3D-Drucker ~400 Euro

Michael-Menten schrieb:
@Mr. Robot Genau gegenteilige Erfahrung bei meiner Glasplatte reißen leider Stücke raus und auf dem Anycubic läuft es ohne Probleme.

Ich akzeptiere es natürlich, wenn es bei dir anders läuft. Beim 3D Druck muss wohl eh jeder seine eigene Erfahrungen machen... :)

Nur mal aus Neugier, benutzt du normales Glas, oder Borosilikatglas?
 
Bei einem Budget von 400€ würde ich mir einen Drucker aussuchen der das Druckbett nicht spazieren fährt. Also einen Cube. Beipsielhaft sei da mal der Ender 4, Ender 5 und der Sapphire S genannt. Gibt sicher noch weitere Kandidaten. Eine Klasse darunter wären Ender 3 und i3 MEga (wie mehrfach hier im Thread genannt). Vom Anet A8 und A8 plus würde ich die Finger lassen. Der A8 ist gemeingefährlich, der A8 Plus zwar deutlich besser, aber du fährst halt das Druckbett spazieren, was Qualität und Geschwindigkeit bei einem großen Bett begrenzt.
 
Mit einem großen Druckbett sollte man zumindest keine Geschwindigkeitsrekorde aufstellen wollen gerade wenn man in die höhe druckt.
Ansonsten ist das unbedenklich^^
 
Ich würde dir den Creality Ender 3 empfehlen. Ich habe ihn selbst, zuvor hatte ich den Anet A8.
Der "Anet A8" hätte den Vorteil, dass es hunderte Verbesserungen gibt die man selbst drucken kann.
So lernt man schnell was bei 3D Druckern wichtig ist und wie bestimmte Veränderungen das Endprodukt beeinflussen.
Der Ender 3 kostet nur circa 160 Euro, kann 235x235mmin der Breite und 250mm hoch drucken.
Er druckt absolut präzise und genau, wenn man beim Aufbau des Rahmens die Winkel der Profile genau ausrichtet und die X, Y und Z-Schlitten(ohne Riemen und Gewindestange) leichtgängig laufen.(Anpressdruck der Rolle beachten, sowie Riemenspannung).
Aber mit der bebilderten Anleitung und den vielen Youtube Videos ist das sehr einfach und in unter 1 Stunde zu schaffen.
Das restliche Geld würde ich für Filament, Zubehör und für Upgrades einplanen.
Wenn du mit den gedruckten Teilen arbeiten möchtest oder sie besonders stabil sein sollen, dann sollte man zu ABS greifen. Allerdings benötigt man dafür eine Box um den Drucker. Bei ABS darf das Bauteil nicht abkühlen(genau das Gegenteil zu PLA wo man mit Lüft kühlt.) Die Luft um das gedruckte Bauteil muss immer warm sein (50-55Grad reichen bereits), sonst verzieht sich das Bauteil. Man sieht das dann gut wenn sich die Ecken von der Glasplatte anheben. Meist löst sich dann auch das Bauteil und der Druck ist gescheitert. Es gibt auf Thingiverse viele Anleitungen für so eine Box/Kiste/Einhausung aus einem billigen Ikea-Tisch(5€) und selbst gedruckten Teilen. Ich habe meine Box auch aus dem Tisch, dünnen Holzplatten und Plexiglas sowie vielen Druckteilen und Elektrotechnik zu Regelung meiner Heizung(die aus 4x35W Halogenstrahlern besteht) gebaut Ich habe schon Fotos gesehen wo Leute aus ein paar Stecken und Mülltüten eine funktionierende Box gebaut haben.🔥🔥🔥

Ich habe ein paar Bilder von Sachen die ich mit dem Ender 3 gedruckt habe.
Alles wurde mit der 0.4mm Düse gedruckt. Einzige Änderung war eine Glasplatte und zur Kühlung ein anderer Aufsatz für den Lüfter. Ich habe die Bilder gewählt, weil man darauf erkennen kann, dass der Ender 3 wirklich schöne Oberflächen(Damenkörper) und feinste Details(Totenschädel mit 2€ Münze als Größenvergleich) und damit auch schöne "Lithographie-Bilder" drucken kann. Alle Materalien: PLA, PETG, ABS, TPU(Flex) usw. können gedruckt werden. Es gibt auch einige günstige Upgrades die ich empfehlen kann. Glasplatte, Dual-(Gear)-Extruder (15€) und zb. das MKS Gen L Mainboard 15€ zzgl. Treiber. Hier kann man sich dann auch die Treiber frei aussuchen...

