Berufsunfähigkeitsversicherung: Ja/Nein?

densh

Lt. Junior Grade
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Okt. 2011
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419
Hallo,

ich bin tariflich Angestellter im öffentlichen Dienst und überlege eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Mindestens bis 67 Jahre und 1000 Euro Rente. Ich habe mir schon ein paar Angebote eingeholt. Selbst wenn ich mich während meines Lebens woanders bewerbe, möchte ich schon im öD bleiben.

Nun habe ich mich die Tage gefragt, ob das für meine Berufssparte überhaupt Sinn macht und das eher sinnlos vergeudete Kosten im Monat sind. Ich sprach mit einem Arbeitskollegen darüber und er meinte, wenn man eine abschließt müsste man auch gleichzeitig eine Rechtsschutzversicherung abschließen, sofern ich dann doch berufsunfähig werden sollte aber meine Ansprüche nur gerichtlich durchsetzen kann. Viele Versicherungen würden sich im Schadensfall auch querstellen.

Eine private Unfallversicherung habe ich bereits.

Wie seht ihr das? Macht das für mich Sinn?
 
Ganz unrecht habe deine Kollegen nicht mit der Rechtschutzversicherung ;)
Problematisch wird es auch wenn Du die Branche wechselst und ein völlig anderen Beruf ausübst.

Ich für meinen Teil habe keine mehr. Da investiere ich lieber weiter in meine Privaten Rentenversicherung.
 
lol 1000€. Das wird auf die staatlichen Leistungen angerechnet. Viel bleibt da glaub nicht übrig effektiv.
 
1. 1000€ ist recht wenig. Grob über den Daumen sollte man 70-80% seines Nettogehalts versichern wenn man im Falle des Falles seinen Lebensstil wahren möchte.

2. Jeder Mensch kann berufsunfähig werden, egal welcher Tätigkeit man nachgeht. Die Höhe der Beiträge bemisst sich unter anderem auch daran, wie hoch das Risiko ist, dass du tatsächlich berufsunfähig wirst.
In der Regel sichert dich eine BU so ab, dass sie zahlt, solbald du deiner aktuellen Tätigkeit nicht mehr nachgehen kannst, auch wenn du mit deiner Ausbildung etwas anderes noch machen könntest. Du kannst dir ja mal überlegen was passieren müsste, dass du deiner aktuellen Tätigkeit nicht mehr nachgehen kannst (auch vorübergehend!). Reicht es wenn du mit einer Sportverletzung ein Jahr lang nicht körperlich belastbar bist? Oder musst du quasi ans Bett gefesselt oder völlig verrückt sein? Desto geringer das Risiko umso weniger lohnt sich eine BU, denn die "low risk" Kunden dienen als Querfinanzierer für die "high risk" Kunden, damit deren Beiträge nicht völlig durch die Decke gehen.

3. Ne Rechtsschutzversicherung ist sowieso nicht schlecht. Und ja, die Assekuranzen sind bei BUs gerne mal genauso wenig zahlungswillig wie bei Haftpflicht.

4. Eine private Unfallversicherung ist in aller Regel ohnehin Geldverschwendung, hat man eine BU gilt das umso mehr.

lol 1000€. Das wird auf die staatlichen Leistungen angerechnet. Viel bleibt da glaub nicht übrig effektiv.
Es stimmt das Transferleistungen auf BUs angerechnet werden, da letztere als privates EInkommen gelten. Allerdings bleibt trotzdem ziemlich genau 1000€ übrig, du kriegst im Zweifel nur kein Hartz 4.
 
Also ich kann sagen das ich froh bin eine zu haben.
War kern gesund und vor 3 Jahren Arbeitsunfall ( 7 Monate krank ) und aktuell jetzt seit 9 monaten krank und bis vermutlich ende des jahres. (Pfusch beim nierenstein)

Wäre jetzt sonst gut am artsch mit den 60%

habe 70 % Meines gehaltes versichert
Außerdem ist es glaube ich mittlerweile so das jeder 4te !!! Berufsunfähig wird.
 
Gib mal "Berufsunfähigkeistversicherung" oder "BU" hier in der Forumssuche ein und Du erhältst eine Menge Threads mit sehr hilfreichen Hinweisen von den usern.
Mir fehlt z. Bsp. die Lust, jeden 2. Monat hier umfangreich dazu zu antworten.

Ein sehr wichtiges Thema für Jeden!
 
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Falls Du Dich für eine BU entscheiden solltest, sei sehr kritisch bei der Wahl der Assekuranz. Gerade Billiganbieter, die mit sensationell günstigen Versicherungsprämien werben, drücken sich im Schadensfall besonders gern. Dazu gibt es etliche Fundstellen im Netz.
 
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Malefiz123 schrieb:
Es stimmt das Transferleistungen auf BUs angerechnet werden, da letztere als privates EInkommen gelten. Allerdings bleibt trotzdem ziemlich genau 1000€ übrig, du kriegst im Zweifel nur kein Hartz 4.

