Zukunft als Anwendungsentwickler

TakeiTzEasy

Ensign
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Servus,
ich wollte mal verschiedene Meinungen hören und mir mehr Input einholen was meine Karriere als Fachinformatiker für Anwendungsentwickling angeht. Kurz zu mir. Ich bin 21 Jahre alt und bin gerade noch in der Ausbildung, welche ich vorraussichtlich dieses Jahr erfolgreich vollenden werde.
Vielleicht noch wichtig ich habe nur einen Realschulabschluss weswegen bei mir ein Studium eher wegfallen würde, da ich zuerst nochmal ein BK für die Fachhochschulreife besuchen müsste laut meines wissens.

Jetzt stellt sich bei mir die Frage wie gehts weiter?
Grundsätzlich werde ich von meinem Betrieb übernommen und ich arbeite dort auch ganz gern. Das Problem ist, dass ich mich gerne weiterbilden möchte und vorrankommen will in meinem Beruf aber nicht genau weiß was ich für Möglichkeiten habe und auch keine in dieser Firma sehe. Dazu kommt, dass ich mich bisher noch nicht so wirklich als Anwendungsentwickler sehe. Ich behersche durch meine Ausbildung HTML, CSS, Javascript (Jquery) relativ gut, Perl in kombi mit Tamplate Toolkit, C/C++ ein bisschen. Außerdem benutzen wir sehr alte Datenbanken mit denen ich mich auch nicht so wirklich auskenne.
Ein weiteres Problem ist, dass in der Umgebung bei den meisten Firmen Sprachen geforder sind wie z.B. Java, C# welche ich nicht behersche somit hatte ich mir erstmal gedacht eine Bewerbung fällt weg, wobei mir von mehreren Leute geraten wurde, dass ich mich dennoch bewerben könnte, da Anwendungsentwickler wohl sehr gesucht sind und die Betriebe auch bereit währen zu helfen die entsprechnde Sprache zu lernen.
Jetzt hatte ich mir erstaml überlegt ob ich noch ein Jahr bei meinem jetzigen Betrieb bleibe und mir mehr Sprachen selbst aneigne bzw. Schulungen nehme. Bin mir aber absolut nicht sicher ob das der richtige Weg ist.
Im Internet habe ich außerdem noch andere Weiterbildungsmöglichkeiten gefunden wie z.B. den Techniker zu machen. Was ich interessant finden würde oder Zertifikate zu machen. Bei allem bin ich mir aber nicht sicher wie viel mir das bringt und ob es sich lohnt. Allgemein bin ich gerade ein bisschen ratlos, wie ich weitermachen soll.
Hoffe jemand kann mir bisschen weiterhelfen bzw. Tipps geben was mir noch für Möglichkeiten zur Verfügung stehen.

Danke schonmal im vorraus.
 
TakeiTzEasy schrieb:
ob ich noch ein Jahr bei meinem jetzigen Betrieb bleibe

Genau so würde ich es machen. Muss ja nicht ein Jahr sein. Lass Dich übernehmen und bewerbe Dich aus fester Anstellung heraus. Würde auch beim Übernahmegespräch auf Deine Wünsche hinweisen und sehen wie regiert wird. Du bist ja gern in Deinem aktuellen Betrieb wie Du sagst, darum wäre dieser mMn auch der erste Ansprechpartner.

Die Option Studium hast Du ja scheinbar für Dich selbst schon ausgeschlossen.
Ein Jahr auf der BOS und dann studieren wäre natürlich auch möglich. Geld verdienen ist da halt schwierig. Wie es mit Bafög oder so aussieht kann evtl. jemand anders hier erklären.
 
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Eins vorweg: Ein Studium ist nicht das Allheilmittel auf sämtliche Fragen mit "Wie komme ich im Beruf weiter?".
Im Grund hat es FrankenDom schon richtig gesagt: Bleib erstmal bei deiner Firma und entwickle dich weiter. In 1-2 Jahren kannst du dich nach was neuem umsehen. Aus eigener Erfahrung: Frisch ausgelernte Kräfte sind deutlich unbeliebter als jene, die zumindest ein paar Jahre Berufserfahrung haben. Je unerfahrener du bist desto mehr muss der neue Arbeitgeber vermutlich erstmal in dich Investieren. Das heißt erstmal Kosten statt Gewinn.

