Lohnt sich eine MLC-SSD?

Martinus33

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Hallo,
ich habe mich etwas eingelesen in die Flash-Technologie von SSDs und offenbar kommen dafür drei Typen in Frage für einen "normalen" PC im Consumerbereich: Das schlechtere QLC, das verbreitete TLC und das bessere, aber teure und seltenere MLC.

Mein neuer PC soll u.a. der nicht-prof. Videobearbeitung (max. 4K) für regelmäßige, aber sicher nicht tägliche YT-Videos dienen und der PC soll lange halten, 5 bis 10 Jahre. Es werden drei SSDs sein, eine für Windows (1TB), eine für die Video-Rohdateien (2TB) und eine "Cache & Scratch"-M.2 (500GB).

Lohnt sich da eine MLC-SSD?
Oder einfach nur auf eine gute TBW ab 150 schauen, egal, ob TLC oder MLC. Weil um die Haltbarkeit geht es und die steckt in dem TBW-Wert. Und wenn der passt, ist es dann nicht egal, ob TLC oder MLC?
 
Zuletzt bearbeitet:
Gibt's überhaupt noch was anderes als TLC und QLC? Ich glaub nicht.
 
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Zumindest über 512 GB wird die Luft sehr dünn, da gibt es meist nur noch TLC und QLC. Meine alten Samsung 960 Pro hatten noch MLC Speicher. Die gab es auch mit 2 TB, das ist aber auch bei Samsung schon lange nicht mehr der Fall.
 
Martinus33 schrieb:
Lohnt sich da eine MLC-SSD?
Nein.

Da mag vor 8 Jahren noch was dran gewesen sein, aber TLC NAND ist über die Jahre kontinuierlich verbessert worden und außerdem sind heute Kapazitäten ein Vielfaches höher und mit den Kapazitäten auch proportional die Menge an Writes, die verkraftet werden.

Das Limit beim NAND ist schließlich die Anzahl der Löschzyklen, die die Zelle aushält, nicht irgendeine arbiträre Kapazität. Je mehr Zellen, desto mehr kann geschrieben werden bis dieselbe Zelle wieder gelöscht werden muss.

Martinus33 schrieb:
Mein neuer PC soll u.a. der nicht-prof. Videobearbeitung (max. 4K) für regelmäßige, aber sicher nicht tägliche YT-Videos dienen und der PC soll lange halten, 5 bis 10 Jahre. Es werden drei SSDs sein, eine für Windows (1TB), eine für die Video-Rohdateien (2TB) und eine "Cache & Scratch"-M.2 (500GB).
Im zweifelsfall statt 3 SSDs eine gute 4TB SSD kaufen und dann mit Partitionen arbeiten. Die bekommst du dann auch nicht tot geschrieben und durch großen SLC-Cache wird die durchgehend sehr hohe Write-Performance liefern.

Schau dir z.B. mal die Kingston KC3000 PCIe 4.0 NVMe SSD 4TB an - wie willst du zu Lebzeiten durch Videobearbeitung 3,2PB an Daten da drauf schreiben?

Nachteile einer großen 4TB:
- bei aktueller Preislage etwas teurer als mehrere kleinere SSDs

Vorteile einer großen 4TB :
  • Es sind nicht direkt alle Slots auf dem Mainboard belegt
  • 4TB sind auch in 10 Jahren noch relevant, mit einem Sammelsorium an 500GB und 1TB wirst du in 10 Jahren kaum was anfangen können
  • Die Größe des SLC-Cache skaliert mit SSD-Größe, daher durchwegs bessere Performance
  • Die Geschwindigkeit wenn der SLC-Cache skaliert auch mit der Größe der SSD (bzw. der Anzahl der verbauten NAND-Flash Steine), daher auch hier ein Vorteil für die großen SSDs

Martinus33 schrieb:
Oder einfach nur auf eine gute TBW ab 150 schauen, egal, ob TLC oder MLC. Weil auf die Haltbarkeit läuft es ja hinaus und die steckt in dem TBW-Wert, und wenn der passt, ist es egal, ob TLC oder MLC.
Genau, TBW ist primär eine Garantieeinschränkung und Marketing Sache.

