IDF: Intel gibt Ausblick auf VT-d, LT und AMT

Frank Hüber
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Intel und VMware kündigten heute den Ausbau ihrer Zusammenarbeit an mit dem Ziel Unternehmen und neuen Marktsegmenten die Vorteile der Virtualisierung zu verdeutlichen. Pat Gelsinger kündigte in seiner Rede auf dem Intel Developer Forum zusammen mit Diane Greene, VMware President, die Unterstützung einer breiteren Produktpalette und eine gemeinsame, weltweite Marketingkampagne an.

Damit soll die Bekanntheit von Virtualisierung der Hardware und deren Vorteile für Unternehmen sowie ihre Verbreitung ausgebaut werden. Intel stellte eine neue Spezifikation für die Verbindung von Ein-Ausgabe-Geräten und virtuellen Maschinen – Directed I/O – vor. Bei der Virtualisierung handelt es sich um eine Technik, durch die Computerressourcen abstrahiert und dynamisch zwischen mehreren Betriebssystemumgebungen verschoben und verteilt werden können. Die Virtualisierung findet dabei aus Sicht der Software statt, d.h. die Hardware ist physikalisch nur ein einziges Mal vorhanden, jedes Programm hingegen nutzt seine eigene „virtuelle“ Plattform oder „virtuelle“ Elemente dieser. VMware VMotion stellt die Software-Ebene dar und die Intel-Virtualization-Technology (Intel VT) die Virtualisierungsunterstützung eingebaut in Intel Prozessoren auf Halbleiterebene. Zusammen bieten sie zusätzliche Plattform- und Sicherheitsfunktionen. Seit November 2005 liefert Intel Server- und Clientprozessoren mit Intel VT aus.

Mit der nun bekannt gegebenen neuen Spezifikation erweitert Intel seine Virtualisierungstechnologien auf Ein-Ausgabegeräte. Die „Intel Virtualization Technology for Directed I/O“ (Intel VT-d) bietet Hardwareunterstützung für die Zuweisung von I/O-Geräten an virtuelle Maschinen oder Partitionen und soll die Leistung und Zuverlässigkeit von Datenbewegungen in einer virtualisierten Umgebung verbessern. Die Spezifikation ergänzt die Standardisierungsbemühungen der PCI SIG (PCI Special Interest Group), um I/O (Ein-Ausgabe) Virtualisierungsfähigkeiten von PCI Express-I/O-Geräten.

„Mit der aktuellen VT-d bauen Intel und VMware auf der Grundlage von VMwares lang andauernden Führung bei der Entwicklung von Hochleistungsprodukten für die Virtualisierung auf Basis der Intel Architektur auf. Damit wird Virtualisierung noch flexibler und robuster. Virtualization Technology for Directed I/O ist das Ergebnis einer langfristigen Zusammenarbeit zwischen VMware und Intel.“

Diane Greene, VMware


Als weiterer Gast kam Bob Muglia, Senior Vice President, Server & Tools Business bei Microsoft, zu Gelsinger auf die Bühne und führte aus, wie die beiden Unternehmen IT-Verwaltung (Manageability) gemeinsam vorantreiben werden. So wird die „Intel Active Management Technology“ (AMT) in Kombination mit Microsofts Systems Management Server IT Managern die Fähigkeit bieten, PCs über ihre Netzwerke auch dann zu verwalten, wenn die Geräte nicht mehr reagieren. Mit Intel AMT lassen sich Management- und Sicherheitsapplikationen einsetzen, die ferngesteuert eine Vielzahl von Problemen entdecken und lösen können. Neben Intel AMT der nächsten Generation stellte Gelsinger auch ein neues Ausstattungsmerkmal mit Codenamen „Circuit Breaker“ vor. Diese Funktion blockiert proaktiv Gefahrenquellen wie das Eindringen von Viren. Infizierte PCs werden isoliert, noch bevor sie sich im Netzwerk verbreiten können und arlamieren den Systemadministrator, sobald derartige Bedrohungen auftreten.

Gelsinger kündigte an, dass Entwicklern ab sofort eine vorläufige Spezifikation für die LaGrande Technologie (LT) zur Verfügung steht. Damit werden die Sicherheitsoptionen zukünftiger PC-Plattformen weiter optimiert. LT besteht aus Hardware-Erweiterungen im Silizium, mit denen sich die Plattform gegen Software-basierte Angriffe schützen lassen soll. Außerdem soll LT zum verbesserten Schutz vertraulicher Daten und der Integrität dieser beitragen. Intel stellt Entwicklern in diesem Jahr auf Basis der Averill und anderen ausgewählten Business Plattformen LT-Hardware zur Verfügung. Ziel ist es, Innovationen im Bereich der PC Sicherheit noch stärker voranzutreiben und die Vorteile von LT Anwendern und Entwicklern früher zugänglich zu machen.