Bzgl. Thema Bafög: Die gängigen Infos gibts dazu im Netz. Ist halt Elternabhängig bzw. von dem, was du besitzt und evtl nebenbei verdienst. Die Umstellung von "jeden Monat Gehalt XXXX" zu "lass die Hosen vorm Staat runter für Betrag XXX" ist schon eine Umstellung.
 
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Das ist auch ein Grund warum ich nicht Studieren will. Ich wohne aktuell in einer WG und bin umabhängig von meinen Eltern. Das soll auch so bleiben. ^^'
Wie sieht es mit den Weiterbildungsmöglichkeiten aus wie dem Techniker oder Zertifikate zu machen neben dem Beruf? Hat da einer Erfahrungen?
 
Khaotik schrieb:
Ein Studium ist nicht das Allheilmittel auf sämtliche Fragen mit "Wie komme ich im Beruf weiter?"

Absolute Zustimmung.

Die Frage ist halt immer was man will. Wer eine Führungslaufbahn anstrebt, der wird es ohne Studium zumeist, nicht immer, schwer haben.
Will man aber als Entwickler/Architekt usw. arbeiten, dann wird es nicht lange dauern, bis die Erfahrung mehr wert ist als alles andere.

Thema Zertifikate: Gibt es unzählige Möglichkeiten, die einen zeitintensiv & arbeitsintensiv, die anderen weniger.
Hab ein paar gemacht im laufe der Jahre ;)
Thema Techniker: Ich kenne keinen der irgendwas in Richtung Techniker gemacht hat. Als ich ausgelernt habe, gab es sowas nicht mal speziell für den Beruf Fachinformatiker.

Ich prüfe auch in diesem Bereich und eigentlich gibt es nur 3 Szenarien. Weitermachen, Studieren oder neue Firma. Ok, und einen vierten, aber ganz wenige, die komplett was anderes machen.
 
TakeiTzEasy schrieb:
Das ist auch ein Grund warum ich nicht Studieren will. ...und bin umabhängig von meinen Eltern. Das soll auch so bleiben

Das kannst du mit 21 noch gar nicht wissen und ein Studium macht auch nicht abhängig, es gibt das Studium nebem dem Beruf - Fernstudium.
In deinem Eingangspost hast du auch geschrieben, dass du aufgrund deine Realschulabschlusses nicht studieren kannst - auch das stimmt nicht, viele FHs bieten nach einer Eingangsprüfung die Möglichkeit an, ohne Abi zu studieren.

FrankenDoM schrieb:
...Will man aber als Entwickler/Architekt usw. arbeiten, dann wird es nicht lange dauern, bis die Erfahrung mehr wert ist als alles andere.....

Den Ratschlag, das es ohne Studium geht halte ich in der heutigen Zeit für gefährlich. Das Problem ist nämlich, dass immer mehr Berufe akademisiert werden, der Bachelor wird in immer mehr Berufen zum Standard und ein Studium ist heute nicht mehr der Weg um nach oben zu kommen, sondern der Weg um im Beruf zu bleiben. Zerties sind toll und Erfahrung ist immer notwendig, aber diese sind kein Türöffner oder eine Treppe nach oben.

FrankenDoM schrieb:
...Ich prüfe auch in diesem Bereich und eigentlich gibt es nur 3 Szenarien. Weitermachen, Studieren oder neue Firma. Ok, und einen vierten, aber ganz wenige, die komplett was anderes machen.

Du hast "Weitermachen und gleichzeitig Studium" vergessen. Alleine an meiner FH haben in den letzten 20 Jahren über 10.000 Leute erfolgreich ein nebenberufliches Hochschulstudium abgeschlossen, das ist mittlerweile ein häufig gegangener Weg.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was kann er mit 21 noch nicht wissen?
Aber doch nur mit entsprechender Berufserfahrung bieten das FHs an oder? Geht das mittlerweile direkt nach der Ausbildung?

