CRAP-Produkte: Amazon nimmt unprofitable Ware aus dem Sortiment

Aljoscha Reineking
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CRAP-Produkte: Amazon nimmt unprofitable Ware aus dem Sortiment
Bild: igorovsyannykov | CC0 1.0

Der Online-Händler Amazon will nach einem Bericht des Wall Street Journals zahlreiche Produkte aus seinem Sortiment nehmen, welche nur eine geringe Gewinnspanne haben und auch langfristig gesehen keinen Gewinn generieren können.

CRAP – „Can't realize a profit“

Intern sollen viele Produkte von Amazon als „CRAP“ bezeichnet werden. Die Abkürzung steht für „Can't realize a profit“, was frei als „kann keinen Gewinn genieren“ übersetzt werden kann. Das englische Wort „crap“ wird zudem umgangssprachlich als ein Ausdruck für „Müll“ genutzt.

Bei Amazon werden viele Produkte mit sperrigen Verpackungen und hohem Versandaufwand sowie geringem Verkaufswert als „CRAP“ bezeichnet. Dabei fließt nicht nur die theoretische Gewinnmarge in die Bewertung der Produkte ein, sondern auch der Aufwand, welcher betrieben werden muss, um ein solches Produkt zu verschicken. Amazon soll bereits mit Hochdruck daran arbeiten, entsprechende Produkte aus dem Sortiment zu entfernen und diese künftig nicht mehr selbst anzubieten.

Als typische CRAP-Produkte werden in Flaschen abgefülltes Wasser oder Snacks bezeichnet. Insgesamt sollen die CRAP-Artikel meist unter der Grenze von 15 US-Dollar liegen.

CRAP-Artikel von Drittanbietern

Viele der Artikel, welche als CRAP eingeordnet werden, werden auch von Drittanbietern verkauft. Der logistische Aufwand wird bei diesen Artikeln jedoch nicht auf Amazon abgewälzt, weshalb das Unternehmen den Verkauf der Waren über den eigenen Marketplace weiter ermöglicht. Der geringe Profit für diese Waren liegt in diesen Fällen direkt bei dem Drittanbieter, weshalb Amazon wohl keinerlei Änderungen an den Marketplace-Waren vornehmen wird.

Bedingt durch die einheitliche Suche bei Amazon in dem eigenen Sortiment und den Marketplace-Waren dürfte die Entfernung der CRAP-Produkte für den Kunden nur geringfügige Auswirkungen haben.

Amazon soll nach neuen Verpackungen und Versandwegen suchen

Der Online-Händler soll mit verschiedenen Herstellern in Kontakt stehen, um künftig kleinere und kostengünstigere Verpackungen für mehrfach verkaufte Produkte anbieten zu können. Amazon soll zum Beispiel mit Coca-Cola in Verhandlungen stehen, damit bestellte Waren nicht zwischengelagert werden müssen, sondern direkt ab Werk versandt werden können.

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