Der Brexit ist da!

Das Schottenreferendum 2014 fiel damals ziemlich knapp aus (55,18% dagegen), der EU-Austritt von GB könnte jetzt die entscheidenden Stimmen geben.

mir schwebt vor, dass das referendum als endgültig gilt. das wurde doch gesetzlich verankert, dass die entscheidung verbindlich ist, oder?

und was das problem der briten mit den entscheidungen der eu angeht: irgendwer ist halt immer der sündenbock wenn einem eine entscheidung nicht passt. in den letzten jahren was brüssel, bald ist es halt wieder london.

wobei ich sagen muss, dass ich anit-imperialist bin und darum gar nicht so traurig über eine abspaltung. wie gesagt erwarte ich mir kaum reale veränderungen. jetzt kommen das freihandelsabkommen und visa-freiheit und alles bleibt wie es war. euro hatten die eh nicht, also auch hier keine veränderung. ich für meinen teil hätte nichts dagegen, wenn generell die eu wieder mehr entscheidungskompetenzen bei den nationen belässt und nicht alles von oben diktiert. das schafft mehr flexibilität und ist von vorteil bei regional begrenzten problemen. außerdem ist die verwaltung dann weniger komplex und fehleranfällig. seh ich beruflich auch: je größer die konzerne, des so unflexibler und langwiriger die bearbeitung.
 
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Hanni2k schrieb:
Sicherlich ist nicht alles toll was die EU macht und vor allem die Deutsche Regierung. Aber trotz allem möchte ich hier über solch weitreichenden entscheidungen nie-nie-niemals eine Volksabstimmung haben.

In der UK haben irgendwelche alten Leute über das Leben der jungen entschieden. Herzlichen Glückwunsch.

Warum ist man gegen Volksabstimmungen? Wenn alles gut läuft und die Bürger das merken, dann honorieren sie das auch. Die EU ist so wie bisher teilweise gescheitert, wie gesagt Schuld sind viele Faktoren nicht nur wegen den Flüchtlingen, sondern auch aus wirtschaftlichen, politischen und sozialen Gründen.

Länder wie Italien, Spanien, oder Griechenland haben schon seit Jahren massive Probleme mit den Flüchtlingen, gestört hat es niemanden groß. Als die Flüchtlinge dann in andere EU Länder ausschwärmten waren diese Länder völlig unvorbereitet.
Wenn in Rumänien eine Psychologin weniger wie ein Hartz 4 Empfänger in Deutschland verdient, dann frage ich mich was so ein Land in der EU zu suchen hat. Oder warum solche Länder volle Freizügigkeit genießen.

In Duisburg wurde nun ein Jobcenter nur für Rumänen und Bulgaren eröffnet, macht vielleicht Sinn, stößt aber auf Unverständnis. Warum ein Jobcenter nur für diese Staaten? Also haben wir es hier anscheinend mit einer Schwemme zu tun und solche Kleinigkeiten in der Summe sorgen dafür, dass England ausgetreten ist.Ich wäre dafür ein Europa der gleichberechtigten Partner, dazu muss es aber wirtschaftlich in allen Ländern gleich gut sein. Wenn Länder die Anforderungen nicht schaffen dann müssen sie eben raus und wieder kommen wenn sie sich angeglichen haben!
 
@~H!ld3~ und auch klink

Die EU hat ganz klar Fehler, aber die werden hauptsächlich aus den nationalen Reibereien erzeugt, da jeder den maximalen Vorteil aus der EU ziehen will, anstatt gemeinsam für eine Sache zu kämpfen.

Die EU Beamten in Brüssel werden übrigens von den Parteien entsendet die du wählen darfst. Solltest du mit denen unzufriedensein, dann sag das deinem Abgeordneten usw. Irgendwie vergessen einige wie Demokratie funktioniert und das es nicht damit getan ist, alle paar Jahre ein Kreuz zu setzen und fertig.
 
Das Referendum ist nicht nur endgültig, es ist quasi unumstößlich. Man wird England auch in 10-15 JAhren nicht mehr in der EU wohl sehen, selbst wenn sie dann flehen würden, zurück zu dürfen und den Wunsch zurück werden nicht wenige spüren in wenigen Jahren, darauf wette ich.)

@Yessweedcan
Wo ist die EU gescheitert? Sie ist hoch erfolgreich. Nie war eine Friedensperiode derart lang, nie war die Freiheit innerhalb der EU so groß was Reisefreiheit, Wohnplatzsuche, Arbeitsplatzsuche etc. angeht. Scheitern sieht anders aus.
 