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Es kommt natürlich ganz darauf an für was du den Drucker benötigst. Wo liegen deine Prioritäten?

kannst du den Drucker selbst zusammen bauen?
Der Aner A8 ist z.b. in alle Einzelteile zerlegt, bis auf die letzte Schraube.
Der Ender 3 ist schon vormontiert und der Zusammenbau ist einfach.
Es gibt auch Drucker die kommen komplett fertig bzw. aus 2 Teilen die verschraubt werden müssen.


Druckqualität?
Geschwindigkeit?
Lautstärke/Lärm? (der Ender 3 ist recht leise. Ich kann im Zimmer daneben schlafen und höre fast nichts.
Den Anet A8 mit Linear-Kugellager die auf Stahlstäben hin und her rutschen hört man im Erdgeschoss(der Drucker steht im 2. Stock) sehr laut!!
Wenn du z.b. richtig flexibles weiches Filament in einen Drucker mit Bowden-Extruder drucken willst, dann wird das nicht klappen.

Der Ender 3 wurde nicht umsonst so oft gekauft und wurde lange Zeit in fast allen Threads empfohlen. Das Preis-Leistungsverhältnis ist einfach unschlagbar.

Wenn dir PLA (wird leider sehr schnell weich und kann z.b. im Sommer nicht in der direkten Sonne oder in Autos usw verwendet werden.) und PETG reicht brauchst du keine Box.

Wenn du was stabileres benötigst wäre ABS sinnvoll. Ich habe z.b. einen Schraubstock und Aufsätze für den Staubsauger aus ABS gedruckt. Die Aufsätze aus PLA gingen schnell kaputt.

Ich würde dann noch eine einfache Einhausung um den Drucker bauen. Durch das Heizbett(110Grad) wird es darin warm genug. Man muss nur vorheizen bevor man den Druck startet.

Da ich gerne drucke und bastele habe ich bei meiner Box(Ikea Tisch) mehr Technik verbaut und alles selbst gedruckt und zusammen gelötet.
Oben auf der Box befindet sich ein 12V Netzteil(blaues Gehäuse) mit 4 Anschlüssen, daran hängen 2 Thermostate für die Beheizung und Kühlung der Box. Beheizt wird mit vier 35W Halogenstrahler, diese werden mit einem Thermostat(unter 50Grad=ON, über 50Grad OFF) mittels eines SolidStateRelais geschaltet.
Ich drucke öfter große Teile die >15 Stunden laufen, besser wenn sich die Elektronik (Display, Mainboard, Netzteil usw) außerhalb des Gehäuses befindet...
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Wenn ich mir ein Gerät in der 400€ Preisspanne aussuchen dürfte, dann würde ich ohne zu Zögern den Nachfolger des beliebten Topseller Creality CR-10 nehmen. Aktuell 455€ bei Gearbest.
Creality hat wieder mal technisch und preisleistungsmässig einen Drucker rausgebracht der alles hat um ein Verkaufsschlager zu werden.

