Quo vadis BTMG?

Mustis schrieb:
Du hast legale Abgabe gefordert und diese ist existent. Lächerlich wie du dich jetzt windest...

Ja von allen Drogen und je nach Gefährlichkeit mehr oder weniger restriktiv, da gibt es nichts zum winden denn diese Abgabe wie du sie darstellst ist nicht existent. Wenn nur 0,8% es bekommen, und viele Städte die Drogenkonsumräume haben ausgeschlossen bleiben, dann hat das nichts mit fehlender Qualifikation oder fehlendem Bedarf zu tun, sondern einfach damit das die Landtagsregierungen und / oder Städte dies nicht möchten.
Ist doch bei Drogenkonsumräume genauso, doch du faselst mir wirres Zeug von Herzspezialisten, von fehlender Qualifikation, oder fehlendem Bedarf. Oder als ob die Abhängigen dann aus Dortmund nach Bonn fahren um dort ihr Heroin zu erhalten.

Ich habe mir die Mühe gemacht und mal die Hausordnung von dem Drogenkonsumraum in Dortmund gelesen und unter §8 Abs.3 folgendes gefunden:

"Die von den Nutzerinnen und Nutzern mitgeführten Betäubungsmittel sind einer Sichtkontrolle zu unterziehen. Von einer näheren Substanzanalyse zur Menge, Art und Zusammensetzung des Stoffes ist abzusehen. Der Konsum von Betäubungsmittel im Drogenkonsumraum kann Opiate, Kokain, Amphetamine oder deren Derivate betreffen und intravenös, inhalativ oder oral erfolgen."
http://www.kick-dortmund.de/index.php/rechtliche-rahmenbedingungen

Und nun möchte ich noch mal wissen: Warum soll die Originalstoffabgabe schlimmer sein wie das Zeug was die Süchtigen in den Konsumraum mitbringen?
 
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Mustis schrieb:
und Olf das mit dem begleiteten Erstkonsum ist auch ein Witz oder? Wie soll das aussehen mit den teuren Beratungsstunden, nur damit einer mal Spaß hat? Wer zahlts? Da dürften Kosten im kleinen 4 stelligen Bereich ins Haus stehen pro Erstkonsument. Wo kommt die Infrastruktur dafür her? Wer zahlt diese? Wer soll sie aufbauen/planen/verwalten?
Das witzige an meiner "Zukunftsvision" ist die Aufklärung in Schulen und Universitäten sowie in der Öffentlichkeit (auch in den Medien) ... eben eine Aufklärung die belegte Fakten zu möglichen Folgen des Konsums und deren Zustandekommen liefert sowie zum aktuellen Forschungsstand (bezügl. auf Wirkweise, Suchtfaktoren (Suchtverstärkende oder -abschwächende).
Dabei sollte diese Aufklärungsarbeit im Mindesten von ehemaligen oder aktuell Süchtigen begleitet werden.
Ziel dessen ist es, von Kind an im potentiellen Konsumenten ein Bewusstsein für "Chancen und Risiken" des Drogenkonsums in seinen verschiedenen Existenzformen entstehen zu lassen.
Dadurch könnten teure Beratungsangebote nur in einem mit heute vergleichbaren Rahmen nötig sein (vielleicht sogar weniger) ... Beratung in dieser Art bräuchten nur jene Menschen, die allen Bemühungen zum Trotz dennoch zum Langzeit- und Dauerkonsum greifen ... sich also in eine handfeste Sucht begeben.
Der Rest (so die Idealvorstellung) wäre von sich aus in der Lage, eben tatsächlich nur 1 Mal im Leben, oder in sehr unregelmäßigen großen zeitlichen Abständen den Konsum EINER Substanz zu wiederholen. Eine Substanz, die den superwirren Speedjunkie und Pillen-Freak zu dem gemacht hat, was man in der Schule live erleben düfte oder musste, knallt man sich u.U. nicht wochenlang bedenkenlos in den Kopf, und wundert sich lediglich über die immer auffälligeren Gedächtnislücken (bei denen man sich nichtmal sicher ist, ob die mit dem feiern zusammenhängen).
Ich hatte dieses "Vergnügen" zwar nicht in der Schule (obwohl es inoffiziell recht oft Thema war), aber bei mir (und nicht wenigen anderen) hat das vom Standpunkt der Suchtprävention her einigermaßen gut funktioniert.
Davon abgesehen verliert etwas, das als "Schulstoff" daherkommt, ganz schnell eine Eigenschaft, die viele zu unvorsichtigem Umgang mit Drogen (gerade Partydrogen wie Canabis, Speed, Kokain, Extacy, LSD u.Ä.) verleitet ... Schulstoff ist nicht unbedingt "cool".