Ich habe niemanden etwas geraten. Ich hab aus meiner Erfahrung berichtet.
Wieso sollte das Studium ein Weg sein im Beruf zu bleiben? Ich bewerbe mich als Bachelor, lerne nichts dazu und mach einen schlechten Job. Und dann?
Ein Studium ist der Türöffner für manche Berufe/Laufbahnen und nicht mehr.
In der Entwicklung ist Erfahrung das A und O. Zumindest habe ich es jetzt 15 Jahre lang so erlebt.
Wer fragt mich den heute noch was ich vor 15 Jahren mal gelernt/studiert habe? Alles veraltet und nur bedingt relevant. Weiterentwicklung und Fortbildung ist hier entscheidend.
Die Polizei zb hat immer nur nach Studium gesucht. Mittlerweile gibt es die Stellen auch mit "nur Ausbildung plus Erfahrung".

Hab ich tatsächlich vergessen bzw. mit studieren abgetan. Duales Studium oder Fernuni.
 
FrankenDoM schrieb:
Was kann er mit 21 noch nicht wissen?
....

Das er nicht studieren will, siehe Zitat direkt über meinen Beitrag.

FrankenDoM schrieb:
...In der Entwicklung ist Erfahrung das A und O. Zumindest habe ich es jetzt 15 Jahre lang so erlebt...

Ich erlebe bei unseren Entwicklern, das nicht die Erfahrung das A und O sind, sondern die permanente Weiterbildung im Zentrum steht. Alle paar Jahre wird die Programmiersprache bzw. Umgebung gewechselt bzw. entwickeln sich Programmiermethoden weiter. Klar ist "Programmieren" ein sprachenloses Konstrukt, trotzdem muss man sich in neue Methoden, Entwicklungswerkzeuge und Sprachen immer weiter fortbilden.
Erfahrung ist die Grundlage, aber die eigene Entwicklung ist noch wichtiger. Und das nicht nur dort, sondern in vielen anderen Bereichen auch, Stichwort "lebenslanges lernen" - und das würde ich mit einem Studium verbinden, wenn eh schon die Notwendigkeit besteht.

FrankenDoM schrieb:
...In der Entwicklung ist Erfahrung das A und O. ...Weiterentwicklung und Fortbildung ist hier entscheidend...

Was denn nun, Erfahrung (also die Vergangenheit) oder Weiterentwicklung (die Zukunft) - was ist entscheidend? ;) Ich weiß was du meinst, beides ist relevant, das liest sich nur wie ein Widerspruch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Fu Manchu schrieb:
Das er nicht studieren will, siehe Zitat direkt über meinen Beitrag.

Wer weiß es na dann? Ich musste es mit 19 wissen...
Wissen alle die K12 gemacht haben und mit 18 studieren gehen eigentlich gar nicht, ob sie das überhaupt wollen?

Fu Manchu schrieb:
Ich weiß was du meinst, beides ist relevant, das liest sich nur wie ein Widerspruch.

Aus dem Zusammenhang zitiert liest es sich wie ein Widerspruch, aber so zitierst hast Du ja schon bei der Geschichte eins drüber, damit es so aussieht als hätte ich kein Wort von Weiterbildung erwähnt...

Am Ende bleibt wohl stehen, dass es doch nicht so das Studium ist, sondern die stetige Weiterentwicklung und die da durch wachsende Erfahrung um als Entwickler zu arbeiten. Das Studium ist ein also doch eher ein Türöffner...
 
FrankenDoM schrieb:
Wer weiß es na dann? Ich musste es mit 19 wissen...
...

Ich habe es mit 29 gewusst und entschieden. Was ich damit meine ist, dass der TE mit seinen 21 Jahren nicht sagen kann "Das ist auch ein Grund warum ich nicht Studieren will". Er hat keine Berufserfahrung und nur die Kenntnisse aus seiner Ausbildung. Die nächsten 45+ Berufsjahre liegen vor ihm, wie kann man da so eine Aussage treffen? Man entscheidet nicht mit 21 wie es die nächsten Jahrzehnte weitergeht, aber das kam wohl auch aus dem Gedanken heraus, dass der TE dachte, man könne mit Realschulabschluss nicht studieren.

FrankenDoM schrieb:
...Am Ende bleibt wohl stehen, dass es doch nicht so das Studium ist, sondern die stetige Weiterentwicklung und die da durch wachsende Erfahrung um als Entwickler zu arbeiten. Das Studium ist ein also doch eher ein Türöffner...

