Fortnite Android: Epic umgeht den Google Play Store

Max Doll
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Fortnite Android: Epic umgeht den Google Play Store
Bild: Epic Games

Fortnite für Android wird nicht über den Google Play Store, sondern direkt zum Download angeboten. Anders als auf iOS, wo Apples App Store eine unumstößliche Gatekeeper-Funktion hat, besteht diese Option auf Googles Betriebssystem ohne Weiteres.

Hinweise auf diese ungewöhnliche Distributionsstrategie hat XDA Developers im Quellcode der Fortnite-Mobile-Webseite entdeckt. Dort fanden sich Erläuterungen, mit denen die Installation des Spiels außerhalb des Play Stores und über den Browser erklärt wird. Insbesondere wird von Epic darauf hingewiesen, dass bei der Installation einige Rechte gewährt werden müssten. Diese werden als notwendig bezeichnet, um „Apps außerhalb des Play Stores zu installieren“.

Ohne Google mehr Geld

Der Grund für diesen Schritt liegt auf der Hand: Von Titeln aus dem Play Store verlangt Google einen Anteil in Höhe von 30 Prozent des Umsatzes, der auch Ingame-Verkäufe umfasst. Das macht die Umgehung des Stores für Epic attraktiv, wenn die Umsätze auf Apple-Smartphones zu Grunde gelegt werden. Dort generiert Fortnite nach mehr als 100 Millionen Downloads täglich Einnahmen in Höhe von mehr als zwei Millionen US-Dollar, insgesamt sollen bereits 160 Millionen US-Dollar umgesetzt worden sein.

Für Entwickler ist ein solcher Weg normalerweise keine Option, weil der Plattform-Shop mit einfacher Verteilung von Spielen, hoher Reichweite und, zumindest bei größeren Marken, guter Sichtbarkeit zahlreiche Vorzüge hat. Mit Fortnite hat Epic Games aber einen Trumpf in der Hand. Der Shooter ist bereits eine allgemein etablierte und bekannte Marke, die stark nachgefragt wird und deshalb Nutzer alleine aus sich selbst heraus anziehen kann.

Start im August als Exklusivspiel

Veröffentlicht wird Fortnite für Android laut Informationen von XDA Developers im August parallel mit dem Samsung Galaxy Note 9. Der Shooter wird anschließend 30 Tage exklusiv auf dem Smartphone spielbar sein und erst danach einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich. Unterstützt werden zum Start rund 40 Handys, darunter das Google Pixel 2 (XL), Huawei Mate 10 (Lite/Plus), Razer Phone, Nokia 6, die Motorola G5-Serie sowie Samsung Galaxy-Modelle zwischen A5 (2017), S7 und S9 (+).