News Linux Kernel 6.7 mit BCacheFS: Updates für (i)GPUs von Nvidia und Intel, Itanium ist raus

Pummeluff schrieb:
Was genau hattest du nicht verstanden?

Reiser4 hatte durch den Niedergang von Namesys keine Zukunft mehr. Als die Mordanklage gegen Hans kam, waren auch diverse Userspace-Tools noch nicht fertig.

Edward Shishkin, der damalige Chefentwickler bei Namesys, bekam anschließend (weiß nicht mehr von wem) den Auftrag zur Analyse von BTRFS, was in der Zeit um 2008 kurz nach der Finalisierung war und fand dabei konzeptionelle Designfehler.
Also hat quasi keiner den Sinn gesehen, das Dateisystem weiterzuentwickeln? War das nicht quelloffen? Dann wäre das doch egal gewesen, ob der Erfinder im Knast sitzt, machen eben die anderen weiter
Ergänzung ()

Okay, hat sich geklärt, ich hätte zuerst eure Unterhaltung durchlesen sollen
 
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Pummeluff schrieb:
Im Kernel 6.8 wurde im bcachefs-Code noch eine Menge optimiert. Scheint so, als hat der Reifeprozess gerade erst begonnen.
"Reifeprozess" ist sehr wohlwollend als Beschreibung des Zustandes.
https://bcachefs.org/bcachefs-principles-of-operation.pdf
https://bcachefs.org/Roadmap/
Laut aktueller Roadmap und Dokumentation ist Scrub noch nicht implementiert. Ein Dateisystem welches Datenintegrität verspricht, aber keine Routine bereitstellt diese zu prüfen. Für mich ist da noch kein Reifen zu erkennen, sondern es wird gerade noch an fundamentalen Funktionen entwickelt.
Ich hoffe sehr, dass da ausreichend Wille und Finanzierung erhalten bleibt für diese Entwicklung.

Edit: Das geht auch an anderen Stellen weiter. Die kryptografischen Funktionen scheinen auch noch nicht finalisiert zu sein. Es gibt zwar aktuell eine Methode um die Kollision von Nonces zu verhindern, aber da soll noch eine (größere) Änderung anstehen. Der Aktuelle Ansatz ist im Zweifelsfall brutal langsam.
 
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Hab grad mal den Kernel-6.7.0 compiliert. In der Kernelkonfiguration steht dazu:
Code:
bcachefs filesystem support (EXPERIMENTAL) (BCACHEFS_FS)

CONFIG_BCACHEFS_FS:

The bcachefs filesystem - a modern, copy on write filesystem, with
support for multiple devices, compression, checksumming, etc.
Wenn "Experimental" im Kernel dazu steht, dann ist das auch meist experimentell.

Reiser4 war ja nie im Kernel. Aber anscheinend soll Reiser3 jetzt auch langsam rausfliegen:
Code:
Reiserfs support (deprecated) (REISERFS_FS)

CONFIG_REISERFS_FS:

Reiserfs is deprecated and scheduled to be removed from the kernel
in 2025. If you are still using it, please migrate to another
filesystem or tell us your usecase for reiserfs.
 
Ich würde gerne mal BCacheFs ausprobieren. Kennt jemand eine Distro die es als File-System für die Installation anbietet?
Meine kompilierten Kernels kriege ich nicht zum Laufen.
 
Mit dem Kernel ist's ja nicht getan. Du brauchst auch die entsprechenden Userspace-Tools noch dazu. Bei Gentoo heißt das:
Code:
eix bcachefs
* sys-fs/bcachefs-tools
     Verfügbare Versionen:   ~1.3.5_p20231216^t ~1.4.0^t ~1.4.1^t **9999*l^t {debug fuse test}
     Startseite:             https://bcachefs.org/
     Beschreibung:           Tools for bcachefs

Ich würde grob davon ausgehen, dass bei einem gewöhnlichen Arch bcachefs möglich sein sollte. Eigentlich sollte jede Distro taugen, die nicht auf einen grafischen Installer setzt.
 
Ist ja sowieso generell die Frage, wie viel Sinn das macht ein experimentelles Dateisystem wie bcachefs zu testen, wenn schon das Know-How fehlt das ohne fertigen Installer auf die Platte zu kriegen.
Wobei, wenn man jetzt nicht den Anspruch hat das als Root-Partition zu nehmen sondern nur ne Testpartition, dann lässt es sich ja eigentlich wirklich recht einfach testen.
 
Ich bin mittlerweile bei Dateisystemen konservativ geworden. Hatte früher mal alles mögliche im Einsatz, da mir ext zu langweilig war:
  • JFS: da fehlten die Tools, wurde auch irgendwann mal langsam (Fragmentierung).
  • Reiser3: wurde auch langsam
  • Reiser4: s.o., ist eigentlich das coolste von allen Dateisystemen gewesen.
  • XFS: beim Ein- und aushängen echt schnell. Hatte damit auf ARM aber mal Datenverlust. Redhat hat erst in den letzten 10 Jahren in das Dateisystem richtig viel Entwicklungsarbeit reingesteckt.
  • BTRFS: Hatte da auch den Eindruck, dass es irgendwann mal langsamer (HDD) wurde. Die Snapshots hatte ich nur mal getestet, aber nie genutzt. Dafür fand ich die Kompression cool (nutzte ich schon bei Reiser4). Den Bug mit der falschen Angabe des freien Speichers hatte ich auch.

Mittlerweile nutz ich nur noch Ext4. In sämtlichen Performancetests liegt es gleichauf mit XFS. Alles andere ist meist langsamer. Und dazu ist Ext4 halt extrem stabil.

andy_m4 schrieb:
wie viel Sinn das macht ein experimentelles Dateisystem wie bcachefs zu testen, wenn schon das Know-How fehlt das ohne fertigen Installer auf die Platte zu kriegen.
Wenn du das sowieso nur für eine Testversion verwenden willst, sollte die Installation der bcachefs-Tools ausreichen. Dazu brauchst dann auch den Installer nicht. Und "fehlendes Know-How" ist wohl hier die falsche Aussage. Es besteht derzeit einfach kein Grund, warum irgendeine Distribution bcachefs als RootFS anbieten sollte.

Wer es unbedingt als RootFS hernehmen will, kann die Partition mit einem Live-System vorbereiten und dann ohne Formatierung das Linux draufklatschen.
 
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Solche Sachen wie Snapshots sind schon extrem praktisch. Aber ja. Zu btrfs greife ich eher auch nicht, sondern zu ZFS.

Pummeluff schrieb:
Und dazu ist Ext4 halt extrem stabil.
Vor allem ist es gut kompatibel und lässt sich von vielen System aus mounten. Das macht es zu einem potentiellen Ersatz für FAT, was sonst immer als systemübergreifendes Dateisystem herhalten muss(te).
 
Danke für eure Antworten.
(Autos kann man auch probefahren, wenn man auch keinen Motor umbauen kann. :))
 
kranberger schrieb:
Autos kann man auch probefahren, wenn man auch keinen Motor umbauen kann.
Das sind dann aber i.d.R. fertige Autos und nicht irgendwelche frühen Prototypen, wo auch mal die Bremsen versagen können.
 
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