Der Smartphone Lebenszyklus: Kaufen wir nun lebenslang alle 2 Jahre ein neues Gerät?

Elefanten-Eimer schrieb:
Paradebeispiel: Sich in der Tagesschau Berichte über irgendwelche leidenden, armen Menschen in Afrka/Asien reinziehen (am Besten auf dem Smartphone/Tablet) und denken: Och, sind die aber arm dran (zum Glück habe ich damit nichts zu tun).

Die Tagesschau, TS24 und Co stoßen mir in den vergangenen Jahren immer mehr auf. Warum? Sie machen das von dir genannte noch nicht einmal mehr, bringen aber auf biegen und brechen "Positivberichte", wie nicht besser von Interessenvertretern (aus der Politik und/oder Wirtschaft) geschrieben werden könnten. Die Wahrheit über das Elend läuft schon lange nicht mehr in den Nachrichten, genauso wie man Kriegsopfer ausblendet und lieber nicht zeigt, wer von was profitiert: Außer es sind Arme, die Steuergelder kosten.

tb4ever schrieb:
Selbst wenn ich vorhabe das Gerät bis zum Auseinanderfallen zu nutzen.

Ist das nicht mehr Trend? Ich warte ja noch auf Vintage-Smartphones, nagelneue Modelle zu so zerschrammelt aussehen, als wären sie schon einmal auf den Mond geschossen worden. Aber das wird wohl noch dauern.

Gegen Nutzung bis es kaputt ist, spricht doch eigentlich nichts, ebenso gut: Dinge kaufen, die kaum kaputt gehen können. Damit rettet man nicht die Menschheit, trotzdem hat es positive Effekte: Für einen selbst (ja, wir Egoisten), für die Umwelt.. würde man mit einem Teil des dadurch gesparten Geldes noch gute Projekte in Entwicklungsländern fördern, wäre das der doppelte Mittelfinger in Richtung Profitmaximierer. Zudem gewinnt man unser kostbarstes Gut: Lebenszeit.
 
Das Problem ist doch, wenn wir anfangen alles zu verbannen, was umweltschädlich, menschlich verwerflich oder sonst in irgendeiner Art und Weise vorbelastet ist, sei es nur in dem Raum in dem wir gerade sind, dann wird vermutlich nicht mal mehr der Raum an sich frei von so etwas sein. Irgendwas ist bestimmt im Fenster verbaut, im Putz mit reingemischt oder sonstwas Schlimmes, was die Umwelt belastet oder einen Menschen ausgebeutet hat.

Was bleibt dann noch? Nackt in den Wald setzen und Rinde knabbern? Halt, Rinde geht auch nicht, das macht den Baum kaputt. Und beim Hinsetzen haben wir bestimmt eine seltene Käferart ausgerottet.

Wenn man etwas tun möchte reicht schon sich bewusst zu machen was man da kaufen will. Kann es wirklich sein, dass ein Pulli 3€ kostet und alle Beteiligten daran fair bezahlt wurden und die Herstellung auch ökologisch kontrolliert war? Beim Smartphone alles mal 100 multipliziert. Was steckt da drin, warum will ich es überhaupt gegen mein jetziges tauschen? Muss das sein, welchen Mehrwert habe ich?

Ein paar Seiten vorher habe ich schon mal gesagt, 2 Jahre war einmal. Wir sind schon bei einem 4-6-Monats-Turnus, in dem Geräte gewechselt werden (sollen, nach dem Willen der Hersteller und Mobilfunkvertriebe). Und das ist das Perverse. 1 DM Verträge gab es ja schon fast von Anfang an (da waren 2 Jahre noch Minimum), aber inzwischen haben alle ihre Zyklen so drastisch reduziert und die Verträge so umgebaut, dass man wirklich wieder glauben könnte alle 6 Monate das neueste Gerät für lau abgreifen zu können. Hatte gerade wieder mit meiner Tochter eine Mathestunde, in der ich ihr vorgerechnet habe, dass sie rein gar nix für lau bekommt in ihrem Vertrag. Schon gar nicht Hardware.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Schrammler: Totally signed.

@ getexact: Hast du einen neuen Avatar?
Klar geht es um die Sinnfrage. Konsum ist nur ein Teilaspekt davon.
Das schlimme ist: Wir konsumieren heute (ich meine damit die Mehrheit in der sog. 1. Welt) ein Exponentielles von dem, was wir zum Leben brauchen. Wir konsumieren (so meine These), weil wir uns ablenken wollen/müssen vom Leben, eben aus dem Grund, dass die meisten Menschen keine Antwort auf die Sinnfrage haben oder sich diese noch nicht einmal stellen wollen/trauen (da müsste man ja nachdenken - konsumieren und abschalten ist einfacher).

Und natürlich ist das kein genuines Elektogeräte-Thema. Aber die von dir angesprochenen Dinge sollte man alle bedenken und auch versuchen, an seinem Verhalten zu arbeiten (denn es hat Konsequenzen - vor allem für andere).
Ich z.B. kaufe schon seit Jahren keine Billig-Kleidung mehr und versuche auch bei Elektronik auf "made in china" zu verzichten. Man kann es zwar nicht komplett - aber man kann es: Verzicht.
Es ist nur so aus der Mode gekommen, dass die meisten sich das gar nicht mehr vorstellen können. Um zum Thema zurück zu kommen: Ich hatte noch nie ein Smartphone und habe in meinem Bekanntenkreis einige, bei denen das auch so ist.

Das Problem der heutigen menschlichen Gesellschaft ist, dass sie fast ausschließlich aufs Haben fixiert ist (was viele Probleme und vor allem Unglück schafft), statt auf das "Sein". Zu diesem Thema empfehle ich allen das Buch "Haben oder Sein" von Erich Fromm. Es zeigt anschaulich, dass es eine Alternative zum Konsum-Hamsterrad gibt.

@ tb4ever:
Es versteht sich natürlich von selbst, dass man zunächst das Modell "gutes Beispiel" praktizieren sollte, bevor man andere angeht. Aber in deinem Beispiel finde ich schon, dass man jemandem ins Gewissen reden kann (und auch sollte), der sich nur aus Trendgründen ein neues Gerät kaufen will, auch wenn man selbst gerade ein neues hat (wenn es denn tatsächlich so ist, dass das eigene alte kaputt war und man auch das aktuelle bis zuletzt nutzen will).

Arakash schrieb:
Das Problem ist doch, wenn wir anfangen alles zu verbannen, was umweltschädlich, menschlich verwerflich oder sonst in irgendeiner Art und Weise vorbelastet ist, sei es nur in dem Raum in dem wir gerade sind, dann wird vermutlich nicht mal mehr der Raum an sich frei von so etwas sein. Irgendwas ist bestimmt im Fenster verbaut, im Putz mit reingemischt oder sonstwas Schlimmes, was die Umwelt belastet oder einen Menschen ausgebeutet hat.

Was bleibt dann noch? Nackt in den Wald setzen und Rinde knabbern? Halt, Rinde geht auch nicht, das macht den Baum kaputt. Und beim Hinsetzen haben wir bestimmt eine seltene Käferart ausgerottet.

Na so ein Unsinn. "Only a Sith deals in absolutes."

Streng mal deine Phantasie etwas an. Es gibt Bio-Produkte, regionale Produkte, Fair-Trade-Produkte und und und... dass du das alles nicht kennst, heißt nicht, dass man durch den Verzicht auf alles Schädliche wieder in der Steinzeit leben würde.
Genau das ist Teil der Ignoranz.
 
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Falsch, was ich damit sagen wollte ist, wo zieht man die Grenze. Ich verzichte auf das neue Handy, bleiben noch 999 andere Dinge, die ähnliches verursachen und du keine Ahnungs hast wo die herkommen.

Übrigens dein Verzicht auf made in China. Kleine Story dazu. Vor vielen Jahren arbeitete ich für Panasonic. Kannst du dir vorstellen wie erstaunt ich war, als im Werk die Videorekorder Grundig und Panasonic vom selben Band kamen und nur noch das Firmenlogo und das "made in Germany" aufgeklebt wurde?
Noch heute muss nur irgendeine Kleinigkeit in D gemacht werden, schon ist das Chinaprodukt nicht mehr als solches erkennbar, weil es made in germany genannt werden darf.
 
Ja, wusste ich schon. Und?

Man muss sich halt informieren, auch das gehört zur Verantwortung dazu.
Auch wenn es 999 Dinge betrifft.

Hilfreich ist es natürlich man konsumiert gar nicht 1000 Dinge, sondern nur - sagen wir mal - 250, dann fällt es schon viel leichter, die Informationen ranzukriegen und die Folgen abzuschätzen.

Dein Argument ist quasi: Ich konsumiere ja so viel, wie soll ich da wissen, wo alles herkommt. 1. Schritt: Fang an, deinen Konsum zu reduzieren. Es macht dich glücklicher, glaube mir.

Ich freue mich bei fast jedem Scheiß, der heute beworben wird, dass ich sagen kann: Zum Glück brauche ich diesen Mist nicht.
 
Ganz so einfach ist es mit der Made in Germany Markeirung nicht. Auch wenn es in dem Bereich im Gegensatz zum präferienziellen Ursprungsrecht keine klar definierten Vorgaben gibt, reicht ein Etikett aufkleben nicht um deutschen Ursprung zu erreichen.
 
Ich denke auch, dass man nicht mit "alles oder nichts" argumentieren sollte, weil man damit ja gar keinen Millimeter voran kommt. Es gibt nicht nur schwarz und weiß ;)

Ich halte einfach nichts davon zu sagen, dass man eh nichts ändern kann und sich damit selbst versucht zu entlasten. Die Menschen sind doch mittlerweile intelligent und zivilisiert und in der Lage an die Zukunft zu denken, dass ist das, was uns von den Ureinwohner-Stämmen irgendwo anders unterscheidet. Wir fliegen zum Mond und bauen auf der Erde Nano-Strukturen, da wird es doch nicht so schwer sein an die eigene gemeinsame Zukunft zu denken.

