News Mutmaßlicher schülerVZ-Erpresser begeht Suizid

Man muss aber auch mal klar sagen, das das Gefängnispersonal hier einen Fehler gemacht hat, denn auch wenn es keine Anzeichen für einen Selbstmord gibt gehört dessen Verhinderung zu den klassischsten Aufgaben von Wärtern - mich würde mal interessieren, wie er Selbstmord begangen hat um zu verstehen, wie dem Personal dieser Feher passiert ist.
 
Ist das ganze nicht schon 2 oder 3 Tage her?
 
Also dann ist der jeweilige Wärter nicht schuld. Ich könnte mir als Maßnahme vorstellen, die Baulichkeiten zu verändern, sodass man kein Fensterkreuz mehr zum Aufhängen hätte, glaube aber bei einer Berliner Haftanstalt als Berliner nicht daran. (laut BVerfG haben wir im Landeshaushalt ja jede Menge Einsparpotential)
 
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Einfach krass was bei dem traurigen Thema manche an unangebrachtem Müll schreiben. Ich denke der junge Mann hätte mit seinem Wissen und den Fähigkeiten die er sich angeeignet hat einen super Job gefunden, auch mit der Strafe als Vorgeschichte.
Hacker (auch wenn er meiner Meinung nach nicht wirklich als solcher zu gelten hat) haben schon oft gute berufliche Chancen bekommen um als Berater in Sicherheitsfragen arbeiten zu können. Grunsätzlich kenne ich aber den Background nicht und kann nur sagen, dass ich die Geschichte sehr traurig finde. Ob von der Exekutive oder der Justiz zu viel Druck gemacht wurde, wird hoffentlich noch geklärt.

Bezüglich "news zu spät":
Bin froh, dass es hier stand, sonst hätte ichs vielleicht nicht mitbekommen. War am Wochenende Medienverweigerer.
 
Die Betreiber des SchülerVZ bekundeten ihre Bestürzung über die Tat. „Wir kennen keine Hintergründe und bedauern diese Entwicklung zutiefst. Allen Angehörigen sprechen wir unser Beileid aus“, heißt es in einem Blogeintrag.
Das schreiben die auch nur, um als Gutmenschen dazustehen. Insgeheim sind sie froh, denn das erspart die Zeit im Gericht und die weiteren Anwaltskosten.

Der Fall wäre damit gelöst, aber was ist mit den weiteren Datensätzen, die angeblich noch im Netz kursieren?
 
I N X S schrieb:
Echt ne traurige Sache, dass sich so jemand das leben nimmt, mit 20 Jahren so jung und dann schon behandelt, als ob er ein schwerverbrecher ist...

Natürlich ist es ein schweres Verbrechen. Nur weil die Mehrheit der Leute noch nicht begreift, wie wertvoll persönliche Daten sein können, heißt das noch lange nicht, dass man diese arglos sammeln und verkaufen kann.

Wenn du später mal einen Job nicht bekommst, weil dein Arbeitgeber per Mouseklick auf ein erschütternd detailliertes Benutzerprofil von dir zugreifen kann und dich dann ob einer Vergangenheit nicht nimmt, die er sonst nie kennen gelernt hätte, dann würde ich gerne mal sehen was du dann sagst.

Noch wird es alles bagatellisiert, aber die Folgen sind bestimmt nicht so kunterbunt und witzig wie diese Kommunikations/ Netzwerk-seiten daher kommen.
Aus der Unschuldsvermutung wird dann schnell mal eine Beweislastumkehr eigentlich argloser Bürger, die potenziell kriminell sein könnten.

Die Daten in diesem Fall waren angeblich (!) ohnehin öffentlich zugänglich, wären sie so wertlos wäre es wohl nicht zu einer Erpressungssumme von 80.000 €uronen gekommen.
Überleg mal Daten aus deinem Krankenblatt publik werden oder von deiner Versicherung.

Spekulatives Extrembeispiel:
"Der Herr XY ist mglw. ein Brandstifter (ungeklärter Versicherungsfall etwa) und hat schon 2x Krebs gehabt, sowas können wir hier in unserer Firma nicht gebrauchen".

Arglos ist anders, finde ich.

