Lohnt sich eine MLC-SSD?

Martinus33 schrieb:
Die Auswahl wird immer geringer, wobei ich hier im Forum gelesen habe, dass es bei einer M.2-NVME verschmerzbar sein soll, keinen DRAM zu haben, auch für Videobearbeitung.
Siehe den Artikel den ich oben verlinkt habe - schon 16 oder 32MB über HMB (Host Memory Buffer) helfen enorm bei der Cache Hitrate was übliche Consumer-Aufgaben wie Office angeht.
Für Verwendung im Surf&Office Notebook ist so eine SSD prima geeignet, auch weil die Controller solcher SSDs allgemein sparsam und kühl sind.

Sobald die SSD aber mit ambitionierteren Anfragen belastet wird, fällt die Performance auseinander. Das kann man hier gut sehen: https://www.storagereview.com/review/predator-gm7-ssd-review

Wenn größere Bereiche der SSD in schneller Folge abgerufen würde - wie z.B. bei Videobearbeitung mit viel Footage im Projekt schnell passieren kann - kann das durchaus zu Hängern führen.

Bei kleineren Videos mit nur ein paar Dateien die zusammengeschnitten werden sicherlich unproblematisch, aber ich würde für deinen Gebrauch nicht umbedingt eine dramless kaufen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Martinus33
Martinus33 schrieb:
Hallo,
ich habe mich etwas eingelesen in die Flash-Technologie von SSDs und offenbar kommen dafür drei Typen in Frage für einen "normalen" PC im Consumerbereich: Das schlechtere QLC, das verbreitete TLC und das bessere, aber teure und seltenere MLC.

Mein neuer PC soll u.a. der nicht-prof. Videobearbeitung (max. 4K) für regelmäßige, aber sicher nicht tägliche YT-Videos dienen und der PC soll lange halten, 5 bis 10 Jahre. Es werden drei SSDs sein, eine für Windows (1TB), eine für die Video-Rohdateien (2TB) und eine "Cache & Scratch"-M.2 (500GB).

Lohnt sich da eine MLC-SSD?
Oder einfach nur auf eine gute TBW ab 150 schauen, egal, ob TLC oder MLC. Weil um die Haltbarkeit geht es und die steckt in dem TBW-Wert. Und wenn der passt, ist es dann nicht egal, ob TLC oder MLC?


Kaputt geschrieben bekommt man eine SSD im Normalfall eh nicht, eher werden diese ausrangiert weil diese im Laufe der Zeit zu klein werden. Ich an deiner Stelle würde eine große SSD im Bereich von 4TB nehmen. Anbieten würden sich die ADATA LEGEND 960 MAX 4TB mit Silicon Motion Controller und 3.12PB für 378 Euro, die Western Digital WD_Black SN850X 4TB mit Sandisk-Controller und 2.4PB für ebenfalls 378 Euro sowie die wesentlich teurere Seagate FireCuda 530 4TB mit dem Phison E-18 Controller und abnorm hohen 5.1PB für 465 Euro. Da dürfte für jeden was dabei sein.

Ich habe noch eine "ausrangierte" 2TB Samsung 960 Pro mit MLC - diese ist bei mir als Lese-Cachelaufwerk in den NAS gewandert... Es lohnt sich wirklich nicht, daran unbedingt festzuhalten.


https://geizhals.de/adata-legend-96....html?hloc=at&hloc=de&hloc=eu&hloc=pl&hloc=uk

https://geizhals.de/western-digital....html?hloc=at&hloc=de&hloc=eu&hloc=pl&hloc=uk

https://geizhals.de/seagate-firecud....html?hloc=at&hloc=de&hloc=eu&hloc=pl&hloc=uk
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Martinus33
Rickmer schrieb:
Bei kleineren Videos mit nur ein paar Dateien die zusammengeschnitten werden sicherlich unproblematisch, aber ich würde für deinen Gebrauch nicht umbedingt eine dramless kaufen.
Max. 30 Minuten in max. 4K eher einfache Videobearbeitung von Erzählvideos für YT. Ein paar Übergänge und Texteinblendungen vor allem am Anfang und Schluss, etwas schneiden, solche üblichen Sachen.
Im Zweifelsfall dann lieber doch mit DRAM-Cache auch bei der M.2 für "Cache & Scratch".