Imho ist das System, was wir momentan haben, das Problem. Irgendwann wird es auch zum kalten Entzug kommen und vielleicht werden wir unsere Kaufsucht ablegen können, bis dahin müssen wir zusehen, dass wir hier nicht komplett alles zerlegt und die Erde unbewohnbar gemacht haben.
 
@ Knecht_Ruprecht: Soweit ich weiß muss mindestens ein Arbeitsschritt in D gemacht werden. Also zwar nicht das Etikett aufkleben, aber z.B. irgendein winziges Accessoire.

@ deathscythemk2: Du hast vollkommen Recht. Das perverse ist aber, dass die so genannten "unzivilisierten" Naturvölker i.d.R. keinen Schaden anrichten (und meist glücklicher leben). Mittlerweile ist die "Zivilisation" fast zum Synonym der destruktiven Konsumwut des modernen Menschen geworden.

Und noch zum Thema frühere Zeiten:
Ich hätte nichts dagegen, z.B. wieder in einer antiken-ähnlichen Gesellschaft zu leben. Damals gab es eigentlich schon alles Wichtige: Vernunft, Naturwissenschaft, Medizin, Kanalisation, (echte) Demokratie, Kultur über die wir heute nur Staunen können usw. usw.
Fast alles was danach kam, hat die Menschheit IMHO nicht weitergebracht, sondern im Gegenteil eher Schaden.
 
@Elefanten-Eimer
Prinzipiell hast du mit der Antike recht, aber das ging früher alles auf Kosten der Sklaven ;)
 
Ich habe jetzt schon seit 3 Jahren ein Nokia 301 DualSim in Blau,
mein BB habe ich vor 1 Woche verkauft.

Mir geht nichts ab ;)


Gesichtsbuch, Whatashit, Twitter usw. waren und sind bei mir nicht von Bedeutung,
bzw. hatte ich nie, brauch ich nie.


Don Vito schrieb:
@Onkelhitman
Ich glaube das Argumentieren bringt nichts - kann es auch nicht, denn man wird immer blind sein, solange es einem selbst gut geht. Ich habe in Teilen doch damals genauso gedacht, dieses "das kann ja gar nicht sein, solln die doch arbeiten gehen" gefüttert vom Mainstream der Medien wie ein "Belohnungszentrum" für Leistung,...

Toll Formuliert,
Es geht im Mainstream um nichts anderes als das ICH, das Geld und den Konsum,
Egoistische-Gierige-Konsumzombies in einem Menschlichen Körper :p

btw. @ all
Es geht nicht um alles und jeglches zu unterbinden,
Aber man sollte mal wieder von diesem Trip runter kommen.

Regional ging früher auch, Topmodell von Nokia für 499,
bis auf den Akku und das Display wurde in Finnland mit relativ hohen Löhnen gefertigt
Schrammler schrieb:
Beispiel: Ich bin inzwischen auf einen Naßrasierer umgestiegen, den schon mein Opa nutzte: den Sicherheitsrasierer.
Noch besser: Rasiermesser wenn ma es pflegt hält es ein Leben lang;)
 
Zuletzt bearbeitet:
@Elefanten-eimer: ja hab n neuen Avatar :p

Zum Thema: ich frag mich was passiert, wenn wir alle perfekt leben würden. ökologisch. Nur das konsumieren, was wir "brauchen". wer entscheidet eigtl. was wir brauchen...? jaja jetzt sagen findige Leute: die unternehmen mit ihrem Marketing und die bösen Konzerne und die Regierungen.

Aber mal im Ernst: wer sagt uns was wir brauchen? sagen wir uns das selbst oder eine höhere Macht? und noch mal: was bringt es mir am Ende meines Leben ein evtl. "gutes" Leben geführt zu haben? ich sterbe. und dann? alle nach mir werden auch sterben. und dann?
 
Zum "Made in Germany", nur falls es jemanden detaillierter interessiert:
Eine von der Verkehrsanschauung abgeleitete „Made in Germany“-Markierung darf also nicht zu falschen, insbesondere kundenorientierten und -genehmen Ursprungsangaben führen. Angaben sind dann als falsch zu bewerten, wenn sie von den beteiligten Verkehrskreisen in einer Weise verstanden werden, die den tatsächlichen Verhältnissen nicht entspricht.
Für den geschäftlichen Verkehr zu Zwecken des Wettbewerbs - zum Beispiel in der Werbung - ist, verschiedenen EG- Verordnungen und höchstrichterlicher Rechtsprechung nach, ein Wertschöpfungsanteil von 45 % in Deutschland erforderlich, um die Herkunftsbezeichnung eines Produktes aus Deutschland zu rechtfertigen. Allerdings ist jeder Einzelfall überprüfbar, sodass auch ein deutlich geringerer Wertschöpfungsanteil in Deutschland die Kennzeichnung mit „Made in Germany“ noch rechtfertigen kann!
Die letztendlich endgültige Entscheidung, ob eine „Made in...“-Angabe irreführend ist oder nicht, obliegt damit der gerichtlichen Entscheidung und kann hier nicht verbindlich und abschließend geklärt werden.
Beispiellink, wer es genauer nachlesen möchte: http://www.offenbach.ihk.de/recht-u...unftsangaben-kennzeichen-und-made-in-germany/

Um zum Thema zurück zu kommen, das "Made in" ist ja eine Nebenbaustelle. Ich teile hier nicht unbedingt die Ansichten von einigen, finde es aber sehr interessant wie unterschiedlich die Ansichten doch sind. Ich oute mich hier mal: Ich würde mich selbst nicht als Konsumschaf betrachten, ich habe aber etwa überhaupt kein Problem damit Waren aus China zu importieren. Sei es Kleinkram oder eben auch Elektronik wie Smartphones oder LED Leuchten. Ich nehme dabei auch in Kauf, dass das Zeug unter ausbeuterischen Bedingungen (Menschen wie Umwelt) hergestellt wird. Ich bin da recht egozentrisch eingestellt und nicht altruistisch. Was nicht heißen soll, dass ich gegenüber Freunden und Bekannten trotzdem Großzügig und auch hilfbereit bin. Aber an Empathie für Fremde mangelt es mir, das ist mir bewußt.
 
@getexact
Sterben musst du so oder so, hat das Leben also überhaupt einen Sinn, egal ob du "gut" oder "schlecht" gelebt hast? Und warum sollte man überhaupt leben, wenn man eh nach einigen Jahren stirbt? Merkste was ich meine?
 
deathscythemk2 schrieb:
Prinzipiell hast du mit der Antike recht, aber das ging früher alles auf Kosten der Sklaven ;)

Ja, aber das war wenigstens offensichtlich und ehrlich. Heute sind die Sklaven von damals die Menschen in der 3. Welt, denen wir ganz toll helfen mit Entwicklungshilfe u.ä. [/ironie] Ist doch heuchlerisch!

getexact schrieb:
Zum Thema: ich frag mich was passiert, wenn wir alle perfekt leben würden. ökologisch. Nur das konsumieren, was wir "brauchen".

Lies mal "Die Sieben Sonnen" von Arthur C. Clarke. Da ist eine Stadt beschrieben namens Lys (kleine Gemeinde im Wald, kein Geld, nur die notwendigsten Dinge werden produziert, sich ansonsten der Muße gewidmet). So stelle ich mir das immer vor. (Insgesamt ein tolles Buch, in dem viel drin steckt!)

getexact schrieb:
wer entscheidet eigtl. was wir brauchen...? jaja jetzt sagen findige Leute: die unternehmen mit ihrem Marketing und die bösen Konzerne und die Regierungen.

Ja, so ist das leider. Klick mal auf den ersten Link in meiner Sig., da wird das schön erklärt, wer bestimmt in unserer Welt und wie das funktioniert.

getexact schrieb:
Aber mal im Ernst: wer sagt uns was wir brauchen? sagen wir uns das selbst oder eine höhere Macht? und noch mal: was bringt es mir am Ende meines Leben ein evtl. "gutes" Leben geführt zu haben? ich sterbe. und dann? alle nach mir werden auch sterben. und dann?

Objektiv: Eigentlich nur materielle Grundversorgung (Nahrung, Behausung, Kleidung), eine erfüllende Aufgabe/Tätigkeit, intaktes soziales Umfeld/Anerkennung. So einfach ist das.

Subjektiv: Nur jeder selbst kann entscheiden, was er braucht und was nicht. Deswegen ist der aktuelle Zustand ja so beklagenswert, denn die wenigsten handeln so, sondern verhalten sich wie die Schafe in einer Herde.
Deine Frage nach dem guten Leben verstehe ich nicht ganz. Was meinst du mit gut? Gut im Sinne von ethisch oder gut im Sinne von 'ich hatte ein erfülltes Leben mit viel Erfahrungen und Glück'?

Im Idealfall schaffst du es, beides zu verbinden.

@ Knecht_Ruprecht: Du gibst wenigstens zu, dass dich Menschen in anderen Ländern nicht interessieren. Insofern bist du schon mal besser als diejenigen, die das leugnen. Aber besonders menschenfreundlich ist diese Einstellung natürlich nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Smartphone Zyklus verlangsamt sich doch schon, solange gibt es die Produktgruppe schließlich noch nicht und am Anfang waren die Fortschritte jedes Jahr eben so groß, daß man nach 2y einen alten Klotz hatte. Die Zeiten sind aber eigentlich vorbei, angefangen mit dem Display (Größe & Qualität) über CPU über Connectitvity (Wlan ac & LTE) bis zur Kamera sind die Fortschritte in den letzten 1-2y doch eher gering.
 
Ich schreibe mal mit Bezug zum Post ohne Namen:
#191
Billigmodell (ohne Vertrag und weit unter 100€) mit Wechselakku kaufen, Internet deaktivieren, keine Apps installieren.
Ta-da! Ich kaufe also ein Gerät, welches nicht meinen Vorstellungen entspricht, also ich kaufe eine Kompromisslösung.

