Backupfrage zu Icybox mit RAID 1

schokochoc

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Moin.

Ich hab noch keine großen praktischen Erfahrung mit RAID, aber eine theoretische Idee, die ich hier gerne mal vorstellen würde:

Vorab: ich hab ein Heimnetzwerk, das nur aus Linux-Rechnern besteht. Das Backup mehrerer Clients, wird automatisiert wöchentlich auf einen Server im Netzwerk abgelegt. (Das ist schon so, das gehört nicht zur Theorie)

Jetzt die Theorie:
An diesen Server hänge ich dann eine Icybox 3620SU3 dran, mit 2 Platten und stelle die auf RAID1, also Spiegelung, und sichere dort einmal monatlich die Backups vom Server.
Alle 6 Monate würde ich dann eine Platte aus der ICY Box entnehmen (und außer Haus verwahren) und eine neue Platte in die ICY Box einsetzen, auf die sich dann der aktuelle Stand ja wieder spiegeln würde.

Würde das so funktionieren? Meine konkreten Fragen dazu sind:
Kann ich einfach so eine Platte aus dem RAID1 Verbund rausnehmen? Wenn nicht "einfach so", wie könnte ich den RAID Verbund auflösen? Geht das mit der ICY Box überhaupt?
Könnte ich diese entnomme Platte dann einfach mittels Adapter oder direkt an einen PC anschließen und die Daten wären dann lesbar?
 
RAID ist kein Backup ;), sorry konnte es mir nicht verkneifen, es geht ja hier um das Backup der Backups.

schokochoc schrieb:
Würde das so funktionieren?
Generell ja. Macht aber wenig Sinn.

schokochoc schrieb:
Kann ich einfach so eine Platte aus dem RAID1 Verbund rausnehmen? Wenn nicht "einfach so", wie könnte ich den RAID Verbund auflösen?
Ja, du solltest natürlich die Box "herunterfahren/ausschalten". Der Tausch der Platte wäre dann wie ein Defekt einer Platte und ob der RAID-Rebuild automatisch angeschoben, weiß ich nicht. Evtl. musst du das von Hand starten

schokochoc schrieb:
Geht das mit der ICY Box überhaupt?
Wenn die Box RAID-fähig ist, dann sollte sie auch einen RAID-rebuild können, sonst wäre das ja witzlos.

schokochoc schrieb:
Könnte ich diese entnomme Platte dann einfach mittels Adapter oder direkt an einen PC anschließen und die Daten wären dann lesbar?
NEIN, das wird nicht funktionieren.

Nimm einfach eine oder mehrere große externe Festplatten und starte das Backup da drauf. Mind. eine Sicherung sollte nach 3-2-1-Regel ja physisch an einem anderen Ort aufbewahrt werden.
 
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Danke für die schnelle Antwort.
hhhmmm schrieb:
RAID ist kein Backup ;),
Ich weiß :-) Und ich hätte mich auch gewundert, wenn der Hinweis nicht gekommen wäre ;-)
hhhmmm schrieb:
Wenn die Box RAID-fähig ist, dann sollte sie auch einen RAID-rebuild können, sonst wäre das ja witzlos.


NEIN, das wird nicht funktionieren.
Hm... warum nicht? Gibts ne Möglichkeit, das hinzubekommen?
Ansonsten muss ich mir was anderes überlegen. In der Theorie wärs ne elegante, unkomplizierte Lösung für meine Zwecke gewesen.
 
schokochoc schrieb:
Hm... warum nicht? Gibts ne Möglichkeit, das hinzubekommen?
Nach meinem Wissen, könnte das auslesen mit Linux funktionieren, wenn es ein Software-basiertes RAID ist.
Bei einem Hardware-basierten RAID nicht.
Welches RAID die Icybox zur Verfügung stellt, weiß ich nicht. Auf der Website steht davon nix ... da die Box aber keine GUI/Userinterface hat, könnte man auf HW-Raid spekulieren.
Evtl. könntest du eine Platte des RAID1 aber in eine weitere Icybox gleichen Typs stecken ... müsstest du aber ausprobieren.

schokochoc schrieb:
Ansonsten muss ich mir was anderes überlegen. In der Theorie wärs ne elegante, unkomplizierte Lösung für meine Zwecke gewesen.
Du könntest ja einmal monatlich das Backup doppelt anschieben, also auf 2 Externe Platten und diese dann woanders lagern ... und ggfs. alle paar Monate im Wechsel .. dann hättest du alle aktuellen Backups vor Ort, außerhalb nur die paar Monate alten...