Dem muss ich erneut energisch widersprechen. Die IT ist ein Berufsfeld mit einer sehr hohen Akademikerquote. Bei uns in der Firma haben alle Entwickler studiert, einzig die Mitarbeiter aus dem Support sind Facharbeiter. Will der TE wirklich langfristig in die Entwicklung gehen, dann kommt er IMO um ein Studium nicht herum.
Die stetige Weiterentwicklung wird sowieso vom Arbeitgeber erwartet, ein Studium zeigt aber auch, dass man fähig und bereit ist, sich mit einem Thema auf wissenschaftliche, kritische und tiefergehende Art zu beschäftigen. Ziel ist es nicht in die Wissenschaft zu gehen, sondern die Wissenschaft in der Praxis anzuwenden.

FrankenDoM schrieb:
...Aber doch nur mit entsprechender Berufserfahrung bieten das FHs an oder? Geht das mittlerweile direkt nach der Ausbildung?...

Berufserfahrung kann ja gesammelt werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Fu Manchu schrieb:
Berufserfahrung kann ja gesammelt werden.

Beantwortet nicht meine Frage.

Fu Manchu schrieb:
mit seinen 21 Jahren nicht sagen kann

Ich verstehe zwar auf was Du raus willst, aber wer soll es na dann sagen?

Fu Manchu schrieb:
Die IT ist ein Berufsfeld mit einer sehr hohen Akademikerquote

Na wenn Du energisch widersprichst...
Bei uns in der Firma kann ich das nicht bestätigen, aber das ist genauso nicht repräsentativ wie Deine Firma.

Fu Manchu schrieb:
man fähig und bereit ist

Dass man fähig war...
oder
dass man fähig ist Dinge zum Tag X auswendig zu lernen...

Bin hier raus und wünsche dem TE alles Gute bei seiner Entscheidungsfindung...
 
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Fu Manchu schrieb:
Ich habe es mit 29 gewusst und entschieden. Was ich damit meine ist, dass der TE mit seinen 21 Jahren nicht sagen kann "Das ist auch ein Grund warum ich nicht Studieren will". Er hat keine Berufserfahrung und nur die Kenntnisse aus seiner Ausbildung. Die nächsten 45+ Berufsjahre liegen vor ihm, wie kann man da so eine Aussage treffen? Man entscheidet nicht mit 21 wie es die nächsten Jahrzehnte weitergeht, aber das kam wohl auch aus dem Gedanken heraus, dass der TE dachte, man könne mit Realschulabschluss nicht studieren.

Okay vielleicht habe ich mich auch nicht richtig ausgedrückt. Ich habe des öfteren an ein Studium gedacht, es allerdings aus mehreren Gründen, eher abgelehnt. Zum Einen dachte ich, wie du schon gesagt hast, dass ich mindestens die FHR brauche um Studieren zu können. Weitere Gründe sind, meine Schwester und meine Freundin, die beide Studieren und ich immer wieder sehen wie hart es ist und ich einfach ziemlich Faul bin und schon hören durfte, dass ein Studium nichts für mich ist. Doch das ist was woran ich gerade Arbeite. Der dritte Grund, welchen ich ja auch schon genannt habe war, die finanzielle Unabhängigkeit welche ich wirklich nicht aufgeben will.
Das alles ist aber der Grund warum ich mich mal schlauer und vorallem Meinungen einholen wollte von anderen Leuten sich in der Branche eventuell auskennen.

Im Großen und Ganzen wollte ich all meine Möglichkeiten abwägen und vielleicht neue entdecken.

Ich werde mir auf jedenfall mal nochmal durch den Kopf gehen lassen, ein Studium zum machen. Insofern es für mich möglich ist, dabei unabhängig zu bleiben.
Hätte es noch gut gefunden wenn mir jemand was zum Techniker hätte sagen können und wo ich mich über Zertifikate informieren kann.

Danke aber aufjedenfall an @FrankenDoM und @Fu Manchu.
 
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Stimmt, wenn du "ziemlich faul" bist, ist ein Studium vielleicht wirklich nicht das Richtige für dich.
Und naja, zu dem "Studium ist nur ein Türöffner":
In Deutschland wird immer noch nach Abschluss bezahlt (ich weiss nicht, wie es in anderen Ländern ist). Das bedeutet nicht, dass jemand mit Abschluss, der nichts kann, viel Geld verdient, sondern, dass man meistens nur mit Abschluss und entsprechenden Fähigkeiten gut verdient. Die Ausnahme bestätigt die Regel...