Eine letzte Sache noch.
Bringt da eigentlich eine NVME-M.2 mit PCIe4.0 etwas Relevantes gegenüber 3.0 oder kann die ihre Geschwindigkeit gar nicht ausspielen, weil irgendetwas anderes einen Flaschenhals bildet (RAM wird genug da sein, aber die CPU wohl kein Monster, denn ich spiele nicht).
 
Martinus33 schrieb:
Bringt da eigentlich eine NVME-M.2 mit PCIe4.0 etwas Relevantes gegenüber 3.0 oder kann die ihre Geschwindigkeit gar nicht ausspielen, weil irgendetwas anderes einen Flaschenhals bildet (RAM wird genug da sein, aber die CPU wohl kein Monster, denn ich spiele nicht).
Ich zwar selber kein Video-Editor, aber bei LTT hatten die 10Gbit Ethernet (mit zentraler Datenablage) verlegt und bei Messungen festgestellt, dass dies auch beim scrubbing in einem größeren Video die Leitung noch Kapazität über hat.

Ich denke nicht, dass du einen Unterschied bei einer PCIe 4.0 SSD gegenüber 3.0 merken wirst, was das angeht. So hoch sind ja auch schlicht die Datenraten von Video nicht, sonst könnte man nicht auf SD-Karten oder aufgehübschte SATA SSDs* aufnehmen...


*In einem teuren Red Mini Mag ist auch nur 'ne mSATA SSD verbaut...
https://www.cined.com/whats-inside-a-red-mini-mag-the-controversy-jarred-lands-statement/
 
Rickmer schrieb:
Ich zwar selber kein Video-Editor, aber bei LTT hatten die 10Gbit Ethernet (mit zentraler Datenablage) verlegt und bei Messungen festgestellt, dass dies auch beim scrubbing in einem größeren Video die Leitung noch Kapazität über hat.
Trotzdem danke für deinen Versuch, das auch als Nicht-Videobearbeiter einzuschätzen.

Grundsätzlich, also ganz grundsätzlich der Natur nach scheint Videobearbeitung schon eine Anwendung zu sein, wo sich schnelle SSDs (NVME) bemerkbar machen. Aber wie viel dann PCIe 4.0 gegenüber 3.0 bringt... vermutlich in meinem Szenario (max. 30 minütige 4K-Videos mit wenig Bearbeitung) nicht so viel, dass ich die Auswahl an SSDs wegen 4.0 einschränken sollte. Darum geht es mir.

Mal angenommen ich würde eine M.2-NVME mit 4.0 nehmen, auf einen PCIe-4-Steckplatz des MB stecken und deren Leistung würde stellenweise tatsächlich abgerufen, weil ich vereinzelt intensiv mit großen Videodateien arbeiten würde.
Wäre das dennoch letztlich nicht nutzbar und abrufbar, wenn die CPU/APU nur PCIe 3.0 kann, weil sie damit einen Flaschenhals bildet?
 
Zuletzt bearbeitet:
Martinus33 schrieb:
Wäre das dennoch letztlich nicht nutzbar und abrufbar, wenn die CPU/APU nur PCIe 3.0 kann, weil sie damit einen Flaschenhals bildet?
Die Geschwindigkeit läuft natürlich gemäß dem langsamsten gemeinsamen Nenner - wenn eine Komponente nur PCIe 3.0 kann ist das, was bei den anderen auch läuft.
 
Rickmer schrieb:
Die Geschwindigkeit läuft natürlich gemäß dem langsamsten gemeinsamen Nenner - wenn eine Komponente nur PCIe 3.0 kann ist das, was bei den anderen auch läuft.

Ich habs befürchtet.

Ich vermute, man sucht sich dann wenigstens den PCIe-Steckplatz aus (3.0 oder 4.0), der auf jeden Fall genug lanes hat für die SSD, wenn die Generation schon unvermeidlich mit 3.0 irgendwo bremst.

Dann mache ich mich jetzt mal auf die Suche nach in Frage kommenden SSDs. Solche, die
  • keine per FW gefixten Problem-SSDs sind (980 Pro, 990 Pro, 870 Evo),
  • 3D-TLC-NAND haben,
  • zumindest vermutlichen DRAM haben, vor allem bei SATA, oder sehr guten HMB,
  • genug TBW haben, wegen meines Haltbarkeitsanliegens,
  • schon eine Zeitlang auf dem Markt sind,
  • PCIe 3.0 oder 4.0 sind.