Das "How-to" des RAID-rebuild steht übrigens ganz klar im Manual
 
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schokochoc schrieb:
Könnte ich diese entnomme Platte dann einfach mittels Adapter oder direkt an einen PC anschließen und die Daten wären dann lesbar?
Das kommt drauf an, in welchem Format die Icy-Box ihre Daten speichert. Also sowohl Dateisystem als auch eine eventuelle Verschlüsselung.
 
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Die Deluxe-Lösung wäre natürlich ZFS mit Replikation. Aber wieso eine Platte aus einem RAID1 rausnehmen nicht funktionieren sollte, wüsste ich auch gerne.
 
herrhannes schrieb:
Aber wieso eine Platte aus einem RAID1 rausnehmen nicht funktionieren sollte, wüsste ich auch gerne.
Weil je nach RAID Controller die Platten entsprechend mit Header Informationen am Anfang des Datenträgers konditioniert werden, damit der dahinterliegende RAID Controller erkennt um was es sich für eine Platte handelt.

Je nach Lösung kann das dafür sorgen daß die Platte nicht einfach alleine angeschlossen und zugegriffen werden kann.

Das einfachste wäre das mit der IcyBox einfach auszuprobieren. Was drauf schreiben, Platte raus und anschließen.
 
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Jo, aber wir reden hier von einem ganz simplen Raid1 (!). Das Ding wird die Platten einfach spiegeln und das wars. Da gibt es nix Metadaten zu wursteln usw. Verschlüsselt wird da auch nichts und Dateisystem ist das drauf, mit dem man es formatiert hat. Was soll das Ding da noch groß draufzaubern? Bei einem Raid0, wo die Daten gestriped wären, sähe es vielleicht anders aus.

Edit: Sein könnte es natürlich trotzdem, aber ich sehe es als recht unwahrscheinlich.
 
Je nach Controller ist das so oder auch nicht. Ein generelles "das ist ein RAID 1 das geht" ist schlichtweg falsch.

Ein das müsste so sein ist ein schlechter Ansatz beim Backup.
 
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Deswegen, wie du schon geschrieben hast: Ausprobieren.
Aber wieso sich da jemand Mühe gegeben haben sollte, was so Simples wie ein Raid1 kompliziert zu machen... Wenn man sich das Handbuch anschaut, dann ist das Ding extrem primitiv. Nichts mit Metadaten auf den Platten.
 
herrhannes schrieb:
Wenn man sich das Handbuch anschaut, dann ist das Ding extrem primitiv. Nichts mit Metadaten auf den Platten.

Glaubst du ernsthaft, die schreiben sowas in's Handbuch?

Solche Dinger verwenden idR irgendeinen proprietären RAID-Controller auf Hardware-Ebene. Es ist eben kein Software-RAID, das man ohne weiteres in ein anderes System exportieren kann.

Kann gehen oder auch nicht. Letztendlich bleibt nur ausprobieren.
 
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Hast du es dir mal angeschaut, wie da zB das Vorgehen zum Resilver ist? Dann mach das besser mal, bevor du mich hier so angehst.
 
Das sollte kein Angriff sein, ich wollte nur darauf hinweisen, dass ein Hersteller nicht unbedingt in sein Handbuch schreibt: "Ach übrigens, bei unseren RAID-Varianten werden Metadaten auf den HDDs hinterlegt..." o.Ä.

Das Handbuch ist doch eher spartanisch. Da steht einfach nur, wie man im Falle eines HDD-Ausfalls das Laufwerk austauscht. Ist doch alles ganz einfach und oberflächlich beschrieben.
 
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Daraus würde ich schließen, dass man die Implementierung auch ähnlich wenig komplex gestaltet hat. Kann natürlich falsch liegen, aber die Dinger sind meist extrem simpel gestrickt.
 
