Haustürschlüssel gefunden, angemessener Finderlohn

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Eher ne schlechte Idee - was wenn der Alkoholiker ist - oder noch schlimmer, Antialkoholiker?

Ja, ich will auch nochmal ein anderes Argument aufgreifen:
Tatsache ist: Du kennst nicht den Menschen, der den Schlüssel verloren hat. Auch nicht die Umstände.
Vielleicht würde sich die Person durch ein Finderlohn ja auch arg beleidigt fühlenn, weil es für sie ne Selbstverständlichkeit ist dass sowas gratis ist. Ich würde daher nichts geben, ist doch toll wenn es nette Menschen gibt. Und genau das haben die meisten in dem Thread ja auch gesagt.

Dummerweise sind sie wohl davon ausgegangen dass der TE der Finder war, jetzt muss man eben anders argumentieren, dass der TE auf jedenfall was zahlen muss/soll. Dieser Geizkragen!!

Was lernen wir daraus, wenn der, der etwas verliert viel Kohle hat, gehst Du in der Regel leer aus, wenn Du was für einen armen Menschen tust, sind diese beinahe ewig dankbar!
Das ist auch meine Erfahrung. Die die am wenigsten haben sind dafür bereit am meisten zu geben.

Auch nicht die Umstände. Wenn derjenige Pech hat und in einem Mehrfamilienhaus wohnt, dann muss nach dem Verlust des z.B. Wohnungsschlüssels unter Umständen sogar die Schlösser für Keller, Haustür, Müllentsorgung... u.s.w. getauscht werden - für alle Mieter. Die nicht unerheblichen Kosten werden dann dem Pechvogel in Rechnung gestellt. Womit der-oder diejenige schon gestraft genug wäre.
Ähm genau das ist eben ein Argument für einen angemessenen Finderlohn. Was ist es dann wenn nicht geiz, wenn durch mich jemand anderes grrde 2000euro gespart hat, dann aber grad mal nen 5er (weil er keine kleineren Scheine hatte;)) oder gar nichts für mich über hat?
Und was erzählst Du der alleinerziehenden Mutter mit Kind, die froh ist, gerade so eben über die Runden zu kommen?
Mir kommen die Tränen. Und was wenn der Finder Krebs im Endstadium hat und sich mit letzter Kraft und unter Schmerzen zum Fundbüro begeben hat?

Rechtlich gesehen ist der Finderlohn doch eh nicht wirklich hoch. Ich finde es eher kleinlich selbst diesen noch drücken zu wollen als auf wenigsten diesen zu bestehen.

Wenn jemand durch mich Geld spart oder ich ihm eines Schaden bewahre so finde ich gehört da eine entsprechende Beanteiligung einfach zum guten Ton.

Die meisten Menschen meinen eben alles ist gratis. Ich habe auch schonmal Leute nach Hause gefahren Abends nach der Disse die ich grad mal seit 10mins kannte. Über die Hälfte kam nichtmal auf die Idee mir Geld zu bieten. Mittlerweile warte ich ab ob von selbst was kommt und wenn nicht dann sage ich auch einfach mal ganz dreist was das kostet.
 
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Das hat hier keiner gefordert, dass er etwas auf jeden Fall zahlen soll/muss. Und jetzt hier allen Scheinheiligkeit vorzuwerfen, ist doch etwas frech.

So oder so wurde von den Meisten hier darauf hingewiesen, sich ordentlich und nett zu verhalten. Das heisst: die Situation nicht ausnutzen (und das gilt in beide Richtungen).
 
Sorry linkser aber ich habe das Gefühl wenn er dem Finder nun ne Flasche Bier gibt findest du das auch net wirklich "sauber". Im anderen Fall wärs aber warscheinlich vollkommen okay gewesen wenn er nicht mehr oder gar nichts bekommen hätte. Ist mein Eindruck.

Klar kann er meistens. Aber muss ich dem das zwingend noch reindruecken? Der Schluesselinhaber hat in der Regel genug Stress gehabt und genug Panik bekommen.
Die Person hat zu allererst mal nen Haufen Stress und Geld gespart durch den Finder.