Danke für deine Unterstützung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die von mir oben vorgeschlagenen SSDs haben alle 3D-TLC-NAND, DRAM-Cache für die Mapping-Tabelle, PCIe 4.0 (womit man aktuell und auch zukünftig ganz gut gerüstet ist) sowie TBW-Angaben. Wenn dir die TBW so verdammt wichtig ist, Seagate hat halt mit 5.1PB den höchsten Wert im Datenblatt stehen. Aber alle SSDs werden wohl noch ein vielfaches von der eigentlichen TBW aushalten, da geht es eher um eine zusätzliche Begrenzung für die Garantie (neben der Zeit).
 
Dunkeltier schrieb:
DRAM-Cache für die Mapping-Tabelle
Sieht nicht so aus.


Dunkeltier schrieb:
Seagate hat halt mit 5.1PB den höchsten Wert im Datenblatt stehen.
Es ist eines der Kriterien und die SSD muss nicht der Spitzenreiter sein, aber sollte da schon eine "ordentliche" TBW haben.
 
Bei Geizhals steht zwar "keine Angabe" beim Cache, aber die von mir verlinkten SSDs haben alle einen.
 
Entweder "keine Angabe" oder es steht da einfach nur "2GB (DDR4), SLC-Cache" oder sowas. Dass zusätzlich zum SLC-Cache dann auch DRAM existiert (ohne Garantie), da muss man erst mal drauf kommen.

Das sind dann die von Rickmer angesprochenen Kandidaten, wo sich die Hersteller das Türchen offen lassen, entweder heimlich oder still offiziell (neue Version) den DRAM später wegzulassen und man deshalb aufpassen muss.
 
Martinus33 schrieb:
Dass zusätzlich zum SLC-Cache dann auch DRAM existiert (ohne Garantie), da muss man erst mal drauf kommen.
Die beiden Cache-Arten haben auch einen komplett andern Zweck...

SLC-Cache: Möglichst hohe Write-Performance ermöglichen
DRAM-Cache: Die Mapping-Tabelle* bereitstellen, damit diese nicht erstmal von NAND gelesen werden muss bevor der eigentliche Lesevorgang erfolgen kann

*Die Mapping-Tabelle beinhaltet die Informationen, wo auf der SSD die Dateien, die du grade angefordert hast, abgespeichert sind. Bei jedem Abruf von Daten muss der Controller der SSD in der Mapping-Tabelle prüfen, wo die benötigten Daten sind, damit diese ausgelesen werden können.
Je schneller dieser Prozess ist, desto besser die Reaktionszeiten der SSD. Wenn diese bereits in einem DRAM-Cache vorliegt, ist das viel schneller, als wenn die Tabelle selber auf NAND geschrieben ist und erstmal von dort abgerufen werden muss.
Wenn 1GB DRAM auf 1TB NAND vorhanden ist, kann mWn die gesamte Mapping-Tabelle gleichzeitig vorgehalten werden. Wenn weniger vorhanden sind, kann der Hersteller nur versuchen, möglichst viele der Daten-Abrufe mit dem vorhandenen Bruchteil der Mapping-Tabelle zu bedienen. Siehe auch, was ich bereits in Beitrag #17 geschrieben hatte.

Rickmer schrieb:
Das liegt auch daran, dass sich rausgestellt hat, dass für das Otto-Normale Consumer-Verhalten schon wenige MB an Cache reichen. Bei Browsing und Office kann man schon mit 32MB Cache eine 99% Cache Hitrate erreichen, was die Mapping-Tabelle angeht.

WD hat dazu mal dieses Dokument veröffentlicht:
https://documents.westerndigital.co...tech-brief-advancements-in-dram-less-ssds.pdf
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Martinus33 und wrglsgrft
Rickmer schrieb:
Die beiden Cache-Arten haben auch einen komplett andern Zweck...
Ja, gut erklärt. Ich bezweifle aber, dass das allen (potentiellen) Käufern bewusst ist.