Da kannst du durchaus recht haben; letztendlich weiß man es nur nicht.


Das hier würde ich auch für den deutlich besseren Weg halten:

herrhannes schrieb:
Die Deluxe-Lösung wäre natürlich ZFS mit Replikation.

Hätte den erheblichen Vorteil, dass man später auch noch einfach feststellen kann, ob das Backup noch okay ist.
 
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So, ich hab noch zwei alte Platten gefunden und zu Testzwecken ein solches Szenario aufgebaut: Icybox, Raid 1, Testdaten draufgespielt, eine Platte rausgenommen.
Die Platte hab ich dann mittels USB-Adapter an meinen PC angeschlossen.
Das funktionierte nicht. Es hat etwas gedauert, bis ich raushatte, dass es am Adapter lag: Der kann wohl nur Festplatten bis 1,6 TB lesen, meine hat 4 TB
Als ich die Platte direkt an die Mainboardanschlüsse geklemmt und gemountet hab, hab ich alle Daten verfügbar gehabt. :)

Also Danke für eure Hilfe - falls jemand ein änliches Vorhaben oder Problem hat, wäre das jetzt hier dokumentiert.
 
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Ich hätte es aus folgendem Grund von Anfang an nicht so gemacht, wie du dir das vorstellst: jedes Mal, wenn du eine Platte in die Icy Box einsetzt, wird das RAID vermutlich von Grund auf neu aufgebaut. Das heißt, die komplette Platte wird von vorne bis hinten geklont, egal wieviel tatsächlich drauf liegt. Das ist ganz viel unnötige I/O-Last. Es ist definitiv besser, auf Datei-Ebene mit rsync oder ähnlichem zu arbeiten, um nur die geänderten Dinge zu aktualisieren. Zumal du sowieso schon Linux-only fährst.

Ich orientiere mich z.B. so an der 3-2-1-Regel:
  • mit Borg wird regelmäßig auf die primäre Backup-Platte A gesichert (permanent angeschlossene, aber nur zu diesem Zweck eingeschaltete USB-Platte in 3,5″).
  • Platte A wird sofort nach einem Backuplauf auf Platte B (2,5″ USB) mittels rsync gespiegelt
  • Platte B nehme ich beim Elternbesuch mit. Dort wird sie auf Platte C (ebenfalls 2,5″ USB) erneut per rsync gespiegelt. Da Borg mit 500 MB großen Archivdateien arbeitet, geht das sehr schnell und effizient, man muss dann nicht tausende Dateien, die sich in den letzten Monaten geändert haben, kopieren.

Es wäre bei diesem Setup auch möglich, nach einer Weile Platte B und C gegeneinander zu tauschen, damit auch Platte C mal mehr „Action“ sieht. Ich könnte sogar Platte B oder C an den Platz von Platte A setzen. Möchte ich aber weniger, weil auf der primären Platte hin und wieder das Borg-Repository bereinigt wird, wobei gern mal viele GB umgeschrieben werden, die 2,5-Zöller aber langsamer sind und mit SMR arbeiten.
 
In meiner Icybox und RAID1 ist mir auch eine der HDD's kaputt gegangen.:( Die gute habe ich dann extern in eine Docking gesteckt, doch da diese schon im RAID1 zu anfangs von mir verschlüsselt wurde, komme ich so auch nicht an die Daten.
Ziemlich sicher bin ich mir, dass ich das richtige PW eingegeben habe.:rolleyes:
Also kann es schon sein, dass "außerhalb" des Gehäuses man nicht anders an die Daten ran kommt.

Naja, ich kaufe mir jetzt wieder eine passende HDD und verbaue diese dann in Schacht 2 der Icybox. Hoffe der Kopiervorgang startet danach und dann hoffe ich, dass ich wieder an die (nicht so lebenswichtigen) Daten komme.;)

@schokochoc
Schließe an deinem Server eine externe USB-HDD an und kopier die Daten über Nacht auf diese.
Die Nacht darauf kannst du die USB-HDD durch eine zweite ersetzen.
Der Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt - je nachdem wieviele Backup-Platten du haben möchtest, tauschst du diese (täglich oder im bestimmten Wechsel z.b. alle 3 Tage) immer wieder.
 
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