Das sind in der Regel Konzerne, aber auch die kann man austricksen, siehe mein Rasiererbeispiel. Das heisst nicht, dass man dem Machtgefüge der Multikonzerne entkommt: Der erfolgreichste Systemrasiererhersteller vertreibt dummer Weise auch noch Standardrasierklingen, z.T. noch nicht einmal aus eigener Herstellung, aber man macht die krankhaftesten Spielchen nicht mehr mit.
Wieso? Du bist mit den Standardrasierklingen nicht zufrieden. Das ist für dich nichts, und reine Abzocke. Anstatt nun den Abzockern eins auszuwischen, kaufst du bei demselben Hersteller deine Klingen ein. Du boykottierst den? Nein, du wirfst dem dein Geld noch den Rachen rein und merkst das noch nichtmals. Boykott bedeutet hier: Ich entziehe mich diesem System. Ich kaufe mir ein Rasiermesser, schleife das selber und kaufe nichts mehr, außer evtl. irgendwann im Leben ein neues Messer. Auf keinem Fall aber von diesem ausbeuterischen Unternehmen.

Wenn du mich fragst: Der Verbraucher denkt zu wenig, hinterfragt zu wenig und lässt sich dann zu gerne auf Kompromisse ein. All das müsste er nicht tun, wenn er es trotzdem tut, kann er Systeme ändern: Siehe aktuelle Krise der Burgerbrater oder von manch einem Klamottenlabel mit Ladenkette.
Das hätte sich alles erledigt, wenn die Bedingungen schon im Staat geschaffen würden. Durch Gesetze und Regelungen. Für jeden Quark gibt es ne EU-Richtlinie. Aber Brokkoli wird privatisiert. WER reglementiert eigentlich wen? Die Wirtschaft die Politik? Wenn es ein Gesetz gäbe welches lautet: "Kinderarbeit und deren Erzeugnisse dürfen nicht verkauft werden, fragwürdige Quellen werden als illegal eingestuft" dann wars das mit einem sehr großen Teil der Wirtschaft. Den Schritt macht aber niemand wegen den Konsequenzen. Ja, dann wird alles teurer. Das muss auch so sein. Irgendwer muss dafür ja arbeiten...

...dabei ist der Schritt durch Aufklärung schnell gegangen. Ein Skandälchen, ein paar gute, aufklärende, Dokumentarfilme und schon wird's kritisch.
Ich erinnere mich ans Kartoffelkartell. Du auch? Weisst du, was draus geworden ist? Ich erinner mich jedes Jahr zu Ferienzeiten daran, dass der Spritpreis steigt. Macht jemand was dagegen. Hören die Leute auf zu tanken? Und das sind ohne Ende Skandale. Aufgeklärt ist darüber jeder Hans und Kunz.

#192
Du scheinst das Prinzip von Boykotts nicht verstanden zu haben....Wenn nur einer sich quer stellt, bringt es wenig bis gar nichts. Wenn es aber einige/viele bis alle tun, dann kann das die Welt verändern. Nach deiner Argumentation dürften Streiks ja auch nicht funktionieren.
Sie funktionieren auch nicht. Es werden WIEDER UND WIEDER Kompromisslösungen gefunden. Nein, man müsste wirklich die Arbeit hinschmeißen und sagen: "Wisster was ihr Klugscheißer, wir streiken so lange, bis unsere Forderungen erfüllt werden, und es wird um keinen Cent gefeilscht. Solange ihr das nicht akzeptiert, arbeiten wir nicht." Erpressung? Möglich, man wird ja andersherum auch "erpresst" für einen bestimmten Lohn zu arbeiten, oder nach hause zu fahren und sich arbeitslos zu melden. Warum den Spieß nicht umdrehen? Richtig, weil dafür nunmal die Eier fehlen. Das Problem hier bei ist aber: Wir leben in der globalisierten Welt. Wenn ganz Deutschland morgen komplett aufhört Rindfleisch zu essen wird sich folgendes ändern: Der Rindfleischpreis wird auf dem Markt um 10Cent das Kilo fallen, der Burger wird billiger und die Restaurantketten in anderen Ländern machen mehr Gewinn. Das wars. Es sterben genausoviele Rinder, sie werden genauso geschlachtet, sie werden genauso behandelt, sie bekommen nicht mehr Wiese, es werden auch nicht weniger Rinder gezüchtet. Evtl. sogar noch mehr, damit man den Verlust ausgleichen kann. Das wars.

Das Ziel muss sein, so viele Menschen wie möglich auf die Probleme der Welt aufmerksam zu machen und dafür zu gewinnen. Leute wie du, die sagen "man kann doch eh nix machen" sind genauso schuld an der Situation wie die, die aktiv die Ausbeutung der Menschen und der Welt betreiben.
Ich bin nur an einem Schuld: an dem, was ich tue. Für alles andere kannst du meinen anderen Thread benutzen:Schuldfrage
Das Ziel muss sein: den vorherigen Generationen geht es gut (Sicherheit), uns geht es gut (Sicherheit), denen nach uns geht es gut (Sicherheit). Für Alle Menschen Sicherheit und dann der Versuch, es für die nächsten Generationen BESSER zu machen. Denn wir wollten es für uns ja auch besser.

#194
Genau und der erste Schritt, den ich dabei vorschlagen würde, ist denjenigen zu Fragen, ob er eigentlich weiß, wo und unter welchen (menschenunwürdigen) Umständen die Materialien abgebaut werden, die in dem jeweiligen Gerät verbaut sind (s. verlinkter Artikel auf heise).
Ich weiss es. Ich kann mir die Mine aber nicht aussuchen, an der das Zeug abgebaut wird.

#195
Was Onkelhitman hier macht ist doch auch am einfachsten: Abschieben der eigenen Verantwortung auf eine "höhere" Macht. Im Prinzip also nichts anderes, was jeder Konsument macht nach dem Motto "kann ich ja nichts für, das müssen die anderen machen". So kann man sich das leben natürlich auch einfach machen.
Tja, aber leider verstehst du nicht WARUM. Aber ich machs auch für dich einfach: Zahlst du Steuern? Du weisst, dass mit den Steuern Dinge gebaut und Sachen bezahlt werden, die du nicht möchtest. Zahl keine Steuern mehr! Wie, du wirst dann bestraft? Du kommst evtl. ins Gefängnis? Lehn doch die Verantwortung nicht ab. Du möchtest nicht, dass dein Geld sinnlos verbraten wird, also tu was dagegen.

Ich will die Verantwortung nicht ablegen, aber ich will die Verantwortung auch nicht dem "gemeinen Volk" überlassen. Man sieht doch momentan selber, wohin das abdriftet. Das Volk als großes Ganzes gesehen ist manipulierbar. Ist gelenkt, gesteuert, beeinflusst. Von Kinds Beinen an wird einem eingetrichtert, was die "wahren" Ziele des Lebens sind. Nicht leben. Arbeiten! Da ist es meine Verantwortung als Eltern, meinem Kind zu vermitteln, was daran zum einen stimmt (um Ziele zu erreichen braucht man Geld, wenn man keins hat muss man dafür Leistung erbringen [arbeiten]), und was daran nicht stimmt (durch Geld, Konsum und Arbeit wird man glücklich und hat den Sinn des Lebens gefunden). Dennoch kann ich zwar versuchen das meinem Kind beizubringen, vielleicht noch ein paar anderen Kindern, aber eben nicht ALLEN. Was ist mit meinem Nachbarn? Oder mit dem Nachbarland? Was ist mit einem Land, welches weiter weg ist? Wir können nur in bestimmte Reichweiten vordringen. Ja, ich kann aufhören mit Rindfleisch essen. Ja, das bringt was, für mein Gewissen. Nein es bringt überhaupt nichts fürs Rinderleiden. Oder Rindersterben. Einfach nur irrelevant. Dafür müsste was großes her. Ein Land müsste was tun. Und das schreibe ich. Gesetze müssen her, Regelungen. Wenn ich ein wahrer Öko wäre, ich würde eine Partei gründen und für die Rechte der Tiere KÄMPFEN. Und nicht mein Süppchen kochen (vegetarisch) und mein Gewissen beruhigen. Nein ich wäre außer mir.

"Leider" sind aber die Bürger ebenso ein Faktor der etwas beeinflussen kann, genau wie Politik und Wirtschaft.
Wenn du was nicht kaufst, wirds exportiert und billiger. Wo hast du was erreicht?

#196
Du bringst es auf den Punkt: Das Stichwort heißt Verantwortung. Wir leben in einer absolut verantwortungslosen Gesellschaft, frei nach dem Motto: Nach uns die Sintflut!
Was du daher ändern musst ist die Gesellschaft. Und wie änderst du die? Na mit Aufklärung. Aufklärung aber findet heutzutage in der Schule kaum mehr statt. Ich habe momentan das Glück in Österreich zu sein und zu sehen, was dort in der Schule hockt, und konnte sehen was in Deutschland in der Schule hockt (da mein Bruder gerade fertig geworden ist). Fazit: Mein Bruder hat keine Ahnung was er tun soll, kann letztlich (hört sich zwar gemein an) nichts, hat noch nie was getan und möchte gern zu hause bleiben. Ne kleine Auzeit nach der Schule. Hier in Österreich habe ich auf der Arbeit schon viele Schüler kennen gelernt, die wussten ALLE was sie in etwa machen wollen, die hatten was auf dem Kasten, die WOLLTEN. Ja, aber die wurden hier auch gefördert. Das Schulsystem ist ein anderes, hier wird was gelehrt und gelernt. Ich erinner mich an meine Schulzeit und nahtlos begann dann die Schulzeit meines Bruders. Was da auf der Schulbank sitzt und nachher hängen bleibt (wortwörtlich) ist ein Graus. Das hat mir richtig Angst gemacht. Es braucht in Deutschland massiv an Bildung. Aber die kostet. Wer soll das bezahlen? Ich wüsste wer, aber die werden ja nicht betroffen sein. (marodes System)

Achso, zu dem Thema kann ich gleich noch den ersten Punkt aus meiner Signatur empfehlen (warum schweigen die Lämmer?), insbesondere Onkelhitman.
Das habe ich mir gerade 5 Minuten angesehen, dann musste ich ausschalten. Ich weiss selbst, dass Leute manipuliert werden. Nichts anderes habe ich bei der Schuldfrage und beim Pegida-Thread gesehen und erlebt. Aber die Leute GLAUBEN. Und wie will man das auf die Schnelle ändern?