Und naja: Jetzt wo so viele einen Bachelorabschluss haben sinkt auf dem Markt logischerweise auch dessen Wert. Ein toller Abschluss ist also auch keine Garantie mehr für ein hohes Gehalt.
 
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TakeiTzEasy schrieb:
... Weitere Gründe sind, meine Schwester und meine Freundin, die beide Studieren und ich immer wieder sehen wie hart es ist und ich einfach ziemlich Faul bin und schon hören durfte, dass ein Studium nichts für mich ist...

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man bei anderen nicht sieht wie schwierig etwas ist, sondern nur, wie sehr sie immer darüber jammern. Und zweiten, lass dir nie erzählen, dass eine Sache nichts für dich ist, dass kannst nur du selbst entscheiden. Vielleicht nicht mit 21, aber eventuell mit 25 oder 29 Jahren. :)
 
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Ein Studium gibt einem Anwendungsentwickler imho doch sehr viel nützliches konzeptuelles Wissen mit. Wäre ich erneut vor der Entscheidung, würde ich es nicht in Erwägung ziehen mich dagegen zu entscheiden.

Am besten wohl ein FH-Studium, welche nach meiner Erfahrung nach ein etwas geringeres Pensum fahren (d.h. nicht wirklich schwierig) und man im Hinblick auf Anwendungsentwicklung wenig verpasst.
 
@Fu Manchu: Nichts für Ungut! Ich denke, dass wir nicht soweit auseinander sind mit unserer Meinung. Im Gespräch wären wir wahrscheinlich schnell einig gewesen. Ich wollte auch keinesfalls ein Studium schlecht reden, aber das Allheilmittel ist es halt auch nicht.

Softwareentwicklung ist Entwicklung nicht nur am PC, sondern und besonders auch bei sich selbst und wer diese verschläft, dem hilft auch ein Studium nichts. Das es mit Studium, grad im alles muss auf Papier sein Deutschland, einfacher ist, keine Frage.

@TakeiTzEasy: Befass Dich mal mit der Möglichkeit Dual zu studieren evtl. bietet das sogar Dein Betrieb an, dann fällt zumindest die Geld Geschichte schon mal weg. @Fu Manchu hat in #14 sowas von recht. Lass Dir von niemand sagen, Du kannst das nicht. Er hat auch recht, dass man mit 29 besser entscheiden könnte, aber spielt leider für die meisten kaum eine Rolle, Du musst jetzt entscheiden! Wie die meisten in diesem Alter.
 
FrankenDoM schrieb:
Ich wollte auch keinesfalls ein Studium schlecht reden, aber das Allheilmittel ist es halt auch nicht.

Eine Patentlösung für jegliches Individuum gibt es sowieso nicht und definitiv ist der Anteil an Akademikern mittlerweile auch meiner Meinung nach zu hoch. Das liegt aber auch daran, dass das "Akademisieren" von einigen Bereichen unnötig vorangetrieben wird und durch die vielen "Dorf-FHs" und Fernstudiengänge der letzten Jahre es immer einfacher wird, einen Abschluss zu erhalten.


FrankenDoM schrieb:
Die Frage ist halt immer was man will. Wer eine Führungslaufbahn anstrebt, der wird es ohne Studium zumeist, nicht immer, schwer haben.
Will man aber als Entwickler/Architekt usw. arbeiten, dann wird es nicht lange dauern, bis die Erfahrung mehr wert ist als alles andere.

Das ist aber auch pauschalisiert. Insbesondere als Softwarearchitekt vermittelt ein Informatikstudium durchaus viele Inhalte, die ohne Studium nur schwer autodidaktisch erlernbar sind. Ausnahmen bestätigen die Regel ;)
Ein Maurer wird auch nicht durch ein paar Bücher und Kurse zum Architekten. Wirkliche Fachgebiete im Software-Engineering sind nur schwer ohne Studium abdeckbar.


FrankenDoM schrieb:
Ein Studium ist der Türöffner für manche Berufe/Laufbahnen und nicht mehr. In der Entwicklung ist Erfahrung das A und O. Zumindest habe ich es jetzt 15 Jahre lang so erlebt. Wer fragt mich den heute noch was ich vor 15 Jahren mal gelernt/studiert habe? Alles veraltet und nur bedingt relevant. Weiterentwicklung und Fortbildung ist hier entscheidend.

