S
Seth-Apophis
Gast
Samsung i900 Omnia vs. Apple iPhone 3G
Verpackung und Inhalt
Samsung Omnia
- USB-Datenkabel (proprietärer Stecker)
- Headset mit 3,5mm-Klinkenadapter
- ausziehbarer Stylus
- 1GB microSD-Speicherkarte
- Route66 Mobile Navigator
- CD mit ActiveSync 4.5 und Windows Mobile Device Center
- Bedienungsanleitung zu Route66 und Samsung Omnia
iPhone 3G
iPhone 3G
- USB-Datenkabel
- Headset
- Reinigungstuch
- Ladegerät
- Bedienungsanleitung
- Werkzeug zum Entfernen der SIM-Karte.
Das Samsung Omnia kommt in einer glänzenden, sehr edlen, ca. 14x14x8cm großen Schachtel daher, das iPhone 3G in einer etwas kleineren, ebenfalls sehr edlen und minimalistischen Schachtel.
Insgesmat unterscheiden sich die Zugaben kaum, beide Firmen liefern nur das nötigste mit. Schön wären z.B. jeweils eine Dockingstation oder eine Autohalterung gewesen. Auch Displayschutzfolien sind immer noch sinnvoll.
Omnia: 5/10
iPhone: 5/10
Technische Daten
Samsung Omnia
Display:
- resistiver 3,2" WQVGA (240x400) Touchscreen
Netzwerk:
- WiFi 802.11g
- Bluetooth 2.0 mit Audio- und Netzwerkprotokollen
- HSDPA 7,2Mbit/s
Speicher:
- 8GB bzw. 16GB intern
- microSDHC-Kartenslot für max. 32GB Speicherkarten (8GB momentan erhältlich)
Kamera:
- Fotolicht und Blitz
- 5mpix Kamera
- Autofokus und "Smile-Detection"
- Videos bis VGA (640x480)
Prozessor und RAM:
- 624MHz XScale
- 128MB RAM
Weiteres:
- Trackpad-Maus
- FM-Radio
- TV-Out
- proprietärer USB/Audio-Anschluss
- A-GPS
iPhone 3G
Display:
- kapazitiver 3,5" 320x480 Touchscreen
Netzwerk:
- WiFi 802.11g
- Bluetooth nur für Audio-Protokolle
- UMTS
Speicher:
- 8GB bzw. 16GB intern
Kamera:
- 2mpix Kamera
Prozessor und RAM:
- 620MHz ARM-CPU
- wahrscheinlich 128MB RAM
Weiteres:
- proprietäter USB-Anschluss
- 3,5mm-Klinkenanschluss
- A-GPS
Omnia: 9/10
iPhone: 7/10
Verarbeitung
Die Verarbeitung ist bei beiden Geräten durchwegs sehr gut. Sowohl iPhone als auch Omnia fühlen sich äußerst hochwertig an.
Das iPhone besitzt als einziges Gerät ein kratz- und druckresistentes Display, was für ein Touchscreen-Gerät ein sehr wichtiges Merkmal ist.
Auch wenn das Display des Omnia nicht hart wie Glas ist, es lassen sich im Gegensatz zu anderen Geräten (z.B. XDA Orbit II) keine Schlieren durch Druck auf das Display erzeugen. Die Stabilität des Displays kann als äußerst gut bewertet werden.
Das Omnia hat noch den Vorteil, dass sich keine Fingerabdrücke und Schmierer auf dem Rest des Gerätes absetzen, da die Rückseite nicht glänzend, sondern wie gebürstetes Aluminium (das Material ist eine hochwertige Kuststofflegierung) wirkt.
Omnia: 8/10
iPhone: 9/10
Software-Ausstattung
Beide Geräte liefern ab Werk eine gute Software-Ausstattung mit. Email-Client, Browser, Musik-, Video-, und Youtube-Player, Taschenrechner, Kalender, Notizen und sogar Google Maps sind bei beiden Geräten von Anfang an dabei, sodass man sofort loslegen kann.
Die Software am Omnia ist ab Werk etwas umfangreicher, hier werd auch noch ein RSS- und Podcast-Reader, Word, Excel, Powerpoint und OneNote, Internetfreigabe, MSN-Messenger und Windows Live, ein Umrechnungsprogramm, ein Video-Editor und ein Texterkennungsprogramm und ein Media-Sharing-Programm mitgeliefert.
Außerdem ist Route66 MobileNavigator als Vollversion auf einer microSD-Karte dabei, aber dazu später mehr.
Dem setzt das iPhone ab Werk nur noch Wetter- und Aktieninfos entgegen.
Beide Geräte können aber mit großen Mengen an Software sehr einfach erweitert werden.
Das funktioniert beim iPhone sehr einfach: Man öffnet den AppStore, sucht sich das gewünschte Programm und installiert es über WLan oder UMTS/Edge. Man kann dort die Top 25/50 anzeigen lassen oder die Programme nach Kategorien sortieren.
Voraussetzung ist ein iTunes-Account, da die meisten Programme leider nicht kostenlos sind.
Beim Omnia funktioniert das etwas anders. Hier ist man etwas mehr auf sich allein gestellt. Um ein Programm zu installieren lädt man eine .cab-Datei auf das Gerät und öffnet diese. Bei der Installation kann man zwischen Gerätespeicher und Speicherkarte wählen.