Aber 150TB sind jetzt auch nicht grade üppig. Bei 2TB und insbesondere 4TB SSDs gehen die TBW-Werte schnell in die Petabytes. Die oben genannte Kingston hat eine TBW von 3,2PB - das 22-fache der 150TB von dir.
 
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Dazu kommt noch das die meisten halbwegs brauchbaren SSDs ein vielfaches ihrer TBW schaffen können nur weil dann da 0% steht explodieren die nich direkt.

Manch eine SSD hat das 10 fache ihrer eigentlichen TBW geschafft.

Mit ein bischen Video Bearbeitung kriegst die vermutlich nicht so schnell kaputt wenn sich da nicht der Fehlerteufel einschleicht.
 
MLC gibt es nahezu nicht mehr.

Ich habe eine MLC 960 Pro 512GB.
Verglichen mit den meisten TLC SSDs hat man in Benchmarks eine konstantere Leistung.

Ich habe auch eine 860 EVO 2TB Sata SSD mit TLC Speicher und die liefert ebenfalls konstante Leistung, da sie keinen SLC Cache hat und einfach ausreichend schnell für Sata ist.

Die meisten TLCs brechen aber ein sobald viele Daten geschrieben werden.
Ist halt die Frage wie sehr dich das stört?
Kaputtschreiben wirst du die auch nicht und von welcher Quelle wirst du die Daten lesen wenn du sie kopierst?
Ich bezweifle, dass du dann durch die TLC SSD limitiert bist.
Zumal es da auch sehr schnelle SSDs gibt.


QLC ist hingegen wirklicher Schrott. Das limitiert auch im Alltag ziemlich heftig wenn z.B. Steam ein Spieleupdate macht.

Also meine Empfehlung wäre eine ordentliche TLC SSD in ausreichender Größe...1 oder 2 TB
 
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M4ttX schrieb:
Gibt's überhaupt noch was anderes als TLC und QLC? Ich glaub nicht.

Helge01 schrieb:
Zumindest über 512 GB wird die Luft sehr dünn, da gibt es meist nur noch TLC und QLC.

Ich habe mal bei GH nach MLC und DRAM-Cache ab 500GB gefiltert:
https://geizhals.de/?cat=hdssd&xf=16325_2~252_500~4643_DRAM-Cache

Sind 24 Stück, von denen aber etliche durch Mondpreise nicht in Frage kommen (400 - 500 EUR und mehr für 1 TB).



Rickmer schrieb:
Im zweifelsfall statt 3 SSDs eine gute 4TB SSD kaufen und dann mit Partitionen arbeiten.
Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen, weil für Videobearbeitung eine Aufteilung in drei oder gar vier immer überall als ideal dargestellt wird. Die Gründe muss ich nochmal nachlesen.

Die Abnutzung teilt sich damit doch auch auf. Von daher sind die einzelnen SSDs zwar auch "addiert" mit deren TBWs nicht vergleichbar mit der Langlebigkeit einer 4TB-SSD, aber durch die Aufteilung der Schreibzyklen dennoch jede für sich geschont, oder? Das müsste man dann mitbedenken.

Die Kingston mit 4GB hat keinen DRAM offenbar.

Rickmer schrieb:
Aber 150TB sind jetzt auch nicht grade üppig
Nein, aber mit aufgeteilter Abnutzung auf drei SSDs hatte ich mir das so als Mindestmaß gesetzt, zumal, wie Weasel0815 richtig sagt, die Praxis immer noch besser ist.

Apropos, wie kann eine Crucial BX100 mit MLC nur TBW 72 haben bei 1GB?
 
Martinus33 schrieb:
Ich habe mal bei GH nach MLC und DRAM-Cache ab 500GB gefiltert:
https://geizhals.de/?cat=hdssd&xf=16325_2~252_500~4643_DRAM-Cache

Sind 24 Stück, von denen aber etliche durch Mondpreise nicht in Frage kommen (400 - 500 EUR und mehr für 1 TB).
Und jede Einzelne davon eine alte Gurke.