Das ist definitiv falsch. Ein gutes Informatikstudium vermittelt ohnehin keine Programmiersprachen, sondern Kompetenzen, Lösungsstrategien und fördert die Bildung in komplexen Fähigkeiten: Mathematik, Algorithmik, ...

Es kommt natürlich auf die Laufbahn und den Beruf an, aber ein Chemielaborant beispielsweise ersetzt auch mit 20 Jahren Erfahrung keinen promovierten Chemiker bei BASF. Das sind einfach Birnen und Äpfel.
Wenn eine Vakanz vorwiegend praktische Tätigkeiten erfordert, dann ist Erfahrung besonders wichtig, wenn es - beispielsweise - irgendwo in der Forschung/Entwicklung ist, dann sind theoretische Fähigkeiten wichtiger und da kommt es durchaus darauf an, welchen Background man darin hat.


Fu Manchu schrieb:
Das Problem ist nämlich, dass immer mehr Berufe akademisiert werden, der Bachelor wird in immer mehr Berufen zum Standard und ein Studium ist heute nicht mehr der Weg um nach oben zu kommen, sondern der Weg um im Beruf zu bleiben.
Fu Manchu schrieb:
Die IT ist ein Berufsfeld mit einer sehr hohen Akademikerquote.
FrankenDoM schrieb:
Bei uns in der Firma kann ich das nicht bestätigen, aber das ist genauso nicht repräsentativ wie Deine Firma.

@FrankenDoM das liegt dann aber daran, dass euer Unternehmen in klassischen Tätigkeitsfeldern unterwegs ist und nicht in innovativen Bereichen. Das typische Systemhaus beispielsweise braucht sicher keine Akademiker - wofür auch?
Wenn sich das Tätigkeitsfeld mit konkreten Anwendungen und Kunden beschäftigt, dann ist Erfahrung viel wertvoller als Theorie. Je mehr man aber den Fokus Richtung Innovativtechnologien verschiebt, desto mehr werden Akademiker benötigt.

Und grundlegend hat @Fu Manchu da schon absolut Recht: jede Statistik zeigt einen Anstieg der Akademiker, gerade auch im IT-Umfeld. Genauso jede Statistik im Mittel höhere Einstiegs- und Durchschnittsgehälter für Akademiker aufzeigt.


Fu Manchu schrieb:
Den Ratschlag, das es ohne Studium geht halte ich in der heutigen Zeit für gefährlich.

Ich weiß nicht; also gerade für praktische Tätigkeiten sehe ich da ehrlich gesagt keine so große Gefahr. Wer an der Uni sich spezialisiert und zu den guten gehört, der bewirbt sich ohnehin nie auf eine Vakanz, für die auch ein ausgebildeter Arbeitnehmer in Frage käme.
Und bei dem - um selbst mal zu pauschalisieren - unterem Drittel der Akademiker ist es jetzt nicht gerade schwierig, den Konkurrenzkampf (besonders wenn man Berufserfahrung hat) zu gewinnen.


Fu Manchu schrieb:
Alleine an meiner FH haben in den letzten 20 Jahren über 10.000 Leute erfolgreich ein nebenberufliches Hochschulstudium abgeschlossen, das ist mittlerweile ein häufig gegangener Weg.

Wobei "häufig" ja aber nun selten mit "gut" oder "qualitativ" einhergeht. Gerade dadurch, dass das mittlerweile viele so machen, hebt man sich damit kaum noch ab.


new Account() schrieb:
Am besten wohl ein FH-Studium, welche nach meiner Erfahrung nach ein etwas geringeres Pensum fahren (d.h. nicht wirklich schwierig) und man im Hinblick auf Anwendungsentwicklung wenig verpasst.

Bei dem TE sehr wahrscheinlich, so wie sich seine Interessen und Vorstellungen lesen. Im Allgemeinen hingegen würde ich auf @dbeuebeb Post verweisen:
dbeuebeb schrieb:
Und naja: Jetzt wo so viele einen Bachelorabschluss haben sinkt auf dem Markt logischerweise auch dessen Wert. Ein toller Abschluss ist also auch keine Garantie mehr für ein hohes Gehalt.