Er hat 300x300x400mm Druckvolumen und was am Ender 3 und Cr10 noch nicht ganz perfekt war wurde hier verbessert. Ich glaube mir wäre damit schnell langweilig weil ich wirklich nicht wüsste was ich daran noch basteln und verbessern könnte.:D

Pro:
-Der Rahmen wurde mit diagonalen Streben verstärkt und hat auch auf jeder Seite einen Steppermotor für die Z-Achse (statt nur einen wie beim Ender 3 oder CR-10)
-der Extruder ist nun auch aus Metall
-BL-touch Auto-Leveling
-350W Meanwell Netzteil(statt noname)
-Sensor für Filamentbruch
-das BESTE ist aber: es ist ein Titan DirectDrive Extruder mit Steppermotor dabei. man kann also ganz einfach von Bowden auf DirectDrive umrüsten. Das bedeutet man hat ab Werk die Vorteiles des Bowden(schnellere Druckgeschwindigkeit), und die Vorteile des DirectDrives (Möglichkeit flexibles Filament zu drucken und sauberer&präziserer Druck bei geringerer Druckgeschwindigkeit)
-hochwertige TMC2208 Treiber(megaleise) usw.
....
die Seite erklärt es mit Grafiken noch besser

offizielle Creality Seite: CR-10 v2
 
Danke für die vielen Tipps! Die Idee mit dem Ikea-Tisch ist sehr kreativ :D (kam auch von zwei Leuten).

Ich hab mich jedenfalls für den Anycubic entschieden. Der Ender 3 oder CR-10 v2 wäre aber sicher auch eine Variante gewesen. Wie dem auch sei - wird schon passen. Die nächste Zeit werde ich vermutlich am Upgrades basteln sein. Danke nochmal für eure Hilfe!
 
Ok, da bin ich dann gespannt. Berichte doch mal von deinen Erfahrungen.
Ich kann nicht sehr viel über den Anycubic sagen. Was mit positiv auffällt sind 2 Z Motoren. einer je Seite und der Rahmen aus Metall, wahrscheinlich recht steift. Vor ein paar Jahren kam der Anet A8 sehr gut an und war lange Zeit Topseller. Für viele waren 130€ ein Nobrainer.
Er hatte einen Rahmen aus zig Plexiglasteilen die in einander verschraubt wurden. Das Teil war so wackelig dass die meisten sich Halterungen bauten und mit vielen Gewindestangen den Rahmen Steifigkeit verliehen. Ich habe fast jedes Teil des Rahmens nochmal neu gedruckt.
Der Schritt zum Cr10 oder zum (baulich fast identischen ) Ender 3 war gewaltig, weil jetzt der Rahmen aus Aluminiumprofilen in Industrienorm bestand. Dieser Schritt hat auch zugelassen dass der Antrieb nicht mehr mit den rauen linearen Kugellagern auf Metallstäben angewiesen war sondern durch leise Kunststoffrollen in den V-Profilen ersetzt wurde.
Das finde ich am Anycubic nicht so toll(Ich habe ihn nicht drucken gehört und gesehen, aber) ich denke Metalllager auf Stahlstangen werden lauter sein als Kunststoffrollen in Aluprofilen.
Ich bin gespannt wie Anycubic den Antrieb gemeistert hat.

Ich würde dir noch folgendes Zubehör empfehlen:
-ein paar passende Glasscheiben(Stärke 3mm, 4mm geht auch aber macht die Y-Achse unnötig schwerer) .
wenn möglich vorgespannt. Ich habe für jede Glassorte eine eigene.
-einen Dual-Extruder (Bondtech ist der Hersteller, gibts aber beim Chinesen incl Versand ab 13€)
-einen großen Pack Düsen mit 0,4mm(da musst du schauen welche Form deine hat und dann die gleichen bestellen. Ich glaube 20Stück kosten ab 3€. Da fange ich nicht mal an zu überlegen ob ich eine verstopfte Düse reinige oder ne neue einbaue.
usw.
 
"Das finde ich am Anycubic nicht so toll(Ich habe ihn nicht drucken gehört und gesehen, aber) ich denke Metalllager auf Stahlstangen werden lauter sein als Kunststoffrollen in Aluprofilen.
Ich bin gespannt wie Anycubic den Antrieb gemeistert hat
."