Es gibt nur mehr TLC als schnelle SSD mit SLC Modus als Cache. Alles andere mag für Nischenzwecke noch irgendwo kaufbar sein, ist aber irrelevant.
 
Baal Netbeck schrieb:
Die meisten TLCs brechen aber ein sobald viele Daten geschrieben werden.
Ist halt die Frage wie sehr dich das stört?
Kaputtschreiben wirst du die auch nicht und von welcher Quelle wirst du die Daten lesen wenn du sie kopierst?
Stört mich nicht so, da ich ja durch viel RAM und den geplanten drei SSDs für die Videobearbeitung bereits eine gute Performance-Basis hätte.

Baal Netbeck schrieb:
Also meine Empfehlung wäre eine ordentliche TLC SSD in ausreichender Größe...1 oder 2 TB
Eine? Oder die grplanten drei mit je TLC?
 
Ich würde dir deine angedachte Aufteilung der SSD´s empfehlen, da bei Ausfall, unabhängig vom Grund, immer nur ein Teil des Systems den Bach runtergeht. Und natürlich wird es auf der Arbeitsplatte mehr Schreibvorgänge geben. Sollte diese ausfallen, ist nur das aktuelle Projekt weg. Platte getauscht, weiter gehts für diesen Fall.

500GB empfinde ich dafür allerdings als zu klein.
 
Samsung 990 Pro sind wohl aktuell Speerspitze und mit irgendeinem Corporate Benefit Programm diese Woche zu Bestpreisen verfügbar.
 
M4ttX schrieb:
Und jede Einzelne davon eine alte Gurke.
Das Alter würde ich eher als Vorteil ansehen, da mann viele Erfahrungen hat und weiß, da sind keine systematischen Probleme aufgetaucht wie z.B. bei einer der Samsungs (genaues Modell weiß ich gerade nicht mehr).
 
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Martinus33 schrieb:
Oder die grplanten drei mit je TLC?
Bei insgesamt gleicher Kapazität und Speicher sollten sich mit einer SSD die Schreibzyklen besser verteilen.

Ein externes Backup brauchst du so oder so.
 
Kümmer dich lieber um Backups und mach dir nicht so viele Gedanken um die (hoch)theoretische Haltbarkeit deiner System SSDs.
 
Martinus33 schrieb:
Ich habe mal bei GH nach MLC und DRAM-Cache ab 500GB gefiltert:
https://geizhals.de/?cat=hdssd&xf=16325_2~252_500~4643_DRAM-Cache

Sind 24 Stück, von denen aber etliche durch Mondpreise nicht in Frage kommen (400 - 500 EUR und mehr für 1 TB).
Einmal noch auf Lieferbarkeit filtern:
https://geizhals.de/?cat=hdssd&xf=1...&hloc=at&hloc=de&plz=&dist=&sort=p&bl1_id=300

Bleibt eigentlich nur noch die Samsung SSD 860 PRO 512GB übrig.

Für ungefähr dasselbe Geld kannst du aktuell eine Micron 7400 PRO - 1DWPD 1.92TB, 512B, M.2 22110 bekommen... die schlägt die 860 PRO in allen Aspekten um ein Vielfaches.
Primärer Nachteil, dass das ein echter Hitzkopf ist und aktive Kühlung oder einen großen passiven Kühlkörper benötigt

Ich habe selber bei der letzten Aktion eine Micron 7400 PRO - 1DWPD 3.84TB aufgegabelt und die konnte ich in einem Rutsch bis 93% Beflüllung durchschreiben und da hat die 2200MB/s Writes durchgeschrieben bis ich den Test abgebrochen hatte.

Martinus33 schrieb:
Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen, weil für Videobearbeitung eine Aufteilung in drei oder gar vier immer überall als ideal dargestellt wird. Die Gründe muss ich nochmal nachlesen.
Ich gehe mal davon aus, dass die Belastung verteilt werden soll. Das Vorgehen ist zu Zeiten von leistungsstarken NVMe SSDs völlig veraltet.