Die Befürchtung der horenden Beratungskosten trifft hier also nicht ... vor der momentanen Situation ist sie aber sehr verständlich.
Mir geht es gerade darum, dass sich das Verhältnis der Gesellschaft zu Drogen und Drogenkonsumenten ändern sollte. Viele der Drogensüchtigen, die ich in meinem Leben kennengelernt habe, hätten mit ein wenig mehr Informationen über das Suchtpotenzial der entprechenden Substanz wahrscheinlich davon Abstand genommen, sich gleich zu Beginn erstmal wochenlang total abzuschießen.
Als dann erkannt wurde, dass man nun nicht einfach wieder damit aufhören kann und möchte, war bei vielen der Entzug schon "zu hart, für die momentan arg angespannte Lage in Schule und Familie".
Wenn diese "quasi unfreiwillig in die Sucht Geratenen" wegfallen, weil sie eben vorsichtiger sind, dann bleiben nur die, welche durch Dritte "abhängig gemacht werden" oder sich aus freien Stücken bewusst in die Sucht begeben (und die kann man eh nicht wirklich abhalten).
Alles, was dafür nötig ist, ist mMn eine offene und unvoreingenommene öffentliche Debatte und daran angeschlossene Forschung ... die selbstverständlich eben so unvoreingenommen ihre Ergebnisse der breiten Öffentlichkeit zugänglich machen muss.

Natürlich ist das keine "Lösung" für "JETZT SOFORT BESSER" (egal was man unter BESSER nun versteht) ... Aufklärung braucht lange bis sie Effekte zeigt, vor allem wenn eine derart lange und gründliche Dämonisierung betrieben wurde, wie im Fall der heute illegalen Rauschmittel.

"Probierstuben" für harte Drogen? da spielt auch mein Geist momentan nicht so ganz mit ... ich bin aber gewillt, die Überzeugungen, auf denen das fusst, einer wissenschaftlichen Überprüfung zu unterziehen, und sie notfalls zu revidieren.


Das "Bedürfnis" von dem ich sprach, ist das Bedürfnis nach Abwechslung, welches wir alle mal auf verschiedene Art haben.
Manche wollen Abwechslung im Speiseplan, andere in ihrer Route zur Arbeit, manche im Bett, in der Musik, den Gesprächsthemen und einige eben auch in der Wahrnehmung ... ein Weg, dieses Bedürfnis zu befriedigen, sind Drogen.

Zur Leistungssteigerung reicht ein einmaliger oder unregelmäßiger Konsum nicht aus, denn Cheffe spielt nicht mit, wenn du Montags ackerst wie ein Tier, und dann erstmal den Rest der Woche nicht.
Die Frage nach einer Versorgung mit Leistungssteigernden Mitteln beantwortet sich dadurch beinahe selbst: NEIN, der 55jährige wird nicht mit Amphetaminen versorgt ... (wer ist denn so unglaublich dumm, von einem 55jährigen quantitativ die gleiche Leistung zu erwarten, wie von einem Mittzwanziger? Bei Älteren liegt der Vorteil klar in Erfahrung, Routine und Qualität am rechten Fleck).
Aber ich verstehe, wie das gemeint ist. Die Vergabestellen sollten natürlich NUR Süchtige auf Dauer versorgen dürfen, und auch das nur als Einstieg in die Therapie ... Langzeit- und Dauerkonsum müssen bemerkt und mMn auch angesprochen werden. Dabei sollten die Fragen im Vordergrund stehen, ob schon eine Sucht vorliegt und wenn nicht, wie man den Menschen von seinem kritischen Konsum abbringen könnte, wo die Aufklärung eventuell noch Probleme hat und wie man diese angehen könnte.
Natürlich setzt das eine wissenschaftliche Begleitung sowie eine Dokumentation in den Vergabestellen voraus, die allerdings auch kein so großes Problem darstellen dürfte, wenn Drogenkonsum nicht mit Stigmata belegt wird (letztlich das erste Teilziel der Aufklärungsarbeit).

Wie soll das alles finanziert werden? Aus dem Verkauf "weicher" Drogen natürlich ... momentan sind da Millionen drin ... MONATLICH.
 
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wer ist denn so unglaublich dumm, von einem 55jährigen quantitativ die gleiche Leistung zu erwarten, wie von einem Mittzwanziger?
Die Kunden? Der Chef? Wettbewerbsdruck in der Firma?... Eigentlich jeder. Im Prinzip wird sogar mehr gefordert, denn der 55. kostet das Unternehmen i.d.R. mehr als der Mittzwanziger, also muss er auch einen höheren Output liefern.
Ist leider gesellschaftliche Realität.
NEIN, der 55jährige wird nicht mit Amphetaminen versorgt...
Aber wenn er über den legalen Weg die Möglichkeit bekommt die Leistungssteigernde Wirkung zu erfahren, dann aber nicht dauerhaft versorgt wird, lieferst du ihn dann nicht zwangsläufig dem Schwarzmarkt aus den du ja eigentlich eindämmen willst?
Ähnliches gillt logischweise auch für die anderen Konsumenten die sagen "Ey ist das geil". Die wurde angefüttert und dann aufs trockene gesetzt.