Sinngemäß das gleiche. Statt Hartz4 plus BU bleibt nur BU plus Rest übrig. Ergo verliert man Geld oder erhält nur etwas mehr als ohne BU.
 
Malefiz123 schrieb:
Und ja, die Assekuranzen sind bei BUs gerne mal genauso wenig zahlungswillig wie bei Haftpflicht.

Kannst Du das Belegen? Ich kenne da jemand ist übrigens keiner. Ich kenne zb niemand, dem die Zahlung in einer der beiden Sparten verweigert wurde, aber auch das reicht natürlich nicht.

Malefiz123 schrieb:
Eine private Unfallversicherung ist in aller Regel ohnehin Geldverschwendung, hat man eine BU gilt das umso mehr.

Achja?

ThomasK_7 schrieb:
Ein sehr wichtiges Thema für Jeden!

Absolut.
 
FrankenDoM schrieb:
Ich kenne zb niemand, dem die Zahlung in einer der beiden Sparten verweigert wurde, aber auch das reicht natürlich nicht.
Nun ich kenne zumindest einen bei dem die BU seit Jahren zickt und alles nur noch über Gerichte läuft. Wenn man nicht gerade was unabstreibares physisches hat (Arm ab), dann erstellt die BU gerne Gegengutachten etc..
Also freiwillig zahlt keiner von den Anbietern.
 
Ich kenne zwei Fälle, wo beide Versicherer anstandslos zahlen. Einmal temporär wegen Krebs und einmal noch knapp 40 Jahre lang, wegen Bandscheibenvorfall. Man muss nach einer Berufsunfähigkeit nicht unbedingt in Hartz IV rutschen, soll ja Leute geben, die dann einfach einen anderen Beruf ausüben (ggf. nach einer Umschulung). Nichts jeder BU-Fall bedeutet gleich generell Erwerbsunfähig.
 
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ayngush schrieb:
Nichts jeder BU-Fall bedeutet gleich generell Erwerbsunfähig.

Das ist natürlich absolut korrekt. Man kann aber die abstrakte Verweisung ausschließen, damit man eben nicht "umlernen" muss.
 
Der, der 40 Jahre lang seine Rente erhält muss nicht umlernen.
Die Rente bekommt er einfach weiter und er lernt freiwillig um, weil es etwas doof ist 40 Jahre lang zu Hause zu hocken. Macht jetzt was im sozialen Umfeld, hatte vorher einen Job mit körperlicher Tätigkeit gelernt.
 
Völlig Ok und würde ich wohl nicht anders machen. Sorry, wenn das anders geklungen haben sollte.

Mir ging es mit dem Hinweis nur allgemein darum, dass man nichts muss wenn man beim Abschluss der BU darauf achtet.
 
Eigentlich haben heute alle seriösen Anbieter diesen oder ähnlichen Passus im Vertrag:

"Auf einen vergleichbaren Beruf, den die versicherte Person konkret ausübt oder ausgeübt hat, werden wir unter Berücksichtigung der Umstände des Einzelfalls und der höchstrichterlichen Rechtsprechung gegebenenfalls verweisen (konkrete Verweisung). Auf einen anderen Beruf, den die versicherte Person ausüben kann, aber nicht konkret ausübt oder ausgeübt hat, werden wir nicht verweisen (Verzicht auf abstrakte Verweisung). "

Wichtig ist auch im Vorfeld dem Versicherungspartner gesundheitliche Missstände mitzuteilen. Fällt im BU Fall auf, dass eine Krankheit vor Vertragsbeginn verschwiegen wurde, so kann es sein, dass der Vertrag hinfällig wird

Ich persönlich musste lange suchen um eine BU zu finden, die meinen Keratokonus nicht ausschließt :)
 
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@TE: 1000€ ist sehr wenig. Mindestens 80-90% deines jetzigen Nettoeinkommen sollte abgedeckt sein.
Dynamische Anpassung über die Jahre sollte dann mit drin sein. Ansonsten immer ehrlich sein mit Vorschädigungen oder Erkrankungen. alles ehrlich angeben!

Ansonsten BU ist auch für Büroangestellte wichtig. Ein großer Prozentsatz an Menschen, die ein BU in Anspruch nehmen, erleiden im Laufe ihres Lebens Erkraknungen am Herz Kreislaufsystem, oder aber am Bewegungsapaarat. oder eben psychische Belastungen. Unfälle gehören auch dazu. das deckt ein BU ab. selbst wenn sie selbst verschuldet sind.

es kann viel im Laufe des Lebens passieren. kann aber muss nicht.
 
Wie identifiziert man eigentlich als Laie gute Makler für eine BU? Schiebe das vorhaben schon ewig vor mir her - und das einzige was sicher ist: ohne Makler schließe Ich das nicht ab. Und auf Trial and Error habe ich da an sich auch wenig Lust.
 
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