Martinus33 schrieb:
Die Abnutzung teilt sich damit doch auch auf. Von daher sind die einzelnen SSDs zwar auch "addiert" mit deren TBWs nicht vergleichbar mit der Langlebigkeit einer 4TB-SSD, aber durch die Aufteilung der Schreibzyklen dennoch jede für sich geschont, oder? Das müsste man dann mitbedenken.
Nö, durch die Aufteilung der Schreibzyklen heißt das nur, dass welche auch immer die meisten Writes abbekommt besonders belastet wird. Schließlich hat die kleine SSD erheblich weniger NAND Zellen, über die die SSD das 'wear leveling' verteilen kann.

Martinus33 schrieb:
Apropos, wie kann eine Crucial BX100 mit MLC nur TBW 72 haben bei 1GB?
MLC-Technik von vor 10 Jahren ist schlechter als TLC-Technik von heute. Technischer Fortschritt, hurrah.

gogoman74 schrieb:
Ich würde dir deine angedachte Aufteilung der SSD´s empfehlen, da bei Ausfall, unabhängig vom Grund, immer nur ein Teil des Systems den Bach runtergeht. Und natürlich wird es auf der Arbeitsplatte mehr Schreibvorgänge geben. Sollte diese ausfallen, ist nur das aktuelle Projekt weg. Platte getauscht, weiter gehts für diesen Fall.
Das halte ich für sondermaßen dämlich.

Erstens heißt mehr SSDs nur, dass die Chance des Versagens von mindestens einer SSD proportional zur Anzahl steigt.
Zweitens sollte man nicht Datenverlust akzeptieren, sondern aktiv vorbeugen mit einer guten Backup-Strategie. Dann ist nicht das aktuelle Projekt weg, sondern nur noch die neuen Daten seit dem letzten Durchlauf der Datensicherung - bei 'nem vernünftigen Backup also höchstens ein Arbeitstag.

Martinus33 schrieb:
Das Alter würde ich eher als Vorteil ansehen, da mann viele Erfahrungen hat und weiß, da sind keine systematischen Probleme aufgetaucht wie z.B. bei einer der Samsungs (genaues Modell weiß ich gerade nicht mehr).
Zuletzt waren das die 980 Pro und 990 Pro, die Firmware-Fehler hatten.

Aber es gibt keinen SSD-Hersteller ohne Schandtat - in den meisten Fällen war es nur nicht so durch die Schlagzeilen gewandert.

Fehler können auch erst signifikant später auffallen - z.B. hatte HPE eine Fuhre an Enterprise-SSDs, die gestorben sind sobald der Zähler für aktive Laufzeit bei 32768 Stunden angekommen ist. Das sind nicht ganz 4 Jahre 24/7 Betrieb.
 
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Baal Netbeck schrieb:
Ein externes Backup brauchst du so oder so
Das käme zu den geplanten drei noch dazu, unabhängig von diesen (1 x für Win, 1 x Rohvideos, 1x Cache&Scratch).
Ergänzung ()

Rickmer schrieb:
Bleibt eigentlich nur noch die Samsung SSD 860 PRO 512GB übrig.
Guter Hinweis mit der Lieferbarkeit. Ich sehe zwar kein Filterkriterium, aber rechts an der Farbe ist es schnell erkennbar in der Ergebnisliste.
Bis 350 EUR sehe ich drei Samsungs, eine M.2 und 2 SATA. Zwei von den dreien sind nur bei einem Händler erwerbbar.
Dünn ist das schon. Aber offenbar auch ein gutes Indiz dafür, dass der Markt und die Nachfrage MLC nicht unbedingt braucht und TLC schon.

Rickmer schrieb:
Ich gehe mal davon aus, dass die Belastung verteilt werden soll. Das Vorgehen ist zu Zeiten von leistungsstarken NVMe SSDs völlig veraltet.
Das war wohl EIN Grund, aber es gab noch andere. Ich bin ein IT-Privat-"Quartals"-Beschäftiger, d.h., ich setze mich nur von Zeit zu Zeit mit den Sachen auseinander und habe dann auch wieder vieles vergessen.