...eben eine Aufklärung die belegte Fakten zu möglichen Folgen des Konsums...
OK, bei Dope gebe ich dir recht. Hier klafft der wissenschaftliche Kenntnisstand und die Aufklärung auseinander. Aber ich wüsste nicht, dass es unter Forschern einen breiten Konsens gäbe man könne harte Drogen vergleichbar behandeln. Bei harten Drogen spiegelt die "Aufklärung" (OK, mit Lücken) im wesentlichen schon den Wissenschaftlichen Stand wieder. Das Problem bei harten Drogen ist, dass sie nunmal unbestritten einen hohes Gefahrenpotential haben. Und das bestätigen auch nahezu ausnamslos alle die den Austieg aus einer Drogenkariere geschafft haben.

Der Rest (so die Idealvorstellung) wäre von sich aus in der Lage, eben tatsächlich nur 1 Mal im Leben, oder in sehr unregelmäßigen großen zeitlichen Abständen den Konsum EINER Substanz zu wiederholen.
Du schreibst selber von einer Idealvorstellung. Schau dir die Gesellschaft in der wir leben mal an. Glaubst du wirklich, dass die Masse der Menschen in der Lage wäre deinem Modell zu folgen?

Auf jeden Fall vielen Dank das du mal etwas konkretisiert hast wie du dir ein Zukunftsmodell vorstellst. Und wie zu erwarten bin ich nicht überzeugt, macht aber nix, ist ja auch nicht notwendig.
Dein Idealismus und deine Intention in Ehren. Im Prinzip würde ich mir sowas wie deinen Vorschlag wünschen. Wenn da nich das eine große ABER wäre. Nämlich das umdenken in den Köpfen der Menschen.
Wenn Menschen schon tatenlos dabei zusehen wie ihre Mitmenschen verhunger, verprügelt und vergewaltigt werden und bei sowas eindeutigem schon kaum ein Umdenken stattfindet wie soll das dann bei sowas komplexen wie Drogenkonsum funktionieren?

In einer Idealen Gesellschaft in der die Menschen mit Rücksicht, Anteilname, Respekt, Hilfbereitschaft und Vernunft miteinander umgehen könnte ein solches Modell funktionieren (Der kritische Konsument wird von der Gesellschaft und nicht von Drogenberatern aufgefangen). In unserer gnadenlosen kapitalistischen Ellbogengesellschaft in der jeder egozentrisch die Individuelle Erfüllung sucht sehe ich das aber kritisch.

Und mal ehrlich: Glaubst du das man das Mindset der Menschen so stark ändern kann, nur damit sie mit Drogen sinnvoll umgehen und sie "geniesen" können, wenn sie es schon verweigern wenn es um das blanke Leben der Mitmenschen geht?

PS: Nicht falsch verstehen wenn ich contra Argumentiere. Aber über sowas kann man wenigstens diskutieren (auch und erst recht mit unterschiedlicher Meinung!) im Gegensatz zu seitenweise Worklauberei über Zucker;-). Also THX!
 
gaunt schrieb:
Du schreibst selber von einer Idealvorstellung. Schau dir die Gesellschaft in der wir leben mal an. Glaubst du wirklich, dass die Masse der Menschen in der Lage wäre deinem Modell zu folgen?
Mit dem aktuellen Menschenmaterial ... definitiv nein.
Das ist in der Art wie ich es geschrieben habe tatsächlich erstmal nichts weiter, als eine Utopie.
Für mich selbst ist das eben ein Idealzustand und ich würde gerne dazu beitragen, dass sich die Gesellschaft in eine Richtung entwickelt, die ein Erreichen dieses Zustandes immer wahrscheinlicher erscheinen lässt. Ich bin allerdings fest davon überzeugt, dass ich diesen Zustand selbst nicht mehr erleben werde.
Diese Überzeugung kommt nicht von ungefähr ... denn mMn ist das Drogenproblem lediglich ein Symptom einer egoistisch gefühlskalten Gesellschaft, die nur nach Individualprofit schielt. Du hast es selbst geschrieben:
Wenn da nich das eine große ABER wäre. Nämlich das umdenken in den Köpfen der Menschen.
Wenn Menschen schon tatenlos dabei zusehen wie ihre Mitmenschen verhunger, verprügelt und vergewaltigt werden und bei sowas eindeutigem schon kaum ein Umdenken stattfindet wie soll das dann bei sowas komplexen wie Drogenkonsum funktionieren?

In einer Idealen Gesellschaft in der die Menschen mit Rücksicht, Anteilname, Respekt, Hilfbereitschaft und Vernunft miteinander umgehen könnte ein solches Modell funktionieren (Der kritische Konsument wird von der Gesellschaft und nicht von Drogenberatern aufgefangen). In unserer gnadenlosen kapitalistischen Ellbogengesellschaft in der jeder egozentrisch die Individuelle Erfüllung sucht sehe ich das aber kritisch.
... dem muss ich mich wohl oder übel anschließen.

Und mal ehrlich: Glaubst du das man das Mindset der Menschen so stark ändern kann, nur damit sie mit Drogen sinnvoll umgehen und sie "geniesen" können, wenn sie es schon verweigern wenn es um das blanke Leben der Mitmenschen geht?
Daran glaube ich schon, allerdings denke ich, dass für diese Veränderungen ein ähnlicher Zeitraum nötig sein könnte, wie zur Tradierung dieses Mindset nötig war ... Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte.

