ViewSonic VX3258 im Test: Kein-Gaming-Monitor mit fulminanter Reaktionszeit

Frank Hüber
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ViewSonic VX3258 im Test: Kein-Gaming-Monitor mit fulminanter Reaktionszeit

tl;dr: Der ViewSonic VX3258-2KC soll kein Gaming-Monitor sein, zeigt zu einem günstigen Preis von 330 Euro aber viele Parallelen und sorgt im Test mit einer niedrigen Reaktionszeit für eine Überraschung. Dennoch sind für diesen Preis sehr viele Einschränkungen hinzunehmen, die eben nur noch mit dem Preis zu rechtfertigen sind.

VX3258 im Test

Wie schon beim Vergleich zwischen dem VX3211-4K und dem XG3220 bietet ViewSonic auch bei der WQHD-Auflösung von 2.560 × 1.440 Bildpunkten einen Gamer-Monitor, den XG3240C (Test), und ein Unterhaltungsmodell, den VX3258-2KC, die technisch auf den ersten Blick fast identisch sind, sich aber im Preis und bei den Ergonomiefunktionen unterscheiden. Beide Modelle bieten bei einer Größe von 31,5 Zoll ein gebogenes Display und eine Bildwiederholfrequenz von 144 Hz mit FreeSync-Unterstützung.

Der Zusatz „2KC“ beim VX3258 ist dabei durchaus relevant, denn ViewSonic hat seit kurzer Zeit auch einen VX3258-PC im Portfolio, der allerdings bei gleicher Größe von 31,5 Zoll nur die Full-HD-Auflösung mit 1.920 × 1.080 Bildpunkten bietet, was in einer Pixeldichte von nur noch 70 ppi statt der 93 ppi des VX3258-2KC resultiert. Dafür bietet der VX3258-PC aber eine schnellere Bildwiederholfrequenz von 165 Hz statt der 144 Hz des höher auflösenden Modells.

Allerdings fällt der Preisunterschied zwischen dem XG3240C und dem VX3258-2KC geringer aus als zwischen dem XG3220 und dem VX3211-4K, denn der XG3240C ist bereits ab rund 475 Euro im Handel erhältlich. Der VX3258-2KC kostet aktuell hingegen rund 330 Euro.

Erneut vergleicht ComputerBase deshalb diese beiden Modelle und zeigt, worauf verzichtet werden muss, wenn man zum günstigeren VX3258-2KC greift.

Technische Daten und Erfahrungen

Günstiger bedeutet erneut weniger Ergonomie

Der ViewSonic VX3258-2KC unterscheidet sich in einigen Punkten von dem XG3240C. Die Unterschiede betreffen dabei sowohl das Panel als auch den Standfuß. Denn erneut bietet der VX3258-2KC bei der Ergonomie deutlich weniger als das Gamer-Modell. Er erlaubt lediglich eine Neigung des Displays um bis zu 5 Grad nach vorne und bis zu 10 Grad nach hinten. Eine Drehung oder Höhenverstellung des Displays ist beim VX3258-2KC gar nicht möglich, während der XG3240C beides erlaubt, wenn auch mit maximal 80 mm in der Höhe vergleichsweise eingeschränkt.

Die Panels und technischen Daten unterscheiden sich

Beim Panel bieten beide mit 31,5 Zoll und einer Auflösung von 2.560 × 1.440 Pixeln sowie einer variablen Bildwiederholfrequenz von 48 bis 144 Hz zwar zunächst identische Eigenschaften, im Detail ist das Panel des XG3240C dem Multimedia-Modell jedoch überlegen. Denn während der XG3240C auch mit HDR-Bildsignalen umgehen kann, unterstützt der VX3258-2KC dies erst gar nicht. Angesichts einer vergleichsweise niedrigen Helligkeit des XG3240C ist das allerdings ein zu verschmerzender Aspekt, denn echtes HDR ist auch mit dem Gamer-Monitor nicht möglich. Die maximale Helligkeit ist es aber ebenso, die beide Monitore unterscheidet. Denn während der XG3240C bis zu 300 cd/m² bieten soll, wobei im Test maximal 258 cd/m² erreicht werden, gibt ViewSonic für den VX3258-2KC maximal 250 cd/m² an.

Mehr und weniger Anschlüsse

Ist der VX3258-2KC laut ViewSonic bei der Reaktionszeit mit 5 ms Grau zu Grau etwas langsamer als der XG3240C mit 4 ms, so bietet er bei den Anschlüssen mit zwei DisplayPorts einen mehr als das Spielermodell. Bei den integrierten Lautsprechern wartet die Gaming-Variante mit zwei Mal 6 Watt anstelle der jeweils 2,5 Watt starken Lautsprecher sowie mit dem zusätzlichen Line-in mehr auf. Auch auf USB-Anschlüsse muss der Käufer beim VX3258C gänzlich verzichten, während der XG3240C vier USB-3.0-Eingänge bietet.