Bezüglich "news zu spät":
Bin froh, dass es hier stand, sonst hätte ichs vielleicht nicht mitbekommen. War am Wochenende Medienverweigerer.
Lass die doch reden, nur weils 2-3 Tage alt ist, ist es noch lange nicht aus der Welt. Zumal WE war...
 
wer weiß schon was da wirklich dahinter steckt. ob man das jetzt als logische konsequenz, fehler der justizbehörden usw betiteln sollte, lasse ich mal dahingestellt. ich persönliche finde die reaktion des mutmasslichen täters übertrieben, dennoch finde ich es richtig, das die behörden konsequent in diesem fall gehandelt haben und nicht die resozialisierungs- und schwere-kindheit-masche geltend gemacht haben.

unser rechtssystem lässt viele spiel- und ermessensräume zu. meiner meinung nach zu viele. das führt immer wieder dazu, dass hochkriminelle sich dazu bemüssigt fühlen diese für ihre zwecke zu missbrauchen. wenn man sich überlegt wie viel kriminelle energie hinter einem solchen vorgehen steckt, dann kann man das nicht mehr einfach so mit jugendlichen leichtsinn rechtfertigen.

daten sammeln ist das eine. das geht wahrscheinlich sogar noch realtiv schnell und einfach.
aber spätestens dann kommt der punkt, an dem man sich überlegen muß was man damit anfängt.

in diesem fall hat er sich für den kriminellen weg entschieden. fatalistisch betrachtet kann man sagen: ein krimineller weniger.
 
Na ob das so toll ist, mit Bettlakenstreifen um den Hals an einem Fenstergitter hängende zu ersticken ....

Vielleicht war der Mensch generell nichtmehr ganz sauber.


(Während des Schreiben meines Textes starben dutzende Menschen in Afrika an Folgen des Bürgerkriegs)
 
farquaharson schrieb:
... die resozialisierungs- und schwere-kindheit-masche ...
Resozialisierung ist das einzie Mittel, das überhaupt aus einem Täter wieder jemanden machen kann, der solche Taten ablehnt. Strafe hingegen hat im günstigsten Fall gar keinen Effekt (im ungüstigeren Fall macht man mit Strafe aus einem Täter erst jemanden, der sich komplett gegen die Gesellschaft stellt) - deswegen ist jede Strafmaßnahme auch mit Resozialisierungsmaßnahmen zu koppeln. Abschreckungswirkung ist imho Einbildung, denn die allermeisten jungen Täter haben eh keine Ahnung was für eine Strafe und welches Strafmaß auf ihre Tat stünde.
 
@mountwalker
prinzipiell hast du recht. resozialisierung ist ein wichtiger faktor im leben eines straftäter bzw beginnenden kriminellen.
allerdings kommt es auf die reihenfolge an wie man das ganze angeht bzw auf die kombination.
meiner meinung nach kommt zuerst die strafe und dann erst die begleitende resozialisierung.
und nicht umgekehrt wie es bei uns so häufig vorkommt. opferschutz wichtiger als täterschutz.
 
Zwirbelkatz schrieb:
Natürlich ist es ein schweres Verbrechen. Nur weil die Mehrheit der Leute noch nicht begreift, wie wertvoll persönliche Daten sein können, heißt das noch lange nicht, dass man diese arglos sammeln und verkaufen kann.

[...]

Die Daten in diesem Fall waren angeblich (!) ohnehin öffentlich zugänglich, wären sie so wertlos wäre es wohl nicht zu einer Erpressungssumme von 80.000 €uronen gekommen.
Überleg mal Daten aus deinem Krankenblatt publik werden oder von deiner Versicherung.

Spekulatives Extrembeispiel:
"Der Herr XY ist mglw. ein Brandstifter (ungeklärter Versicherungsfall etwa) und hat schon 2x Krebs gehabt, sowas können wir hier in unserer Firma nicht gebrauchen".

Und warum sind die Daten denn so wertvoll, wenn ich sie auch ohne den Herrn aus Erlangen hätte herausfinden können? Die VZnet Netzwerke und die Staatsanwaltschaft haben sich *keinerlei* Mühe gegeben, den Ball flach zu halten. Dass er so blöd war, nach Berlin zu fahren und die Gesellschaft zu erpressen, ist eine (ziemlich dumme) Sache. Die mediale Hetzjagd, die darauf folgte, eine andere (ebenfalls blöde, wenn nicht gar entscheidende).
 