Allerdings denke ich auch, dass es genügend Beispiele gibt, die zeigen, dass Mensch durchaus in der Lage ist, für sich selbst (und andere) im Bezug auf Konsumgewohnheiten Verantwortung zu zeigen. Alkohol, Nikotin, Koffein, Arbeit ... alles Dinge, bei deren "Gebrauch" wir gewohnt sind, uns Sorgen zu machen, wenn unser Konsum oder der unserer Bekannten eine gewisse Grenze überschreitet ... und diese Grenze wird eben bei "gesellschaftlich akzeptierten Suchtmitteln" nicht beim gelegentlichen Gebrauch überschritten - und dann sofort mit Sanktionen belegt - sondern erst dort, wo nach mehreren Versuchen jegliche Einsicht ausbleibt ...
Das ist ganz anders, als das "schwarz-weiß" Denken, mit dem Drogenkonsum oft begegnet wird (ganz oder garnicht) ... mMn fehlt hier die akzeptanz für den Facettenreichtum von Drogenkonsum, und das macht eine "Bedarfsgerechte" Behandlung der Thematik im Prinzip vom Start an unmöglich ... irgendjemand kommt, und b ringt die gewohnten Argumente, und dann ist es f+ür viele eben leichter, einfach zuzustimmen, als weiterhin kritisch zu hinterfragen -> Einstellung bestätigt -> kein Änderungsbedarf und das Konsumentenlager wird weiterhin in NIchtkonsumenten (aka vernünftige Menschen) und Konsumenten (aka Süchtige) unterteilt ... weiter weg von der Wahrheit geht in den meisten Fällen garnicht.

Warum sollte das, was mit Alkohol und Nikotin seit Jahrzehnten einigermaßen erfolgreich praktiziert wird, mit (harten) Drogen nicht auch funktionieren?
Ich halte die Erziehung der ganzen Gesellschaft in Richtung "Turbo-Abstinenz" jedenfalls für weitaus utopischer.

Zur Leistungssteigerung bzw. der steigenden Leistungserwartung in der Gesellschaft könnte ich viel sagen.
Wenn es erstmal normal ist, dass 55jährige nurnoch mit Pillen mithalten können, dann wird es nicht mehr lange dauern, bis das auch für 45jährige zutrifft ... und dann für 35jährige. Und irgendwann hast du dann Leistungsforderungen, die selbst ein 20jähriger körperlich nicht mehr erfüllen KANN, ohne dabei diverse Mittelchen zu nehmen.
Wenn wir es so weit kommen lassen wollen, dann müssen wir uns ernsthaft überlegen, ob wir nicht eventuell das "Rentenalter" auf 30 reduzieren, und die Leute mit 40 (nach dem die Kinder, falls dafür überhaupt zeit war, aus dem gröbsten raus sind) zu exekutieren, da sie der Gesellschaft ja eh nur auf der Tasche liegen und "keine Leistung" mehr bringen.
Die Kinder bekommen dann postnatal direkt ein Amphetamin-Depot mit lebenszeit-Garantie gespritzt, damit sie nicht schon in der Schule kaputtgehen.

Für mich ist das die absolute Horrorvorstellung (ich wäre seit zwei Jahren tot). Und alles nur, weil zu viel noch nie genug war? Nee, Danke.
Der Leistungsfetisch unserer gesellschaft ist allerdings eine ganz andere Baustelle und hat mMn nur wenige (aber zunehmend) Berührungspunkte zur Drogenpolitik.
Dass diese Entwicklung mehr als kritisch zu bewerten ist, zeigen allein schon die stark gesteigerten Versagensraten unter SchülerInnen seit G12 (inkl. Amokläufe und sonstige Selbstmorde), die gesteigerten Abbruchraten in allen Studienfächern, und die Massierung von dokumentierten Burnout-Fällen ... Vergleich diese Zahlen mal mit denen von 1990 - da wird einem glatt schwindelig.
Sicher sind die Gründe für diese Steigerungen sehr vielschichtig, aber am Ende ist es eben doch eine Gesellschaft, die immer etwas mehr als gestern erwartet, durch deren überzogene Forderungen sich Menschen gezwungen fühlen, sich in diese "Leistungs-Tretmühlen" zu begeben.

KURZ: Der Grund für diese Entwicklung ist ein Mensch, der sich über sehr lange Zeit daran gewöhnt hat, andere Menschen auszupressen wie reife Zitronen, ganz egal, wie klein der ihm selbst daraus erwachsene Vorteil auch sein mag ... sich aber gleichzeitig darüber beschwert, wenn andere mit ihm das gleiche Versuchen (ohne darin irgendwie einen Grund für die Änderung des eigenen Verhaltens zu sehen).

Ist schon eine Kranke Welt, diese Leistungsgesellschaft.
 