ViewSonic VX3258-2KC – Anschlüsse an der Rückseite
ViewSonic VX3258-2KC – Anschlüsse an der Rückseite

Während ViewSonic beim 8-Bit-Panel des XG3240C auf „Frame Rate Control“ (FRC) für feinere Farbabstufungen verzichtet, bietet das 8-Bit-Panel des VX3258-2KC dies. Auch beim abgedeckten Farbraum gibt es Unterschiede, denn der Monitor für Spieler deckt mit 81,9 Prozent offiziell einen kleineren Teil des NTSC-Farbraumes ab als der VX3258-2KC mit 85 Prozent.

ViewSonic VX3258-2KC ViewSonic XG3240C LG 32GK850F Samsung C32HG70
LCD-Panel VA
Backlight LED (flimmerfrei)
Diagonale 31,5 Zoll (curved, 1800 R) 31,5 Zoll 31,5 Zoll (curved, 1800 R)
Auflösung 2.560 × 1.440 (144 Hz)
Pixeldichte 93 dpi
HDR HDR10 DisplayHDR 400 DisplayHDR 600
FreeSync/G-Sync FreeSync FreeSync 2
Seitenverhältnis 16:9
Kontrast (statisch) 3.000:1
Helligkeit max. 250 cd/m² 300 cd/m² 400 cd/m² 600 cd/m²
Farbtiefe 10 Bit (8 Bit + FRC) 8 Bit (ohne FRC) 10 Bit (8 Bit + FRC)
Farbraum 85 % NTSC 99,63 % sRGB, 81,9 % NTSC, 84,27 % Adobe RGB 95 % DCI-P3 125 % sRGB, 95 % DCI-P3, 88 % NTSC, 92 % Adobe RGB
Blickwinkel (horizontal/vertikal) 178°/178°
Reaktionszeit 5 ms (Grau zu Grau) 4 ms (Grau zu Grau) 5 ms (Grau zu Grau) 1ms MPRT
Videoeingänge 2 × HDMI 2.0, 2 × DisplayPort 1.2 2 × HDMI 2.0, DisplayPort 1.4 2 × HDMI 2.0, DisplayPort 1.2 2 × HDMI 2.0, DisplayPort 1.2
Audio Kopfhörerausgang, 2 × 2,5-Watt-Lautsprecher Line-in, Line-out, 2 × 6-Watt-Lautsprecher Kopfhörerausgang Kopfhörerausgang, Mikrofon-Ein- und -ausgang
USB 4 × USB 3.0 2 × USB 3.0
Ergonomie Display neigbar (-5°/+10°) Display neigbar (-5°/+15°), höhenverstellbar (80 mm), schwenkbar (-45°/+45°) Display neigbar (-5°/+20°), höhenverstellbar (110 mm), schwenkbar (-20°/+20°), Pivot Display neigbar (-5°/+15°), höhenverstellbar (145 mm), schwenkbar (-15°/+15°)
Leistungsaufnahme Betrieb: 52 W, Standby: k. A. Betrieb: 41 W, Standby: k. A. Betrieb: 44 W, Standby: 0,5 W Betrieb: 64 W, Standby: < 0,5 W
Sonstiges Blaulichtfilter, VESA-Aufnahme (100 × 100 mm), Eco-Mode Blaulichtfilter, VESA-Aufnahme (100 × 100 mm),
diverse Game-Profile
Preis (27.03.2019) 330 Euro 475 Euro 500 Euro 530 Euro

Anschlüsse einfach zu erreichen

Beim Standfuß, auf dessen Funktionen bereits eingegangen wurde, wählt ViewSonic erneut ein sich zu beiden Seiten spreizendes Modell, das zwar kleiner ausfällt als beim VX3211-4K (Test), aber aufgrund der Form den Platz auf dem Tisch in diesem Bereich unbenutzbar werden lässt. Auf ein Kabelmanagement muss ebenso verzichtet werden. Die Anschlüsse sind allerdings auch ohne Ergonomiefunktionen bestens zu erreichen, da sie gerade nach hinten geführt sind und keine Abdeckung vorhanden ist. Ein blindes Suchen nach der richtigen Orientierung und Position der Anschlüsse entfällt beim VX3258-2KC.

Ein Joystick für das OSD

Erfreulicherweise setzt auch der VX3258-2KC auf einen Joystick zur Bedienung des On-Screen-Displays (OSD). Allerdings ist die Menüführung nicht optimal, da nicht immer intuitiv klar ist, ob der Joystick gedrückt oder nach unten gesteuert werden muss. Erwartet man beispielsweise intuitiv, in der nach unten ausklappenden Menüansicht über eine Bedienung des Joysticks nach unten auch in das jeweilige Untermenü zu gelangen, beendet dies jedes Mal das OSD, da hierfür der Joystick gedrückt werden muss. Die Navigation ist somit nicht optimal gelöst, zumal die Belegung der Richtungen nicht in allen Menüs gleich ist, weshalb es immer wieder zu ungewollten Aktionen kommt.

18 Watt Differenz bei der Leistungsaufnahme

ViewSonic beziffert die typische Leistungsaufnahme des VX3258-2KC mit 52 Watt und trifft diese damit gut, denn im Test kommt der Monitor bei maximaler Helligkeit auf eine Leistungsaufnahme von 55,5 Watt. Dieser Wert ist für einen 31,5-Zoll-Monitor gerade noch in Ordnung, der XG3240C liegt allerdings bei deutlich genügsameren 37,3 Watt.