Die Meisten Geräuche machen die Stepmotoren wenn man diese entkoppelt werden die meisten Drucker gleich mal um die hälfte leiser.
Ob jetzt Rollen, Gleitlager oder sonstiges fällt da nicht wirklich ins Gewicht.
Wenn man basteln will empfehlen sich dann neue Treiber oder halt Silentplatinen aber man muss es am Anfang nicht so übertreiben^^
 
Das Entkoppen bringt schon was, habe ich auch gemacht...und wie du selbst sagtest spielen die Treiber eine große Rolle, sogar noch mehr als das Entkoppeln finde ich.Da hört man dann nur noch die Lüfter. Gibt genug beeindruckende Vergleichsvideos auf Youtube. Creality hat das auch erkannt und anscheinend in allen neuen Geräten solche verbaut. (CR-10 v2 hat TMC2208 verbaut.) Für den Ender 3 gibt es auch ein Mainboard mit neuen leisen Treibern.

Ich finde am meisten hat bei meinem Ender 3 ein MKS Gen L mit 3 TL- Smoother gebracht (Mainboard 13€, Dioden circa 10 e). Noch einen günstigen Bondtech Dual Extruder Clone und das Teil druckt alles was man möchte von ABS, über Nylon zu Flex. Zu weich darf es natürlich nicht sein, weil es ein Bowden Setup ist.

Ich hatte vorher auf glatten Flächen (Damenkörper) diese Fischhaut ähnlichen Muster(Rillen). Jetzt ist es eigentlich perfekt wie man oben sehen kann...und Marlin kann man da auch ganz einfach draufspielen und wichtige Sicherheitsmechanismen aktivieren. Das Mainboard schaltet ab wenn z.b. ein Temperatur-Sensor rausgerutscht ist. Der Ender 3 heizt gnadenlos weiter...

Aber als Anfänger sollte man mal alles so lassen wie es ist und ein Gefühl dafür kriegen was die unterschiedlichen Werte im Slicer bewirkten. Ich finde der Anet A8 war so ein gutes Lernobjekt. Da meine ersten 800-1000 Druckstunden fast vollständig Upgrades für den Drucker selbst waren haben ich so viel über das Gerät und die Software gelernt.
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(Das Bild ist leider sehr unscharf, aber alles was blau und gelb ist habe ich selbst gedruckt. Das meiste ist zur Stabilisierung des wackligen Plexiglasrahmen mittels Gewindestangen, Versteifungen, alles auf die dicke Holzplatte geschraubt , dann noch ein Umbau auf Blowden und Riemenspanner usw.. Aber laut bleibt der Drucker trotzdem, sogar extrem laut. Das liegt an den Linearkugellager auf Metallstäben. Das war am Anfang so, blieb mit neuen Lagern so. Ich hatte sogar selbst Lager gedruckt. Das macht es leise, aber nach circa 100 Stunden haben die Lager zuviel Spiel. Das Einstellen ist extrem aufwändig. Das System von Creality ist hingegen sehr leise und einfach einzustellen.

Der Ender 3 druckt gerade im ersten Versuch diese Lampe. Laut den Kommentare wäre der Druck extrem anspruchsvoll und viele gaben auf oder versuchen das schon seit Wochen. Das ist schon das zweite Teil, der erste fast gleiche Teil lief letzte Nacht. Wichtig ist dass die Düse nur innerhalb des Druckes sich bewegt. Dauert 2 Stunden mehr, aber reisst dafür den Druck nicht von der Scheibe:D:D:D
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Da mein Anycubic heute geliefert wurde: Was für Software verwendet ihr denn?

(Ja natürlich kann ich Google fragen, aber mich würde eure persönliche Meinung interessieren!)
 
Zum designen Autodesk Fusion 360. Ist für Privat kostenlos.

Als Slicer Simplify 3D. Ist allerdings zu teuer, und nervt mich auch manchmal mit ungefixten Bugs. Prusaslicer gefällt mir unter den kostenlosen Slicern am besten. Von Cura würde ich die Finger lassen. Das scheint mir auch ein paar Bugs zu haben. Nur meine Meinung...
 
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Reaktionen: maxpayne80
Danke! Mit den beiden genannten Programmen komme ich gut zurecht.
 
Mal eine kurze Zwischenfrage: Welchen der vielen Ender Varianten sollte man sich denn näher ansehen?
Viele raten vom Ender 3V2 ab, warum ist das so?
 
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