News Profilbildung: Nutzer befürchten Nachteile durch Big Data

Cool Master schrieb:
Doch wird es. Wenn es nicht Recht ist sind die AGB Stellen einfach nichtig.

Das hindert die Unternehmen aber (oft) nicht daran, sich so zu Verhalten, wie es in den AGB steht. Gerade bei den Großen wird geltendes Recht jahrelang mißachtet, bis Jahre andauernde Prozesse zu Ende gehen.
Und bis dahin haben sich schon wieder woanders neue Schlupflöcher zum Datensammeln aufgetan.
Stand heute ist es für jemanden ohne technische Kenntnisse faktisch nicht möglich, sich vor der hier genannten "Profilbildung" im Internet zu schützen. Dazu braucht es keinen Facebook- oder Google-Account.
Es wurde in der Vergangenheit mit "Do not track" eine Möglichkeit geschaffen, wie man Herr über seine Daten blieben könnte - hier scheiterte es dann wieder daran, dass keine rechtliche Grundlage da war, die das ganze verbindlich gemacht hat.

Aber die Meisten (habe ich hier im Forum oft genug gelesen) haben sich entweder damit abgefunden oder sind zu bequem, entsprechende Dienste zu boykottieren.
 
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Forum-Fraggle schrieb:
Bild Niveau: Einfach mal pauschal draufkloppen und anderen die Intelligenz absprechen. Achja, falls es Dir entgangen ist, MS wurde in der EU verklagt, obwohl sie nicht in der EU sitzen. Gilt jetzt EU-Recht in den Staaten oder wie war das möglich? ;)

Wo ist nochmal Irland?
Schau mal in die Anklage, wer da genau verklagt wurde. Ich weiß es nicht auswendig. MS USA würde mich jedenfalls wundern.
 
@JamesFunk

Wie Forum-Fraggle schon schrieb sitzen die großen Unternehmen auch in der EU und wie ich schon sagte in Irland eben weil sie dort die kleinste Steuerabgabe haben.

Es ist einfach Fakt, dass ein Dienstleister oder Verkäufer sich an EU Recht oder deutsches Recht halten muss. Da du gegen ein Dienstleister oder Verkäufer (Zivilrechtlich) vorgehen willst musst du das bei ihm machen die EU kann aber einfach ein Importverbot verhängen und schon was das wenn der Anbieter gegen ein Gesetz verstößt.
 
So gaben 81 Prozent der Befragten an, dass Profilbildung im Netz mehr Nachteile als Vorteile bringt.

Würde mich ja mal interessieren wie viele der 81 Prozent über bleiben, wenn man Konsequent Big Data verbietet und z.B. Google sich nicht mehr über gezielte Werbung durch die Profile versorgen kann, jede Suchanfrage 10 Cent.
Ich liebe solch allgemeine Aussagen... Nicht das ich die Auswüchse der Sammelwut befürworten würde, aber nicht jede Profilbildung hat mehr Nachteile als Vorteile.
 
Cool Master schrieb:
@JamesFunk

Wie Forum-Fraggle schon schrieb sitzen die großen Unternehmen auch in der EU und wie ich schon sagte in Irland eben weil sie dort die kleinste Steuerabgabe haben.

Es ist einfach Fakt, dass ein Dienstleister oder Verkäufer sich an EU Recht oder deutsches Recht halten muss. Da du gegen ein Dienstleister oder Verkäufer (Zivilrechtlich) vorgehen willst musst du das bei ihm machen die EU kann aber einfach ein Importverbot verhängen und schon was das wenn der Anbieter gegen ein Gesetz verstößt.

Weißt du auch, warum die in der EU sitzen?
Bestimmt nicht, weil Irland den besten Steuersatz der Welt hat.

Ich vermute eher, dass das bei MS so ist, weil die Produkte verkaufen und dann innerhalb der EU einen Sitz brauchen.

Bei solchen Datenkraken - wie z.B. Twitter ist das doch was anderes. Da kann die EU gar kein Importverbot erlassen, weil da nichts Materielles importiert wird.
 
Darüber hinaus sprachen sich 89 Prozent dafür aus, dass Unternehmen persönliche Daten wie Namen, Alter, Suchbegriffe, Hobbies oder auch Kreditkartendaten nicht einfach zu einem Profil zusammenführen, auswerten und für sich nutzen dürfen sollten.

Passt ja super zu den ganzen Idioten zusammen die täglich an der Kasse immer ihre Payback Punkte sammeln.
 