Evtl. war es auch wegen der besseren Geschwindigkeit bei der Videobearbeitung und der Möglichkeit, nur eine M.2 nutzen zu müssen (i.d.R. ist nur eine M.2 voll nutzbar; kaum Nutzen einer M.2 als OS-Platte, Hitzeprobleme).
Ich muss nochmal nachschauen. Können auch individuelle Gründe bei mir gewesen sein.

Das mit dem "max. 1 Tag Aufwand" bei der einen kaputten SSD ist bei mir schon anders, weil ich das selbst nicht kann und den PC zur Arbeit brauche jeden Tag.
Und das mit dem wichtigen DRAM-Cache, den dann z.B. auch die bewährte Crucial MX500 bei 4GB nur noch ein wenig hat.

Rickmer schrieb:
MLC-Technik von vor 10 Jahren ist schlechter als TLC-Technik von heute. Technischer Fortschritt, hurrah.
Kann es an dem 2D liegen, statt 3D?
Die BX100 gibt es seit 2014! Ich steh zwar auf Bewährtes, aber das ist vielleicht tatsächlich etwas zu alt :)

Rickmer schrieb:
Zuletzt waren das die 980 Pro und 990 Pro, die Firmware-Fehler hatten.
Ja, es war irgendeine 970 oder 980 von Samsung.
Wenn ich mich recht erinnere, wurde das Problem mit FW behoben, war aber selbst schon tiefliegender und nicht nur SW-bedingt.

Trotzdem, dass Samsung nach dieser Sache bei der 980 beim 990 jetzt schon wieder dasselbe Problem hat und reihenweise Sektoren zerstört werden, wodurch die Lebenserwartung rapide sinkt laut Tools (s. Rezension auf GH)....
Da reicht es mir schon, ehrlich gesagt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Martinus33 schrieb:
Guter Hinweis mit der Lieferbarkeit. Ich sehe zwar kein Filterkriterium, aber rechts an der Farbe ist es schnell erkennbar in der Ergebnisliste.
Ganz oben am Kopf der Filter-Tabelle in der Mitte

Martinus33 schrieb:
Bis 350 EUR sehe ich drei Samsungs, eine M.2 und 2 SATA. Zwei von den dreien sind nur bei einem Händler erwerbbar.
Dünn ist das schon. Aber offenbar auch ein gutes Indiz dafür, dass der Markt und die Nachfrage MLC nicht unbedingt braucht und TLC schon.
Für 350€ kannste aktuell 1TB MLC bekommen oder 4TB TLC...

Als die 960 Pro / 970 Pro noch gut verfügbar waren, hatte MLC 50% mehr gekostet, mittlerweile das Vierfache, selbst im Vergleich mit einer guten TLC SSD.

Martinus33 schrieb:
Evtl. war es auch wegen der besseren Geschwindigkeit bei der Videobearbeitung und der Möglichkeit, nur eine M.2 nutzen zu müssen (i.d.R. ist nur eine M.2 voll nutzbar; kaum Nutzen einer M.2 als OS-Platte, Hitzeprobleme).
Vor ein paar Jahren hatten Mainboards noch 1-2 m.2 Slots, mittlerweile haben die besseren Boards eher 3-4 m.2 Slots... das wird auch eine Rolle gespielt haben.

Martinus33 schrieb:
Und das mit dem wichtigen DRAM-Cache, den dann z.B. auch die bewährte Crucial MX500 bei 4GB nur noch ein wenig hat.
Das liegt auch daran, dass sich rausgestellt hat, dass für das Otto-Normale Consumer-Verhalten schon wenige MB an Cache reichen. Bei Browsing und Office kann man schon mit 32MB Cache eine 99% Cache Hitrate erreichen, was die Mapping-Tabelle angeht.