Bei Leuten die freiwillig nichts oder nur nen Witz geben wollen kann man auch ruhig das verlangen was rechtlich zusteht. So Leute haben es dann eh verdient.

Und sorry ne gutherzige Alleinerziehende Mutter die jeden Euro 2mal umdrehen muss wird in allerregel auch freiwillig und von allein das ganze wiedergutmachen wollen.

Es sind eher die geizigen Menschen, nicht primär die Armen, die nichts geben wollen.
Und "arme Studenten" bei sowas muss ich einfach lachen, weil ich da einfach selber zuviel erlebt habe. Leute die ihre Miete nicht zahlen konnten, sorry WOLLTEN, aber Geld für Auto, Kippen und Suff hatten. Leuten denen es angeblich so schlecht geht, denen dann aber am Anfang des Monats in der Studentenkneipe die 50er fast ausem Portemanaire fallen etc.

Die die wirklich arm sind lassen es sich meist net anmerken, und benutzen es schon gar nicht um sich dadurch irgendwelche Vorteile zu verschaffen. Ich habe auch schon viel Zeug verkauft im Internet und wenn der Spruch "kannste net besseren Preis machen, bin ein armer Student" kam bin ich zu 100% überzeugt davon dass solche Leute mit Sicherheit NICHT am Hungertuch nagen.
 
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Richtig, ich finde eine Flasche Bier auch etwas wenig. Und zwar deshalb, weil vom "billig davonkommen" die Rede war.

Allerdings waeren mir ne Flasche Bier und ein ehrliches Danke aber immer noch lieber als ein wortlos in die Hand gedrueckter 10er. Das heisst, von einer alleinerziehenden Mutter mit HartzIV oder von nem "armen Studenten" ;) faend ich ne Flasche Bier und ein Danke ok, von nem Herren, der gerade aus seinem Porsche aussteigt, nicht.
 
linkser es kommt auch immer auf den Eindruck drauf an. Ob nen Student sagt er ist arm zieht bei mir überhaupt nicht. Das kauf ich viel eher demjenigen ab der es nicht verbalisiert, einfach wenn ich den Eindruck bekomme er ist es wirklich. Wenn er es als Ausrede benutzt weiß ich sofort er ist es definitv nicht.

Bei dem Herren mit dem Porsche da würde ich wie gesagt durchaus auf mein Recht bestehen wenn der von allein zu geizig ist und da zieh ich mir mit Sicherheit nicht den Schuh an ich wäre son gemeiner Mensch oder gierig oder sonstwas.
 
Die hier viel zitierte "Flasche Bier" wollte ich eher als Geste des Dankes verstanden haben.
Auf einem Parkplatz eines Supermarkes habe ich auch mal einen Schlüssel für einen Porsche gefunden der, zusammen mit ner Tafel Schokolade noch im Einkaufswagen lag. Der suchend herumlaufende Besitzer war fix gefunden. Dem habe ich den Schlüssel in die Hand gedrückt, für mich war das Thema damit erledigt. Er wollte wissen ob er mir was gutes tun könnte - das bejahte ich, ich würde gerne mal ne Runde mitfahren. Durfte dann sogar selber fahren - Fand ich super, besser als nen paar Euro - davon hatte ich zu der Zeit aber auch immer zu wenig (Student... :D).

Ich bin mir durchaus bewusst das es eine klare Regelung gibt was Finderlohn angeht. Persönlich halte ich diese aber für unnötig.
Meine Eltern haben versucht mir den Unterschied zwischen "Mein" und "Dein" beizubringen. Wie ich mittlerweile feststellen musste sind das Werte die in unserer Gesellschaft mehr und mehr in Vergessenheit geraten.
Ich unterstelle einfach mal das die meisten schon mal was verloren haben, einige auch etwas wertvolles. Unabhängig davon ob der Wert materieller oder ideeller Natur ist. Jeder ist froh wenn er es findet bzw es ihm zurück gegeben wird. Ob und wie derjenige dann seine Dankbarkeit zum Ausdruck bringt muss jeder selber wissen.