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Das ganze Gefasel über Drogen ist JUNK. Ich bin der Meinung so wie es nicht verboten, aber dumm ist, sich das Hirn als Erwachsener wegzusaufen, so sollte es auch einfach nur dumm sein, sich das Hirn wegzukiffen, zu koksen oder zu spritzen. Nicht mehr und nicht weniger

Präventionsprogramme um so viele wie möglich vom Konsum abzuhalten spielen hier eine Schlüsselrolle, das Strafrecht ist da eher hinderlich

Huffington Post fährt seit zwei Tagen eine Kampagne für das Kiffen und hat Artikel am Start die für Cannabisfreigabe werben


Auf dem Schwarzmarkt gibt es kein Reinheitsgebot - Vorurteile und Leitkultur in der Drogenpolitik
http://www.huffingtonpost.de/dieter-janecek/cannabis-legalisierung-drogen_b_9828976.html

Lasst es uns typisch deutsch machen: regulieren, kontrollieren, besteuern!
http://www.huffingtonpost.de/christopher-vogt/cannabis-legalisierung-wirtschaft_b_9827684.html

Ein Coffee-Shop in Deutschland: Warum man Cannabis legalisieren sollte
http://www.huffingtonpost.de/alexander-vogl/cannabis-legalisierung-drogen_b_9821036.html

Warum uns die Legalisierung eigenverantwortlicher macht
http://www.huffingtonpost.de/magnus-buhlert/cannabis-drogen-legalisierung_b_9837856.html

Wir haben junge Menschen gefragt, ob Cannabis legalisiert werden sollte - das haben sie geantwortet
http://www.huffingtonpost.de/2016/05/05/cannabis-legalisierung-deutschland-_n_9851988.html

Cannabis-Legalisierung: Das bedeutet Bremens grünes Wunder für Deutschland
http://www.huffingtonpost.de/2016/05/04/cannabis-legalisierung-bremen-deutschland_n_9803570.html

"Kriminalisierung ist die schlimmste Nebenwirkung": Warum Deutschland endlich eine Cannabis-Revolution braucht
http://www.huffingtonpost.de/2016/05/04/cannabis-legalisierung-kriminalisierung-_n_9837408.html

Und bevor ich es vergesse:
Geht zum Global Marijuana March 2016 :D
 
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Rauschkunde Unterricht ab der 1. Klasse.
Vorher aber bitte CDU/CSU durchschicken.

Was die Schamanen im Dschungel seit Jahrhunderten oder Jahrtausenden machen, müssen wir irgendwie in unsere moderne Gesellschaft integrieren. Durch die "Zivilisierung" und Christianisierung ist verdammt viel Wissen darüber verloren gegangen.
Mehr Spiritualität könnte unserer Gesellschaft bestimmt nicht schaden (starke Untertreibung. Ich finde ohne Spiritualität ist der Mensch nicht komplett). Ein größeres Verbundenheitsgefühl mit der Natur, Umwelt und Mitmenschen. Mit dem Zufrieden sein, was man hat. Das Wunder der Erde, des Bewusstseins, etc. erkennen.

Passt leider nicht in unser Konsum- und Leistungssystem.

Das ist mMn der Hauptgrund, warum Drogen verboten sind.
 
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Ich habe ein paar Bilder vom GMM 2016 in Duisburg gemacht, hier ein paar Eindrücke ;)


Der Start


Duisburg marschiert


und nochmal


P.S. gekifft wurde da auch, da stiegen vor der Polizei dicke Rauchschwaden mit charakteristischen Geruch hoch, niemand griff ein alles lief total freundlich und in lockerer Atmosphäre ab.

Eine lustige Begebenheit gab es noch vorgestern als drei der Initiatoren am HBF Plakate aufhingen und sich auf dem Vorplatz einen Joint anmachten. Die Bundespolizei sah es und ging hin und fragte ob die den Joint etwas weiter weg vom Bahnhof rauchen könnten, da die Polizei ansonsten leider verpflichtet wäre eine Anzeige zu schreiben (die haben wirklich leider gesagt :D )
Dem sind die drei gerne nachgekommen ;)

Man sieht in der Praxis hat auch die Polizei keine Lust mehr groß Kiffer zu verfolgen^^
 
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sauber :)
ich bin nächste woche beim gmm in dortmund dabei

burkhard blienert der drogenpolitische sprecher im bundestag zeigt wohin die reise geht:

Mehr Freiheit wagen
http://www.huffingtonpost.de/burkhard-blienert/mehr-freiheit-wagen_b_9838988.html

und der gute ströbele meldet sich auch zu wort

"Gebt doch endlich das Hanf frei"
http://www.huffingtonpost.de/hanschristian-stroebele/cannabis-hanf-legalisierung_b_9857454.html

fehlt nur noch die cdu aber die ist in dieser angelegenheit seite an seite mit rechtsradikalen parteien und weiterhin für ein totalverbot
 
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Das sind doch mal schöne Nachrichten ... Ich hatte auch schon einmal einen Polizisten neben mir stehen (schon vor der Jahrtausendwende), der zu meiner "Sportzigarette" nur sagte "riecht aber lecker, haste aber Glück, dass meine Augen und meine Nase nicht protokoll führen ..." dann ging er weiter Streife, als wäre nix gewesen.
Ich konnte das damals garnicht wirklich glauben, denn ich hab natürlich erstmal einen riesen Schock gekriegt, als ich die Uniform neben mir bemerkt habe (ich dachte, jetzt ist mein Gras weg). Aber Polizisten sind eben auch nur Menschen, und manche Menschen sind tatsächlich etwas intelligenter.

