Raid0 Festplatte - mechanischer Fehler?

PaolaUndKurt

Newbie
Registriert
Feb. 2010
Beiträge
3
Morgen!

Vor ein paar Tagen ist mein langjähriges Raid0 aus zwei 60GB Seagate Barracuda ATA IV gecrashed. Die eine Platte läuft noch, die andere nicht. Will sagen, die eine wird im BIOS noch erkannt, die andere macht beim Start ein paar komische Geräusche und gibt dann Ruhe.

Die Daten sind zwar nicht unwichtig, aber doch nicht sooo wichtig, daß ich da jetzt professionelle Datenrettung für ein paar Tausen Euro reinstecke, möchte ich mal selber etwas Hand anlegen. Im Schlimmsten Fall sind die Daten weg (so wie jetzt auch), im Besten Fall kann ich noch was retten. Und dabei wieder was dazulernen ^^

Ich habe schon so einige Computer gehabt und an dem einen oder anderen auch mal etwas geschraubt oder gelötet habe (jaja, das ging bei C64 und Amiga noch), klang das komische Geräusch der Platte auch eher wie ein mechanischer Defekt. Als ob der Lesearm nicht ordnungsgemäß gesteuert wird.

Weil ich die Alles-oder-Nichts-Schiene fahre, hab ich die Platte mal aufgeschraubt und mir das mal live angesehen. Und tatsächlich: Der Lesearm fährt über die Platte und springt dann plötzlich ganz an den Rand zurück. Das versucht er ein paar Mal. Ich schau mal, ob ich davon ein kleines Video anhängen kann.

Da keine Festplatte diese Art von Geräusch von sich gibt, selbst wenn sie übelst Defragmentiert ist und der Lesearm Samba tanzt, schätze ich mal, daß dies der Defekt ist.

Und er ist nicht neu.

Ich habe dieses Geräusch schon ein paar Mal über die Jahre gehört. War ja nicht das erste Mal, daß es in meinem RAID Ärger gab. Da hat es aber immer gereicht, den Rechner auszuschalten, alle Stecker zu überprüfen, ein wenig den Staub abzusaugen und vielleicht noch mal Checkdiskt rüberlaufenzulassen. Da waren dann meist ein paar Zuordnungen kaputt, aber dann ging es wieder. Später war ich mir sogar sehr sicher, daß es am Stromkabel lag. Simple Kontaktschwierigkeiten also. Ein wenig wackeln, abziehen, Steckertauschen und alles ging wieder.

Das dachte ich dieses Mal auch, aber nichts in dieser Richtung half.

Daher meine Frage an die Experten in der Runde:

Ist das tatsächlich ein mechanischer Defekt oder ist einfach die Platte selber so kaputt, daß dieses Verhalten des Lesearms völlig normal ist? Und vor allem: Wie mache ich weiter? Ist es sinnvoller, sich eine gleiche Platte zu kaufen und Organspende zu betreiben? Lieber Arm und Motor tauschen oder lieber die Datenplatten in eine funktionierende Platte einsetzen?

Wie gesagt: Alles sehr gefährlich, ich weiß, aber ich würde gerne rausfinden, ob ich da noch was retten kann. Wenn nicht, wandern die ohnehin in den Müll, hab also nichts zu verlieren.

Falls jemand nun meint, ich sollte doch UM HIMMELS WILLEN anders vorgehen...die Finger von der Platte lassen, alles wieder zuschrauben und hoffen, nichts zerstört zu haben, denn man könne da auch per Software was machen, wäre das natürlich noch besser. Da die Platte aber nicht im BIOS erkannt wird, hab ich da wenig Hoffnung.

Ich bin gespannt...

PuK

PS: Hier ein Link zum Video, ich hab das nicht unter 1MB bekommen...

http://img697.imageshack.us/img697/2343/defektefestplatte.mp4
 
Guten Morgen!
Wenn Du gefragt hättest bevor Du die Platte aufgeschraubt hast hätte man Dir sagen können, dass Du es hättest lassen sollen. Wenn ich mich richtig erinnere wird bei der professionellen Datenrettung in einem Reinraum gearbeitet, weil schon kleinste Staubpartikel auf den Scheiben alles zerstören können bzw. die Daten zumindest nicht mehr lesbar sind. Also mach das Ding am besten sofort wieder zu und hoffe, dass hier jemand ne bessere Idee hat.
Gruss
 
Falls Deine Platte noch zu retten gewesen wäre, ist sie jetzt mit an 100% grenzender Wahrscheinlichkeit hin. Man Sollte eine geöffnete Platte nie in betrieb nehmen...... Staub ist tödlich!!!

da war wohl einer schneller...
 
aufgeschraubt? ;)
klasse, dann gleich in den Müll. aber sei nicht traurig eine günstige 50 Euro Platte ist heute schneller als deine zwei alten Modelle im Raid 0. oder du besorgst dir gleich ne SSD.

Merk: NIEMALS eine Festplatte aufschrauben, da ist nix drin was Du selbst warten kannst.
 
tja das aufschrauben der Platte war wohl leider das letztändliche Todesurteil. Kannst du die Platte mal zu machen und dann direkt an dein Mainboard anschliessen? Wird die dann erkannt? Wenn ja kannst du die daten vielleicht noch retten... Mit einer Boot cd ein Image machen dies auf einer ander Platte wieder draufspielen wenn du ganz viel glück hast leuft es dann wieder...
 
Um es nochmal klar zu sagen: Die Platte wurde vom BIOS nicht erkannt. Soweit ich die FAQs hier gelesen habe, bedeutet das -> teure Datenrettung oder Müll.

Klar wird das Öffnen sonst unter Reinraumbedingungen durchgezogen, man will ja Fehler vermeiden. Das bedeutet aber im Umkehrschluß nicht, daß eine Platte sofort zerstört ist, wenn man sie öffnet (das möchten die Hersteller natürlich gerne kolportieren). Man erhöht damit das Risiko eines Datenverlustes nur erheblich. Wer noch Disketten kennt: Da sollte man auch nicht drauffassen, sie knicken und knittern, zu heiß oder kalt werden lassen etc. Hab die Dinger schon öfter total versifft bekommen, aus der Hülle ausgebaut, gereinigt und wieder eingebaut. Ging tadellos. Ist bei der Speicherdichte von HDs zwar deutlich gefährlicher, aber nicht 100% tödlich. Hab das gerade mal mit einer sehr alten Platte (1,6GB) probiert (also Öffnen, anschließen, anlaufen) und die läuft noch problemlos.

Wie erhält man denn Zugriff auf Platten, die vom BIOS nicht erkannt werden? Mir fällt da nichts ein. Ich würde zuerst mal alles versuchen, damit sie wieder erkannt wird. Und wenn das das Risiko beinhaltet, daß sie dabei über den Jordan geht, so ist mir das, wie bereits geschrieben, bewußt.

Bevor ich nicht eine Lösung gefunden habe, an deren Ende theoretisch eine Erkennung im BIOS stehen sollte, das aber beim konkreten Versuch nicht der Fall ist, gehe ich erstmal von keinem schweren Schaden durchs Aufschrauben aus. Staub hin oder her, auch wenn die Daten nahezu zerstört sein sollten, müßte sie ja dennoch im BIOS erkannt werden. ;-)

PuK
 
Kannst versuchen die Platine zu wechseln, aber wie die anderen schon sagten, war das aufschrauben keine gute Idee...
 
Wie erhält man denn Zugriff auf Platten, die vom BIOS nicht erkannt werden? Mir fällt da nichts ein.
Nun, für Techniker gibts einen Zugang per serieller Schnittstelle, wo man die Ursache für die spastischen Zuckungen des Zugriffsarms ergründen kann.
gehe ich erstmal von keinem schweren Schaden durchs Aufschrauben aus. Staub hin oder her, auch wenn die Daten nahezu zerstört sein sollten, müßte sie ja dennoch im BIOS erkannt werden.
Da irrst Du gewaltig. Die Platte kann erst dann Verbindung mit dem Boardcontroller über das ATA-Interface aufnehmen, wenn die HDD-Firmware ihren Betrieb aufgenommen hat und kommunikationsbereit ist. Die muss aber erst von der Plattenoberfläche gelesen werden, welche Du inzwischen schon kontaminiert hast, und die HDD mit dieser tödlichen Infektion schlussendlich in einem Headcrash und Zerstörung der Köpfe enden wird.
 
Tja, da ich also ohnehin keinen Zugriff erhalten hätte, hab ich auch nichts zerstört, was für mich nicht ohnehin schon verloren war :evillol:

Ich bin aber etwas entsetzt, daß die Firmware auf der Platte liegt o.O. Warum nutzt man denn da kein EEPROM? Das ist um einiges sicherer und wird auch nicht durch beschädigungen der Platte zerstört. Es mag zwar simpler sein, bei einem Speichermedium den Speicher auch dafür zu nutzen, aber es ist massiv unsicher. Oder liegt der mehrfach redundant vor? Soo teuer kann das ja nicht sein, denn die Firmware bei optischen Laufwerken oder auf dem Mainboard liegt ja auch im System vor.

Wieder was gelernt ;)

Hat denn jemand dennoch eine Idee, wo der Fehler liegen kann? Sieht das eher nach einem mechanischen Defekt (irgendeine kaputte Zugfeder, rausgesprungene Führung) aus oder liegt ein elektronischer Defekt im Controller vor (wahrscheinlich, aber daran kann ich nichts machen, nicht mein Metier)? Ich nehme jetzt mal an, daß ich richtig lag und es KEINE normale Bewegung ist, die von einem wie auch immer gearteten Datenproblem herrührt?

Werde nochmal ein wenig testen. Vielleicht bekomme ich zumindest die Platte wieder zum Laufen, die Daten sind dann eine andere Sache...

PuK
 
PaolaUndKurt schrieb:
Ich bin aber etwas entsetzt, daß die Firmware auf der Platte liegt o.O. Warum nutzt man denn da kein EEPROM?
EEPROM als Firmwarespeicher war mal zu C64-Zeiten in Mode - heute wird Flash (NOR und seit neuerem sogar teilweise NAND) benutzt. Auch die HDD verwendet natürlich Flash-Speicher für die Firmware - jedoch nur so viel, wie für das Nachladen der eigentlichen Firmware von der HDD benötigt wird. Das Ganze wird natürlich aus Kostengründen gemacht - ein EEPROM in dieser Größenordnung gibt es wohl gar nicht (mehr) und ein Flash-Chip in entsprechender Größe kostet auch noch ca. 50 Cent mehr.

Die Beiträge mit dem Öffnen sind leider richtig - bei jeder halbwegs aktuellen (und dazu zählen auch bereits deine) HDD reicht ein Staubkorn an der richtigen Stelle und beim nächsten Einschalten zerstört sich der Lesekopf und die Plattenoberfläche. Wäre es wirklich nur ein defekter negativer Sektor gewesen (dort wo die HDD-Firmware liegt), dann hätte man mit ein bisschen Basteln aber ohne Öffnen vielleicht noch was machen können - dafür ist es jetzt jedoch zu spät.
 
Zurück
Oben