Montecrypto: Rätselspiel verspricht einen Bitcoin für die erste Lösung

Update 2 Jan-Frederik Timm
143 Kommentare
Montecrypto: Rätselspiel verspricht einen Bitcoin für die erste Lösung
Bild: Gem Rose Accent

Heute um 16:00 Uhr wird das Spiel Montecrypto auf Steam freigeschaltet. Es enthält 24 aus der Ego-Perspektive zu lösende Rätsel und verspricht dem Ersten, der sie beantwortet hat, einen Bitcoin – knapp 10.000 US-Dollar. Spieler sollen sich gegenseitig helfen oder verwirren können. Die Entwickler sprechen von einem Experiment.

Die Teilnahme kostet zwei US-Dollar

Kosten soll der Titel zwei US-Dollar, berichtet Motherboard, bei Steam und in den FAQ zum Titel selbst ist bisher kein Preis gelistet. Lediglich von 40 Prozent Rabatt zur Einführung ist auf Valves Plattform die Rede.

Entwickler und Publisher „Gem Rose Accent“ sieht in dem Titel nach eigenen Angaben „ein bisher noch nicht gesehenes Experiment in Sachen Spieler-Entscheidungen und -Kooperation“. Wer die Initiatoren sind, ist bisher nicht bekannt. Das Geheimnis soll allerdings gelüftet werden, nachdem Anspruch auf den Bitcoin angemeldet worden ist. Die Wallet mit dem Bitcoin findet sich unter den Spieldateien, so viel steht schon fest. Auch der Account ist bereits bekannt. Es fehlt das 24 Stellen lange Passwort, das sich Spieler durch das Lösen der 24 Rätsel erarbeiten müssen.

„Für Hochbegabte vergleichsweise einfach“

Das sei allerdings nur für Hochbegabte vergleichsweise einfach, scherzen die Initiatoren. Für alle anderen Personen dürfte der Titel hingegen zu den schwersten gehören, den sie je gespielt haben. Zwei Hinweise geben die Entwickler bereits: Zum einen verweisen sie auf den Source Code der eigenen Webseite, zum anderen auf das Tool btcrecover. In Anbetracht der Tatsache, dass das Spiel auch falsche Hinweise von Spielern an andere Spieler fördern soll, kann aber auch das bereits eine erste falsche Fährte sein. Erste Interessenten vermuten auch hinter dem Namen des Studios einen Hinweis.

Die Entwickler versichern, dass das Spiel einer verrückten Idee entsprungen ist und keine unlauteren Absichten dahinter stecken. Selbstverständlich, so die FAQ, zweigt das Spiel selber auch keine Rechenleistung zum Minen von Kryptowährungen ab.

Der Weg zur Lösung wird archiviert

Auch nach der Lösung soll der Titel weiter spielbar sein. Die bis dahin von Spielern hinterlegten falschen oder richtigen Hilfestellungen sollen allerdings eingefroren werden und so „wie in einem Museum“ den Weg zur Lösung für die Nachwelt aufbewahren.

Update

Gut vier Stunden nach dem Start zum Preis von effektiv 1,19 Euro (40 Prozent Rabatt auf 1,99 Euro) fallen die Bewertungen auf Steam sehr ambivalent aus. Positive wie negative Bewertungen geben sich aktuell die Waage. Insbesondere bemängelt wird ein Rätsel, bei dem der Spieler „in einem unsichtbaren Raum mit unsichtbaren Plattformen auf einer sich ändernden Karte“ seinen Weg finden muss. Das hätten viele Kritiker von einem Labyrinth-Spiel (Maze) erwartet, nicht aber von diesem Rätselspiel. Der von Spielern weltweit dazu als Hinweis angepinnte „Stuss“ stößt einigen Käufern ebenfalls sauer auf.

Andere bezeichnen den Schwierigkeitsgrad hingegen nur als sehr hoch und finden aktuell Freude daran, die Rätsel gemeinsam mit Freunden zu lösen – oder es zumindest zu versuchen.

Update

Drei Tage nach der Veröffentlichung sind nur noch 42 Prozent der auf Steam abgegebenen Bewertungen positiv, 58 Prozent sind negativ. Unverändert wird der hohe Schwierigkeitsgrad insbesondere in den „Labyrinth-Rätseln“ kritisiert, der viele Käufer nach eigenem Bekunden nicht im Ansatz dauerhaft motiviert sondern schlichtweg frustriert. Die aufgebrachte Zeit sei das nicht wert. Auch Probleme mit der Technik, darunter Abstürze und kaum nachvollziehbar hohe Anforderungen an CPU und GPU, wurden über die letzten Tage vermehrt bemängelt.

Mining-Vorwürfe ohne Beweise

Die hohe Auslastung des Rechners, auch wenn der Titel im Hintergrund minimiert wurde, hat einige Käufer trotz vorab veröffentlichter Beteuerung der Entwickler, keinen Kryptominer im Spiel versteckt zu haben, genau zu dieser Vermutung gebracht. Dafür gibt es bisher aber keinen Beweis. Und viele Spiele reduzieren die Anforderungen an das System im Hintergrund nicht, weil sie unverändert weiter gerendert werden. Es obliegt am Ende dem Entwickler zu entscheiden, was mit dem Spiel im Hintergrund passiert.

Auch die Tatsache, dass der für den Gewinner bereitgehaltene Bitcoin-Account mittlerweile 1.00249087 statt anfänglich 1.00100000 Bitcoin bereithält, ist kein Indiz dafür. Erstens würden die im Spiel heimlich erzielten Umsätze mit Sicherheit nicht auf den öffentlichen Account hinterlegt werden. Und zweitens stünden sie in keinem Verhältnis zu der dem Titel weltweit zuletzt entgegengebrachten Aufmerksamkeit. Die weiterhin anonymen Entwickler haben sich seit Veröffentlichung nicht mehr zu Wort gemeldet.

11 von 24 Rätseln gelöst

Laut Game Detectives sind mittlerweile elf der insgesamt vierundzwanzig Rätsel gelöst worden.

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.