Und das wäre EIN Grund, den DRAM oder eben "DRAM-less" immer mitanzugeben. Der zweite wäre, dass es ein Kaufargument ist und von daher sollte schon aus Eigeninteresse der Verkäufer/Hersteller das eigentlich angeben wollen.
Dass das meistens trotz dieser zwei Gründe dennoch nicht geschieht, ist schon "verdächtig".
 
Martinus33 schrieb:
Entweder "keine Angabe" oder es steht da einfach nur "2GB (DDR4), SLC-Cache" oder sowas. Dass zusätzlich zum SLC-Cache dann auch DRAM existiert (ohne Garantie), da muss man erst mal drauf kommen.

Das sind dann die von Rickmer angesprochenen Kandidaten, wo sich die Hersteller das Türchen offen lassen, entweder heimlich oder still offiziell (neue Version) den DRAM später wegzulassen und man deshalb aufpassen muss.



Vertrau mir einfach, das die von mir genannten und verlinkten SSDs einen haben (pro TB Kapazität ein GB Cache). Ich meine schon explizit den Mapping Table Cache (DRAM) und nicht den SLC-Schreibcache. Den besitzen diese auch. 😊
 
Dunkeltier schrieb:
Ich meine schon explizit den Mapping Table Cache (DRAM) und nicht den SLC-Schreibcache. Den besitzen diese auch.
Stattdessen sind es die Enterprise SSDs, die den SLC Cache oftmals nicht haben.
Das liegt daran, dass SLC-Caching nur bei kurzen 'bursts' hilft, aber bei lang anhaltender Dauerbelastung nur stört und zusätzlichen Aufwand für Controller und NAND bedeutet.

Die Enterprise Modelle können üblicherweise aber auch signifikant schneller direkt auf TLC schreiben als eine vergleichbare Consumer-SSD, bei der der SLC-Cache schon vollgeschrieben ist.
 
Dunkeltier schrieb:
Vertrau mir einfach, das die von mir genannten und verlinkten SSDs einen haben (pro TB Kapazität ein GB Cache). Ich meine schon explizit den Mapping Table Cache (DRAM) und nicht den SLC-Schreibcache. Den besitzen diese auch
Das "Verdächtige" meinte ich nicht auf dich und deine DRAM-Beobachtung bei den genannten SSDs bezogen, sondern auf die Hersteller/Verkäufer, die das (Nicht-)Vorhandensein von DRAM aus nicht nachvollziehbaren Gründen nicht angeben. Man verzichtet schließlich auf "Werbung".

Da fragt man sich dann halt, warum die das nicht tun und kann nur auf weniger erfreuliche Gründe spekulieren. Wie das gelegentliche nachträgliche wieder Entfernen des DRAM in einer Revision, die entweder gar nicht veröffentlicht wird oder nur sehr still. Keine Ahnung, wie oft das vorkommt, aber ein Hersteller, der seinen kompletten DRAM entfernt, mit Auswirkung auf die Leistung und das klammheimlich macht... da kauf ich sicher nichts.
Wenn nur ein Teil entfernt wird und das Ganze damit (fast) genauso gut läuft wie vorher und das auch kommuniziert wird... alles gut.
 
Dunkeltier schrieb:
Vertrau mir einfach, das die von mir genannten und verlinkten SSDs einen haben (pro TB Kapazität ein GB Cache). Ich meine schon explizit den Mapping Table Cache (DRAM) und nicht den SLC-Schreibcache. Den besitzen diese auch.
Gibt es eigentlich einen Grund, warum du bei deinen drei Links die Kingston KC3000 und die Crucial P5 Plus nicht mit dabei hast?

Die haben auch viel DRAM-Cache, bei allen Größen, zuverlässige Marken, ordentlich schnell, 3D-TLC-Marken-NAND, "ordentliche" TBW.
 
Die P5 gibt es nicht als 4TB-Version, maximal mit 2TB. Die Kingston kann man natürlich genau so beliebig wie die anderen SSDs nehmen. Schlecht ist keine von denen. Wie gesagt, ich würde beim Kauf auf folgendes Kriterium achten:
  • ausreichend groß (4TB)
  • DRAM-Cache
  • TLC
  • PCIe 4.0

Dann hat man auch sehr lange was davon.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben