Hitachi mit neuen Endurastar-Modellen

Frank Hüber
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Hitachi kündigt zwei neue Modelle seiner Endurastar-Festplatten an. Die vierte Generation dieser Reihe ist für den Einsatz in PKWs und Nutzfahrzeuge konzipiert. Dort werden heute bereits Festplatten in Navigations- und Unterhaltungssystemen, sowie in der Telematik eingesetzt.

Die Entwicklungsabteilung von Hitachi hat jetzt die nach eigenen Angaben derzeit widerstandsfähigste Festplatte im Markt hervorgebracht: Die Endurastar J4K50 arbeitet im Höhenspektrum von 300 Meter unter dem Meeresspiegel bis zu 5.000 Meter darüber problemlos. Die Toleranzen des zweiten Modells, der Endurastar N4K50, sind etwas geringer. Außerdem konnte Hitachi die Stoßunempfindlichkeit verbessern. Beide Modelle gleichen auch Schocks durch tiefe Schlaglöcher und die im Auto nicht vermeidbaren Vibrationen aus. Die maximale Kapazität beträgt derzeit 50 Gigabyte.

Der Automobilmarkt ist für die Festplattenhersteller ein wichtiger Wachstumsmarkt. IDC prognostiziert für Festplatten in der Automobilindustrie eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) von 38 Prozent zwischen 2005 und 2010.

Während die Endurastar J4K50 für Temperaturen zwischen -30 bis +85 Grad Celsius ausgelegt ist, liegt die Temperaturtoleranz der N4K50 zwischen -16 und +70 Grad Celsius. Der Lesekopf der Festplatte ist durch den Einsatz der thermischen Flughöhenkontrolle „Thermal Fly-height Control“ gesichert. Diese Technologie verhindert den ungewollten Kontakt mit der Oberfläche, was zur Beschädigung von Daten oder der Komponenten führen kann. Um das problemlose Arbeiten in großer Höhe und Tiefe zu gewährleisten und Erschütterungen von bis zu 3G bei Vibrationen und bis zu 800G beim Aufprall zu widerstehen setzt Hitachi verschiedene Technologien ein: Zum Einen ermöglichen flüssigkeitsgelagerte Motoren das Starten bei niedrigen Temperaturen und den Betrieb bei starker Hitze. Zum Anderen absorbieren die eigens für die Endurastar entwickelten Filter in der Festplatte das Zehnfache an Luftfeuchtigkeit und schädlichen Umweltgiften im Vergleich zu handelsüblichen Modellen. Zusätzliche Schocksensoren unterstützen die Sicherung der Daten, auch wenn das Gerät nicht in Betrieb ist.

Hitachi arbeitet seit beinahe zehn Jahren bei der Entwicklung von Festplatten intensiv mit der Automobilindustrie zusammen. Neben den bereits erwähnten Problemen wie Temperaturschwankungen und Höhenunterschiede gibt es weit mehr Unterschiede zu regulären Festplatten in PCs oder in Unterhaltungselektronik. So ist die Lebensdauer von Autos zehn Jahre und mehr und die Festplatte sollte ebenfalls diesem Produktzyklus entsprechen. Dementsprechend muss jedoch auch der Ersatz und Service angelegt sein.

Beide Endurastar-Modelle werden ab dem ersten Quartal 2007 verfügbar sein und bieten folgende technische Spezifikationen:

Endurastar J4K50 / N4K50:

  • 50/40/30 GB
  • 9,5 mm Höhe
  • 97 Gramm Maximalgewicht
  • 4260 Umdrehungen pro Minute
  • 86,1 Mrd. Bits pro Quadratzoll maximale Speicherdichte
  • 2/2/2 Schreibköpfe
  • 1/1/1 Scheiben
  • 250 G (2ms) Stoßfestigkeit im Betrieb
  • 800 G (1ms) Stoßfestigkeit außer Betrieb
  • 388 Mb/s max. Speicherübertragungsrate
  • 13 ms Suchzeit
  • 7,04 ms durchschnittliche Latenzzeit
  • Ultra DMA Mode 5 (100 MB/s)
  • 8 MB Pufferspeicher
  • 1,8 Watt Verbrauch im Betrieb
  • 0,8 Watt Verbrauch im Leerlauf
  • 2,4 Bel Geräuschpegel im Leerlauf
  • -30 bis +85°C Umgebungstemperatur im Betrieb (J4K50)
  • -16 bis +70°C Umgebungstemperatur im Betrieb (N4K50)
  • -300 bis 5.000 Meter Höhentoleranz (J4K50)
  • -300 bis 3.000 Meter Höhentoleranz (N4K50)