#198
Aber mein Punkt ist ja gerade der, dass die meisten Menschen eben nicht wissen, was sie mit ihrem tagtäglichen Konsum anrichten, bzw. nicht wissen wollen/es verdrängen.
Paradebeispiel: Sich in der Tagesschau Berichte über irgendwelche leidenden, armen Menschen in Afrka/Asien reinziehen (am Besten auf dem Smartphone/Tablet) und denken: Och, sind die aber arm dran (zum Glück habe ich damit nichts zu tun).
Es gibt aber auch welche wie z.B. ich (hoho, der Esel nennt sich immer zuerst), die denken: Scheiße, was kann ich tun?
Und die Antwort lautet: Nichts!
Mein persönlicher Konsum hat damit rein gar nichts zu tun. Selbst wenn ich nur Reis kaufen würde, würde ich damit einen bezahlen, der Reis liefert und der sich wiederum ein Tablet kauft. Und schon bin ich wieder Schuld am Leid der Anderen. Deswegen bringt eine Schuldfrage auch nichts, und deswegen muss man Probleme bei der Wurzel packen. Die Wurzel ist aber nicht der Konsum, der Konsum ist bei nem Baum die Blätter. Kommen immer neue, andersartig, selber Zweck und kosten Kraft. Machen den Baumstamm (Unternehmen) schön dick. Und wenn mal der Winter kommt ist es gut, dick zu sein (Geldpolster).

#200
kann man sich dem entziehen? wahrscheinlich nie komplett.
Und eben drum bringt es wirklich wenig, wenn "jeder darauf achtet, dass er keine Igel totfährt". Man muss die Probleme anpacken, und die sind zu groß, als dass sie jeder selber lösen kann.
wie lange lebe ich auf dieser Welt? wenn ich glück (oder Pech je nachdem) ca 85 Jahre. einige sagen: "nach mir die Sintflut" und kritisieren das zugleich. den Nachfolgegenerationen soll ja auch gut gehen sagen dann diese Leute. aber ist das wirklich so? muss ich als einzelner Mensch darüber nachdenken, wie es den Menschen nach mir geht? ich bin irgendwann tot. ich lebe mein Leben und niemand anders. dieses Leben wird irgendwann erlischen. und jahr Millionen (wahrscheinlich schon früher) wird die Spezies Mensch erlischen. ....dass sich die meisten hier selbst in die Tasche lügen, keiner hier im Einklang der natur lebt ist auch Fakt. würde ich mal sagen. und daher ist das meiste einfach nur blabla.
Komisch, das Gespräch hatte ich letztens mit einem Arbeitskollegen. Beispiel: Du bist geboren in der dritten Welt, hast nichts zu Essen, nichts zu trinken, bist krank aber wirst nicht versorgt. Andererseits wirst du geboren in Deutschland. Hast zu Essen und zu trinken, wenn du krank bist, wirst du versorgt. Wenn du die Wahl hast zu entscheiden, wie Menschen nach dir leben sollen, welche der beiden Wahlmöglichkeiten würdest du nutzen? Beide sind erreichbar. Auch musst du zurückdenken: Hat man für DICH verzichtet, damit es DIR gut geht? Deine Eltern? Erziehungsberechtigten? Einwohner des Landes? Hast du eine Schule besucht? Haben deine Eltern Kindergeld bekommen? Steuern bezahlt? Krankengeld bekommen? Arbeitslosengeld? Meinst du dein Leben wäre BESSER verlaufen, wenn vor dir alle gesagt hätten: "Was jucken uns unsere Nachkommen, sollen se gucken wie se zurechtkommen!" Man kann so denken. Man muss es aber nicht.

#201
Gegen Nutzung bis es kaputt ist, spricht doch eigentlich nichts, ebenso gut: Dinge kaufen, die kaum kaputt gehen können. Damit rettet man nicht die Menschheit, trotzdem hat es positive Effekte: Für einen selbst (ja, wir Egoisten), für die Umwelt.. würde man mit einem Teil des dadurch gesparten Geldes noch gute Projekte in Entwicklungsländern fördern, wäre das der doppelte Mittelfinger in Richtung Profitmaximierer.
Wenn du denn wüsstest, was kaputt geht und was nicht. Manchmal kann man es an der Garantiezeit ablesen. (also bisher kann ich nur von zwei Unternehmen was gutes berichten, Tupperware und WMF; hält super, toi toi toi) Zu dem Entwicklungsland: Du brauchst stabile Bedingungen. Wenn da ein Machthaber ist, dann freut der sich über deine Investition. Der baut dann da Fabriken und beutet noch mehr Leute aus und bereichert sich. Du willst was gegen die Machthaber tun? Aber die Regierung nicht! Warum nicht? Weil man mit solchen Machthabern wunderbare Geschäfte machen kann. Mit einem Volk, welches gerechte Löhne etc. haben möchte jedoch eher nicht. Außerdem können wir die ja nicht unter Druck setzen. Womit auch? Gewalt dürfen wir ja nicht aktiv. Also nur passiv indem wir sie eben ausnehmen.

#202
Wenn man etwas tun möchte reicht schon sich bewusst zu machen was man da kaufen will. Kann es wirklich sein, dass ein Pulli 3€ kostet und alle Beteiligten daran fair bezahlt wurden und die Herstellung auch ökologisch kontrolliert war?
Und die Zusatzfrage: Weiss ich das bei einem Pulli für 50€? Vielleich wurde der im selben Lager wie der für 3€ hergestellt, aber der Logohersteller bekommt nen satten Gewinn.

#203
Ich z.B. kaufe schon seit Jahren keine Billig-Kleidung mehr und versuche auch bei Elektronik auf "made in china" zu verzichten. Man kann es zwar nicht komplett - aber man kann es: Verzicht.
Ich würde auch gerne eine Miele-Waschmaschine kaufen. Die Deppen wollen mir aber nicht sagen, wo das Zeug herkommt, welches sie verbauen. Außerdem kostet das Ding fast einen ganzen Monatslohn. Ja, so wars früher auch, und ja, ich wäre bereit es auszugeben. Aber moment, wenn ich 10 Jahre Garantie will muss ich noch nen Aufpreis zahlen. Komisch, ist doch dasselbe Gerät... Wir haben keinen Dunst was in dem Zeug drin ist, welches wir konsumieren, aber zu einem gewissen Teil auch brauchen. Das Smartphone ist keine Lebensgrundlage, klar. Aber ich möchte nicht per Hand meine Klamotten waschen. Oder erstmal nen Baum umnieten um baden zu können. Wir sind also alle einem gewissen Konsum untergeordnet. Und da ist eine Regulierung besser als eine Selbstbestimmung.

So wäre ja fast alles recyclebar. Es ist aber doch viel billiger, das in Container zu packen und in Afrika auszukippen. Wenn jetzt der Spaß mit Geldstrafen belegt würden, die ein Unternehmen platt machen könnte, würde hier die Recyclingbranche boomen....

Streng mal deine Phantasie etwas an. Es gibt Bio-Produkte, regionale Produkte, Fair-Trade-Produkte und und und... dass du das alles nicht kennst, heißt nicht, dass man durch den Verzicht auf alles Schädliche wieder in der Steinzeit leben würde.
Und du WEISST, dass das alles Produkte sind, die auch geprüft, zertifiziert und in Ordnung sind? Da zitier dich mal selbst:
"Only a Sith deals in absolutes."

#205
Man muss sich halt informieren, auch das gehört zur Verantwortung dazu.
Na dann frag beim nächsten Mal im Spar nach: "Entschuldigen Sie, können Sie mir sagen, ob die spanischen Tomaten in Spanien unter guten Arbeitsbedingungen abgebaut wurden?" Oder im Bioladen: "Entschuldigen Sie, aber wissen sie, ob der Reis hier, der geschälte, per Hand geschält wurde oder von einer Maschine?"Du bekommst nicht alle Informationen, die du haben willst.

#207
Die Menschen sind doch mittlerweile intelligent und zivilisiert und in der Lage an die Zukunft zu denken, dass ist das, was uns von den Ureinwohner-Stämmen irgendwo anders unterscheidet. Wir fliegen zum Mond und bauen auf der Erde Nano-Strukturen, da wird es doch nicht so schwer sein an die eigene gemeinsame Zukunft zu denken.
Ja, aber WIR haben nicht alle die gleichen Chancen, das gleiche Geld, dieselbe Bildung, denselben Wissensstand.

Imho ist das System, was wir momentan haben, das Problem. Irgendwann wird es auch zum kalten Entzug kommen und vielleicht werden wir unsere Kaufsucht ablegen können, bis dahin müssen wir zusehen, dass wir hier nicht komplett alles zerlegt und die Erde unbewohnbar gemacht haben.
Viel früher wird das System in Deutschland noch umkippen. Die Sozialsysteme werden gerade zerstört und gleichzeitig die Konsumsucht geschürt damit Geld im Umlauf bleibt, der Reiche reicher wird. Das wird viel schneller passieren als eine Ressourcenknappheit. Ist aber beides initiiert von.... ;)

#208
Fast alles was danach kam, hat die Menschheit IMHO nicht weitergebracht, sondern im Gegenteil eher Schaden.
Elektrizität und das alles. Teufelszeug. ;)

#211
was bringt es mir am Ende meines Leben ein evtl. "gutes" Leben geführt zu haben?
Das sage ich dir: Wenn ich selbst zufrieden bin, wenn die, die nach mir kommen zufrieden, nein sogar noch zufriedener sind, und ich daran teilgehabt habe, wenn ich dafür gesorgt habe, dann fühle ich mich noch besser und somit noch glücklicher. Es ist wie mit einer wundervoll glücklichen Ehe. Wenn der eine glücklich ist, ist der andere es automatisch auch. Was den ersten wieder glücklich macht und so weiter. Exponentiell. Wenn es uns gut geht (in beschränktem Maße), wir aber dafür sorgen können, dass es nach uns keine Krankheiten gibt, keinen Hunger, kein Leid, ist das nicht ein beneidenswertes Ziel für uns und künftige Generationen? Ist das nicht auch stolz auf das, was man geleistet hat?
Du kannst natürlich auch stolz sein, die meisten Menschen unterdrückt und leiden gelassen zu haben. Als Sadist hat man da bestimmt mehr von. ;)

#214
Da ist eine Stadt beschrieben namens Lys (kleine Gemeinde im Wald, kein Geld, nur die notwendigsten Dinge werden produziert, sich ansonsten der Muße gewidmet). So stelle ich mir das immer vor
Das denke ich mir. Da fällt mir ein Beispiel zu ein: Dinosaurier. Und WUMMS weg waren sie. Das passiert ohne Fortschritt.
 