Irgendwie eine Sache die etwas unwirklich klingt, ein junger Mann nimmt sich das Leben, "nur" weil ihm ein paar Jahre auf Bewährung drohten?
Ich denke schon die Tat an sich zeigte, das der Mann irgendwo geistige Defizite aufgewiesen hat, schließlich muss schon sehr viel Verzweiflung mitspielen, wenn er seine Identität preis gibt und zum Sitz von StudiVz fährt.
Nun ist diese Tat weder erklärbar, noch irgendwie besonders erschreckend, sondern erinnert nur an die vielen tausenden vergessenen Selbstmorde welche tagtäglich passieren, über die keine Presse schreibt, welche im Prinzip genau so verlaufen, ohne Vorankündigung und ohne stichhaltige Motive.
Ich denke nicht das die ganze Sache mit dem Gefängnis zu tun hat, schließlich wäre er bei dem Betrag und der schwere maximal zu einer hohen Bewährungsstrafe verurteilt worden, sein junges Alter wäre ihm dabei zu Gute gekommen, auch sind deutsche Gefängnisse nicht gerade dafür bekannt wirklich erschreckend zu sein.
Wie gesagt, ist irgendwie komisch das Ganze, es berührt ein weder, weil dahinter keine tief emotionale Geschichte steht, noch zeigt es irgendeine Kontroverse auf, da hat sich "halt" einfach jemand umgebracht.
Halt mit Anfürungszeichen, weil tagtäglich sich Leute auf diese Weise umbringen und nicht erwähnt werden und ganz andere Situationen dazu geführt haben.
 
„Wir kennen keine Hintergründe und bedauern diese Entwicklung zutiefst. Allen Angehörigen sprechen wir unser Beileid aus“

sie haben ihm ein angebot gemacht was er [nicht] ablehnen [konnte] wollte...
 
Der Junge hat schon ein starkes Stück gedreht, aber bestimmt nicht so schlimm, dass man sich dadurch das Leben versaut. Der hat sich ja recht dämlich angestellt, da wäre nicht viel bei aufgekommen.

Die haben ihm vielleicht einfach eine scheiß Angst gemacht, oder er hat Panik im Knast bekommen. Wie auch immer, ich wünsche ihm, dass er nicht all zu lang im Fegefeuer ausharren muss.
 
farquaharson schrieb:
...
meiner meinung nach kommt zuerst die strafe und dann erst die begleitende resozialisierung.
und nicht umgekehrt wie es bei uns so häufig vorkommt. opferschutz wichtiger als täterschutz.
Resozialisierung und Täterschutz sind zwei vollkommen unterschiedliche Punkte.

AeS schrieb:
...
Ich denke nicht das die ganze Sache mit dem Gefängnis zu tun hat, schließlich wäre er bei dem Betrag und der schwere maximal zu einer hohen Bewährungsstrafe verurteilt worden, sein junges Alter wäre ihm dabei zu Gute gekommen, auch sind deutsche Gefängnisse nicht gerade dafür bekannt wirklich erschreckend zu sein. ...
Der Mann stand mit seiner Schuld plötzlich im Mittelpunkt des gesamtdeutschen Medienrummels - soetwas kann einen durchschnittlichen Menschen sehr wohl in den Selbstmord treiben. Findest du die Vorstellung, vor 82 millionen Menschen am Pranger zu stehen, nicht beängstigend?
 
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MountWalker schrieb:
Der Mann stand mit seiner Schuld plötzlich im Mittelpunkt des gesamtdeutschen Medienrummels - soetwas kann einen durchschnittlichen Menschen sehr wohl in den Selbstmord treiben. Findest du die Vorstellung, vor 82 millionen Menschen am Pranger zu stehen, nicht beängstigend?
Jetzt übertreib mal nicht, der Mann war sicher nicht im Mittelpunkt, bis zu seinem Tot habe ich nur beiläufig etwas davon gelesen und als ich die Summe sah, um die es sich handelte, war mir schon klar das es hier nur eine Bewährungsstrafe geben wird.
Noch war mir sonst etwas über den Mann bekannt.
Hier verkennen einige die Tatsachen, das es 85% der Bevölkerung gar nicht interessiert hat und 10% der Bevölkerung nicht mal davon wussten, die Zahlen sind natürlich frei erfunden, jedoch dienen sie als Worthülsen um auszudrücken, das im Grunde das Ganze irgendwie total an den Leuten vorbei ging und die Medien da nen ganz schönen Griff ins Klo machten, wenn es um Sensationen geht.
 
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