Ich habe gerade in der Zeit als ich mit der Bahn pendeln musste einiges gefunden. Von der Geldbörse mit mehreren hundert Euro über Laptops, MP3-Player, Smartphones, Jacken und Aktentaschen war vieles dabei. Erstaunlich was die Menschen alles liegen lassen.
Ich habe auch schon Anrufe (bis jetzt 3) von meinem Lieblingsdönerman bekommen das mein Handy bei ihm auf mich wartet. Einmal sogar inklusive Brieftasche. Hätten die Finder auch mitnehmen können. Keiner wollte aber nen Finderlohn haben, trotz Nachfrage meinerseits.


Was den zitierten Ebay-Fall mit dem Auto angeht: Das halte ich nicht wirklich für vergleichbar. Liest man die AGBs bei Ebay weiß man das man ein Verkaufsangebot ab Startpreis abgibt. Mit Zwischenverkauf oder Behalt wegen Eigenbedarf sieht das schlecht aus. Wenn ich dann wissentlich eine Auktion mit Geboten im vierstelligen Bereich abbreche (inklusive entsprechendem Hinweisfenster) muss ich mich nicht wundern wenn derjenige mit der Kaufabsicht (Bieter) nicht begeistert ist.
Die meisten Menschen die Wertgegenstände verlieren machen das nun mal nicht vorsätzlich.
 
Was den zitierten Ebay-Fall mit dem Auto angeht: Das halte ich nicht wirklich für vergleichbar. Liest man die AGBs bei Ebay weiß man das man ein Verkaufsangebot ab Startpreis abgibt.
Finde ich interesant dass du bei der Sache gleich voll auf AGB und Recht einschwänkst, wohingegen du bei der Sache mit dem Schlüssel selbiges als "unnötig" abtust.

Du denkst also jemand der eine Auktion abbricht tut das auch in vollem wissen dass er dabei seine Karre für 1eus verkauft? Sorry aber das ist Schwachsinn, das ist eher Unwissendheit und Schusseligkeit und damit in meinen Augen voll vergleichbar mit einem vergessenen Schlüssel oder Geldbörse.

Daher in meinen Augen messen mit 2erlei Maß von dir..

Jemand der sein Recht auf Finderlohn juristisch durchsetzen will ist für mich einfach immer noch sauberer als jemand der auf Herausgabe eines Autos für 1eus besteht.

Das mit dem Auto wäre in dem Fall so als ob stünde einem Finder die Summe des vollen Schadens zu. Sprich eben das Geld was es kostet sämtliche Schlösser etc zu wechseln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus.

Necrol schrieb:
Ich bin mir durchaus bewusst das es eine klare Regelung gibt was Finderlohn angeht. Persönlich halte ich diese aber für unnötig.
Meine Eltern haben versucht mir den Unterschied zwischen "Mein" und "Dein" beizubringen. Wie ich mittlerweile feststellen musste sind das Werte die in unserer Gesellschaft mehr und mehr in Vergessenheit geraten.
Ich unterstelle einfach mal das die meisten schon mal was verloren haben, einige auch etwas wertvolles. Unabhängig davon ob der Wert materieller oder ideeller Natur ist. Jeder ist froh wenn er es findet bzw es ihm zurück gegeben wird. Ob und wie derjenige dann seine Dankbarkeit zum Ausdruck bringt muss jeder selber wissen.
Absolute und 100%ige Zustimmung von meiner Seite aus.
Wenn ich etwas finde, bringe ich es im Rahmen meiner Möglichkeiten zurück, ohne dafür etwas zu erwarten bzw. anzunehmen (von einem ehrlichen Danke absehend, denn dies sollte ebenso selbstverständlich sein). Im Gegenzug würde ich allerdings demjenigen etwas anbieten, der mir einen verlorenen Gegenstand zurück bringt.
Auch wenn ich dem Finder etwas anbieten würde, vertrete ich die Meinung, daß es eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte, daß man einen verlorenen Gegenstand dem Eigentümer zurück bringt. Das betrachte ich als eine soziale Pflicht innerhalb der Gesellschaft.
Personen, die auf einen Finderlohn bestehen bzw. diesen einfordern, völlig egal ob der ursprüngliche Eigentümer Geld hat oder nicht, genießen bei mir kein hohes Ansehen - um es mal diplomatisch auszudrücken.

