News Breitbandausbau: Bundesnetzagentur verteidigt Vectoring-Beschluss

Drummermatze schrieb:
Das ist echt ein Ding das ein Unternehmen welches sein EIGENES Netz mit seinem EIGENEN Geld und seinen EIGENEN Arbeitskräften aufbaut es dann auch selbst nutzt und es nicht anderen zur Verfügung stellen will. :rolleyes::freak:
Außerdem bekommen andere Anbieter doch ihre Ports.
Davon ab hindert niemand die anderen ihr eigenes Netz aufzubauen...
Troll... :hammer_alt:

Naja Drummer.. ob ich nun an nen anderen Anbieter zahle und der Anbieter zahlt das dann weiter als Mietgebühr an Telekom.. oder ich zahl es gleich an die Telekom.. ist rum wie num.
Und fragt sich nur wie lange sie eigentlich die Ports für sich frei halten dürfen oder dann Konkurrenz laut Gesetz zu lassen müssen.
Und alles nur weil Telekom und deutsche Bahn verstaatlich worden sind.
 
"Jammergesellschaft"...so nennt man heutzutage also die sinnvolle Forderung nach einer zeitgemäßen Infrastruktur für die wichtigste Ressource (Information!) des 21. Jahrhunderts?

Der Tellerrand bei einigen Menschen ist einfach derartig hoch. Selbstredend wird Oma Erna nie auch nur eine 16Mbit/s Leitung auslasten und natürlich brauch der Durchschnitts-Otto auch (aktuell) nicht mehr als 50Mbit/s. Das ist für den Ausbau aber auch vollkommen irrelevant: Oma Erna nutzt auch sicherlich die Autobahn oder das Eisenbahnnetz kaum und Otto wird dort ebenfalls maximal der Durchschnittsnutzer sein.
Trotzdem ist diese Infrastruktur lebensnotwendig für Deutschland und muss zukunftsorientiert geplant werden.

Die Problematik hierbei ist doch: nur durch das Eisenbahnnetz und die Autobahn konnte im 20. Jahrhundert die Wirtschaft wirklich florieren. Abgesehen vielleicht vom Hamburger Hafen waren dies die Logistikmotoren der Wirtschaft. Die meisten traditionellen Märkte sind nun im 21. Jahrhundert aber ausgeschöpft.
Sobald nahezu jeder Haushalt über mindestens ein Auto verfügt, im Supermarkt eine breite Auswahl exotischer Früchte vorliegt, die Regale nie leer sind usw. usf. ist man einfach bei den traditionellen Märkten sehr nah an der Marktsättigung dran.

Diese Hauptmotoren der Wirtschaft, die das Straßen- und Bahnnetz im 20. Jahrhundert waren, ist im 21. Jahrhundert das Internet. Wir befinden uns im Informationszeitalter und Streaming, Industrie 4.0, Cloud Computing, VR etc. pp. stecken gerade erst in den Kinderschuhen, sind aber riesige Wachstumsmärkte.
Wir bewegen uns in die Richtung alles mit allem zu vernetzen und die Informationstechnologie voll auszukosten. Der IT-Markt ist deshalb der einzige, der in allen Prognosen zweistellige (für manche Branchen sogar dreistellige) Wachstumsschübe über die nächsten Jahre zugerechnet bekommt.

Vectoring mag eventuell (das wird sich zeigen, sobald danach FTTH zügig ausgebaut wird - oder eben doch die große Vertröstung startet) notwendig sein um die Ziele von 50Mbit/s bis 2018 flächendeckend hinzubekommen...aber für ein Hochtechnologie führt kein weg an flächendeckender Glasfaser vorbei, es sei denn natürlich man möchte endgültig den internationalen Anschluss verpassen und im Informationszeitalter in der wichtigsten Infrastruktur überhaupt dauerhaft hinter alle anderen 1. Welt Länder fallen.

Wenn es ein günstiges, flächendeckendes Angebot gibt, dann steigert das nicht nur die Nachfrage vom Otto, sondern vor allem eröffnet das ungeahnte Potenziale. Es ist ein immenser Standortfaktor. Wenn beispielsweise Unternehmen enorm viel Geld in die Hand nehmen müssen, um halbwegs vernünftige Geschwindigkeiten zu bekommen, dann wird das Unternehmen in Deutschland eher kleine Standorte betreiben und von Ausbauten sowie Zukunftstechnologien absehen.
Gerade im IT-Sektor ist hinzukommend auch die Start-Up-Szene enorm wichtig und hier kann man es sich nicht leisten, einen ganzen Sektor mit 16 oder 50Mbit/s abzuspeisen. Damit vernachlässigt man diese und landet langfristig auf dem letzten Platz...und Deutschland ist heute schon kaum relevant im IT-Sektor vertreten. Abgesehen von sowas wie Spanien haben wir hier auch jetzt schon die niedrigste Zahl an innovativen Neustarts - das muss sich ändern. Denn wenn nicht, wird Deutschland vom Informationszeitalter genau so ein kleines Stück vom Kuchen abbekommen, wie die Ländern, die im 20. Jahrhundert kein Straßen- und Eisenbahnnetz hatten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei uns wird der Ausbau denke ich noch dauern leider...
Zu 2. reicht 16k zwar, nur beim Download oder Updates von Spielen ächtzt Steam schon ganz schön
 
leute wir haben eine lösung. alle die mehr wollen zahlen einfach nen paar millarden für ihr schnelles inet, damit sie auch den mitmenschen was gutes tun :D
 
nik_ schrieb:
leute wir haben eine lösung. alle die mehr wollen zahlen einfach nen paar millarden für ihr schnelles inet, damit sie auch den mitmenschen was gutes tun :D

Interessanter Ansatz...aber gerade jene wollen doch am besten auch noch Geld dafür sie es nutzen.
 