Der Nachteil dieser Lösung: Man muss selbst das Internet nach Programmen durchstöbern. Der Vorteil: Die Zahl der Programme für Windows ist deutlich größer und es lässt sich für fast jeden Zweck auch eine Freeware finden.
Man ist auch nicht auf Apple bzw. Microsoft angewiesen. Apple kann Programme aus dem AppStore entfernen lassen und macht davon auch Gebrauch, außerdem kassiert Apple bei jedem kostenpflichtigen Programm kräftig mit. Beim Omnia entgeht man dieser Bevormundung und hat zum einen eine größere Programmvielfalt, zum anderen auch schier unendlich viele Möglichkeiten, sein System selbst anzupassen.
Omnia: 9/10
iPhone: 7/10
Bedienung
Das Interessanteste ist wohl, wie sich das Omnia in Sachen Bedienung gegen das iPhone schlägt.
Auf den ersten Blick ist man erstaunt, wie gut sich das Omnia nur mit dem Finger steuern lässt. Ein Stift ist definitiv nicht mehr nötig. Einziges Problem, wenn man keinen Stift dabei hat: man kann keinen SoftReset durchführen, falls das Omnia abstürzt.
Bei längerer Benutzung merkt man aber, dass sich die Software von Samsung eher noch im Entwicklungsstadium befindet. Der TouchPlayer oder die Kontakteliste biten zwar die selbe Scrollfunktion wie das iPhone, bei zunehmender Zahl an Objekten in der Liste verhält sich das Scrollen aber immer ruckeliger (fühlt sich an wie 15-20 FPS) und dadurch schlechter steuerbar.
Außerdem ist die Platzierung von Buttons zum Teil etwas fragwürdig. Die großen, eckigen Buttons sehen an vielen Stellen einfach nur hässlich aus und sind in allen Programmen anders platziert, sodass sie manchmal irgendwie in der Luft zu hängen scheinen.
Beim iPhone dagegen zieht sich ein Stil durch das gesamte System: Man hat links oben einen Zurück-Button, rechts oben Aktions-Buttons und unten mehrere Sortier- und Aktions-Buttons in einer Reihe. So kennt man sich immer aus und kommt mit sehr wenig Text auf den Buttons aus.
Die Buttons haben auch durchgehend in etwa Finger-Größe, was die gesamte Bedienung einfach und intuitiv macht.
Omnia: 6/10
iPhone: 9/10
Geschwindigkeit
Beide Geräte besitzen einen 620MHz-Prozessor und 128MB RAM. Wie werden diese ausgenutzt?
Die Antwort ist einfach: Die Geräte sind absolut gleich schnell. Opera öffnet so schnell wie Safari, Outlook so schnell wie Mail, der TouchPlayer so schnell wie iPod usw.
Hier nehmen sich die beiden Geräte absolut nichts.
Subjektiv betrachtet fühlt sich das iPhone jedoch oft schneller an. Das liegt aber einzig an den schönen Animationen, die jede Aktion begleiten und damit das Warten verkürzen. Im Gegensatz zum Omnia bekommt man nie ein Wartezeichen o.ä. zu sehen, sondern immer nur Animationen.
Omnia: 7/10
iPhone: 7/10
Internet: Opera vs. Safari
Die beiden Browser sind sich sehr ähnlich. Zoomen (adaptiver Zoom) per Doppelklick, "panning" mit dem Finger. Während das beim Safari fast ausnahmslos so funktioniert, wie man will, scrollt man beim Opera immer mal wieder zu weit oder wird an eine andere Stelle zurückversetzt, weil die Seite noch nicht ganz geladen war. Das ist etwas gewöhnungbedürftig, aber bald nicht mehr störend.
Bei Safari zoomt man stufenlos, indem man zwei Finger am Display auseinander oder zusammen bewegt, beim Opera auf dem Omnia, indem man mit einem Finger am Rand nach oben oder unten streift. Die Lösung im Opera finde ich dabei praktischer, weil man mit dem Gerät in einer Hand zoomen kann, ohne Verrenkungen anzustellen.
Während man bei Opera Passwörter speichern kann, fehlt dem Safari diese essentielle Funktion.
Ebenfalls ein Vorteil bei Opera ist, dass man Web-Adressen aus dem Adressfeld kopieren und einfügen kann. Außerdem kann man Text auf Webseiten markieren, kopieren und einfügen, auch z.B. in Word. Dies wird eventuell mit der nächsten iPhone-Firmware nachgeliefert.
Mittlerweile ist auch Flash im Opera möglich, d.h. youtube oder google video können wie am Desktop-PC betrachtet werden. Auch das lässt beim iPhone immer noch auf sich warten.
Omnia: 8/10
iPhone: 7/10
Email und Organizer
Hier setzt Samsung auf die Windows Mobile Standards, womit sie sich zum Teil keinen Gefallen tun. Während der Kalender am iPhone einfach und intuitiv zu bedienen ist, macht der Kalender am Omnia eher keine gute Figur. Hier sind Alternativen wie z.B. ThumbCal nötig.
Mit dem Email Clienten sieht es etwas anders aus. Auch hier ist Mail am iPhone zwar leicht zu bedienen, aber man vermisst einige Funktionen, wie z.B. alle Mails als gelesen oder ungelesen zu markieren.
Outlook lässt hingegen nur einen Spamfilter vermissen, der aber leider auch am iPhone fehlt.
Omnia: 6/10
iPhone: 7/10
Musik
Hier setzt der iPod Maßstäbe. Zum einen macht auch hier wieder die flüssige Scrollfunktion Spaß, zum anderen is CoverFlow genial, um z.B. auch im Auto Musik auszuwählen, weil man keinen klein geschriebenen Text lesen muss.
Der iPod ist leicht zu bedienen, macht Spaß und bietet dabei alle Funktionen, die ein mp3-Player haben sollte.
Mit dem TouchPlayer versucht Samsung, das nachzumachen. Das gelingt aber nur teilweise: Samsung baut zwar die selbe Scrollfunktion ein und auch eine Art CoverFlow, wenn man das Gerät dreht, aber wie bereits erwähnt funktioniert beides nicht ganz flüssig. Je länger die Listen, umso stockender geht das scrollen. Außerdem fallen auch hier die hässlichen, eckigen Buttons auf, der iPod sieht da wesentlich eleganter aus.
Nichtsdestotrotz ist der TouchPlayer eine brauchbare Alternative zum iPod. In Sachen Funktionen steht er nicht nach und über Design lässt sich bekanntlich streiten.
Im Auto allerdings ist er nicht benutzbar. Dreht man nämlich das Gerät ins Querformat, erscheinen nur noch drei Objekte in der Bibliotheksliste, was das Durchsuchen der Bibliothek im Auto praktisch unmöglich macht. Samsung hat die Abstände zwischen den Listenobjekten nämlich leider viel zu groß gewählt. Hier muss man auf Alternativen wie z.B. dem PocketPlayer umsteigen.
In Sachen Audioqualität kann das Omnia dem iPhone nicht das Wasser reichen. Schneidet der interne Lautsprecher noch leicht besser ab, auch deshalb, weil man den Lautsprecher am iPhone leicht versehentlich mit dem Finger verdeckt, kann es, angeschlossen an die Stereoanlage, bei Weitem nicht mithalten.
Einen so klaren Sound, wie ihn das iPhone über den 3,5mm Klinkenanschluss wiedergibt, habe ich selten genießen dürfen. Bei voller Lautstärke von Stereoanlage und iPhone kann noch immer kein Rauschen erzeugt werden. Die Bässe sind stark, so stark, dass ich im Auto zum ersten mal den Bass von voller Verstärkung auf Normallevel zurückgeschaltet habe.
Schließt man dagegen das Omnia an, halbiert sich die Lautstärke gegenüber dem iPhone und es lässt sich sogleich ein Rauschen erzeugen, wenn man etwas lauter aufdreht. Der Sound ist verhältnismäßig klar, aber auf volle Bassverstärkung lässt sich im Auto nicht verzichten. Dagegen klingt das iPhone wie eine Erleuchtung.
Omnia: 6/10
iPhone: 9/10
Konnektivität
In diesem Punkt führt das Omnia das iPhone vor. Das Omnia synchronisiert per ActiveSync oder Windows Mobile Device Center mit Windows XP oder Vista. Für den Mac ist ein kostenpflichtiges Programm namens "The Missing Sync" nötig.
Schließt man das Omnia per USB an, kann man zwischen ActiveSync- und Massenspeicher-Modus wählen. Aber auch, wenn das Omnia per ActiveSync verbunden ist, kann man problemlos Dateien austauschen wie mit einem USB-Stick.
Für die Synchronisation mit Windows ist beim iPhone iTunes nötig, am Mac gibt es auch iSync. Das bringt gravierende Probleme mit sich.
Sieht man einmal davon ab, dass viele User nur ungern Apple-Software unter Windows installieren (Sicherheitslücken, Instabilität, nervender Updater) liegt hier das wahrscheinlich größte Manko am iPhone: Man kann das iPhone nämlich nur mit einer einzigen "iTunes-Mediathek" synchronisieren, oder anders gesagt, nur mit einem einzigen PC. hat man mehrere PCs oder z.B. ein Notebook, schaut man in die Röhre.
Dies macht nicht nur die Synchronisation mit mehreren PCs unmöglich, man kann das iPhone dadurch auch nicht als USB-Speicher benutzen, um jemandem z.B. irgendwelche Dateien wie Bilder oder Dokumente mitzubringen.
Zusätzlich kann man mit dem Omnia Dateien per Bluetooth übertragen und sogar im Explorer die Dateien eines anderen Gerätes per "Bluetooth-FTP" durchstöbern.
Der Explorer ermöglicht am Omnia die Organisation von Dateien genau wie am PC.
Am iPhone hingegen ist es kaum möglich, die Dateien am Gerät zu organisieren. Diese werden über iTunes in vordefinierten Plätzen abgelegt, einen Explorer bzw. Finder gibt es nicht.
Dieser wäre auch nicht nötig, könnte man die Dateien von jedem PC aus synchronisieren. Hier macht aber iTunes einen Strich durch die Rechnung.
Keines der Geräte besitzt einen Infrarot-Port, aber beide WLan mit 54Mbit/s. Die Reichweiten sind bei beiden sehr gut und beide ermöglichen neben dem Surfen über WLan auch Verbindungen zum Datenaustausch mittels zusätzlicher Software (Omnia: z.B. TotalCommander, iPhone: z.B. Datacase)
Omnia: 10/10
iPhone: 3/10
Display
Beide Geräte sind in der Lage, die Displayhelligkeit nach der Umgebungshelligkeit zu regeln. Die Helligkeit ist bei beiden sehr gut.
Während das iPhone bei seitlicher Betrachtung schnell Farbverfälschungen (schwarz --> blau) zeigt, die sich aber von der Stärke her in Grenzen halten, ist die Blickwinkelstabilität beim Omnia nahezu 180° perfekt.
In sehr heller Umgebung wirkt das Display des Omnia schnell ausgewaschen und ist daher wenig für den Einsatz in der Sonne geeignet. Hier macht das iPhone eine sehr gute Figur, das Display ist auch bei direkter Sonneneinstrahlung noch gut lesbar.
Omnia: 7/10
iPhone: 8/10
Navigation
Dieses Kapitel erklärt sich eigentlich von selbst. Zuerst einmal die Gemeinsamkeiten: Beide Geräte kommen mit Google Maps vorinstalliert und beide können Fotos mit Geotags versehen - toll.
Für den ersten Sat-Fix brauchten beide genau 7min.
Dann der Unterschied: Das iPhone hat nur Google Maps. Das bedeutet, es kann zwar den aktuellen Standort anzeigen und Routen berechnen, aber mehr auch nicht. Keine Echtzeit-3D-Ansicht, keine Sprachansagen - kurz und knapp: Das iPhone taugt nicht als Navi im Auto.
Ob und wann eine Software von TomTom kommt ist nicht sicher, bis dahin ist der GPS-Empfänger im iPhone wie so vieles andere nur teilweise "funktionstüchtig".
Beim Omnia wird dagegen eine Vollwersion der Navigationssoftware Route66 Mobile 8 (je nach Land und Provider auch TomTom 6/7 oder keine Software) mitgeliefert. Nach ersten Erfahrungen übertrifft diese Software das gängige TomTom noch durch einige nette Features: Es reagiert schneller auf Eingaben, sucht nach Begriffen wie z.B. Straßennamen, was schneller geht als die komplette Adresse einzugeben und schaltet automatisch zwischen Tag- und Nachtfarben um, auch im Tunnel - kurz und knapp: Das Omnia ist eine vollwertige Alternative zu reinen PNAs (bis auf TMC über RDS-Radio), also für die Navigation im Auto bestens geeignet.
Omnia: 9/10
iPhone: 5/10
Kamera
Hier zeigt sich ein ähnliches Bild. Während das iPhone mit seiner 2-Megapixel Kamera weder am Tag und erst recht nicht in der Nacht brauchbare Fotos macht und praktisch keine Funktionen bietet (ab Werk wird nicht einmal Videoaufnahme unterstützt - durch Zusatzsoftware kann einiges nachgerüstet werden), überhäuft einen das Omnia mit Funktionen: Die 5-Megapixel Kamera wird durch einen LED-Blitz unterstützt, es gibt Autofokus, Videos in VGA-Auflösung, Smile-Detection, Panorama, Portrait-, Nacht-, Landschaftsmodus und vieles mehr.
Natürlich sagt das noch nicht viel über die Qualität der Bilder aus. Tagsüber machen sich die 5 Megapixel bemerkbar, die Bilder sind ähnlich gut wie bei einer günstigen 5-Megapixel Kamera, also für Schnappschüsse bestens geeignet - ich habe ungern immer meine riesige Bridge-Kamera dabei.
Nachts zeigt sich ein differentiertes Bild: Belässt man die Einstellungen auf Standard, sorgt der Blitz für völlig unscharfe, überbelichtete Fotos, die direkt im Papierkorb landen können. Dreht man allerdings den ISO-Wert runter und regelt Schärfe und Kontrast, lassen sich plötzlich auch nachts gute Fotos bis etwa 2m Entfernung machen - nicht perfekt, aber beim iPhone bleibt dagegen alles schwarz.
Omnia: 5/10
iPhone: 2/10
Fazit/Wertung
Eines gleich vorweg: Insgesamt haben sich meine "Vorurteile" gegen das iPhone leider voll und ganz bestätigt. Das Fehlen von Bluetooth-Protokollen, Synchronisationsmöglichkeiten, GPS-Software und brauchbarer Kamera machen es mir schwer, eine Empfehlung für dieses sehr teure Gerät auszusprechen.
Professionelle Anwender sollten besser einen weiten Bogen um das iPhone schlagen - es sei denn, sie setzen auch sonst voll auf Apple. Dann nämlich ist das iPhone eine gute Ergänzung zur heimischen Hardware. Wer also nur telefonieren, im Internet surfen, Musik hören, Spielchen spielen will und zudem nicht weiß, was er mit seinem Geld anfangen soll, dem drängt sich das iPhone förmlich auf.
Das Omnia hat dagegen einiges mehr zu bieten. Die Hardware-Spezifikationsliste erscheint nahezu perfekt für alle, die gern einen vollwertigen PC in der Hosentasche hätten.
Leider hat Samsung in Sachen Software noch einen weiten Weg vor sich, auch ein Designer im Team könnte Wunder bewirken.
Hier liegt nämlich die große Stärke des iPhone: Nahtloses Design der Software im edelstem Stil. Auch wenn hin und wieder wohl ein Bug auftritt - OS X iPhone fühlt sich im wahrsten Sinne des Wortes elegant und flüssig an - einfach perfekt.
Wäre doch auch die Liste der Funktionen so perfekt wie das äußere Feeling! Die fehlenden Features machen das iPhone für mich leider weiterhin unbrauchbar und so schlage ich mich auch weiterhin mit den Ecken und Kanten (was beim Omnia wörtlich genommen werden darf) von Windows Mobile herum.
Samsung i900 Omnia: 95 von 130 Punkten = 73%
Apple iPhone 3G: 85 von 130 Punkten = 65%
Verpackung und Inhalt
Samsung Omnia
- USB-Datenkabel (proprietärer Stecker)
- Headset mit 3,5mm-Klinkenadapter
- ausziehbarer Stylus
- 1GB microSD-Speicherkarte
- Route66 Mobile Navigator
- CD mit ActiveSync 4.5 und Windows Mobile Device Center
- Bedienungsanleitung zu Route66 und Samsung Omnia
iPhone 3G
iPhone 3G
- USB-Datenkabel
- Headset
- Reinigungstuch
- Ladegerät
- Bedienungsanleitung
- Werkzeug zum Entfernen der SIM-Karte.
Das Samsung Omnia kommt in einer glänzenden, sehr edlen, ca. 14x14x8cm großen Schachtel daher, das iPhone 3G in einer etwas kleineren, ebenfalls sehr edlen und minimalistischen Schachtel.
Insgesmat unterscheiden sich die Zugaben kaum, beide Firmen liefern nur das nötigste mit. Schön wären z.B. jeweils eine Dockingstation oder eine Autohalterung gewesen. Auch Displayschutzfolien sind immer noch sinnvoll.
Omnia: 5/10
iPhone: 5/10
Technische Daten
Samsung Omnia
Display:
- resistiver 3,2" WQVGA (240x400) Touchscreen
Netzwerk:
- WiFi 802.11g
- Bluetooth 2.0 mit Audio- und Netzwerkprotokollen
- HSDPA 7,2Mbit/s
Speicher:
- 8GB bzw. 16GB intern
- microSDHC-Kartenslot für max. 32GB Speicherkarten (8GB momentan erhältlich)
Kamera:
- Fotolicht und Blitz
- 5mpix Kamera
- Autofokus und "Smile-Detection"
- Videos bis VGA (640x480)
Prozessor und RAM:
- 624MHz XScale
- 128MB RAM
Weiteres:
- Trackpad-Maus
- FM-Radio
- TV-Out
- proprietärer USB/Audio-Anschluss
- A-GPS
iPhone 3G
Display:
- kapazitiver 3,5" 320x480 Touchscreen
Netzwerk:
- WiFi 802.11g
- Bluetooth nur für Audio-Protokolle
- UMTS
Speicher:
- 8GB bzw. 16GB intern
Kamera:
- 2mpix Kamera
Prozessor und RAM:
- 620MHz ARM-CPU
- wahrscheinlich 128MB RAM
Weiteres:
- proprietäter USB-Anschluss
- 3,5mm-Klinkenanschluss
- A-GPS
Omnia: 9/10
iPhone: 7/10
Verarbeitung
Die Verarbeitung ist bei beiden Geräten durchwegs sehr gut. Sowohl iPhone als auch Omnia fühlen sich äußerst hochwertig an.
Das iPhone besitzt als einziges Gerät ein kratz- und druckresistentes Display, was für ein Touchscreen-Gerät ein sehr wichtiges Merkmal ist.
Auch wenn das Display des Omnia nicht hart wie Glas ist, es lassen sich im Gegensatz zu anderen Geräten (z.B. XDA Orbit II) keine Schlieren durch Druck auf das Display erzeugen. Die Stabilität des Displays kann als äußerst gut bewertet werden.
Das Omnia hat noch den Vorteil, dass sich keine Fingerabdrücke und Schmierer auf dem Rest des Gerätes absetzen, da die Rückseite nicht glänzend, sondern wie gebürstetes Aluminium (das Material ist eine hochwertige Kuststofflegierung) wirkt.
Omnia: 8/10
iPhone: 9/10
Software-Ausstattung
Beide Geräte liefern ab Werk eine gute Software-Ausstattung mit. Email-Client, Browser, Musik-, Video-, und Youtube-Player, Taschenrechner, Kalender, Notizen und sogar Google Maps sind bei beiden Geräten von Anfang an dabei, sodass man sofort loslegen kann.
Die Software am Omnia ist ab Werk etwas umfangreicher, hier werd auch noch ein RSS- und Podcast-Reader, Word, Excel, Powerpoint und OneNote, Internetfreigabe, MSN-Messenger und Windows Live, ein Umrechnungsprogramm, ein Video-Editor und ein Texterkennungsprogramm und ein Media-Sharing-Programm mitgeliefert.
Außerdem ist Route66 MobileNavigator als Vollversion auf einer microSD-Karte dabei, aber dazu später mehr.
Dem setzt das iPhone ab Werk nur noch Wetter- und Aktieninfos entgegen.
Beide Geräte können aber mit großen Mengen an Software sehr einfach erweitert werden.
Das funktioniert beim iPhone sehr einfach: Man öffnet den AppStore, sucht sich das gewünschte Programm und installiert es über WLan oder UMTS/Edge. Man kann dort die Top 25/50 anzeigen lassen oder die Programme nach Kategorien sortieren.
Voraussetzung ist ein iTunes-Account, da die meisten Programme leider nicht kostenlos sind.
Beim Omnia funktioniert das etwas anders. Hier ist man etwas mehr auf sich allein gestellt. Um ein Programm zu installieren lädt man eine .cab-Datei auf das Gerät und öffnet diese. Bei der Installation kann man zwischen Gerätespeicher und Speicherkarte wählen.
Der Nachteil dieser Lösung: Man muss selbst das Internet nach Programmen durchstöbern. Der Vorteil: Die Zahl der Programme für Windows ist deutlich größer und es lässt sich für fast jeden Zweck auch eine Freeware finden.
Man ist auch nicht auf Apple bzw. Microsoft angewiesen. Apple kann Programme aus dem AppStore entfernen lassen und macht davon auch Gebrauch, außerdem kassiert Apple bei jedem kostenpflichtigen Programm kräftig mit. Beim Omnia entgeht man dieser Bevormundung und hat zum einen eine größere Programmvielfalt, zum anderen auch schier unendlich viele Möglichkeiten, sein System selbst anzupassen.
Omnia: 9/10
iPhone: 7/10
Bedienung
Das Interessanteste ist wohl, wie sich das Omnia in Sachen Bedienung gegen das iPhone schlägt.
Auf den ersten Blick ist man erstaunt, wie gut sich das Omnia nur mit dem Finger steuern lässt. Ein Stift ist definitiv nicht mehr nötig. Einziges Problem, wenn man keinen Stift dabei hat: man kann keinen SoftReset durchführen, falls das Omnia abstürzt.
Bei längerer Benutzung merkt man aber, dass sich die Software von Samsung eher noch im Entwicklungsstadium befindet. Der TouchPlayer oder die Kontakteliste biten zwar die selbe Scrollfunktion wie das iPhone, bei zunehmender Zahl an Objekten in der Liste verhält sich das Scrollen aber immer ruckeliger (fühlt sich an wie 15-20 FPS) und dadurch schlechter steuerbar.
Außerdem ist die Platzierung von Buttons zum Teil etwas fragwürdig. Die großen, eckigen Buttons sehen an vielen Stellen einfach nur hässlich aus und sind in allen Programmen anders platziert, sodass sie manchmal irgendwie in der Luft zu hängen scheinen.
Beim iPhone dagegen zieht sich ein Stil durch das gesamte System: Man hat links oben einen Zurück-Button, rechts oben Aktions-Buttons und unten mehrere Sortier- und Aktions-Buttons in einer Reihe. So kennt man sich immer aus und kommt mit sehr wenig Text auf den Buttons aus.
Die Buttons haben auch durchgehend in etwa Finger-Größe, was die gesamte Bedienung einfach und intuitiv macht.
Omnia: 6/10
iPhone: 9/10
Geschwindigkeit
Beide Geräte besitzen einen 620MHz-Prozessor und 128MB RAM. Wie werden diese ausgenutzt?
Die Antwort ist einfach: Die Geräte sind absolut gleich schnell. Opera öffnet so schnell wie Safari, Outlook so schnell wie Mail, der TouchPlayer so schnell wie iPod usw.
Hier nehmen sich die beiden Geräte absolut nichts.
Subjektiv betrachtet fühlt sich das iPhone jedoch oft schneller an. Das liegt aber einzig an den schönen Animationen, die jede Aktion begleiten und damit das Warten verkürzen. Im Gegensatz zum Omnia bekommt man nie ein Wartezeichen o.ä. zu sehen, sondern immer nur Animationen.
Omnia: 7/10
iPhone: 7/10
Internet: Opera vs. Safari
Die beiden Browser sind sich sehr ähnlich. Zoomen (adaptiver Zoom) per Doppelklick, "panning" mit dem Finger. Während das beim Safari fast ausnahmslos so funktioniert, wie man will, scrollt man beim Opera immer mal wieder zu weit oder wird an eine andere Stelle zurückversetzt, weil die Seite noch nicht ganz geladen war. Das ist etwas gewöhnungbedürftig, aber bald nicht mehr störend.
Bei Safari zoomt man stufenlos, indem man zwei Finger am Display auseinander oder zusammen bewegt, beim Opera auf dem Omnia, indem man mit einem Finger am Rand nach oben oder unten streift. Die Lösung im Opera finde ich dabei praktischer, weil man mit dem Gerät in einer Hand zoomen kann, ohne Verrenkungen anzustellen.
Während man bei Opera Passwörter speichern kann, fehlt dem Safari diese essentielle Funktion.
Ebenfalls ein Vorteil bei Opera ist, dass man Web-Adressen aus dem Adressfeld kopieren und einfügen kann. Außerdem kann man Text auf Webseiten markieren, kopieren und einfügen, auch z.B. in Word. Dies wird eventuell mit der nächsten iPhone-Firmware nachgeliefert.
Mittlerweile ist auch Flash im Opera möglich, d.h. youtube oder google video können wie am Desktop-PC betrachtet werden. Auch das lässt beim iPhone immer noch auf sich warten.
Omnia: 8/10
iPhone: 7/10
Email und Organizer
Hier setzt Samsung auf die Windows Mobile Standards, womit sie sich zum Teil keinen Gefallen tun. Während der Kalender am iPhone einfach und intuitiv zu bedienen ist, macht der Kalender am Omnia eher keine gute Figur. Hier sind Alternativen wie z.B. ThumbCal nötig.
Mit dem Email Clienten sieht es etwas anders aus. Auch hier ist Mail am iPhone zwar leicht zu bedienen, aber man vermisst einige Funktionen, wie z.B. alle Mails als gelesen oder ungelesen zu markieren.
Outlook lässt hingegen nur einen Spamfilter vermissen, der aber leider auch am iPhone fehlt.
Omnia: 6/10
iPhone: 7/10
Musik
Hier setzt der iPod Maßstäbe. Zum einen macht auch hier wieder die flüssige Scrollfunktion Spaß, zum anderen is CoverFlow genial, um z.B. auch im Auto Musik auszuwählen, weil man keinen klein geschriebenen Text lesen muss.
Der iPod ist leicht zu bedienen, macht Spaß und bietet dabei alle Funktionen, die ein mp3-Player haben sollte.
Mit dem TouchPlayer versucht Samsung, das nachzumachen. Das gelingt aber nur teilweise: Samsung baut zwar die selbe Scrollfunktion ein und auch eine Art CoverFlow, wenn man das Gerät dreht, aber wie bereits erwähnt funktioniert beides nicht ganz flüssig. Je länger die Listen, umso stockender geht das scrollen. Außerdem fallen auch hier die hässlichen, eckigen Buttons auf, der iPod sieht da wesentlich eleganter aus.
Nichtsdestotrotz ist der TouchPlayer eine brauchbare Alternative zum iPod. In Sachen Funktionen steht er nicht nach und über Design lässt sich bekanntlich streiten.
Im Auto allerdings ist er nicht benutzbar. Dreht man nämlich das Gerät ins Querformat, erscheinen nur noch drei Objekte in der Bibliotheksliste, was das Durchsuchen der Bibliothek im Auto praktisch unmöglich macht. Samsung hat die Abstände zwischen den Listenobjekten nämlich leider viel zu groß gewählt. Hier muss man auf Alternativen wie z.B. dem PocketPlayer umsteigen.
In Sachen Audioqualität kann das Omnia dem iPhone nicht das Wasser reichen. Schneidet der interne Lautsprecher noch leicht besser ab, auch deshalb, weil man den Lautsprecher am iPhone leicht versehentlich mit dem Finger verdeckt, kann es, angeschlossen an die Stereoanlage, bei Weitem nicht mithalten.
Einen so klaren Sound, wie ihn das iPhone über den 3,5mm Klinkenanschluss wiedergibt, habe ich selten genießen dürfen. Bei voller Lautstärke von Stereoanlage und iPhone kann noch immer kein Rauschen erzeugt werden. Die Bässe sind stark, so stark, dass ich im Auto zum ersten mal den Bass von voller Verstärkung auf Normallevel zurückgeschaltet habe.
Schließt man dagegen das Omnia an, halbiert sich die Lautstärke gegenüber dem iPhone und es lässt sich sogleich ein Rauschen erzeugen, wenn man etwas lauter aufdreht. Der Sound ist verhältnismäßig klar, aber auf volle Bassverstärkung lässt sich im Auto nicht verzichten. Dagegen klingt das iPhone wie eine Erleuchtung.
Omnia: 6/10
iPhone: 9/10
Konnektivität
In diesem Punkt führt das Omnia das iPhone vor. Das Omnia synchronisiert per ActiveSync oder Windows Mobile Device Center mit Windows XP oder Vista. Für den Mac ist ein kostenpflichtiges Programm namens "The Missing Sync" nötig.
Schließt man das Omnia per USB an, kann man zwischen ActiveSync- und Massenspeicher-Modus wählen. Aber auch, wenn das Omnia per ActiveSync verbunden ist, kann man problemlos Dateien austauschen wie mit einem USB-Stick.
Für die Synchronisation mit Windows ist beim iPhone iTunes nötig, am Mac gibt es auch iSync. Das bringt gravierende Probleme mit sich.
Sieht man einmal davon ab, dass viele User nur ungern Apple-Software unter Windows installieren (Sicherheitslücken, Instabilität, nervender Updater) liegt hier das wahrscheinlich größte Manko am iPhone: Man kann das iPhone nämlich nur mit einer einzigen "iTunes-Mediathek" synchronisieren, oder anders gesagt, nur mit einem einzigen PC. hat man mehrere PCs oder z.B. ein Notebook, schaut man in die Röhre.
Dies macht nicht nur die Synchronisation mit mehreren PCs unmöglich, man kann das iPhone dadurch auch nicht als USB-Speicher benutzen, um jemandem z.B. irgendwelche Dateien wie Bilder oder Dokumente mitzubringen.
Zusätzlich kann man mit dem Omnia Dateien per Bluetooth übertragen und sogar im Explorer die Dateien eines anderen Gerätes per "Bluetooth-FTP" durchstöbern.
Der Explorer ermöglicht am Omnia die Organisation von Dateien genau wie am PC.
Am iPhone hingegen ist es kaum möglich, die Dateien am Gerät zu organisieren. Diese werden über iTunes in vordefinierten Plätzen abgelegt, einen Explorer bzw. Finder gibt es nicht.
Dieser wäre auch nicht nötig, könnte man die Dateien von jedem PC aus synchronisieren. Hier macht aber iTunes einen Strich durch die Rechnung.
Keines der Geräte besitzt einen Infrarot-Port, aber beide WLan mit 54Mbit/s. Die Reichweiten sind bei beiden sehr gut und beide ermöglichen neben dem Surfen über WLan auch Verbindungen zum Datenaustausch mittels zusätzlicher Software (Omnia: z.B. TotalCommander, iPhone: z.B. Datacase)
Omnia: 10/10
iPhone: 3/10
Display
Beide Geräte sind in der Lage, die Displayhelligkeit nach der Umgebungshelligkeit zu regeln. Die Helligkeit ist bei beiden sehr gut.
Während das iPhone bei seitlicher Betrachtung schnell Farbverfälschungen (schwarz --> blau) zeigt, die sich aber von der Stärke her in Grenzen halten, ist die Blickwinkelstabilität beim Omnia nahezu 180° perfekt.