WD hat dazu mal dieses Dokument veröffentlicht:
https://documents.westerndigital.co...tech-brief-advancements-in-dram-less-ssds.pdf


Ich bin zwar auch gegen das kürzen von DRAM Cache, insbesondere bei SATA SSDs und mit demselben Modellnamen, aber ich verstehe auch warum Hersteller sich dafür entschließen.

Noch schnlimmer als bei der MX500 ist bei z.B. der SanDisk Ultra 3D / WD Blue 3D, wo der DRAM-Cache einfach vollständig weggelassen wurde bei der aktuellen Revision... dagegen sind die 512MB in der MX500 noch Luxus :freak:

Kennst du zufällig jemanden, der in den letzten Monaten eine Samsung 870 Evo gekauft hat und bereit wäre, die mal auf zu schrauben? Kurz nachsehen, ob wenigstens hier noch genügend DRAM verbaut wird...

Persönlich werde ich vermutlich eh keine SATA SSDs mehr kaufen und bei m.2 SSDs ist wenigstens offensichtlich falls der DRAM fehlt^^
Ergänzung ()

Wenn du wirklich an der schreibstarken SATA SSD festhalten willst, kann ich nur empfehlen, stattdessen etwas wie die Micron 5400 MAX - Mixed Use 960GB, SATA oder Micron 5400 PRO - Read Intensive 960GB, SATA zu kaufen.

Von der Schreib-Endurance sind solche Enterprise SSDs nochmal erheblich stärker aufgestellt als eine alte MLC SSD.
 
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Rickmer schrieb:
Für 350€ kannste aktuell 1TB MLC bekommen oder 4TB TLC...

Als die 960 Pro / 970 Pro noch gut verfügbar waren, hatte MLC 50% mehr gekostet, mittlerweile das Vierfache, selbst im Vergleich mit einer guten TLC SSD.
MLC ist gestrichen.

Ich werde angesichts meiner (wenngleich nur nicht-prof.) Videobearbeitung und der geplanten langen Dauer der PC-Nutzung schon auf hohe TBW und Qualität achten.
Aber wenn es guten, viel günstigeren und für meine Anwendungszwecke auch für 10 Jahre ausreichenden TLC gibt, warum dann krampfhaft zwischen den drei MLC-Samsungs wählen.

Rickmer schrieb:
Kennst du zufällig jemanden, der in den letzten Monaten eine Samsung 870 Evo gekauft hat und bereit wäre, die mal auf zu schrauben? Kurz nachsehen, ob wenigstens hier noch genügend DRAM verbaut wird...
Laut GH hat die nur SLC-Cache, warum hoffst du dennoch auf DRAM?

Die von dir erwähnte Kingston hat laut GH auch nur SLC-Cache, im Test aber DRAM (bzw. beides).
Siehe https://basic-tutorials.de/tests/pc-hardware/kingston-kc3000/

Stimmt da GH öfters mal nicht?

Rickmer schrieb:
Wenn du wirklich an der schreibstarken SATA SSD festhalten willst, kann ich nur empfehlen, stattdessen etwas wie die Micron 5400 MAX - Mixed Use 960GB, SATA oder Micron 5400 PRO - Read Intensive 960GB, SATA zu kaufen.
Guter Vorschlag, die haben sehr hohe TBW und Micron (praktisch Crucial) als Hersteller ist eine gute Marke. Aber warum kauft die keiner (keine Rezensionen)? Gibt es da irgendwelche "Consumer-Haken" solcher Enterprise-Modelle? Ich bin wie gesagt nur User.
 
Martinus33 schrieb:
Laut GH hat die nur SLC-Cache, warum hoffst du dennoch auf DRAM?
Da steht 'keine Angabe', was nicht mit 'nicht vorhanden' gleich zu stellen ist - wie auch im Test zu sehen ist, da ist schließlich 1GB DRAM auf 1TB NAND vorhanden.

