Ja, natürlich kann man schwerlich Maßnahmen treffen, um die Schäden auf 0 zu bringen. Das ist auch garnicht sinn davon. Es sollte aber das Ziel sein, die Schäden im vertretbaren Rahmen zu halten.
Da sind wir auch wieder im Bereich des 80/20-Prinzips. Wenig Aufwand kann schon viel helfen.
Um solch große Wassermassen zurückhalten zu können müsste man ja schon ganze Talsperren freihalten. Ich meine mal etwas von einem Maximalabfluss der Ahr von ca. 350m³/s gelesen zu haben. Das entspricht 21.000m³ pro Minute. Zum Vergleich: Die Steinbachtalsperre hat ein Speichervolumen von 1 Mio. m³. Wenn man die Halb leer lässt für so einen Fall wäre die in nicht mal 24h voll (wenn man vom maximalabfluss ausgeht).
Bei solchen Maßnahmen muss es um Schadensreduktion und nicht zwingend Schadensvermeidung gehen. Zudem gewinnt man damit auch etwas Zeit und mildert die absoluten Wasserspitzen ab.
Es kann ja auch nicht die Lösung sein, jetzt die Hände in die Hosentasche zu stecken, mit den Achseln zu zucken und zu sagen „naja, passiert halt ab und an mal“ und fröhlich so weiter zu machen. Und gerade gefährdete Gemeinden sollten sich hier schon Gedanken machen, was sie hier tun können.
P4ge schrieb:
So denkt aber nicht die Natur. Normalerweise müssten wir in Schutzbereich von 100m von Flüssen wegbleiben. Aber damit würden wir ja Bauland nicht nutzen. Und die "armen Leute" wohnen da ja schon seit Jahren. Solange wir sowas akzeptieren, wird es leider Gottes, immer solche Katastrophen geben.
Bin ich völlig bei dir.
In meinem Geburtsort wurden damals einige Häuser in das Dreieck von zwei Bächen und der Vereinigung beider gebaut.
Nicht nur, dass hier während des Baus schon ständig die Baugruben mit Wasser vollgelaufen sind, nein, da musste auch noch jeder einen Keller bauen. Und dann wundert man sich alle paar Jahre, wenn das Wasser mal wieder an der Kellertür klopft. Und das passiert bei Starkregen mit 50-60l, nicht bei 100l aufwärts….
Aber da gibt es ja ewig viele Beispiele. zB. Im größeren Maßstab Deggendorf-Fischerdorf. Da liegt die Bauebene unterhalb der Wasserebene der Donau. Ja wie doof kann man denn sein?? Und dann ist man plötzlich total betroffen, weil der tolle Deich nicht hält und die ganze Ebene 2m unter Wasser steht.