Genau deshalb ist es wichtig, das Studium nicht einfach als "Schlüssel für die Tür" zu sehen, sondern als Bildungschance. Wenn man sinnvoll studiert, d.h. nach Präferenz (sich also Mühe gibt und Neugier zeigt), auch was Interdisziplinäres macht und vor allem es sich nicht mit der "nächstbesten Dorf-FH" (plakative Umschreibung) einfach macht, der wird kaum die oben genannten Probleme kennen.

Z.B. als Absolvent der LMU München muss man sich um all das kaum Gedanken machen, um die mal exemplarisch dafür zu nennen, dass durchaus nicht nur "hat studiert" wichtig ist, sondern auch "was & wo studiert".
 
Zuletzt bearbeitet:
Es kann halt nicht jeder an einer Elite-Uni studieren. Dann wäre es ja keine Elite mehr. Und wenn man heutzutage mehr als den Mindestlohn verdienen will und/oder über dem Existenzminimum leben will, braucht man leider Gottes fast schon zwingend einen Hochschulabschluss. Für Berufe, für die früher eine Ausbildung und ein Realschulabschluss reichte, braucht man heute (Fach)hochschulreife und einen Hochschulabschluss. Warum auch immer.
 
dbeuebeb schrieb:
Es kann halt nicht jeder an einer Elite-Uni studieren. Dann wäre es ja keine Elite mehr.

True. Dieses Problem gab es früher ja aber nicht, sondern erst seit wenigen Jahren, seitdem fast jeder „studiert“.


dbeuebeb schrieb:
Und wenn man heutzutage mehr als den Mindestlohn verdienen will und/oder über dem Existenzminimum leben will, braucht man leider Gottes fast schon zwingend einen Hochschulabschluss.

Das halte ich, trotz des Trends, für plakativ. Es gibt schon noch Gegenbeispiele.

Grundlegend hast du mit dem Trend aber natürlich recht, das schrieb ich ja auch schon:
ascer schrieb:
Und grundlegend hat @Fu Manchu da schon absolut Recht: jede Statistik zeigt einen Anstieg der Akademiker, ggerade auch im IT-Umfeld. Genauso jede Statistik im Mittel höhere Einstiegs- und Durchschnittsgehälter für Akademiker aufzeigt.

Die Problematik dabei ist ja aber wirklich, dass in etwa (pauschalisiert) das untere Drittel der Studenten diejenigen sind, die nur für den Abschluss studieren, um in einen Beruf zu kommen. Diejenigen, die dann mit den ausgebildeten Arbeitnehmern konkurrieren. Das verfehlt den Sinn eines Studiums und mündet in dieser Erfahrung, die ich durchaus auch schon gemacht habe:
FrankenDoM schrieb:
Wer fragt mich den heute noch was ich vor 15 Jahren mal gelernt/studiert habe? Alles veraltet und nur bedingt relevant. Weiterentwicklung und Fortbildung ist hier entscheidend.

Rein auf praktische Tätigkeiten bezogen hat @FrankenDoM damit nämlich recht, da ist die Theorie aus dem Studium egal, die Leute haben eh nur für die Prüfung gelernt und jemand mit ausreichend Berufserfahrung wäre eigentlich besser geeignet.
 
ascer schrieb:
Die Problematik dabei ist ja aber wirklich, dass in etwa (pauschalisiert) das untere Drittel der Studenten diejenigen sind, die nur für den Abschluss studieren, um in einen Beruf zu kommen. Diejenigen, die dann mit den ausgebildeten Arbeitnehmern konkurrieren. Das verfehlt den Sinn eines Studiums und mündet in dieser Erfahrung, die ich durchaus auch schon gemacht habe:

Natürlich studieren viele nur für den Abschluss. Selbst für einfache Programmiertätigkeiten wird heute mindestens ein Bachelor gefordert, am Besten noch ein Master, obwohl eigentlich eine Berufsausbildung vollkommen ausreichend wäre. Im öffentlichen Dienst ist es ganz krass: Hier wird selbst für Administrator-Jobs häufig ein Bachelor verlangt, obwohl im Studium vermutlich nicht viel zum Thema IT-Administration gelehrt wird und jemand mit FiSi-Ausbildung und Berufserfahrung eigentlich deutlich besser geeignet wäre.

Folglich bleibt einem eigentlich nicht mehr viel ausser dem Studium übrig. Und die Studiengänge an den FHs sind zwar immer noch relativ theorielastig (im Vergleich zu einer Ausbildung), aber doch deutlich praxisbezogener.
 
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