Arakash schrieb:
Das Problem ist doch, wenn wir anfangen alles zu verbannen, was umweltschädlich, menschlich verwerflich oder sonst in irgendeiner Art und Weise vorbelastet ist, ...

Was bleibt dann noch? Nackt in den Wald setzen und Rinde knabbern? Halt, Rinde geht auch nicht, das macht den Baum kaputt. Und beim Hinsetzen haben wir bestimmt eine seltene Käferart ausgerottet.

Darum geht's gar nicht: Alles verdammen. Es geht noch nicht einmal um eine vollständige Bremsung des Fortschrittes, wozu auch. Ideal ist ein Fortschritt dann, wenn er wirklich ein solcher ist. Leider ist bei unserer globalen Wirtschaft unter neuen Produkten 45% Rückschritt, durch Beschneidung von Qualität, und 50% Fortschritt, der gar keiner ist, weil er Produkte nur in neuem Gewand anbietet. Die restlichen 5% würde die Welt wahrscheinlich sogar verkraften, aber die alleine werden ja nicht produziert. Ein erwünschtes Ziel unseres Wirtschaftens, das Ideal: Ein teures Produkt, das jeder haben will, was schnell irreparabel auf der Deponie landet. Smartphones belegen dabei derzeit den traurigen Spitzenplatz.


Onkelhitman schrieb:
Anstatt nun den Abzockern eins auszuwischen, kaufst du bei demselben Hersteller deine Klingen ein. Du boykottierst den? Nein, du wirfst dem dein Geld noch den Rachen rein und merkst das noch nichtmals. Boykott bedeutet hier: Ich entziehe mich diesem System. Ich kaufe mir ein Rasiermesser, schleife das selber und kaufe nichts mehr, außer evtl. irgendwann im Leben ein neues Messer.

Du kaufst deine Ware von einem anderen Hersteller, den Vertrieb regelt jedoch der global Player: Eine Corperation, die den Markt dominiert. Alternative: Du entziehst dich dieser, entweder kaufst du direkt im Herstellungsland oder wählst Unternehmen, die noch nicht zu dieser Kapitalgesellschaft gehören. Du kannst z.B. Klingen aus Vietnam kaufen, die von einer koreanischen Corperation vertrieben werden, die wiederum gar keine Systemrasierklingen im Programm hat. Alternativen: Hersteller suchen, die noch keiner Corperation angehören.. wird leider schwierig bei einem solchen Produkt.
Es gibt immer Wege.. natürlich, da gebe ich dir durchaus Recht: Wegwerfrasierklingen sind wohl immer mit Abhängigkeit verbunden, den Preis den jedoch heutzutage eine gutes Rasiermesser kostet, kannst du mit ca. 2000 Standardrasierklingen aufwiegen, mit denen kannst du dich jedoch knapp 40 Jahre lang rasieren (!) ohne je eine Klinge nachschärfen und abledern zu müssen.


Onkelhitman schrieb:
Ich erinnere mich ans Kartoffelkartell. Du auch? Weisst du, was draus geworden ist? Ich erinner mich jedes Jahr zu Ferienzeiten daran, dass der Spritpreis steigt. Macht jemand was dagegen.

Kartelle hast du in der deutschen Wirtschaft an allen Ecken, weil die Strafzahlungen (bei Aufdeckung) lächerlich gering sind, trotzdem darf man sie melden und sie werden auch geahndet (und vom Verbraucher damit doppelt bezahlt). Schön? Nein! Trotzdem hat's der Verbraucher heute in der Hand, wem die hiesigen Kaffeepreise nicht schmecken, kauft ihn eben woanders ein.. und.. oh Wunder, da gibt's das Pfund guten Espressos dann plötzlich für 2,5€ und weniger.
Spritpreis? Kann noch immer jeder selbst entscheiden ob er den Wucher dabei mitmachen will. Dann tankt man eben nur Abends und vor allem: Ohne Marke.
 
Onkelhitman schrieb:
Ich schreibe mal mit Bezug zum Post ohne Namen:

Das ist aber sehr unübersichtlich, insbesondere bei solchen Monster-Posts. Könntest Du bitte in Zukunft die nicks drin lassen, das erleichtert das Finden des eigenen Geschreibsels und damit die Diskussion ungemein.

Deine Ausführungen zu Sicherheits-Rasierklingen sind Unsinn, vielleicht weil du selbst keine benutzt. Die meisten Klingen, die z.B. ich benutze, kommen nicht von Herstellern, die auch Systemrasierer herstellen (z.B. Feather, Rotbart, Astra usw.).

Deine Argumentation zu Boykotten, Öko- und Fair-Trade-Produkten u.v.m. ist ebenfalls ziemlicher Mumpitz. Aus der Beobachtung, dass diese Dinge nicht den maximalen Erfolg erzielen, folgerst du, dass diese überhaupt nichts bringen und es deshalb sinnlos ist, sie zu kaufen bzw. dass es sie überhaupt gibt.
Auch ich bin mir im Klaren darüber, dass z.B. Bio-Produkte und irgendwelche Zertifikate nicht das gelbe vom Ei und schon gar nicht *die* Lösung der Probleme sind. Aber es ist immerhin ein Anfang, ein Schritt in die richtige Richtung.
Du argumentierst wie mein Schwiegervater, der gegen Elektromotoren in Autos ist, weil diese noch nicht ausgereift (effizient) genug wären. So funktioniert Fortschritt aber nicht. Man muss immer irgendwo anfangen und schauen, dass positive Wege weiter verfolgt (und verbessert) werden, negative hingegen immer weniger beschritten.

Onkelhitman schrieb:
Ich bin nur an einem Schuld: an dem, was ich tue.

Eben. Und als Konsument und Endkunde bist du Teil der Produktionskette und trägst damit direkt dazu bei, dass Menschen ausgebeutet werden (oder gefoltert, wie in China) - auch wenn das für dich vielleicht nicht sichtbar ist, denn es geschieht ja weit weg (das ist Globalisierung).

Onkelhitman schrieb:
Für alles andere kannst du meinen anderen Thread benutzen:Schuldfrage

Nimm's mir nicht übel, aber als Jurist erscheint mir diese Frage etwas banal.
Was in den heutigen Debatten oft verwechselt und vermischt wird, sind die Begriffe Verantwortung (Verantwortlichkeit durch kausales Handeln) und Schuld (subjektive Vorwerfbrakeit dessen - also Moral). In geschätzten 90% der Fälle (so auch in diesem Faden) ist Verantwortlich sein gemeint und dennoch reden fast alle von Schuld, weil es meist einfacher fällt, in emotionalen Kategorien zu "denken". Eine sachliche Diskussion ist aufgrund dieses Unwissens und der daraus folgenden emotionalen Aufladung oft nicht möglich.
Leider werden so elementare Dinge für das menschliche Sein und Zusammenleben wie Logik/Argumentation und Psychologie hierzulande nicht in der Schule gelehrt (ebenso Recht und Grundzüge Wirtschaft), stattdessen beschäftigt man sich mit Sinus und Cosinus etc.

Onkelhitman schrieb:
Das Ziel muss sein: den vorherigen Generationen geht es gut (Sicherheit), uns geht es gut (Sicherheit), denen nach uns geht es gut (Sicherheit). Für Alle Menschen Sicherheit und dann der Versuch, es für die nächsten Generationen BESSER zu machen. Denn wir wollten es für uns ja auch besser.

Warum denn immer dieser Run? Was genau ist denn für dich "besser"? Mir würde es schon reichen, wenn die Menschheit es mal hinbekäme, eine halbwegs gerechte Gesellschaft für alle zu schaffen, das gab es nämlich noch NIE!
Das "besser" für die einen wird seit Jahrtausenden auf dem Rücken der anderen ausgetragen (Sklaven, Kinder, Frauen, Arme, andere Ethnien usw.)

Onkelhitman schrieb:
Ich weiss es. Ich kann mir die Mine aber nicht aussuchen, an der das Zeug abgebaut wird.

Du suchst dir die Mine in dem Moment aus, in dem du ein Erzeugnis daraus kaufst. Wenn du keines kaufst, dann suchst du die Mine "nicht aus", wirkst also nicht an dem ausbeuterischen System mit.
Und bevor du jetzt wieder kommst mit: Bringt doch nichts, denn andere tun es ja trotzdem - wie gesagt, es geht darum einen Anfang zu machen und später andere mitzutiehen. Wenn aber niemand anfängt, wird sich nie etwas ändern. Nur gemeinsam sind wir stark.

Onkelhitman schrieb:
Wenn du was nicht kaufst, wirds exportiert und billiger. Wo hast du was erreicht?

Aber nur solange es Leute gibt, die es kaufen. Wenn genug Menschen sagen "das kaufe ich nicht, ich möchte nicht afrikanische Minenarbeiter auf dem Gewissen haben" lohnt sich die Produktion irgendwann nicht mehr und die Hersteller müssen umdenken. Darum geht es bei nachhaltigem Konsum!

Onkelhitman schrieb:
Was du daher ändern musst ist die Gesellschaft. Und wie änderst du die? Na mit Aufklärung.

Guten Morgen, meine Worte. Liest du eigentlich die ganzen Postings oder pickst du dir nur das raus, worauf du dagegen reden kannst?

Onkelhitman schrieb:
Das habe ich mir gerade 5 Minuten angesehen, dann musste ich ausschalten. Ich weiss selbst, dass Leute manipuliert werden. Nichts anderes habe ich bei der Schuldfrage und beim Pegida-Thread gesehen und erlebt. Aber die Leute GLAUBEN. Und wie will man das auf die Schnelle ändern?