@charras
Die CDU/CSU sollte wohl aufpassen, dass sie von dieser Geschichte nicht abgehängt wird ... Ach wäre das geil, diese Parteien als verbitterte Nischenparteien zu sehen, die höchstens mal 2 oder 3 People in nen Landtag oder Stadtrat bekommen ... Utopie ahoi ... Drogenpolitik ist dafür wohl leider nicht wichtig genug.

Ich danke @charras für dieses Bild in meinem Kopf, auch wenn wohl eher die Hölle zufriert, als dass die CDU/CSU aus der Bundespolitik verschwindet.
 
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So gerne ich eine gleichwertige legalisierung von Cannabis auch hätte, wenn die Polizei "ein Auge zudrückt" ist das in meinen Augen nicht menschenfreundlich, sondern Willkür. Was wäre denn, wenn derselbe Beamte bei nem Parksünder sagt: "Och ist nicht so schlimm." Wenn jemand zu schnell fährt: "Ach, Tacho kaputt?" Wenn er einbricht: "Och, knapp bei Kasse."

Genau wegen solch einer Willkür gehören diese Polizisten weg vom Fenster. Wenn man betroffen ist, möglicherweise freut man sich noch, dass einen die Polizei verschont. Dann an nem anderen Tag kriegste nen Protokoll wenn du dein Auto kurz vor die Bäckerei stellst im Halteverbot, und den Rest der Woche steht die Polizei genau dort um sich selber nen Brot zu kaufen. Die gehören einfach raus aus dem Beruf. Menschlich sein können die in ihrer Freizeit...
 
Onkel, vielleicht haben die Polizisten keine Lust mehr für den Papierkorb zu arbeiten. Was soll diese ganze Anzeigerei bringen. Überall in Europa gibt es Bereiche wo die Polizisten von Strafe absehen. Klar ist da Willkür im Spiel, das ganze OWI-Recht ist Willkür denn der Polizist kann immer von Strafe absehen. Heute kann er mich im Halteverbot mündlich verwarnen, morgen dann halt mit einem Bußgeld.

Cannabis ist zwar eine Straftat aber es ist ein Unterschied ob jemand ein Joint raucht oder etwas klaut. Wo ist das Opfer wenn ich mir ne dicke Bong durchziehe?
Es gibt keins und man kann nur sagen: Steht so im Gesetz und genau darum sollte man in diesem Bereich fünfe gerade sein lassen
 
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Aber wenn nun ALLE Polizisten für den Papierkorb arbeiten, dann bräuchte man entweder mehr Polizisten, oder vernünftigere Gesetze. Es beschwert sich ja scheinbar niemand. So wie sich in ganz Deutschland zu egal welchem Thema scheinbar nicht genug Leute beschweren.

Wenn im Gesetz drinsteht, dass geht nicht, dann gehts nicht. Der Handlungsspielraum müsste einfach eingegrenzt sein. Ich notier mir die Daten, ab in die Zentrale, und da wirds dann ausgewertet, der Computer machts heutzutage möglich. Beweisfoto noch direkt mit und Sense.
 
Onkelhitman schrieb:
Beweisfoto noch direkt mit und Sense.
Das wird dir in Zeiten von Photoshop und Co JEDER Richter um die Ohren hauen ... Fotos sind nichts weiter als Indizien, Beweise sehen anders aus (z.B. der Joint, oder die Auswertung eines Bluttests).
Mit einem Foto kannst du höchstens einen Verdacht begründen, z.B. um einen Durchsuchungsbefehl von einem Richter zu bekommen, der ihn eigentlich nicht erteilen will.

Sieh es doch einfach mal so. In der Zeit, in der dieser Beamte meinen Fall NICHT aufgenommen hat, sind vielleicht durch seine bloße Anwesenheit ein paar Handtaschendiebstähle nicht begangen worden, oder konnten von eben diesem Beamten sofort verfolgt werden ...

"Lappalien" wie den Cannabiskonsum zu verfolgen bindet Ressourcen, die anderswo dann fehlen - und wenn es etwas gibt, woran die Polizei KEINEN Mangel hat, dann sind das fehlende oder durch Bullshit gebundene Ressourcen ;)

Natürlich ist da Willkür im Spiel und natürlich ist das nicht toll, wenn Polizisten ihrer Pflicht nicht ordnungsgemäß nachkommen ... beim Kiffen kann ich das aber weitaus besser verschmerzen, als bei Unfällen mit Fahrerflucht. Zumindest bei den Prioritäten sollte dem Beamten seine willkür gelassen werden ... sonst sind die vielleicht tatsächlich gerade damit beschäftigt, einen Kiffer zu behandeln (erkennungsdienstlich), während nur 200m weiter eine Muslima ohne Kopftuch von einem wütenden Mob gesteinigt wird.