Bei Hardwareluxx hatten die die 2TB Variante. Es ist eindeutig DRAM verbaut, aber der Beschriftung konnte nicht entnommen werden, welche Kapazität der hat.
https://www.hardwareluxx.de/index.p...highend-speicher-mit-bis-zu-4-tb.html?start=1

Martinus33 schrieb:
Stimmt da GH öfters mal nicht?
Geizhals weiß halt auch nur, was in den Datenblättern steht. Manchmal werden noch Daten aus Reviews gefüttert, aber das sind nur Momentaufnahmen und wenn in den Datenblättern spezifische Eigenschaften nicht festgenagelt sind ändern die Hersteller die später gerne.
Sieht man z.B. beim verschindenen DRAM in SATA SSDs...

Martinus33 schrieb:
Guter Vorschlag, die haben sehr hohe TBW und Micron (praktisch Crucial) als Hersteller ist eine gute Marke.
Andersrum - Crucial ist die Consumer-Marke vom Hersteller Micron.

Martinus33 schrieb:
Aber warum kauft die keiner (keine Rezensionen)? Gibt es da irgendwelche "Consumer-Haken" solcher Enterprise-Modelle? Ich bin wie gesagt nur User.
Aus demselben Grund, warum kaum einer MLC SSDs kauft - für dasselbe Geld bekommt man auch eine 2TB Samsung 870 Evo und hat genug über um einmal schön essen zu gehen...
Die zusätzliche Haltbarkeit gegenüber Schreibvorgängen braucht fast niemand.

Dazu kommt noch, dass das Enterprise-SSDs sind - die meisten Consumer haben die nicht auf dem Schirm und die Enterprise Kunden haben besseres zu tun, als bei Geizhals Rezensionen zu schreiben.


Ich bin auch abnormal im SSD-Kaufverhalten :D
Mit einer Micron 7400 PRO 3.84TB 22110 m.2 und einer KIOXIA CD6-R 7.68TB, U.3 durfte ich mit Hitzeproblemen, Adaptern, unerwarteten Inkompatibilitäten und im Fall der Kioxia, Zollgebühren für den Import eines Gebrauchtkauf aus China rumschlagen.

Dafür habe ich jetzt sehr viel Kapazität für einen guten Preis mit sehr guter Performance und (aus meiner Perspektive) quasi unbegrenzter TBW. Achja, und power-loss protection sowie weitere Enterprise Features...

Für mich war's das wert. Ob das für dich auch der Fall sein wird, kannst nur du entscheiden...
 
Rickmer schrieb:
Für mich war's das wert. Ob das für dich auch der Fall sein wird, kannst nur du entscheiden...
Ich sehe das von einer praktischen Seite: Consumer-SSDs haben halt viele Erfahrungen, Tests und Rezensionen von Usern wie mich. Davon abgesehen könnte ich mich für die genannten Enterprise-Modelle erwärmen, aber als einfacher User würde ich "spezielle Unwägbarkeiten" eher vermeiden wollen.

Rickmer schrieb:
für dasselbe Geld bekommt man auch eine 2TB Samsung 870 Evo
Ich habe mal in meinen Unterlagen nachgeschaut. Da war es eben die 870 Evo, die schnell defekte Sektoren erzeugt hat und erst nach einiger Zeit per FW repariert wurde. Zusammen mit den zwei von dir genannten Modellen scheint Samsung es nicht mehr hinzubekommen, mal eine Generation ohne solchen Fehlschlag auf den Markt zu bringen.

Rickmer schrieb:
wenn in den Datenblättern spezifische Eigenschaften nicht festgenagelt sind ändern die Hersteller die später gerne
Verbrecher.
Man müsste also auf einen ehrlichen Hersteller hoffen, der das ganz offiziell reinschreibt und dann auch dabei bleibt. Wenn bei GH keine Angaben existieren, besteht die "nicht geringe" Gefahr, dass die SSD entgegen einem Test tatsächlich keinen DRAM hat.
Verbrecher. Wobei speziell von Kingston ich bislang noch nie von unehrlichen Machenschaften gelesen/gehört habe.

Die Auswahl wird immer geringer, wobei ich hier im Forum gelesen habe, dass es bei einer M.2-NVME verschmerzbar sein soll, keinen DRAM zu haben, auch für Videobearbeitung.
 
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