News ver.di wirft Amazon rechtswidrige Sonntagsarbeit vor

D0m1n4t0r schrieb:
Ich versteh die Leute hier nicht die es gut finden, dass die Leute bei Amazon Sonntags arbeiten.
Und die Argumentation dass die ne Wahl hätten und sich damit ja einverstanden erklärt haben ist absolut zynisch.
Natürlich hat jeder eine Wahl. Wie ich bereits auf der ersten Seite schrieb "mussten" wir auch die letzten 3 Sonntage Arbeiten. Natürlich wird das entsprechend Bezahlt und die meisten von uns wollen sogar Sonntags arbeiten.
D0m1n4t0r schrieb:
Wisst ihr eigentlich was da in den Versandzentren abgeht und wer da arbeitet ? Das wurde an Zeitarbeitsfirmen ausgesourct wo arme Schweine für 8,50 Mindestlohn die Stunde arbeiten. Und wenn einer von denen nicht Sonntags arbeiten will, dann wird er rausgeschmissen und durch wen anders ersetzt der sich "freiwillig" dazu bereit erklärt Sonntags und Feiertags zu arbeiten.
Der Einziege der scheinbar nicht weiß was in solchen Versandzentren abgeht bist du.
Jetz geh nochmal in dich und denkst nach wer für den Flächentarifvertrag mit 8,50€ in der Zeitarbeit verantwortlich ist.
Das ist die Verdi.
 
Nur weil man das aktuelle Verhalten der Gewerkschaften besch**** findet, heißt das noch lange nicht dass man die Existenz von Gewerkschaften an sich anzweifelt.
Man sieht es am Pflege- und Gesundheitsbereich dass dort Gewerkschaften fehlen, die die Arbeitsbedingungen überwachen. Das würde evtl. Sogar die Patientenversorgung verbessern!

Aber das Thema war ja Sonntagsarbeit. Auch wenn das "Arbeitsverbot" in der Bibel steht, ist es doch das älteste Arbeitnehmerschutzgesetz der Welt! Man muss nicht alles religiös motiviert sehen, die meisten Gebote sind tatsächlich relevant für das Zusammenleben der Menschen, nicht um den Glauben auszudrücken. Wer Sonntags arbeitet, muss dafür eine entsprechende Kompensation erhalten. Freizeit und Geld...gerade auf letzteres sind einige angewiesen so das es nicht zur Norm werden sollte. Wer wissen will, welche sozialen Folgen so ein verschobener Wochentakt (am besten mit Schichtarbeit) haben kann, der braucht nur die Pflegekräfte im Freundeskreis zu befragen....
 
B.XP schrieb:
Wer wissen will, welche sozialen Folgen so ein verschobener Wochentakt (am besten mit Schichtarbeit) haben kann, der braucht nur die Pflegekräfte im Freundeskreis zu befragen....

Also meine Freunde und Bekannten im Pflegedienst (Altenpflegerin und Krankenpfleger/in) sowie bei der Polizei (Schwester, Schwager und weitere Freunde) sind alle sehr happy über die Schichtarbeit. Man kann zwar nicht jedes Wochenende unterwegs sein, hat dafür andere Vorteile in seiner Freizeitgestaltung.
 
mein schwiegersohn ist rettungssanitäter und konnte deshalb nicht mit zur sylvesterparty. begeistert war er nicht nicht.
mein nachbar ist lokführer und konnte sylvester nicht mit zur sylvesterparty. begeistert war er nicht. auch wenn sie sonst ganz zufrieden sind.
ihnen fehlt aber trotzdem der umgang mit freunden.
und wer das geld von wochenendarbeit braucht, der macht an einer ganz anderen stelle was verkehrt. ich verdiene mein geld in der regulären arbeitszeit. da brauch ich also auch kein wochenende um mir was dazu zuverdienen.

wenn man sich in der ehe eher aus dem weg gehen will, ist vielleicht auch ein schichtdienst wie bei schwager und schwester von vorteil.
 
Zuletzt bearbeitet: (überflüssiges Zitat entfernt!)
Schön, wir haben also festgestellt, dass man nicht pauschalisieren kann - auch nicht was Wochenendarbeit und/oder Schichtarbeit angeht. Den einen gefällt es, anderen nicht.

PS: Man kann seine Schichten auch so legen, dass man trotzdem noch ein normales Eheleben führen kann.
 
Krass, manche vergleichen hier ernsthaft Äpfel mit Birnen! Die Frage ist doch, ob Pakete bei Amazon (vielleicht auch anderswo) auch am Sonntag abgefertigt werden müssen? Ob man dafür später Ausgleichstage bekommt ist nebensächlich, die stehen dem Mitarbeiter zu! Was ist Amazon für Sonntagsarbeit bereit zu bezahlen, wie wäre es mit 150-200% des brutto Stundenlohns + Ausgleichstag. Ich vermutet nicht.
 
D0m1n4t0r schrieb:
[Die Errungenschaften der Gewerkschaften der letzten 100 Jahre werden gerade Schrittweise wieder rückgängig gemacht, falls ihr das nicht merkt.
Kündigungsschutz wurde durch Zeitverträge und Zeitarbeitsfirmen quasi ausgehebelt.
An Arbeitszeiten hält sich auch kein Arbeitgeber mehr. 40 Stunden Woche? Laut Vertrag vielleicht, aber da kommen jede Woche einfach nochma 10 Überstunden drauf die natürlich meist nicht bezahlt werden.
Und jetzt soll halt auchnoch der Arbeitsfreie Sonntag / Feiertag schleichend abgeschafft werden, damit man noch mehr Profit machen kann.]

Genau so sehe ich dass ebenfalls! Einer der wenigen ganz guten Beiträge hier!
Ihr begrüßt alle den Rückschritt von 100 Jahren, hier mal ein Plakat von 1956 als Samstags arbeit normal war, aber ihr wollt Sonntags arbeit normalisieren? Sonntags arbeit wurde zum teil 1891 von Kaiser Willhelm II. und komplett 1919 abgeschafft.
Samstags gehört Vati mir.jpg

Anstelle eines Fortschritts im Arbeitsrecht, wollt ihr einen Rückschritt von über 100 Jahren?
Na dann Prost Mahlzeit für meine Kinder wenn ihr euch dass alles gefallen lässt und es auch noch Gut findet.
 
Zuletzt bearbeitet: (Fullquote entfernt und ein paar überflüssige ? und ! entfernt)
Und was ist an der Arbeit am Samstag schlimm? Dann verlagert sich mein Wochenende halt auf Sonntag+Montag, wayne. Hauptsache es bleibt bei einer 5 Tage- bzw. ~40 Stundenwoche mit zwei aufeinanderfolgenden freien Tagen.
 
Ich fände es sogar besser sonntags zu arbeiten und dafür einen Wochentag frei zu haben. Denn sonntags haben viele Geschäfte zu.
Solange keiner gezwungen wird sonntags zu arbeiten und es entsprechend entlohnt wird, sehe ich da keine Nachteile für den Arbeitnehmer.
 

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