KDE: Plasma 5.12 LTS mit besserer Wayland-Integration

Ferdinand Thommes
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KDE: Plasma 5.12 LTS mit besserer Wayland-Integration
Bild: KDE

Mit Plasma 5.12 steht nach Plasma 5.8 die zweite Version von Plasma 5 mit Langzeitunterstützung bereit. Sie erhält mindestens zwei Jahre Support. Schwerpunkte dieser Ausgabe sind Verbesserungen bei Speicherverbrauch und CPU-Auslastung sowie die weitere Integration von Wayland.

Plasma ist als Desktop-Umgebung kein Leichtgewicht. Deswegen ist es immer willkommen, wenn die Entwickler es schaffen, die Software trotzt der überbordenden Vielfalt, die KDE zu bieten hat, zu beschleunigen. Mit Plasma 5.12 soll der Start des Desktops um bis zu 30 Prozent schneller vonstatten gehen. Das wurde durch Verbesserungen beim Hauptspeicherverbrauch erreicht. Zudem konnte die CPU-Auslastung verringert werden.

Wayland mit voller Unterstützung

Zum ersten Mal wird Wayland in einer Plasma-LTS-Version veröffentlicht und somit auch zwei Jahre unterstützt. Für KWin wurden Weiterentwicklungen von X11 bereits mit Veröffentlichung der Beta zu Plasma 5.12 für immer eingefroren. KDE-Entwickler Martin Flöser zitierte in seinem Blog die Ankündigung:

“5.12 is the last release which sees feature development in KWin on X11. With 5.13 onwards only new features relevant to Wayland are going to be added.”

KWin friert X11-Entwicklung ein

Mit Plasma 5.12 hat die Wayland-Integration gute Fortschritte erzielt. Sie umfassen unter anderem die Bildschirmrotation sowie die verbesserte Konfiguration von Multi-Display-Umgebungen in den Systemeinstellungen. XWayland wird von Plasma selbst nicht mehr benötigt. Anwendungen, die nur X11 unterstützen greifen aber weiterhin darauf zu. Night-Screen filtert in dunkleren Umgebungen augenschonend Blauanteile des Displays aus. Bei X11 als RedShift bekannt, arbeitet Night-Screen nur unter Wayland. Wayland-Fenster lassen sich nun in der Vollbildansicht darstellen.

Aufwertung des Designs

Darüber hinaus wurden viele weitere Bestandteile des Plasma-Desktops überarbeitet und ausgebaut. Die Software-Verwaltung Discover und die Systemeinstellungen erfuhren eine optische Überarbeitung, die sie mit dem Auge leichter erfassbar machen. In Discover wurde die Integration von Flatpak und Snap vorangetrieben. Flatpak gilt damit als produktiv mit Plasma einsetzbar. Das Kickoff-Menü kann nun besser individuell angepasst werden als zuvor. Auch das Benachrichtigungssystem wurde ausgebaut und erlaubt nun Vorschaubilder sowie das Kopieren von Links in die Zwischenablage.

Alle Änderungen können in der offiziellen Ankündigung nachgelesen werden, der Quelltext samt Anleitung liegt auf dem Projektserver zum Download bereit. Distributionen wie Arch Linux, openSUSE Tumbleweed, KDE Neon User-Edition oder KaOS bieten Plasma 5.12 bereits in ihren Repositories an, weitere werden zeitnah folgen.