ATi Radeon HD 3870 im Kurztest: Bewährungsprobe der 3000er-Serie

Wolfgang Andermahr
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ATi Radeon HD 3870 im Kurztest: Bewährungsprobe der 3000er-Serie

Einleitung

Es ist noch gar nicht so lange her, dass ATi die Radeon-HD-2000-Serie nach einer schier endlos erscheinenden Verspätung der Öffentlichkeit präsentierte. Doch von Anfang an hatte die Grafikkartengeneration einen schweren Stand und sie hat ihn auch weiterhin. Während die Radeon-HD-2400-Karten der Konkurrenz noch gewachsen und teilweise gar überlegen sind, haben es schon die Radeon-HD-2600-Exemplare schwer. Die Nvidia GeForce 8600 GT hat man mit der Radeon HD 2600 XT GDDR3 zwar noch gut im Griff, die GeForce 8600 GTS muss man jedoch deutlich davon ziehen lassen. Den schwersten Stand hatte und hat die Radeon HD 2900 XT. Nach diversen Treiberupdates kann der 3D-Beschleuniger heutzutage zwar meistens mit der GeForce 8800 GTS mithalten, die größeren Nvidia-Modelle bleiben aber unerreicht. Vor allem gegen die kürzlich vorgestellte GeForce 8800 GT können die Radeon-HD-2000-Karten nichts ausrichten. Die heute vorgestellte Radeon-HD-3000-Serie soll dies ändern.

Radeon HD 3000? Ja, denn ATi griff für die heute präsentierten Karten auf Basis der RV670-GPU (55 nm, 666 Millionen Transistoren) tief in die (Marketing-)Trickkiste und ändert ab sofort nicht nur das Namensschema der Grafikkarten innerhalb einer Serie, sondern lässt zugleich die „2000“-Serie komplett hinter sich. Die beiden neuen Grafikkarten hören auf die Namen Radeon HD 3850 sowie Radeon 3870 – die gewohnten Zusätze wie XT oder Pro gibt es nicht mehr. Die GPU-Architektur ist dabei allerdings – grob gesagt – identisch zu der der R600-Generation geblieben. 64 5D-Shader-, 16 Textureinheiten und 16 ROPs sind im RV670 verbaut. Das Speicherinterface wurde bei der Radeon-HD-3800-Serie jedoch auf 256 Bit gekürzt.

Doch neben viel Altbekanntem und einem Rückschritt hat es auch einige Fortschritte gegeben. So sind die Radeon-HD-3800-Karten kompatibel zur neuen Direct3D-10.1-API, bieten dem Kunden ein PCIe-2.0-Interface und den von der Radeon HD 2600 bekannten UVD zur Beschleunigung von HD-Videos. Darüber hinaus unterstützen die Radeon-HD-3800-Karten das von Notebooks bekannte „PowerPlay“, weswegen der Stromverbrauch im 2D-Modus deutlich gesenkt werden konnte. Was aber viel wichtiger ist: Ja, ATi hat an der Effizienz der kränkelnden R600-Architektur gefeilt. So sind die Performanceschwächen beim Hinzuschalten von Anti-Aliasing sowie der anisotropen Filterung zwar noch vorhanden, wurden aber teils spürbar reduziert.

Die GPU der Radeon HD 3850 (zirka 150 Euro) taktet mit 670 MHz, während der 256 MB große VRAM mit 830 MHz betrieben wird. Die GPU der Radeon HD 3870 (um die 229 Euro) arbeitet mit einer Frequenz von 775 MHz, der 512 MB große GDDR4-Speicher wird mit 1125 MHz angesteuert.

PowerColor konnte uns freundlicherweise eine Radeon HD 3870 für einen Test zur Verfügung stellen. Allerdings erreichte uns das Testsample zu spät für einen ausführlichen Artikel, weswegen wir an dieser Stelle vorerst nur einige Benchmark-Werte anbieten können. Wir hoffen, unseren Lesern im Laufe des kommenden Wochenendes einen ausführlichen Artikel anbieten zu können.

Update 17. November 2007: Der ausführliche Testbericht der ATi Radeon HD 3870 (RV670) ist nun verfügbar.