Server-Prozessor: AMD bohrt Genoa auf 1 MByte L2-Cache pro Kern auf

Volker Rißka
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Server-Prozessor: AMD bohrt Genoa auf 1 MByte L2-Cache pro Kern auf

Ein Eintrag bei Geekbench offenbart weitere Details zum Zen-4-Server-Prozessor Genoa. Demnach wird der L2-Cache deutlich aufgebohrt und soll nun 1 MByte pro Kern groß sein. Die Flucht nach vorn mit größeren Caches in der ersten und zweiten Stufe suchte zuletzt auch Intel, AMD hingegen favorisierte bisher eher den L3-Cache.

Der Datenbankeintrag zeigt für das Testsample des 32-Kern-Prozessors, der bereits mit hohen 3,4 GHz im Turbo bei einer Basis von 1,2 GHz taktet, einen Wert von 32 × 1 MByte L2-Cache an. Die Größen für den L1-Cache sind mit je 32 KByte für Instruktionen und Daten unverändert, das macht auch bereits Zen 3 in Form von Milan so. Dass es sich bei dem Muster um einen Genoa-Server-Prozessor im A0-Stepping handelt, war bereits im Januar bekannt geworden, als die OPN-Nummer exakt dieser CPU zugeordnet wurde.

AMD Genoa bietet 1 MByte L2-Cache pro Kern
AMD Genoa bietet 1 MByte L2-Cache pro Kern (Bild: Geekbench)

Mehr Kerne sorgen automatisch für mehr Cache

An den L3-Cache geht AMD in der Größe pro Acht-Kern-CCD nicht heran. Dieser wächst am Ende aber ohnehin mit, da AMD den Server-Prozessor mit bis zu 96 Kernen anbieten wird. 32 MByte pro 8 Kerne sorgen dann bereits für 384 MByte L3-Cache für die CPU – ohne die Nutzung von Stacking-Möglichkeiten, die AMD bei Epyc bereits eingeführt hatte. Hier sind optional später noch deutlich größere Ausbaustufen denkbar, es wurde bereits nicht nur über eine 64-MByte-Lage pro 8 Kerne spekuliert, sondern Stapel die zwei, drei, vier und später vielleicht sogar acht Mal so groß ausfallen könnten.

Größerer Cache könnte für Ryzen folgen

Ob die Verdoppelung des L2-Caches am Ende für alle Zen 4 kommen wird und damit auch im Desktop und Notebook bei Ryzen Einzug halten könnte, ist aktuell noch unbekannt. Bisher waren die CPU-Kerne von Epyc und Ryzen identisch, auch der Konkurrent Intel hatte zuletzt bei allen Mainstream-CPUs den L2-Cache als schnelle Zwischenstufe deutlich ausgebaut und arbeitet dort beispielsweise bei Alder Lake mit 1,25 MByte pro Kern. Erste Zen-4-Prozessoren sollen in der zweiten Jahreshälfte vorgestellt werden.

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