In sehr heller Umgebung wirkt das Display des Omnia schnell ausgewaschen und ist daher wenig für den Einsatz in der Sonne geeignet. Hier macht das iPhone eine sehr gute Figur, das Display ist auch bei direkter Sonneneinstrahlung noch gut lesbar.
Omnia: 7/10
iPhone: 8/10
Navigation
Dieses Kapitel erklärt sich eigentlich von selbst. Zuerst einmal die Gemeinsamkeiten: Beide Geräte kommen mit Google Maps vorinstalliert und beide können Fotos mit Geotags versehen - toll.
Für den ersten Sat-Fix brauchten beide genau 7min.
Dann der Unterschied: Das iPhone hat nur Google Maps. Das bedeutet, es kann zwar den aktuellen Standort anzeigen und Routen berechnen, aber mehr auch nicht. Keine Echtzeit-3D-Ansicht, keine Sprachansagen - kurz und knapp: Das iPhone taugt nicht als Navi im Auto.
Ob und wann eine Software von TomTom kommt ist nicht sicher, bis dahin ist der GPS-Empfänger im iPhone wie so vieles andere nur teilweise "funktionstüchtig".
Beim Omnia wird dagegen eine Vollwersion der Navigationssoftware Route66 Mobile 8 (je nach Land und Provider auch TomTom 6/7 oder keine Software) mitgeliefert. Nach ersten Erfahrungen übertrifft diese Software das gängige TomTom noch durch einige nette Features: Es reagiert schneller auf Eingaben, sucht nach Begriffen wie z.B. Straßennamen, was schneller geht als die komplette Adresse einzugeben und schaltet automatisch zwischen Tag- und Nachtfarben um, auch im Tunnel - kurz und knapp: Das Omnia ist eine vollwertige Alternative zu reinen PNAs (bis auf TMC über RDS-Radio), also für die Navigation im Auto bestens geeignet.
Omnia: 9/10
iPhone: 5/10
Kamera
Hier zeigt sich ein ähnliches Bild. Während das iPhone mit seiner 2-Megapixel Kamera weder am Tag und erst recht nicht in der Nacht brauchbare Fotos macht und praktisch keine Funktionen bietet (ab Werk wird nicht einmal Videoaufnahme unterstützt - durch Zusatzsoftware kann einiges nachgerüstet werden), überhäuft einen das Omnia mit Funktionen: Die 5-Megapixel Kamera wird durch einen LED-Blitz unterstützt, es gibt Autofokus, Videos in VGA-Auflösung, Smile-Detection, Panorama, Portrait-, Nacht-, Landschaftsmodus und vieles mehr.
Natürlich sagt das noch nicht viel über die Qualität der Bilder aus. Tagsüber machen sich die 5 Megapixel bemerkbar, die Bilder sind ähnlich gut wie bei einer günstigen 5-Megapixel Kamera, also für Schnappschüsse bestens geeignet - ich habe ungern immer meine riesige Bridge-Kamera dabei.
Nachts zeigt sich ein differentiertes Bild: Belässt man die Einstellungen auf Standard, sorgt der Blitz für völlig unscharfe, überbelichtete Fotos, die direkt im Papierkorb landen können. Dreht man allerdings den ISO-Wert runter und regelt Schärfe und Kontrast, lassen sich plötzlich auch nachts gute Fotos bis etwa 2m Entfernung machen - nicht perfekt, aber beim iPhone bleibt dagegen alles schwarz.
Omnia: 5/10
iPhone: 2/10
Fazit/Wertung
Eines gleich vorweg: Insgesamt haben sich meine "Vorurteile" gegen das iPhone leider voll und ganz bestätigt. Das Fehlen von Bluetooth-Protokollen, Synchronisationsmöglichkeiten, GPS-Software und brauchbarer Kamera machen es mir schwer, eine Empfehlung für dieses sehr teure Gerät auszusprechen.
Professionelle Anwender sollten besser einen weiten Bogen um das iPhone schlagen - es sei denn, sie setzen auch sonst voll auf Apple. Dann nämlich ist das iPhone eine gute Ergänzung zur heimischen Hardware. Wer also nur telefonieren, im Internet surfen, Musik hören, Spielchen spielen will und zudem nicht weiß, was er mit seinem Geld anfangen soll, dem drängt sich das iPhone förmlich auf.
Das Omnia hat dagegen einiges mehr zu bieten. Die Hardware-Spezifikationsliste erscheint nahezu perfekt für alle, die gern einen vollwertigen PC in der Hosentasche hätten.
Leider hat Samsung in Sachen Software noch einen weiten Weg vor sich, auch ein Designer im Team könnte Wunder bewirken.
Hier liegt nämlich die große Stärke des iPhone: Nahtloses Design der Software im edelstem Stil. Auch wenn hin und wieder wohl ein Bug auftritt - OS X iPhone fühlt sich im wahrsten Sinne des Wortes elegant und flüssig an - einfach perfekt.
Wäre doch auch die Liste der Funktionen so perfekt wie das äußere Feeling! Die fehlenden Features machen das iPhone für mich leider weiterhin unbrauchbar und so schlage ich mich auch weiterhin mit den Ecken und Kanten (was beim Omnia wörtlich genommen werden darf) von Windows Mobile herum.
Samsung i900 Omnia: 95 von 130 Punkten = 73%
Apple iPhone 3G: 85 von 130 Punkten = 65%
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