Wie gesagt durch Aufklärung. Und nicht auf die schnelle. Wieso muss immer alles schnell gehen? Warum wird alles, was nicht schnell geht, sondern Mühe und Aufwand fordert, immer sofort als untauglich abgelehnt? Menschliche Veränderung und Fortschritt (in positiver Hinsicht) sind nun mal meist mühsame, langsame Prozesse.
Die Menschen sind heute schon so bequem und von der hohen Frequenz der Meidenbeschallung so tumb geworden, dass sie sich auf langwierige Dinge überhaupt nicht mehr einlassen, ja sie sich gar nicht mehr vorstellen können. Arme Menschheit!

Onkelhitman schrieb:
Es gibt aber auch welche wie z.B. ich (hoho, der Esel nennt sich immer zuerst), die denken: Scheiße, was kann ich tun?
Und die Antwort lautet: Nichts!
Mein persönlicher Konsum hat damit rein gar nichts zu tun...

Unsinn, du willst es nur nicht sehen! Wir hatten das jetzt schon oft genug, du willst es anscheinend einfach nicht! Dir müsste man mal das Buch "we are what we do" schenken.

Onkelhitman schrieb:
Und eben drum bringt es wirklich wenig, wenn "jeder darauf achtet, dass er keine Igel totfährt". Man muss die Probleme anpacken, und die sind zu groß, als dass sie jeder selber lösen kann.

Nicht jeder selber, aber alle zusammen. So schwer kann das doch nicht zu verstehen sein.
Hättest du den verlinkten Vortrag zu Ende geschaut (die ersten 10 Minuten sind in der Tat etwas quälend), würdest du das Beispiel des Vietnamkriegs kennen. Damals haben Teile der US-Bevölkerung den Krieg beendet. Wie? Na ja, sie waren eben so unzufrieden mit der Situation, hielten das amerikanische "Engagement" für unmoralisch und zu teuer, so dass sie auf die Straße gegangen sind. Nicht alle wohlgemerkt, wahrscheinlich nicht mal die Mehrheit der US-Bürger. Aber eine ausreichend große Anzahl, so dass die Politik einlenken musste.
Aber Boykotte, Streiks und Demonstrationen sind ja eh sinnlos, weil sie oftmals (und vor allem nicht "auf die schnelle") nicht den gewünschten Erfolg bringen...

Onkelhitman schrieb:
Das Smartphone ist keine Lebensgrundlage, klar. Aber ich möchte nicht per Hand meine Klamotten waschen.

Aha, da haben wir es. Deine Bequemlichkeit ist dir wichtiger als anderer Menschen Existenzumstände. Ich glaube, es würde dir gar nicht schaden, ab und zu mal Wäsche per Hand zu waschen...

Onkelhitman schrieb:
Na dann frag beim nächsten Mal im Spar nach: "Entschuldigen Sie, können Sie mir sagen, ob die spanischen Tomaten in Spanien unter guten Arbeitsbedingungen abgebaut wurden?" Oder im Bioladen: "Entschuldigen Sie, aber wissen sie, ob der Reis hier, der geschälte, per Hand geschält wurde oder von einer Maschine?"Du bekommst nicht alle Informationen, die du haben willst.

Genau so muss man es machen. Dass du nicht alle Informationen bekommst, heißt ja nicht, dass du gar keine bekommst. Und sowohl aus denen, die du bekommst, als auch aus denen, die du nicht bekommst, kannst du ja deine Schlüsse ziehen. Und je mehr Menschen danach fragen, desto mehr wird bei Händlern und Herstellern der Eindruck entstehen: Die Herkunft und Produktionsbedingungen sind mittlerweile ein nicht zu vernachlässigender Faktor des Produkts, darauf müssen wir uns einstellen, um weiterhin unser Zeug erfolgreich an den Mann zu bringen.

Wie bei deiner Miele-Waschmaschine. Im Zweifel kauft man das Produkt halt nicht, wenn man nicht davon überzeugt ist, dass es "koscher" ist. So einfach ist das!
Kauf dir doch eine gebrauchte Marken-Waschmaschine, das ist sowieso das ökologischste. Und die älteren kann man auch noch reparieren im Gegensatz zu den neuen. Unsere ist BJ '91 (gebraucht mit Abstand übernommen). War schon einmal kapuut seitdem, Monteur kam, kein Problem.

Onkelhitman schrieb:
Das denke ich mir. Da fällt mir ein Beispiel zu ein: Dinosaurier. Und WUMMS weg waren sie. Das passiert ohne Fortschritt.

Deine Vergleiche sind auch der absolute Wahnsinn.
1. Einem derartigen Meteoriteneinschlag wie damals wäre die Menschheit heute genauso hilflos ausgeliefert, technischer "Fortschritt" hin oder her.
2. Die Dinos hatten das Problem, Klatblüter zu sein, was eine biologische Determiniertheit ist und null mit Fortschritt zu tun hat.
Zusatzfrage: Was meinst du denn mit Fortschritt? Alles, was zu einem gewissen Zeitpunkt neu ist? Alles, was das Leben "besser" macht (s. Frage oben)? Hm?

Und wenn du keine Steuern zahlst, wirst du vom Staat bestraft, das stimmt. Wenn du deinen Konsum zurück fährst, wirst du von niemandem bestraft. Was soll dieser Vergleich?

Schlusswort: Ich bin auch gegen Symptombekämpfung und für Ursachenforschung. Aber du scheinst schon insofern ein Opfer des Systems geworden zu sein (dass du ja ebenfalls kritisierst), indem du denkst, Veränderung könne nur von oben nach unten erfolgen. Der "Staat" ist bei dir veranrtwortlich, das Volk hingegen manipulierbar und wechselhaft (deshalb ist aber nicht das Volk das Übel, sondern die suggestiv-entfesselte Medienlandschaft).
Tja, aber so funktioniert Demokratie eigentlich, bzw. sollte sie funktionieren, nämlich von unten nach oben. Die Summe der Menschen (wie du und ich) sind das Volk und auch der Staat. Das ist nicht abstraktes, das sind WIR ALLE. Deshalb ist es auch an *uns allen*, den Arsch hochzukriegen und uns verantwortungsbewusst zu verhalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Schrammler
Alternativen: Hersteller suchen, die noch keiner Corperation angehören.. wird leider schwierig bei einem solchen Produkt.
Nicht nur dort. Es ist bei ALLEN Dingen die man kauft schwierig bis schier unmöglich. Zu dem Rest des Rasierers: Ich rasier mich z.T. gar nicht bzw. habe einen Rasierer für Kopfhaare inkl. Bart. Ja, elektrisch.

Kartelle hast du in der deutschen Wirtschaft an allen Ecken, weil die Strafzahlungen (bei Aufdeckung) lächerlich gering sind, trotzdem darf man sie melden und sie werden auch geahndet (und vom Verbraucher damit doppelt bezahlt). Schön? Nein!
Wir einigen uns also darauf, dass die Strafen zu niedrig angesetzt sind.

Trotzdem hat's der Verbraucher heute in der Hand, wem die hiesigen Kaffeepreise nicht schmecken, kauft ihn eben woanders ein.. und.. oh Wunder, da gibt's das Pfund guten Espressos dann plötzlich für 2,5€ und weniger.
Und wo kommt der her?

Spritpreis? Kann noch immer jeder selbst entscheiden ob er den Wucher dabei mitmachen will. Dann tankt man eben nur Abends und vor allem: Ohne Marke.
Als ich das letzte mal bei einer freien Tankstelle war habe ich 1,5 Liter auf 100KM mehr verbraucht. Nie wieder mach ich das. Wir fahren auch so wenig, dass der Spritpreis ohne Probleme bei 2 Euro liegen könnte. Ein Bus fährt hier leider nur 2 Mal am Tag und mit dem Fahrrad ist es zu weit (und wäre bei der Einkaufsmenge an Lebensmitteln für die gesamte Woche nicht möglich). Am liebsten hätte ich Gas. Aber da das noch nicht so verbreitet ist hier, und ich dann die Zusatzkosten niemals durch die Sinnlosfahrten zur Tankstelle decken könnte wurde das nichts. Hybrid-Gas wär was.... (gibts sowas überhaupt?)

@Elefanten-Eimer
Deine Ausführungen zu Sicherheits-Rasierklingen sind Unsinn, vielleicht weil du selbst keine benutzt.
Da bezog ich mich auf Schrammler, der meinte, er würde seine dort kaufen, bei welchem es aber auch die normalen Klingen gäbe.

Aus der Beobachtung, dass diese Dinge nicht den maximalen Erfolg erzielen, folgerst du, dass diese überhaupt nichts bringen und es deshalb sinnlos ist, sie zu kaufen bzw. dass es sie überhaupt gibt.
Ich folgere daraus, dass es zu wenig bringt, um in einer globalisierten Welt etwas zu bewegen. Ja.

Auch ich bin mir im Klaren darüber, dass z.B. Bio-Produkte und irgendwelche Zertifikate nicht das gelbe vom Ei und schon gar nicht *die* Lösung der Probleme sind. Aber es ist immerhin ein Anfang, ein Schritt in die richtige Richtung.
Siehe oben bei Schrammler. Solange die Überprüfungen der Einhaltung von Normen nicht richtig durchgeführt wird, weisst du gar nicht, ob da nicht nur ein Logo drauf ist und das wars. Selbst wenn einer betrügt erfährst du evtl. gar nichts, oder aber durch Zufall kommt das heraus und dann wird mit einer Geldstrafe gedroht. Aber warum genau kaufst du das? Genau, um etwas zu bewegen, um ein Zeichen zu setzen. Jetzt kaufst du nen Bio-Sandwich und es stellt sich heraus, dass du gar kein Bio-Sandwich bekommen hast, sondern dass es aus Genfarmen und Massentierhaltung hergestellt wurde. Was nun passiert? Das Unternehmen muss 1 Million Strafe bezahlen und ab jetzt Bio verkaufen oder das umlabeln. Aber wer genau wurde eigentlich geschädigt? Na du! Und das in einem gar nicht bezifferbaren Bereich. Was ist dir das denn wert, ein Bio-Sandwich zu kaufen und damit wirklich nachhaltig was zu erreichen, indem was geändert wird? Und du bist nicht alleine. Andere machen das aus genau denselben Gründen auch. Aber denen hat man alle in den Hintern getreten und das Unternehmen bekommt nur den blanken Zeigefinger gezeigt: "Du du du! Beim nächsten Mal verkaufst du auch das, was du schreibst (*hust* oder lässt dich nicht erwischen *hust*)." Und nun? Eigentlich müsstest du und die, die es aus moralischen Gründen gekauft und gegessen haben das Unternehmen auf MILLIARDEN verklagen, und diese Milliarden dazu benutzen es für ALLE Menschen besser zu machen. Denn hier wird dir nicht mit dem Sandwich geschadet, es wird deine Moral und Ethikvorstellung, eigentlich deine Ehre beschmutzt, indem dir etwas anderes vorgegaukelt wird.