Mustis schrieb:
Das Referendum ist nicht nur endgültig, es ist quasi unumstößlich.

Nicht so ganz. Sie könnten dann ganz einfach wieder einen Antrag auf Eintritt in die EU stellen. Wie jedes andere Land auch.
 
linkser schrieb:
Ehm die Briten haben 1975 schonmal abgestimmt und waren fuer die EU. Nur mal so als Anekdote aus der Geschichte.

Falsch, diese haben mit einer knappen Mehrheit für die EWG gestimmt und nicht für die EU. Es gab 2005 eine Abstimmung zu der EU (EU Verfassung), diese wurde von Frankreich und Niederlande abgelehnt, da hätte man die Notbremse ziehen müssen, aber nein, man hat das ganze in EU Vertrag umbenannt und durch die Hintertür eingeführt ohne die Menschen zu fragen!
 
Wieso meckern so viele Deutsche eigentlich immer gegen die EU. Klar beschäftigen die sich mit Sachen, die sie mMn nichts angehen (wie z.B. die Glühbirne), aber immerhin sind sie auch lernfähig (es gibt wieder krumme Gurken).
Aber Fakt ist eben auch, dass es Deutschland schon lange nicht mehr so gut ging wie jetzt. Z.B. ist die Arbeitslosigkeit so gering, wie seit der Wende nicht mehr. Klar wird die Schere zwischen Arm und Reich immer größer - das aber ist eher ein Problem der deutschen Politik und der Gesellschaft als ein Problem der EU - schließlich ist dieses Phänomen weltweit feststellbar.

Auch ich bin der Meinung, dass es in der EU Reformen geben muss. Und in nicht wenigen Bereichen muss es auch mehr Entscheidungsfreiheit für die einzelnen Staaten geben. Aber hey, nur gemeinsam sind wir stark. Nur gemeinsam haben wir die Wirtschaftskraft um z.B. mit der USA auf Augenhöhe verhandeln zu können.

Kleinere und ärmere Länder als D würden, wenn sie auf sich allein gestellt wären, riesen Probleme haben sich am Weltmarkt zu behaupte. Bei der EU geht ja auch (Wirtschafts-)Solidarität und nur wenn es allen Ländern in Europa gut geht, ist ein innereurpäischer Frieden gewährleistet. Nur dann werden wir auch langfristig keine Probleme mit z.B. rumänischen, bulgarischen und griechischen Flüchtlingen haben.
 
@Mustis

Juncker hat ja schon durchblicken lassen: Out is out

Ich fürchte ihn drücken Racheglüste am "Hochverrat" an der EU.
 
Eines ist mit ziemlich 100%iger Sicherheit vorhersehbar. Sollte der Brexit tatsächlich kommen, dann ist das das Ende des Vereinigten Königreichs. Die Unabhängigkeitsbestrebungen Schottlands und Nordirlands werden erheblichen Rückenwind bekommen. Schottische Politiker haben bereits heute morgen das Ergebnis des Referendums von 2014 für nichtig erklärt und ein neues Referendum über die Abspaltung Schottlands in Aussicht gestellt.
 
Die Wirtschaft (die "Märkte") haben nun erst einmal verloren, die Demokratie hat hingegen gewonnen.
Für mich ist der Brexit die Rechnung für bestimmt 20 Jahre falscher EU Politik, aber auch fast 10 Jahre des falschen Krisenmanagements durch bestimmte Staatschefs, inbesonderer unserer Bundeskanzlerin.

Es ist schon absurd heute Volker "jetzt wird in Europa Deutsch gesprochen"-Kauder am Mikro zu sehen und zu sagen: Sowas (wie der Brexit) wäre bei uns nicht möglich. Dabei wollte er nur damit die Verantwortung der Cameronregierung in die Schuhe schieben und nicht auf ein Demokratiedefizit in Deutschland hinweisen.

Hat der Mann den Knall nicht gehört?


Weniger schön finde ich, was der Brexit offenbart: Rechtsnationale gewinnen, dank einem Versagen der Politik und der Wirtschaft. Wir haben es in Österreich jüngst gesehen, und wollten es, auch dank völlig überzogener Propaganda in der deutschen Presse, aber auch nicht in GB sehen. Dabei gibt's die Kräfte inzwischen überall, die legen an Macht zu und die etablierten drehen Däumchen während die europäische Linke vielerorts im Scheinkoma liegt.
 
Mit dem Austritt von UK verliert die EU den Stand 2015 drittgrößten Nettozahler (4,9 Mrd. Euro). Deckt sich ziemlich genau mit den offiziellen Nettotransfers an Griechenland (5,2 Mrd. Euro) oder Rumänien (4,9 Mrd. Euro). Das ist der finanzielle Nachteil der EU an diesem Brexit.

