Patent: Apple Watch soll bei Notfällen den Arzt alarmieren

Tobias Reuter
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Patent: Apple Watch soll bei Notfällen den Arzt alarmieren

Die Apple Watch könnte sich zukünftig um noch mehr kümmern, als nur Gesundheitsdaten über Nutzer zu sammeln und zur Analyse bereitzustellen. Ein von Apple beantragtes Patent beschreibt die Möglichkeit, bei einem Notfall ein Alarmsignal zu senden und darüber einen Arzt zu alarmieren.

Das vom amerikanischen Patentamt United States Patent and Trademark Office veröffentlichte und noch im Prüfverfahren befindliche Patent mit dem Titel „Care Event Detection and Alerts“ nennt zwar keine konkreten Apple-Produkte, welche die beschriebenen Funktionen nutzen können; stattdessen ist allgemein von „elektronischen Geräten“ die Rede, welche mittels Sensoren die Umgebung und/oder Gesundheitsdaten des Nutzers erfassen können. Allerdings erscheint das beschriebene Szenario wie für die Apple Watch konzipiert.

Apple Watch schickt Warnsignal an iPhone, dieses verständigt den Arzt

Konkret ist ein Zusammenspiel zwischen Apples Armbanduhr und dem iPhone denkbar. Im Falle eines Herzinfarkts könnte die Apple Watch die sich plötzlich ändernde Herzaktivität des Nutzers via Sensor erkennen und eine Warnmeldung an das ebenfalls mitgeführte iPhone des Anwenders schicken. Auch eine Kombination der Sensoren von Apple Watch und iPhone ist möglich. Wenn der Geschwindigkeitsmesser des iPhones eine plötzliche Verlangsamung im Tempo des Anwenders feststellt und die Apple Watch gleichzeitig keinen Herzschlag mehr erkennt, könnte die im Patent beschriebene Funktion ebenfalls aktiv werden. Im Test erwies sich die aktuelle Apple Watch im Vergleich zu einem Brustgurt bereits sehr zuverlässig in Bezug auf die gemessene Herzfrequenz.

Sobald das iPhone den Warnhinweis der Apple Watch erhält, wählt das Apple-Smartphone automatisch den Notruf oder kontaktiert eine spezifische Person aus dem Adressbuch des Nutzers. Die GPS-Ortung des iPhones kann zudem den Standpunkt des Nutzers mitteilen. Der Anwender kann eine Liste von Kontakten, wie Ärzte, Notfalldienste oder Familienmitglieder, festlegen, die in Notfällen zu kontaktieren sind. Dabei ist es möglich, je nach Art des Vorfalls eine andere Person als ersten Kontakt festzulegen. Bei weniger schwerwiegenden Zwischenfällen könnte etwa der Ehepartner ganz oben auf der Liste stehen, während das iPhone bei akuten Notfällen sofort einen Arzt oder den Notruf kontaktiert.

Weitere Notfallszenarien und Vermeidung von Fehlalarmen

Die Erkennung muss sich nicht nur nur auf medizinische Notsituationen beschränken. Im Patentantrag ist auch von Lawinenunglücken, Überfällen und Feuerausbrüchen die Rede. Apple ist sich des hohen Fehlalarm-Potenzials bewusst und gibt an, spezifische Bestätigungsmöglichkeiten, etwa via Stimme oder Armbewegung, in die Funktion zu integrieren. Der Patentantrag wurde am 9. September 2015 eingereicht. Wie lange das Prüfverfahren dauert, ist nicht bekannt.

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