Xbox 360 „Jasper“ mit 65-nm-GPU ab August

Wolfgang Andermahr
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Neben Nintendos Wii und der Playstation 3 buhlt die Xbox 360 von Microsoft um die Vorherrschaft im Konsolenlager, was den Betriebssystem-Spezialisten immer schwerer fällt. Nicht nur mit den Verkaufszahlen hat man zu kämpfen, ebenso mit der eigenen Hardware.

Vom gefürchteten „Red Ring of Death“ haben mittlerweile wahrscheinlich schon viele potenzielle Xbox-360-Käufer und Besitzer gehört. Der Defekt der Konsole tritt primär nach einer Überhitzung auf und ist nur durch eine Reparatur bei Microsoft zu beheben. Um dieses Problem zu mindern und gleichzeitig die Produktionskosten zu senken, hat Microsoft die CPU-Fertigung schon vor einiger Zeit vom 90-nm- auf den kleineren 65-nm-Prozess mit dem Codenamen „Falcon“ umgestellt und gleichzeitig das Kühlsystem verbessert.

Die Xenon-GPU, die von ATi entwickelt worden ist, wird aber immer noch im 90-nm-Prozess gefertigt, und das, obwohl der Rechenchip die temperaturkritischste Komponente in der Konsole ist. Bereits im vergangenen Jahr verstärkten sich die Gerüchte, dass die Umstellung der Xenon-GPU auf den 65-nm-Prozess noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Mittlerweile scheint man mit Gewissheit davon ausgehen zu können, dass die erneut überarbeitete Konsole mit dem Codenamen „Jasper“ im August dieses Jahres in den Handel kommen wird.

Laut den Kollegen von CENS.com wird bei der Jasper-Variante nicht nur der Xenon-Chip, sondern darüber hinaus auch die Northbridge auf die 65-nm-Fertigung umgestellt. Um das zu erreichen hat man gleich drei verschiedene Unternehmen damit beauftragt, die Überarbeitung durchzuführen. Die eigentliche GPU sowie die Northbridge werden wie gewohnt vom halbleiterspezialisten TSMC produziert, während Advanced Semiconductor Engineering Inc. (ASE) sich mit dem Package der Chips sowie dem Testen beschäftigt.

Nanya wird schlussendlich das Substrat für das Flip-Chip-Package übernehmen. Bei TSMC soll Microsoft 10.000 300-mm-Wafer geordert haben, um eine ausreichende Menge an GPUs und Chipsätzen ausliefern zu können. Passend dazu hat man im ersten Quartal angeblich das Inventar der 90-nm-Chips für die Falcon-Konsole größtenteils aufgebraucht, um die Restbestände zu minimieren.