Der Volksentscheid ist bindend, da kann nichts mehr hineininterpretiert werden.
Es könnte maximal noch einen 2. geben in den nächsten 2 Jahren, falls die Briten das wollen.

Ich sehe für London als Finanzplatz keine so dramatischen Einschnitte. Dort werden Finanztransaktionen möglich sein, welche die EU aus Regulierungsründen nicht mehr machen möchte.

Um das britische Pfund mache ich mir mehr Sorgen. Allerdings erlaubt die neue finanzielle Freiheit der Regierung auch, wieder großzügige Konjunkturprogramme aufzulegen, was zu Lasten der Währungsstabilität zu neuem wirtschaftlichem Aufschwung führen kann. Wenn das Pfund abwertet, werden UK-Exporte wieder zulegen können.

Brexit - das Leben geht für alle Beteiligten weiter!
Ach nee, es wird ein paar arbeitslose UK-Europa-Abgeordnete geben. Ein großer Verlust?
 
OdinHades schrieb:
Aha, deshalb sind Plasmas in Asien und den USA also ausgestorben, interessant!

Ja, weil eine Weiterentwicklung von mehreren Milliarden Dollar/Euro/Yen niemals eingespielt werden würde bzw. ewig dauern würde auf nur zwei Märken.

Aber genug mit dem TV ich habe mein Standpunkt erörtert damit ist das Thema fertig.
 
Warum ist man gegen Volksabstimmungen?

Ganz klar, weil das Volk eben zum größten Teil uninformiert ist und im hier und jetzt lebt, aber eben dann die langjährigen Folgen gar nicht abschätzen kann (und auch will).

Wenn man jedesmal ausziehen würde, wenn man sich mit seiner Partnerin (seinem Partner) streitet, wie gut wäre das für die Kinder?

...klar, dass wir hier diskutieren zeigt ja schon mal, dass wir uns mit dem Thema genauer beschäftigen aber was ist mit den Nachsagern, Pegidas etc. unserer Zeit? Können die so ein wichtiges Zukunftsthema wirklich einigermaßen abschätzen?
 
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du nennst 1 standpunkt und beendest damit die diskussion. ganz starq
 
ThomasK_7 schrieb:
[…]
Der Volksentscheid ist bindend, da kann nichts mehr hineininterpretiert werden.
[…]

Nö, letzten Endes kann einen Austritt nur das Parlament beschließen.

Davon ab werden die Briten auch in Zukunft schön Kohle an die EU überweisen, weil sie sonst nicht mit selbiger handeln könnten.
 
@nik_

Ja weil das nicht Thema des Threads ist.
 
verlierer schrieb:
Ganz klar, weil das Volk eben zum größten Teil uninformiert ist und im hier und jetzt lebt, aber eben dann die langjährigen Folgen gar nicht abschätzen kann (und auch will).

Uninformiert und vor allem EMOTIONAL, da wird das Hirn manchmal ausgeschaltet ;)
 
verlierer schrieb:
Wieso meckern so viele Deutsche eigentlich immer gegen die EU. Klar beschäftigen die sich mit Sachen, die sie mMn nichts angehen (wie z.B. die Glühbirne), aber immerhin sind sie auch lernfähig (es gibt wieder krumme Gurken).
Aber Fakt ist eben auch, dass es Deutschland schon lange nicht mehr so gut ging wie jetzt. Z.B. ist die Arbeitslosigkeit so gering, wie seit der Wende nicht mehr. Klar wird die Schere zwischen Arm und Reich immer größer - das aber ist eher ein Problem der deutschen Politik und der Gesellschaft als ein Problem der EU - schließlich ist dieses Phänomen weltweit feststellbar.

80% der neuen Gesetzte werden in der EU beschlossen und dann in den Mitgliedsländer übernommen, deswegen hat die EU damit zu tun!
Guter Witz mit der Arbeitslosigkeit, informiere dich wie diese seit der Agenda 2010 diese gezählt wird, die reale Arbeitslosigkeit ist 2-3x höher. Die Agenda 2010 ist mit Dumpinglöhnen und Prekären Arbeitsverhältnissen mit die Ursache für die Probleme der andern EU Länder.
 
Nur um mal mit einem großen Irrtum aufzuräumen. Das Ergebnis eines Referendums ist in UK selbstverständlich nicht rechtlich bindend. Die Souveränität des Parlaments ist unantastbar.

Genauso kann Schottland jederzeit wieder über seine Unabhängigkeit entscheiden.
 
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