Wenn künftig die eigene Kreditwürdigkeit, Krankenkassenversicherungsbeiträge oder der Preis für ein Produkt davon abhängen, wie ein Computer unser Verhalten beurteilt, bringt das für Verbraucher handfeste Nachteile

Sagt wer? Warum sollte der Computer das Verhalten einer Person schlechter oder nachteiliger beurteilen als ein Mensch. Menschen sind fast immer voreigenommen. Viele Dienste benötigen um richtig zu funktionieren genaue Nutzerprofile. Um effektiv suchen zu können muss Google eben wissen, was wir mit den wenigen Brocken, die wir ihnen hinwerfen meinen.
Was man gemeinhin als "Big Data" bezeichnet sollte nicht per se in den Himmel gelobt werden, aber der Status Quo ist in vielerlei Hinsicht auch längst nicht optimal.
"Big Data" ist schon längst da und wird auch nicht mehr weg gehen. Viel wichtiger als die Profilbildung zu verteufeln wäre es, richtig damit umzugehen. Es sollte dem Nutzer jeder Zeit möglich sein einzusehen, was die Unternehmen über uns wissen und Einträge zu entfernen. Außerdem muss genauer angegeben werden, wozu die Daten verwendet werden. Ein allgemeines Statement "Wir dürfen alles, aber Datenschutz ist und wichtig und ihre Daten sind sicher, versprochen" reicht nicht aus.
Viel schlimmer als Nutzerprofile finde ich allerdings den allgemein laxen Umgang mit sensiblen Nutzerdaten bei den allermeisten Unternehmen. Sicherheit kostet und wird deshalb vernachlässigt. Über Hacks wird man erst Monate später informiert, wenn überhaupt. Das kann nicht sein und sollte unter Strafe gestellt werden.
 
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TrueAzrael schrieb:
Würde mich ja mal interessieren wie viele der 81 Prozent über bleiben, wenn man Konsequent Big Data verbietet und z.B. Google sich nicht mehr über gezielte Werbung durch die Profile versorgen kann, jede Suchanfrage 10 Cent.

Glaubst du wirklich, dass dann keine Werbeeinnahmen etc mehr generiert würden und bspw. Google in die roten Zahlen käme, wenn sie keine Profile mehr bilden?
Es ist einfach nur Mittel zum Zweck, um noch mehr Geld zu generieren. Es gab auch schon gewinnbringende Onlinedienste, die nicht alles verfolgen.
 
Die Nutzer befürchten viel wenn die Tag lang ist. Das ist aber nicht von Dauer, fürchte ich.

Wenns erst Boni gibt, sobald man seine Fahraktivitäten analysieren lässt, oder sich per Fitness-App mit der Krankenkassen-Cloud verbindet, werden die Bedenken ganz schnell zerstreut. Denn der Euro lockt.
Ist genauso wie bei den restlichen Internetdiensten. Sobald es keine direkten Kosten verursacht wird es genutzt. Egal was der Dienstleister mit den gesammelten Daten tut oder tun kann.
 
Ich sehe auf keinen Fall Vorteile für die Einzelpersonen nur die Konzerne haben da durch Vorteile. Da können Kleinigkeiten, auch wenn man nichts dafür kann, die irgendwann erfasst wurden einem lebenslang gravierende Nachteile bezüglich Jobs, Versicherungen oder Kredite haben. Das ist unfair und sollte verboten werden in so einer Form.
 
Cr4y schrieb:
Meh. Das bringt alles nichts, wenn du eine 30% günstigere KFZ-Versicherung bekommst, weil du beispielsweise die Fahrdaten regelmäßig an die Versicherung übermittelst. Da ist es dann ganz schnell hin mit den Datenschutzbedenken.


Ich habe kürzlich einen Test dieser Driverekorder gesehen. Die sind ja mit G Sensoren ausgerüstet und protokollieren das Beschleunigungs-, Brems- und Kurvenfahren
des "Überwachten". Selbst mit einer superschwachen Mühle wie da im Test und selbst wenn man nur innerorts ganz normal gemütlich seine Kurven zieht waren die G-Sensoren ständig im roten Bereich und damit im Malus Bereich. Da musst du schon Engelsgleich sanft beschleunigen, bremsen und Kurven fahren um gegenüber einer normalen Versicherungspolice nicht drauf zu zahlen.
Bei einem Fahrer der etwas sportlicher fährt oder einem etwas stärkeren Auto nicht dran zu denken.

Davon ab muss ich nicht ständig an der unsichtbaren Hundeleine der Versicherung hängen....
 
