Motorola Razr im Test: Das Kult-Handy wird Smartphone

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Sasan Abdi
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Fazit

Motorola meldet sich mit dem neuen Razr tatsächlich (und wie vorab anhand der auf dem Papier vorhandenen Merkmale zu vermuten war) gebührend auf dem Parkett der ernstzunehmenden Smartphone-Hersteller zurück. So positiv dies insbesondere mit Blick auf die zuletzt bewegte Unternehmensgeschichte ist – der ganz große Wurf ist nicht gelungen.

Dazu hätte es einer Konzeption bedurft, die unterm Strich in jeder Hinsicht in höchstem Maße überzeugt, weswegen es entscheidend ist, dass der Testkandidat in zweierlei Hinsicht objektive Gründe zur Kritik gibt.

Zum ersten ist das Display zu nennen: Die Darstellung bewegt sich auf einem sehr ordentlichen Niveau, reicht aber an jene der gegenwärtigen Klassenbesten wie der vom Samsung Galaxy S II oder dem Apple iPhone 4S nicht heran. Dies wäre ohne weiteres zu verkraften, doch ist zudem die maximale Display-Helligkeit im unteren Drittel unseres umfassenden Testfeldes einzuordnen, was sich bei einer Anwendung an sonnigen Tagen durchaus bemerkbar macht.

Motorola Razr
Motorola Razr

Als zweiter, wesentlich entscheidenderer Kritikpunkt ist die neue Moto-UI zu nennen. Diese kommt zwar mit einigen sehr sinnvollen Eigenschaften – Stichworte: Smart Actions, MotoCast, Onscreen-Tastatur – daher, weist aber trotz der sinnvollen und durchaus spürbaren Abgrenzung von der diskussionswürdigen Vorgängerversion nach wie vor eine nicht ideale Optimierung auf, sodass man immer wieder mit kleineren Rucklern konfrontiert wird. Letztere sind zwar nur dann auffällig, wenn man darauf achtet – ein hardwareseitig bestens ausgestattetes Smartphone sollte mit derlei Problemen mittlerweile aber nicht mehr zu kämpfen haben.

Insgesamt handelt es sich bei beiden Punkten definitiv um Kritik auf hohem Niveau, was erklärt, dass wir das neue Razr abschließend zwar nicht zur Speerspitze zählen, es aber in der Gesamtschau im oberen Drittel des aktuellen Angebots platzieren würden.

Als Empfehlung bleibt schließlich zusammenfassend: Wer mit den benannten Punkten leben kann, erhält mit dem Motorola Razr ein gutes, in mancher Hinsicht ungewöhnliches Smartphone, das gut und gerne als Comeback eines altehrwürdigen Riesen angesehen werden kann. Im Zweifel sollte man sich aber unbedingt auch die potente direkte Konkurrenz ansehen, zu der aktuell neben den genannten Geräten je nach Plattform- und Größenpräferenzen auch Vertreter wie das Samsung Galaxy Note oder das HTC Titan zu zählen sind.

Verfügbarkeit & Preise

Das Motorola Razr ist in Deutschland seit Anfang Dezember erhältlich und kann bei verschiedenen Providern im Rahmen von unterschiedlichen Verträgen zu entsprechend variierenden Preisen erstanden werden. In der freien Variante muss aktuell mit Preisen ab ca. 470 Euro gerechnet werden (aktueller Preisvergleich).

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