Ich kann den Frust mancher verstehen.
Es gibt Gebiete, die sind regelrecht über versorgt (wie hier: VDSL 100 dank Vectoring, Kabel Deutschland mit bis zu 200Mbit, zusätzlich gibt es noch VDSL + LTE).

Und dann gibt es Gebiete mit DSL 384, nicht mal LTE und Kabel Anbieter oder kleinere lokale Anbieter lassen sich nicht blicken.
Oder die "Dorfgemeinschaft" zieht nicht mit oder der gesamte Straßenzug hat VDSL50, aber als einziger hat man DSL light.
 
nik_ schrieb:
leute wir haben eine lösung. alle die mehr wollen zahlen einfach nen paar millarden für ihr schnelles inet, damit sie auch den mitmenschen was gutes tun :D

Eine qualitativere Infrastruktur ist eine Investition in die Zukunft - kein (unbezahlbarer) Kostenpunkt, der den Haushalt langfristig belastet.

Nochmals: Internetinfrastruktur ist für das 21. Jahrhundert das, was das Straßen- und Bahnnetz für das 20. Jahrhundert war.

Fehlt einem die Expertise, um diese wirtschaftlichen Zusammenhänge zu erkennen (warum die IT-Branche die Wachstumsbranche überhaupt ist; warum Industrie 4.0, Cloud Computing, VR, Robotik, usw. usf. die Motoren des 21. Jahrhunderts [Informationszeitalter!] werden), sollte man sich seine Stammtischparolen eventuell sparen.
 
@ascer. eine investition macht für ein unternehmen wie die telekom es ist nur dann sinn, wenn sie wenigstens 0 auf 0 rauskommen und vor allem nur da, wo sie auch genutzt wird. was nützt mit glasfaser im 50 einwohner kaff wo 45 leute über 80 sind? richtig, gar nichts. aber ich finde es lustig warum alle auf der telekom rumbashen, wenn die kabelanbieter noch weniger ausbauen. die lokalen anbieter ala ewe, rwe usw bauen aber auch nur lokal aus. es gibt halt in deutschland kein staatliches unternehmen und wenn es sowas geben würde, dann wären wir imer noch bei adsl.

glaube mir, ich weiß was langsames internet bedeutet, ich weiß aber auch wie unternehmen denken müssen um überleben zu können. müssten die reseller die sich z.b. ins telekomnetz einmieten annäherend den preis bezahlen, den telekomkunden zahlen, dann würde das mit dem netzausbau auch mehr vorankommen.

aber du darfst mir ja gerne erklären wo das geld (80 bis 90 millarden euro) für flächendeckendes glasfaser herkommen soll.

und nur mal so am rande. wer braucht schnelles internet? im endeffekt weniger als 5% der bevölkerung. was wichtig ist, ist vor allem ne synchrone leitung für geschäftsleute vor allem auf dem lande, damit diese auch mal vernünftig arbeiten können.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Beitrag. Wie wärs mit den ganzen Großprojekten aus öffentlicher Hand, die jährlich an die Wand gefahren werden, mehrere Millarden mehr als veranschlagt kosten und mehrfache Bauzeit benötigen. Nenne mir bitte ein staatliches Projekt, was keinen Verzug oder Overpay hatte.
 
@nik_ ...da argumentierst du aber mit völlig falscher Annahme. Großprojekte aus öffentlicher Hand gibt es nicht (mehr). Die Projekte werden von öffentlicher Hand erdacht, die konkrete (Projekt)Planung wird aber immer vergeben an Drittfirmen, ebenso wie Marketing, auch die Bauplanung geht z.B. an Ingenieursbüros, der Bau später ebenfalls.

Projekte aus öffentlicher Hand, wie z.B. Gemeinden die gemeinnützige GmbHs gründen um Glasfaser in ihrer Umgebung auszubauen, kalkulieren meist relativ gut. Ich kenne da (größtenteils) nur Positivbeispiele, einfach weil es zwar öffentlich geplant und durchgeführt ist und auch in öffentlicher Hand liegt, aber da trotzdem dann eine Organisation mit ihren entsprechenden Mitarbeiten sich für verantwortlich zeichnet. Deshalb ist die Versuchung, dort "Murks" zu betreiben, viel kleiner.