Die Prioritäten der Polizeiarbeit sollten mMn nicht davon bestimmt werden, dass jeder Pups aufgenommen werden muss. Das Schadenspotenzial sollte da weit wichtiger sein, und da rangiert Kiffen mMn ganz weit unten. Das ist zwar gegen das Gesetz (auch wenn es nicht mehr besonders weit verfolgt wird - bei der Staatsanwaltschaft ist meistens Schluss), aber nach anderen Geschädigten als dem Täter selbst, kannst du da lange suchen. Ich finde dieses Vorgehen daher nicht wirklich willkürlich ... eher vernünftig, weil es ein mMn unvernünftig formuliertes Gesetz aushebelt.

Natürlich kannst du nun mit dem berühmten "Dominoeffekt" kontern, aber der ist bisher m.W.n. nie wirklich nachgewiesen worden. Derartige Argumentationsstränge daher bitte mit belastbaren Quellen belegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das heißt, es ist völlig in Ordnung, wenn in dem Fall das Eine nicht aufgenommen wird, mit der Begründung es könnte ja eine Straßenecke weiter ein schlimmeres Verbrechen stattfinden?

Wir brauchen mehr Polizei. Ansonsten braucht man die Gesetze nicht...
 
Onkelhitman schrieb:
Das heißt, es ist völlig in Ordnung, wenn in dem Fall das Eine nicht aufgenommen wird, mit der Begründung es könnte ja eine Straßenecke weiter ein schlimmeres Verbrechen stattfinden?

Jupp. Gefahrenabschätzung.
 
Willkür begegnet uns in allen Bereichen, oder ist es keine Willkür wenn in München 6gr als geringe Menge gelten und in Berlin 10gr (15gr)
 
Onkelhitman schrieb:
Wir brauchen mehr Polizei. Ansonsten braucht man die Gesetze nicht...
DIESES Gesetz (die Einträge zu "Canabis" und "Canabisharz" im Anhang I zu §1 BTMG) brauche ich sowieso nicht ... ich käme wohl ganz wunderbar ohne klar.

Es gibt noch eine Alternative - Eben Gefahrenabschätzung durch den Beamten vor Ort, mit einer Aufweichung der von dir propagierten "Digitallogik" (0 = kein Verstoß, 1 = Verstoß => Aufnahme).

Es macht keinen Sinn, mehr Ressourcen zu fordern, wenn haufenweise Belege dafür vorliegen (bei den Staatsanwaltschaften, bis zum Richter kommt das ja zum Glück nur noch selten), dass schon die Vorhandenen teilweise nicht wirklich vernünftig eingesetzt werden.
Die Aufnahme von Kiffern ist ein reiner Papierkorb-Job, dessen Zeitaufwand (pro Stunde) genauso teuer ist, wie bei einem Verkehrsunfall oder Mord.
Wenn du diese Praxis gutheisst oder gar forderst, dann bittest du im Prinzip darum, einen Teil deiner Steuergelder (aus dem diese Kleinkiffer-Schikane finanziert wird) selbst verbrennen zu dürfen.
 
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Die Steuergelder werden jetzt schon verbrannt. Wegen unsinniger Gesetze. Aber es beschwert sich ja niemand oder nicht genug über solche Gesetze. Das macht es nicht legal, und Augen zudrücken ist auch keine Lösung, sondern verschleppt das Problem der Illegalität nur. Denn WENN da ein Korinthenkacker so wie ich dran sitzt, dann nimmt der sowas eben auch auf. Denn dafür wird der mit bezahlt. Fürs Spazierengehen wird man nicht bezahlt.

Wenn aber ne Ecke weiter nen Laden ausgeraubt wird, bezweifel ich, dass er weiterhin deine Personalien aufnimmt. Er kann ja sagen: Warten Sie hier, ich geh da drüben hin, da ist mehr los ; und ruft Verstärkung. Wenn du daraufhin weggehst, ist das natürlich auch ein Vergehen, aber persönlich wird dich wohl nicht jeder kennen. Dann hast DU aber das gemacht. So begeht ER die Fahrlässigkeit, dich bei einem Übertritt nicht zu ahnden. Und das finde ICH nicht gut. (völlig egal, was du verbrochen hast/hättest) Denn wenn die Gesetze sowieso für den Eimer sind, dann ist reines Ermessen des Beamten.

Werden 10 Kiffer verprügelt oder 5 Ausländer, dann würde ich wetten, dass er zuerst zu den Ausländern rennt, weil sonst die Rassismuskeule kommt. Eigentlich müsste er sich um beide kümmern, schafft er aber nicht. Für mich ist aber das abwägen genau von solchen Möglichkeiten wertend.