DAS meine ich mit konsequentem Handeln. Wenn ich wirklich so darauf bedacht bin, zu retten, indem ich handel und selber ein Zeichen setze, warum wird dann nicht mehr in der Richtung weitergemacht? Wieso sind die Grünen kein bisschen grün? Wieso entzieht man sich nicht in letzter Konsequenz dem gesamten System? Schwarz und weiss nicht wahr?

Du argumentierst wie mein Schwiegervater, der gegen Elektromotoren in Autos ist, weil diese noch nicht ausgereift (effizient) genug wären. So funktioniert Fortschritt aber nicht. Man muss immer irgendwo anfangen und schauen, dass positive Wege weiter verfolgt (und verbessert) werden, negative hingegen immer weniger beschritten.
Darum gehts. Nein, ich argumentiere so: Die Unternehmen bekommen alles hinten rein gepfeffert, und der Endkunde muss blechen. Würde man es genau andersrum machen, so müssen wir auch blechen (zu recht, Luxus muss bezahlt werden), aber es würden viel mehr Menschen davon profitieren. Dafür brauchen wir aber ein funktionierendes System, welches für die Bürger angelegt ist. Der Fortschritt beginnt da, wo ich langfristig dafür sorge, dass es allen Menschen auf der Welt besser geht. Da wir das aber nicht können, müssen wir aufs Land gucken. Und da sind erst einmal andere Baustellen zu pflastern. Eben wie in dem Link. Der Endverbraucher wird mit Teuerungen abgefertigt, er muss für die Energiewende bezahlen, er muss den Atommülltransport in der Endlosschleife bezahlen, er muss die Windkrafträder in der Nordsee mit Benzin füttern damit sie nicht zurosten (!), er muss immer mehr bezahlen, soll aber immer mehr sparen, während die, die den größten Mist verbrauchen, Rabatte bekommen. Meinst du der Privatverkehr wäre größer als der Verkehr im Handel/Wirtschaft? Wer erzeugt denn die meisten Abgase? Die kleinen Karren? Oder die Riesenlaster? Wen sollte man denn abkassieren? Und da soll sich jemand nen Elektroauto kaufen und für teuer Geld Akkus kaufen, keine Ahnung wie lang die halten? Ich muss dir da durchaus Recht geben. Wenn ich ein ausreichendes Jahresgehalt hätte, ich hätte schon ein Elektroauto. Da sind mir auch die Kosten egal, wenn er kaputt geht, kauf ich nen Neuen. Aber es hat nunmal nicht jeder unendlich viel Geld. Und weil ich das Geld nicht habe, muss ich rechnen. Selbst ein Hybridauto hätte sich bei mir erst nach ca. 30 Jahren armortisiert, bei den kleinen Strecken die wir fahren. Soll ich den dennoch kaufen, weil er ja weniger verbraucht und somit die Umwelt schont? Soll ich lieber ein Gasauto kaufen, obwohl auch das umständlicher wäre, aber evtl. für einen kleineren Verbrauch sorgt? (Wobei Gas nachhaltig sein könnte) Ich bin auch für neue Technologien und den Fortschritt. Aber den muss auch wer bezahlen.

Eben. Und als Konsument und Endkunde bist du Teil der Produktionskette und trägst damit direkt dazu bei, dass Menschen ausgebeutet werden (oder gefoltert, wie in China) - auch wenn das für dich vielleicht nicht sichtbar ist, denn es geschieht ja weit weg (das ist Globalisierung).
Das schreibe ich ja. Da ich Steuern zahle und damit Menschen bezahle, können diese Menschen wiederum Teil der Produktionskette sein und andere Menschen ausbeuten. Um also zu verhindern, dass das passiert, muss ich aufhören Steuern zu bezahlen, oder ich bin per se mitschuldig. In dem Fall ist selbst der Säugling schuldig, "Sünde" hat man das früher genannt.

(Verantwortlichkeit durch kausales Handeln)
Das eine schließt das andere mit ein. Wenn ich Steuern abführen will muss ich arbeiten. Wenn ich arbeite, so erwirtschafte ich Geld. Selbst wenn ich Selbstständig bin, und Dienstleistungen anbiete, die keinem schaden, konsumiere ich letztlich Güter, über deren Herkunft ich im besten Falle nur spekulieren kann. Selbst der Bauer nebenan, der sich Bio nennt, und der seine Kühe streichelt, und die Milch die ich von seinen Kühen bekomme, ich habe keinen blassen Dunst, womit der die füttert. Ja, ich sehe was er füttert wenn ICH da bin. Paranoid? Nein, ein kleines Beispiel nur. Er muss sich dessen noch nichtmals bewusst sein. Der hat ne Grundwasserpumpe und pumpt denen das Grundwasser hoch. Schade nur, dass das Grundwasser belastet ist, was aber vor einem Jahr noch nicht der Fall gewesen ist. Und nun? Ebenso der Bauer. Mit meinem Geld kann der machen was er will. Er geht in den Laden und kauft sich nen Pulli für 3 Euro (oder auch 50€ mit ebenso fraglicher Herkunft, hat er eben ein bisschen gespart). Jetzt war ich ja der Verantwortliche der ihm Geld überlassen hat, mit diesem macht er Dinge, die ich nicht möchte. Fazit: Ich kaufe bei dem keine Milch mehr. Aber wo kaufe ich dann generell noch irgendwas ein? Kann ich überhaupt noch was kaufen? Ich kann hoffen, dass das, was ich selbst als moralisch richtig empfinde, kaufe und dafür mehr Geld bezahle indem "Bio" oder "Fair-Trade" steht. Sicher gehen kann ich aber nicht.

Warum denn immer dieser Run? Was genau ist denn für dich "besser"? Mir würde es schon reichen, wenn die Menschheit es mal hinbekäme, eine halbwegs gerechte Gesellschaft für alle zu schaffen, das gab es nämlich noch NIE!
Das "besser" für die einen wird seit Jahrtausenden auf dem Rücken der anderen ausgetragen (Sklaven, Kinder, Frauen, Arme, andere Ethnien usw.)
Besser ist, wenn der Grundzustand hergestellt wird und dann wird nicht mehr nur der Grund gedeckt für alle, sondern zusätzlicher Luxus ohne jemanden zu benachteiligen.

... wie gesagt, es geht darum einen Anfang zu machen und später andere mitzutiehen. Wenn aber niemand anfängt, wird sich nie etwas ändern. Nur gemeinsam sind wir stark.
Ja, das ist deine Meinung. Meine ist anders.
Aber nur solange es Leute gibt, die es kaufen. Wenn genug Menschen sagen "das kaufe ich nicht, ich möchte nicht afrikanische Minenarbeiter auf dem Gewissen haben" lohnt sich die Produktion irgendwann nicht mehr und die Hersteller müssen umdenken. Darum geht es bei nachhaltigem Konsum!
Richtig. Dann erzähl das doch den meisten Amerikanern, Chinesen, Japanern auf der Welt, sodass die als großes Ganzes umdenken. Denn ansonten wird dasselbe produziert, nur ist halt das Zielland ein anderes.

Guten Morgen, meine Worte. Liest du eigentlich die ganzen Postings oder pickst du dir nur das raus, worauf du dagegen reden kannst?
Du auch? Du hast hier, sehr sehr überspitzt ausgedrückt, einen Mob der kaum Geld hat, der keine finanzielle Sicherheit hat, der Angst um seine Arbeit hat, der keine Sicherheit im Alter hat und möchtest, dass der sich bewusst wird wie er leben soll. Na der ist sich dessen bewusst. Der ist sich aber auch seiner Geldbörse bewusst und stellt fest, dass er höchstens wenn er von einem Extrem ins andere wechselt diesem Konsumwahn entgehen kann. Gleichzeitig sich selbst aber von der momentan anderslaufenden Gesellschaft abkapselt. Das möchte halt nicht jeder. Es möchte nicht jeder ein Außenseiter sein und besitzt soviel Selbstbewusstsein sowie Selbstdisziplin. Sonst WÄRE die Gesellschaft ja eine andere.

Unsinn, du willst es nur nicht sehen! Wir hatten das jetzt schon oft genug, du willst es anscheinend einfach nicht! Dir müsste man mal das Buch "we are what we do" schenken.
Passiv kann ich nichts ändern. Und aktiv würde bedeuten, dass ich meinen Lohn abdrücke und damit was bewege. Und ja, wenn ich das täte, und das dann alle täten, wäre was erreicht. Kurze Frage: Gibst du deinen Lohn ab? Du hast es doch in der Hand. Wir können was bewegen, wir alle. Also, geh mit gutem Beispiel voran. Verzichte auf alles. Gebe auch den Computer ab. Das willst du nicht? Warum nicht? Wenn das alle täten, wäre die Welt besser dran. Aber ein wenig Egoismus erlauben wir uns doch alle, oder? ;) (bitte nicht persönlich nehmen, ist ein wenig sarkastisch triefend)

Nicht jeder selber, aber alle zusammen. So schwer kann das doch nicht zu verstehen sein.
S.o.

