Das freie Betriebssystem Raspberry Pi OS – ehemals Raspbian – für Mini-PCs und Einplatinencomputer wie den Raspberry Pi 4 basiert auf Debian GNU/Linux und setzt jetzt erstmals auf das aktuelle Debian 11 („Bullseye“). Mit dem Wechsel auf das neue Fundament wurden auch alle Anwendungen auf das GUI-Toolkit GTK3 umgestellt.
Debian 11 hält Einzug auf dem Pi
Mit dem aktuellen Build hält neben dem Betriebssystemkernel Linux 5.10 LTS mit Support bis einschließlich Dezember 2022 erstmals auch Debian 11 („Bullseye“) Einzug in Raspberry Pi OS und unterstützt neben moderner Hardware und Peripherie den in das Gehäuse einer Tastatur integrierten Einplatinencomputer Raspberry Pi 400. Alternativ steht weiterhin der ausgereifte Kernel Linux 4.19 zur Auswahl.
Raspberry Pi OS mit PIXEL-Desktop auf LXDE-Basis (Bild: Raspberry Pi Foundation)
Als Oberfläche dient der von der freien Desktop-Umgebung LXDE für Unix und andere POSIX-konforme Plattformen wie Linux und BSD abgeleitete PIXEL-Desktop der Raspberry Pi Foundation. Außerdem wurde der Support für das freie GUI-Toolkit GTK, ehemals GTK+, verbessert und die Verschlüsselungstechnik OpenSSL unter ARM64 beschleunigt. Zudem wurden einige System-Icons leicht angepasst.
Raspberry Pi OS – Highlights
Full GTK3
File Manager
KMS Video Driver
New Camera Driver
Mutter Windows Manager
Notification Center
Update Plugin
Linux 5.10.63
Bookshelf
Debian 11
Erstmals überhaupt kommt auch der freien Fenstermanager Mutter, der sehr tief in die Shell des Desktops integriert ist und vergleichbar mit KWin als Compositor für das Display-Server-Protokoll Wayland fungiert, in Raspberry Pi OS zum Einsatz.
Neue Softwarepakete
Softwareseitig sind der Browser Chromium 92, die freie Office-Suite LibreOffice und der VLC Media Player 3.0.16 „Out of the Box“ mit an Bord und über die Quellen von Debian 11 („Bullseye“) können auf Wunsch mehr als 35.000 Softwarepakete nachgeladen werden.
Das neueste Raspberry Pi OS aktualisiert zudem die Firmware aller gängigen Modelle der Raspberry-Pi-Serie. Weitere Details liefert die offizielle Ankündigung.
Aus der Community kam die Empfehlung zu der Distribution DietPi, die ebenfalls speziell für die Einplatinencomputer der Serie Raspberry Pi angepasst ist und bereits am 14. August auf Debian 11 („Bullseye“) gewechselt ist.
Mit Hilfe entsprechender Scripts und Manuals ist ein Upgrade von Buster auf Bullseye zudem auch für Einsteiger leicht zu bewältigen.
Die Redaktion dankt den Community-Mitgliedern „xNeo92x“ und „omavoss“ für ihre Hinweise zu diesem Update.