstelle, wenn der dadurch beabsichtigte silent-betrieb ein stück flöten geht.

ne Oc'ed 280er ist dafür vllt auch nicht das beste beispiel, aber für meine 65nm 260er, die egtl nie mehr als 50% lüfter braucht, würde sich das wohl kaum lohnen, wenn ich die 100er lüfter auf 2k laufen lassen müsste, damit die spawas halbwegs humane temperaturen einhalten.

dadurch dass thermalright, AC und nu auch silenx die spawas so frech ignorieren, frag ich mich, wo da der hase im pfeffer is..
kann man nicht einfach nen paar extra passiv kühlkörper draufbügeln, oder ist da irgendwo 'n haken?

ps:
ich überleg, ob man den silenx nich mit sowas z.b. kombinieren könnte:
http://www.caseking.de/shop/catalog...Lian-Li-BS-08A-PCI-Kuehler-silver::11635.html
fraglich ist nur noch, ob es ne ähnliche, bezahlbare alternative gibt. :freak:
kabelbinder sieht immer so nach pfusch aus :D
in den kasten 2x gute 120er àla noiseblocker oder scythe und die graka friert. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
galland19 schrieb:
dadurch dass thermalright, AC und nu auch silenx die spawas so frech ignorieren, frag ich mich, wo da der hase im pfeffer is..

Ich kann mir einfach nicht vorstellen das 3 Hersteller den selben Fehler machen.

Die Spawas werden wohl keine großen Probleme mit so hohen Temperaturen haben. Solange sie unter 130° bleiben wird man wohl nie was von denen merken ;-)
 
Super Review... Übersichtlich gestaltet, schön geschrieben und gute Bilder!

Und der Kühler scheint auch nicht schlecht zu sein :)
 
@666psycho
Schönes Review!
Anscheinend der erste zu gebrauchende Kühler ohne den halben Tower zu belegen.

@galland19
Also silent wird so einen Slotlösung nicht sein. Die sollen ja die warme Luft rausziehen aus dem Gehäuse und da ja direkt hinter den Lüftern die Aluminiumwand kommt dürfte das ordentlich die Lautstärke nach oben Treiben - die Luft trifft dort mit woller Wucht auf und das ist lauter als wäre da hinter genügend Platz zum zirkulieren.
Nichts geht über Wakü (Extremkühlungen aussen vor gelassen)... VRMs beim Furmak 48°C maximal... :evillol:

@Paddii
Ab 125°C zickt die Karte rum und die Sache wird abstürzen. Um einem Schaden vorzubeugen greift ab 125°C die Notschaltung und die Karte freezt oder die Anwendung stürzt ab um die Karte zu schützen. Von daher ist das schon nen Problem, besonders an warmen Sommertagen! Das Problem ist wohl, dass die Hersteller solcher Kühler nicht die Dimensionen bemessen haben. nVidia hat wohl auch nicht die richtigen TDP Werte weitergeleitet. Also achtet bloß auf die VRMs, sonst stürzt es halt ab.
 
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