Bei Großprojekten ist es dem Politiker (solange das Wahlvieh sich dafür nicht interessiert) meist egal, wie viel Geld da (weg)fließt - ist ja nicht seins. Bei den Ausschreibungen, wer für Projektplanung, Bauplanung oder den Bau an sich verantwortlich ist, interessiert Qualität meist nicht -> es ist einzig interessiert, dass ein möglichst günstiger Preis auf dem Papier steht.
Jeder weiß von vornherein, dass das hinterher deutlich teurer wird. Der Politiker kann für eine Haushaltsperiode aber nur Geldmittel XYZ locker machen und die ausführenden Unternehmen wiederum kriegen nur den Zuschlag, wenn sie günstiger als alle anderen sind. Also wird massiv unterkalkuliert.

Wenn das Projekt dann erstmal angelaufen ist, wäre es natürlich schwachsinnig, dann alles halbfertig auf Eis zu legen. Außerdem können bei angelaufenen Projekten, wo magischerweise etwas schiefgegangen ist, immer auch wieder Zuschüsse von Land oder Bund beantragt werden.

Man plant also meist ganz bewusst, dass da auf längere Zeit "nachgebuttert" werden muss.

Dieses Prozedere dürfte jeder kennen, der mal in der Wirtschaft Kontakt mit Aufträgen vom Staat hatte.

Bei gemeinnützigen GmbHs z.B. ist dies aber anders. Die sind komplett in öffentlicher Hand und bei Überstrapazierung hat es personelle oder gar existenzielle Folgen, wenn massiv verplant wird. Deshalb sind diese Organisationen wirtschaftlich häufig relativ gut dabei. Sicherlich nicht alle, aber mir fallen da kaum Negativbeispiele ein. Setzt allerdings natürlich Koordination voraus sowie den Willen der einzelnen Gemeinden, so etwas zu realisieren. Man kann dann also weder die Verantwortung von sich schieben, noch sich ins gemachte Nest des Bundes oder hier der Telekom setzen.
 
nik_ schrieb:
Nenne mir bitte ein staatliches Projekt, was keinen Verzug oder Overpay hatte.
Ach Gott, es gibt so viele staatliche Projekte, welche termingerecht, manche sogar schon vorher, fertig werden. Denn wenn es schneller geht, gibt es auch Prämie.

Nur darüber berichtet k(aum)einer, weil es niemanden interessiert. Wenn was schief läuft, dann(!) erst ist das Gejammer groß.
Das es natürlich jede Menge Possen gibt, BER, S21, Elbphilharmonie ist ja auch keine Frage oder das Gemeinden Brücken bauen ohne vorher den Grund&Boden zu erwerben u.ä. Stichwort Extra3 - Der reale Irrsinn

Hast du denn selbst schonmal ein großes Projekt gestartet? zB Hausbau?
Trotz Architekten, Bauplänen, Zeitplan usw kann es passieren das dort soviel schief laufen kann usw.
Es gibt da ne grobe Regel das man mindestens 10% der Gesamtkosten in der Hinterhand haben sollte - für den Fall der Fälle. Manch einer meint sogar 20-30% damit man auf der sicheren Seite steht.
Man kann nun sagen es würde nur an unfähigen Billigheimern liegen. Von wegen, selbst angebliche kompetente Handwerker mit ach so tollen Ruf mit entsprechenden Preisen vergeigen es oft genug. zB hatten wir vor 3 Jahren einen undichten Duschablauf, die Duschwanne ist mit eingemauert und der angesehene Klempner im Ort hat die arbeiten übernommen.
Fazit: Die Ableitung war getauscht, einen Großteil des Schmutzes hat er unter die Duschwanne den Großteil des Schmutzes geschoben und das Loch 10*10cm in der Wand hat er nicht mal zugemacht, und den Küchenschrank wieder davor geschoben. Gemäß dem Motto "Was der Kunde nicht sieht"...

Nachdem er zähneknirschend zugab das er ja einen weiteren Schaden verursacht hat, hat er seinen Azubi geschickt der lieblos und mit falschen Material das Loch zu gemacht hat.
Im Endeffekt hab ich den Pfusch dann selber behoben, weil der Herr Meister zu geizig war einen Mauerstein zu verwenden und ernsthaft eine 2cm Wand aus Moltofill rein gezogen hat, mit entsprechender "Stabilität"...

@ascer
Das Problem bei öffentlichen Ausschreibungen ist ja auch das die Verantwortlichen quasi das günstigste Angebot nehmen müssen nach Gesetzeslage, wenn ich mich recht entsinne.
Da kann sich Hinz und Kunz aus dem europäischen Raum hin bewerben. Und dann kommen die Pfuscher, und die Sub-Sub-Sub-Subunternehmer und keiner will verantwortlich sein oder bauen nach "bulgarischen Standards".
Als Privatmann ist es das eigene Risiko wenn man meint wegen 5000€ "Ersparnis" den Miroslav, der vorgibt alleine ein Haus bauen zu können, und von der weißen Wanne, dem Fenstereinbau, über die Elektrik und die Heizung bis hin zu Dach inkl Solaranlage, alles kann zu engagieren.
Das dabei in aller Regel eine Bauruine rauskommt interessiert den schlauen Michel erst wenn er in der Realität ankommt und nicht mehr vom Pool im Garten träumt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben