Concept Nyx: Alienware will lokales Spiele-Streaming zuhause anbieten

Unternehmen wie Nvidia buhlen mit immer leistungsfähigeren Spiele-Streaming-Systemen in der Cloud um die Gunst der Spieler. Dell mit der Gaming-Marke Alienware dreht den Spieß mit Concept Nyx um und will das Spiele-Streaming von PC-Games wieder in die eigenen vier Wände holen. Bis zu vier Spieler werden unterstützt.

Zur CES 2022 in Las Vegas macht Alienware eine interessante Ankündigung, die sich ein wenig wie ein Manifest gegen die Auslagerung von immer mehr Rechenleistung in die Cloud liest. Concept Nyx hat das Unternehmen ein neues Projekt getauft, das Spiele-Streaming von PC-Spielen über einen eigenen Rechner im Haushalt abwickelt. Die eigene Spielebibliothek aggregiert die Inhalte mehrerer Stores und soll auf Desktop-PC, Notebook, Tablet, Smartphone und Fernseher zur Verfügung stehen und sich mit bis zu drei weiteren Personen im Haushalt teilen lassen. Auch das Rendering mehrerer Spiele parallel mit Ausgabe auf demselben Bildschirm wird von Alienware unterstützt.

Die Vorteile von lokalen Spielen

Alienware schwebt beim Gaming eine Zukunft des lokalen Edge-Computings mit Rechenleistung abrufbar direkt beim Anwender zuhause statt in der Cloud bei Google Stadia, GeForce Now und ähnlichen Lösungen vor. Das Unternehmen wirbt zum einen mit niedrigeren Latenzen, größerer Bandbreite und schnellerer Reaktionsfähigkeit im Vergleich zur Cloud. Das alles sind Punkte, die seit kurzem auch Nvidia mit dem RTX-3080-Abo für GeForce Now (Test) angehen will. Interessanterweise wirbt Nvidia in ausgewählten Multiplayer-Spielen mit niedrigeren Latenzen im Vergleich zur Desktop-Version. Auf der anderen Seite will Alienware aber auch einfach nur die Spieler wieder an einem Ort zusammenbringen, anstatt dass alle „alleine“ übers Internet spielen.

Die schwarze Mystery Box von Alienware

Bei Alienware kommt die Leistung wahrscheinlich von einer Art lokal betriebenem Gaming-PC, so ganz geht das aus der Ankündigung zur Messe nicht hervor. Auf den Produktfotos von Alienware ist eine schwarze „Mystery Box“ zu sehen, die stark einem PC ähnelt, zu der allerdings keinerlei technische Informationen bekannt gegeben wurden. Concept Nyx ist Stand heute eben genau das: ein Konzept. Das Projekt entstammt der Experience Innovation Group (EIG), die vor zwei Jahren zur CES den Gaming-Handheld Concept UFO im Gepäck hatte, der jedoch nie auf den Markt kam.

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Spiele pausieren und woanders fortsetzen

Concept Nyx ist für bis zu vier Spieler im selben Haushalt ausgelegt, die alle die Rechenleistung der „Basisstation“ abrufen. Auf dem großen Fernseher im Wohnzimmer können vier Spieler im Split-Screen-Modus ihren jeweils favorisierten Titel zocken. Je nach Qualität dürfte das gehörige Anforderungen an die Hardware mit sich bringen. Als Hommage an das Concept UFO findet die Bedienung bei Concept Nyx über die zusammengesteckten Controller des Handhelds statt. Die Spielebibliothek setzt sich aus den Inhalten aller Stores des Anwenders zusammen, also zum Beispiel aus Steam, Origin und Ubisoft Connect und soll sich vom Smartphone bis zum Fernseher von allen Geräten aus abrufen lassen. Spiele können auf dem einen Gerät pausiert und innerhalb weniger Sekunden auf einem anderen Gerät fortgesetzt werden. Alienware bezieht sich damit explizit auf das Spielen zuhause, Remote-Gaming über Mobilfunk auf dem Smartphone wurde von Alienware nicht demonstriert.

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Alienware will weiter daran arbeiten

Zur Bekanntgabe des Konzepts gibt es heute abseits der Anzahl der Spieler keine weiteren Informationen etwa zur genauen technischen Umsetzung, zur Hardware, zur gerenderten Auflösung, zu den FPS oder zur Streaming-Qualität. Für Concept Nyx gibt es ebenso wenig einen Termin oder überhaupt die Absichtserklärung, demnächst ein marktreifes Produkt zu entwickeln. Dell sagt, an dem Projekt werde weiter gearbeitet und mit neuen Entwicklungsschritten sollen laufend weitere Informationen geteilt werden.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Dell unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.