Quartalszahlen: AMD feiert Umsatzrekord dank Ryzen und Spielkonsolen

Michael Günsch
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Quartalszahlen: AMD feiert Umsatzrekord dank Ryzen und Spielkonsolen
Bild: AMD

Parallel zur Bekanntgabe der 35 Milliarden US-Dollar schweren Übernahme von Xilinx hat AMD die aktuellen Quartalszahlen vorgelegt. Noch ohne Einfluss des bevorstehenden Xilinx-Deals vermeldet AMD abermals einen Umsatzrekord von 2,8 Milliarden US-Dollar. Als Gewinn blieben 390 Millionen US-Dollar übrig.

AMD übernimmt Xilinx für 35 Milliarden US-Dollar

Fast nur zum Nebenschauplatz verkommt das erneut sehr positive Geschäftsergebnis von AMD für das abgelaufene dritte Quartal 2020, da die Ankündigung der Übernahme des FPGA-Marktführers Xilinx heute für deutlich mehr Aufsehen sorgt.

Nächster Rekordumsatz dank Ryzen und Konsolen

Dabei können sich die Zahlen mehr als sehen lassen, denn mit 2,801 Milliarden US-Dollar hat AMD einen neuen Rekord beim Quartalsumsatz erzielt. Gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum bedeutet dies eine Steigerung um satte 56 Prozent. Die Nettoeinnahmen von 390 Millionen Euro (+225 % gegenüber Vorjahr) sind zwar kein absoluter Firmenrekord, doch der beste Wert seit mehr als neun Jahren. Die Bruttomarge liegt mit 44 Prozent unverändert auf dem Niveau des zweiten Quartals 2020. Das operative Einkommen konnte wiederum auf 449 Millionen US-Dollar mehr als verdoppelt werden. Der Schuldenberg, der vor einem Jahr noch über eine Milliarde US-Dollar umfasste, konnte weiter auf nur noch 373 Millionen US-Dollar verringert werden.

AMD: Umsätze und Gewinne seit Q4/2003
-2.000,00-799,75400,501.600,752.801,00Millionen US-Dollar Q4/2003Q2/2004Q4/2004Q2/2005Q4/2005Q2/2006Q4/2006Q2/2007Q4/2007Q2/2008Q4/2008Q2/2009Q4/2009Q2/2010Q4/2010Q2/2011Q4/2011Q2/2012Q4/2012Q2/2013Q4/2013Q2/2014Q4/2014Q2/2015Q4/2015Q2/2016Q4/2016Q2/2017Q4/2017Q2/2018Q4/2018Q2/2019Q4/2019Q2/2020

Mit 1,67 Milliarden US-Dollar hat die Sparte Computing and Graphics rund um Ryzen-Prozessoren und Radeon-GPUs für Verbraucher den größten Anteil am Gesamtumsatz. Die Verkäufe konnten gegenüber dem Vorjahr um 31 Prozent gesteigert werden, was vor allem der erfolgreichen Generation Ryzen 3000 (Test) zuzuschreiben ist. Bei den Grafiklösungen ging der Umsatz wiederum zurück. Erst in folgenden Quartalen werden die in Kürze erscheinenden Ryzen 5000 mit neuer Zen-3-Architektur sowie „Big Navi“ in Form der Radeon RX 6000 für signifikanten Umsatz sorgen.

Sowohl der gestiegene Absatz an Epyc-Prozessoren für Server als vor allem der millionenfache Verkauf der SoCs für die nächsten Monat erscheinenden Spielkonsolen PlayStation 5 und Xbox Series X/S sorgte in der Sparte Enterprise, Embedded and Semi-Custom für eine Verdoppelung (+ 116 % gegenüber Vorjahr) beim Umsatz auf 1,13 Milliarden US-Dollar. Auch künftig dürfte das Geschäft hier gut laufen, denn der Verkauf der besagten Spielkonsolen läuft im November erst offiziell an. Außerdem steht mit „Milan“ die neue Generation der Epyc-Prozessoren mit Zen-3-Architektur schon fast in den Startlöchern. Durch die Verspätung von Intels Ice Lake-SP könnte es im ersten Quartal 2021 zum direkten Schlagabtausch im Server-CPU-Markt kommen, wobei AMD zwar bei der Leistung klar siegen dürfte, Intel aber weiter von der dominierenden Marktdurchdringung zehrt.

Ausblick auf das Jahresende

Für das laufende vierte Quartal 2020 erwartet AMD eine erneute Umsatzsteigerung: Rund 3 Milliarden US-Dollar könnten es werden, plus/minus 100 Millionen US-Dollar. Dies würde den nächsten Umsatzrekord sowie eine Steigerung von gut 40 Prozent im Jahresvergleich bedeuten. Angesichts der oben beschriebenen Marktstarts mit starken Produkten in praktisch allen Segmenten erscheint die Prognose nicht allzu gewagt.

Für das Gesamtjahr 2020 erwartet AMD nun eine Umsatzsteigerung von 41 Prozent gegenüber 2019, was knapp 9,5 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz bedeuten würde.

AMD Q3 2020: Ausblick auf das 4. Quartal
AMD Q3 2020: Ausblick auf das 4. Quartal (Bild: AMD)
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