PS: Die Gefahrenabschätzung zieht hier doch gar nicht. Der Polizist geht ne Straße entlang und sieht dich beim Kiffen. Er geht dran vorbei. Willst du behaupten, er hätte tatsächlich etwas gefährliches gesehen? IMMER? Wenn da ne Randale oder dergleichen ist, oder nen Autounfall habe ich vollstes Verständnis dafür. Der kann sich ja nicht aufteilen. Aber wenn er das sieht, hat er das zu ahnden. Und wenns nur nen auf die Straße gespuckter Kaugummi ist. Denn das wird mit ner OWI geahndet, völlig egal ob ich das nun möchte oder nicht möchte. Dass sowas Nonsense ist weiss ich selber, aber würden nur mehr diesen Nonsense tatsächlich aufschreiben und ihren Vorgesetzten unter die Nase reiben, dann würde es in letzter Konsequenz entweder massiv mehr Polizisten geben, oder was ich eher danke: Die Gesetze würden doch nochmal überdacht werden. Denn der Vorgesetzte gibt das an seinen Vorgesetzten weiter, und der auch, und der auch.

Aber das macht heutzutage ja keiner. Man beschwert sich nur über einen Verlust an Sicherheit, Werten und Gesetzlosigkeit. Dran halten muss sich aber noch nichtmals die Polizei. Die Willkür ist in Ordnung, sie begrifft ja nur mich.....

Für mich Anarchie, und ja, das möchte ich nicht.
 
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Verstehen tu ich den Standpunkt schon, ich versuche nur, Dir auch meinen verständlich zu machen.
Versuch dich mal in den Beamten hinein zu versetzen (in meinem Fall damals war das echt nicht OK, denn damals WAR der Konsum noch effektiv strafbar und ich einfach nur zu verpeilt um dran zu denken).
Hättest du Lust, regelmäßig Berichte schreiben zu MÜSSEN, die es sowieso nicht über einen deiner Vorgesetzten hinaus schaffen? Also ich kann mir schönere Beschäftigungen vorstellen (unglaublich viele sogar). Das ist wie filigrane Intarsienarbeiten am Holz fürs Osterfeuer ... da hat niemand was von aber der Tischler wird dafür trotzdem bezahlt werden wollen (ist ja nicht sein Bier, was mit dem Zeug passiert, wenn er dafür schon Geld bekommen hat).

Und dass Steuergelder sowieso verbrannt werden macht es in diesem Fall um genau wie viel promille besser?

Ich beschwer mich übrigens wo ich kann, und der Rest rundrum oft genug genau darüber, dass sich überhaupt jemand beschwert ... "dieses Faule XY-Pack soll mal lieber arbeiten, statt hier son Larry zu machen".

OT:
8qm Wandverputz pro Stunde sind nun 10c mehr Wert, jedenfalls sehen die Tarifverhandlungen der Gewerkschaft BAU momentan danach aus ... ich wusste bis vor kurzem garnicht, dass da "quasi-Akkord" gefahren wird ;)
Momentan wird in DE relativ viel gestreikt (Warnstreiks von IG-Metall, Ver.di, BAU u.v.m.) aber deutsche Gerichte haben schon vor langer Zeit dafür gessorgt, dass der Normalbürger das im allgemeinen nicht mitkriegt und die Arbeitnehmer im Prinzip nur ihre eigenen Arbeitsplätze bestreiken dürfen, (statt der Produktion, an der sie arbeiten). So schwach wie im Moment, waren die Gewerkschaften seit Bestehen der BRD nicht mehr aufgestellt (die medial ausgeschlachteten Bahn-Streiks sind da die absolute Ausnahme).
Das sieht man schon an ihren Forderungen: IGM fordert 5% mehr Lohn (von AG-Seite angeboten wurde 1%) und bei Ver.di geht es oft sogar nur darum, dass man nicht für mehr Arbeit weniger Geld bekommen möchte, dass Urlaubstage gestrichen werden sollen oder einfach um bessere Betreuungsschlüssel - im Prinzip sind die durch den Sparzwang der Kommunen im permanenten Verteidigungsmodus, wenn mal ein Jahr ohne Rückschläge vergeht, ist man bei Ver.di im Prinzip schon zufrieden.

Das ist KEIN Witz sondern traurige Realität, die man eben kennt, wenn man regelmäßig bei solchen Veranstaltungen für die Beschallung sorgt (ich spiele in einer Samba-Gruppe, die regelmäßig von Gewerkschaften gebucht wird)

Die Zahlungsmoral des DGB ist übrigens unter aller Sau - teilweise bekommt man von denen erst das Geld für den letzten, wenn sie schon über den nächten Auftritt verhandeln wollen (ausserdem Feilschen die brutaler als jeder Arbeitgeberpräsident). Beim letzten Mai-Umzug waren wir 17 Trommler, die über 3 Stunden lang für Stimmung gesorgt haben (Start 10:00 Ende ca. 13:15) ... da gabs dann €400,- für - Stundenlohn kann man selbst ausrechnen. Ich habe unserem "Manager" gleich ans Herz gelegt, ihnen am 15 April 2017 eine Absage zu erteilen oder aber minimal €750,- zu fordern (ist natürlich überzogen, aber beim DGB leider nötig, um aus den Verhandlungen wenigstens mit über €10,- Stundenlohn rauszugehen). Vergleichbare Bands hier in der Region werden bei Angeboten unter €1000,- nicht mal aufmerksam, selbst wenns nur um 60 minuten Spielzeit geht.
 
Zuletzt bearbeitet: (zu viel OT daher spoiler)
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