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Ja und? Ich habe zwar keinen FB Account, aber man kann gegen aufgezwungene Freizügigkeit sein auch wenn man freiwillig preisgeben mag. Außerdem kann man bei FB sein ohne was preiszugeben. Fake-Account und dazu Socialmedia Blocker im Browser und schon hat man das Wesentliche nicht preisgegeben, da ein tracken nicht funktioniert und FB nur das erhält, was direkt bei FB gemacht wird. Sicherheitshalber noch einen Proxy verwenden und sie können nur geringe Rückschlüsse ziehen.

Facebook sammelt sogar mehr Daten über dich als du selber preisgibst, selbst wenn du gar nicht auf Facebook bist, du musst nur in irgendesjemanden Adressbuch stehen oder auf Bildern sein etc.! Tracken kann man dich über alles mögliche, da nützt auch ein Proxy nix ...
 
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Big Data ist cool....würden sich die Firmen dran halten die Daten korrekt zu anonymisieren. Damit kann man alles mögliche optimieren und das bringt der Gesellschaft auch wirklich was.

Profiled-Data ist höchst problematisch und sollte man ablehnen wo es nur geht.

Mehr gibts dazu eigentlich nicht zu sagen. Bis dahin, falsche Profile, verschiedene Profile, verschleierte IPs, und vor allem keine Kundenkarten...
 
Cool Master schrieb:
Wenn sie gegen EU oder deutsches Recht verstoßen nein.

Theoretisch - praktisch interessiert es keine Sau und das wird sich auch in der Zukunft nicht ändern.

Kannst es aber jetzt schon zB. mit einem Spiel versuchen - einfach zurückgeben weil dir die AGB nicht gefällt ("ungültig" ist sie sowieso...).
 
Gratis ist halt besser. So lange niemand etwas dagegen macht, passiert auch nichts.
Aber ein Anfang ist ein Anfang und wenn es nur eine Studie ist :)


Datensammler (meist aus den USA Evtl auch einige Lobbyisten) sehen das wohl so:
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Cr4y schrieb:
Meh. Das bringt alles nichts, wenn du eine 30% günstigere KFZ-Versicherung bekommst, weil du beispielsweise die Fahrdaten regelmäßig an die Versicherung übermittelst. Da ist es dann ganz schnell hin mit den Datenschutzbedenken.

Das andere Problem ist die Datenasymetrie. Während die großen Unternehmen über grenzenlose Auswertungsmöglichkeiten verfügen, lassen sie sich ja nicht ein bisschen selber durchleuchten. Gleiches gilt für Staaten. Entweder jeder ist gleichberechtigt gläsern oder eben gleichberechtigt nicht. Problem ist, dass Staat und Unternehmen sehrwohl wissen, wie man die Masse im eigenen Sinne beeinflusst: Man lässt ihnen eine "Wahlfreiheit" mit dickem Bonus, wenn sie sich für die eigene Sache entscheiden.

Nein, das eigentliche "Problem" ist ein anderes: Wie die Daten genutzt werden. Nicht wie sie erhoben werden. Viele Einzel- oder Teilsätze lassen sich schnell zu einem großen Bild zusammenfügen, dass Einblick in bestimmte Details liefert, die innerhalb der einzelnen Sätze nicht zu sehen ist.
Big Data meint NICHT die Auswertung des Einzelverhaltens und dessen Beurteilung, sondern das Erkennen von Tendenzen und Mustern einer "Allgemeinheit" oder einer größeren Gruppe, was im Einzelnen nicht Sichtbar wäre. Daran ist im Allgemeinen noch nichts verkehrtes. Daraus werden dann Schlüsse auf diese Gruppe gezogen.

In der Werbung ist das kein Problem: Ich werde mit einer höheren Wahrscheinlichkeit direkt angesprochen und habe weniger Müll im Postkasten. Das tritt erst auf wenn es um die BEWERTUNG meines Verhaltens anhand von anderen geht. Beispiel Regionalklasse bei PKW: Je nachdem wo ich wohne ist die Versicherung unterschiedlich hoch. DAS ist schon BigData. Nur geht das ganze "Scoring" tiefer: Je nachdem wo ich wohne wird von der Nachbarschaft auf mich geschlossen. Sind das zu 80% ALG-II-Empfänger wird durch das niedrige durchschnittliche Einkommen die allgemeine Risikogruppe höher, Zinsen höher, falls ich einen Kredit überhaupt bekommen würde bzw. wie ich behandelt werde.
In dem Fall zählen eben NICHT die persönlichen Daten, sondern eine Allgemeinbewertung.