Wie es u.a. Necrol schon geschrieben hat, jeder hat oder wird in seinem Leben mal etwas verlieren und dann froh sein, daß jemand den Aufwand betreibt bzw. betrieben hat, daß das Fundstück wieder zurück kommt. Daß in unserer Gesellschaft entsprechende Werte immer mehr verloren gehen, dem kann ich leider nicht widersprechen, unglücklicher Weise eher im Gegenteil.


Grüße ~Shar~
 
Ich sehe das genau anders herum.
Wenn ich etwas verliere ist das eine unbewusste Handlung, in deinen Worten Schusseligkeit.

Wenn ich etwas bei Ebay zum Verkauf einstelle ist das eine bewusste, willentliche Handlung. Breche ich diese Auktion, auf der zu dem Zeitpunkt meines Wissens nach schon knapp 50% des Zeitwertes des Fahrzeugs als Höchstgebot standen, ab, ist das wiederum eine Bewusste Handlung.
Das ist dann in meinen Augen Blödheit.

Ich habe gerade noch nach dem Auto für 1 Euro gesucht auf das du dich beziehst. Ich bezog mich auf einen anderen Fall.
Das jemand auf die Herausgabe des Artikels besteht ist moralisch sicherlich fragwürdig.
Eine Auktion bei ebay zu erstellen ist eine Bewusste Handlung. Wenn ich dann noch einen Wertgegenstand von mehreren tausend Euro für einen Startpreis von 1€ einstelle um ein paar Euro Gebühren zu sparen, halte ich das ebenfalls für Blödheit. Diese Auktion dann auch noch mit einem gültigen Gebot abzubrechen anstatt sich einen Schutzbieter zu suchen ist ebenfalls Blödheit.
(jaja, darf man nicht, weiß ich - war aber zumindest vor Jahren noch gängige Praxis - mache schon lange nix mehr bei ebay).
Selbst für den von dir zitierten Fall sehe ich das immer noch überwiegend als Blödheit des Verkäufers an. Speziell im Fall Ebay gehen solche und ähnliche Fälle doch seit einiger Zeit sehr Regelmäßig durch die Medien.

Versteh mich nicht falsch, sollte jemand Sachen von mir finden und auf Finderlohn bestehen bekommt er diesen auch. Ich bin mir bewusst das es ihm zusteht. Weiterhin werde ich dabei bleiben, Gegenstände die ich finde, einfach zurück zu geben.
Ich halte das verlieren von Sachen einfach für Schusseligkeit. Das erstellen (und abbrechen) von Auktionen setzt allerdings mehrere Bewusste Handlungen in Folge voraus.
Hab ich meinen Standpunkt etwas verständlicher machen können?
 
Ich denke es sind jetzt genügend Vorurteile, Stereotype und themenfremde Beispiele diskutiert worden, die allesamt dem TE in keiner Form weiterhelfen.
Themenbezogen bleibt festzuhalten: Es gibt eine gesetzliche Regelung, diese wurde verlinkt. Ob man als Finder oder als Verlierer auf dieser beharrt, liegt im individuellen Ermessen eines jeden Einzelnen.
 
Viel Polemik, Verallgemeinerung und asoziales Palaver.

Wie wär's wenn du ihm das gibst, was du für angemessen hälst bzw. was dir der Schlüssel wert ist?
Guter Beitrag, über den Wert wird man jedoch keine gemeinsame Basis finden.

Auf jeden Fall wurden genügend Beiträge geschrieben, um nun ein Punkt zu setzten.
 
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