Hättest du den verlinkten Vortrag zu Ende geschaut (die ersten 10 Minuten sind in der Tat etwas quälend), würdest du das Beispiel des Vietnamkriegs kennen. Damals haben Teile der US-Bevölkerung den Krieg beendet. Wie? Na ja, sie waren eben so unzufrieden mit der Situation, hielten das amerikanische "Engagement" für unmoralisch und zu teuer, so dass sie auf die Straße gegangen sind. Nicht alle wohlgemerkt, wahrscheinlich nicht mal die Mehrheit der US-Bürger. Aber eine ausreichend große Anzahl, so dass die Politik einlenken musste. Aber Boykotte, Streiks und Demonstrationen sind ja eh sinnlos, weil sie oftmals (und vor allem nicht "auf die schnelle") nicht den gewünschten Erfolg bringen...
Oh, die Leute gehen auf die Straße (Pegida-Thread), aber das sind alles Hirngespinste und Unwahrheiten. Das sieht man ja auch. Immerhin ist erst seit ca. 6 Monaten die Rede von Flüchtlingen. Vorher gab es die zwar, die waren aber kein Problem. Und alles was mit denen zu tun hatte lief ebenfalls reibungslos. Die Leute merken es schon, die Leute gehen auf die Straße, und werden dann totgeschwiegen. Hättest du mal selber in das Video gesehen. Da wird schon vorher darüber gesprochen, wie man ein Thema zerstört. Indem man es eben demontiert und kaschiert. In dem Falle hier: Indem man es als Unwahrheit deklariert, die Leute als Denunzianten und Rechtsradikale hinstellt und das Thema dann ad acta legt. Wenn das Thema dann doch aktuell wird, müssen WIR uns alle darum kümmern. Komisch, da waren doch ein paar, die wussten das schon.... aber sicher nur alles aus den Fingern gezogen. Reiner Zufall. TTIP ist in Österreich sehr weit umstritten und es wurden hunderttausende Unterschriften gesammelt. Trotzdem solls kommen. Also, alles Hunderttausend auf die Straße und protestieren. Was machen die, wenns trotzdem verabschiedet wird?

Aha, da haben wir es. Deine Bequemlichkeit ist dir wichtiger als anderer Menschen Existenzumstände. Ich glaube, es würde dir gar nicht schaden, ab und zu mal Wäsche per Hand zu waschen...
Ich muss gestehen, soviel ich handwerklich den ganzen lieben langen Tag tue, aber Wäsche per Hand waschen mache ich nicht. Meine Bequemlichkeit kennst du nicht. ;)

Wie bei deiner Miele-Waschmaschine. Im Zweifel kauft man das Produkt halt nicht, wenn man nicht davon überzeugt ist, dass es "koscher" ist. So einfach ist das!Kauf dir doch eine gebrauchte Marken-Waschmaschine, das ist sowieso das ökologischste. Und die älteren kann man auch noch reparieren im Gegensatz zu den neuen. Unsere ist BJ '91 (gebraucht mit Abstand übernommen). War schon einmal kapuut seitdem, Monteur kam, kein Problem.
Weisst du, wie die hergestellt wurde? Von wem die Kondensatoren da drin sind? Was ist mit der Trommel? Die Steuerung? Die Schläuche? Du wirst niemals alle Informationen bekommen und dann soll mans nicht kaufen. Warum kaufst du dann ne gebrauchte Marken-Waschmaschine? Ist doch bei der genau dasselbe. Oder wusstest du, dass die von deutschen Ingenieuren entwickelt und gebaut wurde, mit rein ökologischer Herstellung in all den vorhandenen Bauteilen?

Deine Vergleiche sind auch der absolute Wahnsinn. 1. Einem derartigen Meteoriteneinschlag wie damals wäre die Menschheit heute genauso hilflos ausgeliefert, technischer "Fortschritt" hin oder her.
Da unterliegst du einem Irrtum. Die Menschheit hätte die Möglichkeit von der Erde wegzukommen in einem, ich nenns einfach mal Raumschiff, weils einfacher klingt, und dort könnte sie weiter existieren in einem komplett geschlossenen Ökosystem, mit Schwerkraft und mit allem. Wenn es nur kein Geld gäbe und alle zusammenarbeiten würden. Ja, nicht für alle Menschen, aber man bräuchte nicht wieder bei den Ratten anfangen und sich zum Menschen hoch arbeiten. Da könnte die Zeit was knapp werden.

Zusatzfrage: Was meinst du denn mit Fortschritt? Alles, was zu einem gewissen Zeitpunkt neu ist? Alles, was das Leben "besser" macht (s. Frage oben)? Hm?
Die Erde ist ein nicht kalkulierbares Pulverfass. Es gibt so viele Variablen, dann noch die Einflüsse von außen, dass man nichts vorhersagen kann. Fortschritt ist in jedem Fall kein Stillstand. Wenn du aber einen zu langsamen Fortschritt hast (das, was du anstrebtest), dann ist die Menschheit vorher platt bevor der nächste Rumms kommt. Ob jetzt von nem Meteor, nem Erdbeben, Vulkan oder durch die Erderwärmung und das Aufsteigen von Methan.

Und wenn du keine Steuern zahlst, wirst du vom Staat bestraft, das stimmt. Wenn du deinen Konsum zurück fährst, wirst du von niemandem bestraft. Was soll dieser Vergleich?
Wenn niemand etwas konsumiert stagniert es, und wenn es stagniert, dann führt das in der jetzigen Weltkonstellation zu einem Chaos das du nicht vorhersehen kannst. Dann wird es nämlich den jetzt noch einigermaßen reichen Ländern so richtig dreckig gehen, demnach dann der ganzen Welt und dann haben wir den dritten Weltkrieg/Bürgerkriege.

Schlusswort: Ich bin auch gegen Symptombekämpfung und für Ursachenforschung.
Bist du nicht. Du bist der, der sagt, man müsse spenden, weil wenn jeder spenden würde, wäre die Welt schöner und gerechter. Wenn man dir sagt: "Na bitte, dann spende alles was du hast" dann sagst du "Es gibt nicht nur schwarz und weiss". Na eben. Weils eben nicht nur schwarz und weiss gibt, gibt der andere eben sein Geld aus, der andere nicht. Der eine meint, mit seiner Moral und seiner Ethik, mit seinem Gewissen auch andere zu bekehren und so etwas zu erreichen. Und ich meine eben, dass man das nur durch reglementieren machen kann. Wir haben nicht unendlich viel Erdöl. Wir haben nicht unendlich viel Kohle, Gas. Wir müssen in den nächsten 100-200 Jahren viel bewegt haben, sonst ist das einfach weg. Da sagst du: Gut Ding will Weile haben. Ich sag: Auf welchem Planeten soll das noch gelten? Dann gibts keinen mehr. Die Menschen haben sich in den letzten Jahrtausenden rasant entwickelt (ob zum besseren sei dahingestellt). Die Möglichkeiten sind immens, aber auch die Gefahren alles zu verplempern und zu vernichten. Nur wenn wirklich in den nächsten Jahren was passiert, wenn Länder unabhängiger werden, stabiler, sicherer, aufgeschlossener, klüger, dann wird etwas erreicht. Und das etwas ist das Fortbestehen der Menschheit entweder auf der Erde, oder woanders.

Aber du scheinst schon insofern ein Opfer des Systems geworden zu sein (dass du ja ebenfalls kritisierst), indem du denkst, Veränderung könne nur von oben nach unten erfolgen. Der "Staat" ist bei dir veranrtwortlich, das Volk hingegen manipulierbar und wechselhaft (deshalb ist aber nicht das Volk das Übel, sondern die suggestiv-entfesselte Medienlandschaft).
Das Volk wird von diesen Regeln gelenkt. Wenn du das Gesetz über Mord und Totschlag wegnimmst würde ich wetten, dass wieder mehr geköpft werden. Nicht weil sie mehr köpfen wollen. Sondern weil keiner mehr Angst vor der Strafe hat, weils ja keine gibt. Es sind einfach zuviele mit der Einstellung: Friss oder Stirb, mit dem "Nach mir die Sintflut". Die kann man nicht nach und nach bekehren.

Tja, aber so funktioniert Demokratie eigentlich, bzw. sollte sie funktionieren, nämlich von unten nach oben. Die Summe der Menschen (wie du und ich) sind das Volk und auch der Staat. Das ist nicht abstraktes, das sind WIR ALLE. Deshalb ist es auch an *uns allen*, den Arsch hochzukriegen und uns verantwortungsbewusst zu verhalten.
Und wem sagst du das nun? Dazu müsste aber das Volk genauso wie Individuen wissen, was sie wollen. Nehm nur ne ganz einfache Frage. Wieviele würden auf die Frage, ob man Steuern senken soll mit Ja antworten, wieviele mit Nein? Meinst du da ist es wichtig, was man dann kürzt um weniger Steuern einnehmen zu können? Das juckt erst einmal keinen. So weit sind wir, und wir sind noch viel weiter. Ich vage ernsthaft zu bezweifeln, dass ein Großteil der in Deutschland lebenden Menschen (Großteil wohlgemerkt!) die Ausdauer und den Geist sowie den Willen haben, sich ernsthaft Gedanken zu machen über Deutschland, die Welt. Sondern einzig, wie man den nächsten Tag übersteht. Den Arbeitstag. Oder den Haushaltstag. Die Kinder, den Alltag. Wie komme ich JETZT über die Runden? Angst, Hass, Gewalt, Terror. Nicht nur in anderen Ländern und im Krieg. Nein zu hause.

Jetzt sind wir aber sehr weit weg vom Smartphone. Das Smartphone ist sozusagen eines der Fortschritte des Menschen mit unzähligen MÖGLICHKEITEN. Aber wie man diese Möglichkeiten nun nutzt, zum Vorteil oder eben zum Nachteil, das wird jeder Mensch selber entscheiden. Leider sehe ich (noch) mehr Nachteile. Da ist der 2-Jahres-Rhytmus noch gar nichts gegen.
 
Kommt bitte von der Grundsatzdiskusion wieder zu dem eigentlichem Thema zurück.
Die Themenerstellung ist präzise platziert. Also haltet euch möglichst nah daran.
 
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