Deswegen ist das Beispiel einer "grenzenlosen Ausleuchtung" einer Versicherung anhand von Einzelverhalten eben kein BigData, sondern eine individuelle Überwachung.

€dit: @TNM: hat es auf den Punkt gebracht!
 
riDDi schrieb:
Es sollte dem Nutzer jeder Zeit möglich sein einzusehen, was die Unternehmen über uns wissen und Einträge zu entfernen. Außerdem muss genauer angegeben werden, wozu die Daten verwendet werden. Ein allgemeines Statement "Wir dürfen alles, aber Datenschutz ist und wichtig und ihre Daten sind sicher, versprochen" reicht nicht aus.

Damit würden die "Glanzlichter" des Silicon Valley ihr eigenes Grab schaufeln, also wird das nie geschehen. Die verdienen ihre Unsummen damit, dass ihre AGB nicht gelesen werden oder so schwammig formuliert sind, dass sie ihnen mit den Nutzerdaten quasi alles ermöglichen.

Viele haben in den vergangenen Jahren auch ohne zu zögern die Cloud-Kröte geschluckt, dabei ist den Nutzern scheinbar bislang gar nicht aufgefallen, dass dahinter auch nur Datensammelei im großen Stil steckt.
 
Das ist ja geradezu lächerlich. Nachdem das Kind seit Jahren im Brunnen liegt, machen sich gewisse "Verantwortliche" nun wieder "Sorgen" um die Verbraucher.
Dann das Gewäsch davon, irgendwas würde auf EU-Ebene passieren.
Zum Thema Datenschutz kann ich an den EU-Digitalkomissar Oettinger verweisen. Der möchte am liebsten alle Daten auf eigenen Festplatten beschützen bzw. vorrätig halten.

Es wird auf EU-Ebene diskutiert und Leute wie Klaus Müller "erwarten" irgendwann etwas daraus. Man muss sich überlegen, dass diese Leute bezahlt werden... jeden Monat.

B.XP schrieb:
Deswegen ist das Beispiel einer "grenzenlosen Ausleuchtung" einer Versicherung anhand von Einzelverhalten eben kein BigData, sondern eine individuelle Überwachung.
Das ist missverständlich ausgedrückt. BigData bedeutet ja nicht nur, dass aus vielen verschiedenen Datensätzen aus der "Umwelt" auf einen selbst geschlossen wird, sondern eben auch jene Spuren, die man hinterlässt. Angaben über die Person in Socialmedia-Kram, Freunde, die man da hat, was man kauf, was man bei Amazon etc. sucht, in welchen Foren man Beiträge mit welchen Schlagworten verfasst uswusf. Das ist ebenfalls BigData und wie präzise das sein kann, kann sich wohl so recht noch keiner vorstellen, fürchte ich. Und damit BigData wirklich sinnvoll einsetztbar ist - in wessen Sinne auch immer - gehört "Profiled-Data" mit dazu.
 
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tonictrinker schrieb:
Das ist missverständlich ausgedrückt. BigData bedeutet ja nicht nur, dass aus vielen verschiedenen Datensätzen aus der "Umwelt" auf einen selbst geschlossen wird, sondern eben auch jene Spuren, die man hinterlässt.
Der Begriff Big Data selbst sagt rein gar nichts über die Art der Daten aus. Die können rein annonym, privat oder öffentlich sein. Völlig egal. Bei Big Data geht es ledigich darum aus großen Datenmengen sinnvolle Daten extrahieren zu können. Das hat grundsätzlich nichts mit dem Problem zu tun, ob dabei der Datenschutz verletzt wird oder nicht.
Big Data Verfahren schaffen hier nur neue Möglichkeiten den Datenschutz zu verletzen. Das sollte man jetzt aber nicht den Algorithmen in die Schuhe schieben. Wenn es dort irgendwo Datenschutz-Probleme gibt, dann muss das der Gesetzgeber anpacken und den Unternehmen verbieten diese Daten zu sammeln egal mit welcher Technik der dies tut.
 
Immer wieder erstaunlich, wie unselbstständig die meisten Menschen sind. Da erwartet man Nachteile durch Profilbildung und hat den Großteil der Profilbildung in eigenen Händen, aber was macht man? Man wartet darauf, dass andere (Gesetzgeber) die Sache für einen in den Griff kriegen. Eigenverantwortung, Selbstbestimmung, Selbstdisziplin? Fehlanzeige! Wahrscheinlich wählen deshalb die meisten ihre Mutti immer wieder.
 
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